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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2018

Andersartiger New Adult Roman

Berühre mich. Nicht.
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An ihrem 18. Geburtstag packt Sage ihre Sachen und fährt nach Nevada um so weit wie möglich von ihrem Stiefvater entfernt zu sein. Dort beginnt sie ihr Studium der Psychologie am College. Doch ohne Geld ...

An ihrem 18. Geburtstag packt Sage ihre Sachen und fährt nach Nevada um so weit wie möglich von ihrem Stiefvater entfernt zu sein. Dort beginnt sie ihr Studium der Psychologie am College. Doch ohne Geld und festes Zuhause stellt es sich als schwieriger dar, als Sage vermutete. Notgedrungen ergattert sie einen Job in der Unibibliothek. Mit Schrecken muss sie feststellen, dass dort auch der furchteinflößende, mit Tattoos versehene Luca arbeitet, der Sage ganz schön einschüchtert und vor dem sie am liebsten davonlaufen würde. Nach einem kleinen Zwischenfall wendet sich das Blatt und Sage sieht sich längerfristig mit Luca konfrontiert und nach und nach erkennt sie eine andere Seite an ihm. Doch kann sich trotz Sages Vergangenheit etwas zwischen ihnen entwickeln?

Der Leser wird von Anfang an mit der tief sitzenden Angst von Sage konfrontiert und erlebt ihren Alltag mit, der größtenteils von ihrer Angst bestimmt wird. Einige Details über ihre Vergangenheit und die Gründe für ihre Ängste werden zwischendurch kurz beleuchtet. Die genauen Umstände bleiben allerdings im Verborgenen. Sage ist ein mutiger Charakter, der sich mehr aus Not als aus freiem Willen ein komplett neues Leben ganz alleine aufbauen muss und dass sie das schafft ist beeindruckend. Wäre da nicht die große Einschränkung durch ihre Ängste, die sie kleiner wirken lassen als sie eigentlich ist. Nach und nach erkennt man aber eine Progression und langsam, Schritt für Schritt, werden ihre Ängste weniger und sie gewöhnt sich an die Umstände. Luca und April sind zwei liebenswürdige und sehr gutherzige Charaktere, da sie Sage stark unterstützen und sie trotz ihrer offensichtlichen Geheimnisse nicht drängen. Vor allem Luca zeigt sich sehr geduldig und verständnisvoll. Die Umstände und das Verhalten der Protagonisten sind anders, als ich es aus anderen Büchern dieses Genres kenne und genau das hat mir am besten gefallen. Es ist zwar nicht sehr spannend, da es ziemlich vorhersehbar ist, aber dennoch interessant geschrieben. Das Ende hat mich dann aber enttäuscht, da es so ein typisches 0815 Ende mit Cliffhanger ist, dass einen quasi das zwingt den folgenden Band auch noch zu lesen, da es zu einer unschönen Auseinandersetzung kommt und die Zukunft ungewiss erscheint. Obwohl ich das Ende nicht gut finde, interessiert es mich schon wie Sage ihre Vergangenheit bewältigen möchte, hat diese sie schon eingeholt.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Jacquotte Delahaye - die rote Peitsche

Joli Rouge
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In den Wäldern der Insel La Hispanola inmitten einer Siedlung von Bukanieren aufgewachsen, versucht die mutige Jacquotte sich ein Leben als Flibustier auf einem Schiff aufzubauen, nachdem ihr Vater bei ...

In den Wäldern der Insel La Hispanola inmitten einer Siedlung von Bukanieren aufgewachsen, versucht die mutige Jacquotte sich ein Leben als Flibustier auf einem Schiff aufzubauen, nachdem ihr Vater bei einem Angriff der Spanier ums Leben kommt. Losgelöst sucht sie die Freiheit und Unabhängigkeit in der männerdominierenden Gesellschaft und fordert Gleichberechtigung, anstatt sich als Ehefrau unter die Herrschaft eines Mannes zu stellen. Doch bald wird ihr mit Deutlichkeit gezeigt, dass Frauen auf Schiffen nicht geduldet werden, schon gar nicht als Piratinnen und Mitglieder der Bruderschaft. Doch Jacquotte ist kreativ und klug und findet ihren Weg...

Dies ist der erste Piratenroman, den ich jemals gelesen habe und trotz der mangelnden Erfahrung konnte mich die Geschichte total einnehmen. Es ist eine spannende Mischung aus historischen Ereignissen und hinzu Gedichtetem, die der Geschichte mit dem doch recht eigenwilligen, aber durchaus passenden Schreibstil, eine individuelle und einzigartige Note gibt. Der Wille und die Sturheit Jacquottes sind beeindruckend, bedenkt man, wie eingeschränkt die Frauen damals wohl gelebt haben. Sie kann andere schnell von sich überzeugen und strahlt eine innere Stärke aus, die selbst die der meisten Männer übersteigt. Durch immer neue unerwartete und unvorhersehbare Wendungen bleibt die Geschichte spannend. Vor allem haben mich Jacquottes Wandlungsfähigkeit und ihre schauspielerisch überzeugenden Fähigkeiten total verblüfft und beeindruckt. Sie, die mit dem feuerroten Haar und dem unbezwingbaren Willen, die selbst dem Tode trotzt, ist eine absolut faszinierende und noch nie da gewesene Persönlichkeit, die man nicht so schnell wieder vergisst. Sie trägt ihren Namen als Jacquotte Delahaye zurecht! Spannend wurde es zudem durch die verschiedenen Perspektivwechsel und die politischen Schwankungen der Mächtigen und Herrscher über die Karibik, die durch Intrigen, Verrat und Überfällen glänzen konnten und nicht scheuten ihnen Nahestehende zu verletzten. Manchmal fand ich es schwierig den ganzen Politikern und Machtträgern namentlich zu folgen, da diese über die erzählten Jahre doch häufig wechselten. Dafür gibt es klugerweise ein passendes Personenregister am Ende des Buches, welches mir bei den Namenverwirrungen gut helfen konnte. Obwohl im Buch viel passiert, hätte ich gerne noch mehr über die Zustände und Zeiten von damals gelesen. Die kleine Liebesgeschichte hat bis zum Ende an mir gezehrt, da ich mir von Anfang gewünscht hatte, sie wurde sich endlich erfüllen, die durch unglückliche Wendungen oft verhindert wurde.

Eine tolle, abenteuerliche Piratengeschichte mit historischen Fakten und einer strahlend roten und beeindruckenden Protagonistin, die allen den Verstand raubt! Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.02.2018

Sie ist die Königin. Sie will Rache - Zwischen Vergeltung und Schuld

Die Dreizehnte Fee
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Ein verlassener Turm, ein unbedachter Prinz, ein Kuss. Mehr braucht es nicht um die sagenumwobene dreizehnte Fee Lilith zu wecken, die einst durch einen schwerwiegenden Verrat in die Falle ihrer Schwestern ...

Ein verlassener Turm, ein unbedachter Prinz, ein Kuss. Mehr braucht es nicht um die sagenumwobene dreizehnte Fee Lilith zu wecken, die einst durch einen schwerwiegenden Verrat in die Falle ihrer Schwestern tappte und dem Dornröschenschlaf erlag. Bis zu jenem schicksalhaften Tag. Nun ist die ehemalige Königin erwacht. Sie, die nicht vergisst und auf Rache sinnt, bis alle ihrer Vergeltung Genüge getan haben. An ihrer Seite steht der unerschrockene Hexenjäger, der unerbittlich Jagd auf alle verbliebenen Hexen macht. Eines Tages ist auch sie an der Reihe...und dieser kommt früher als ihr lieb ist.

Der Anfang wirft den Leser mitten in die Geschehnisse, was es anfangs erschwert den Handlungen zu folgen und zu verstehen was gerade warum geschieht. Mit Lilith erlebt man eine neue, unbekannte Welt, deren Regeln und Gesetzen man sich erst einmal gewahr werden muss. Durch Liliths Erinnerungen versteht man zunehmend was damals aus welchen Gründen geschehen ist und kann ihre Handlungen teilweise nachvollziehen. Die Charaktere Lilith und der Hexenjäger bleiben schwammig und sind wenig greifbar. Vor allem da Liliths Wesen je nach Machterlangung schwankt und andere Charakterzüge offenbart. Die anderen Hexen sind grausam, ihre Taten erinnern entfernt an einige bekannte Märchen und jede hat ihre eigene Vergangenheit zu bewältigen, welche teilweise eine Erklärung für ihr Verhalten liefert. Auch wenn sie Unglück über die Menschen gebracht haben, hat man doch etwas Mitleid mit ihnen und fragt sich ob sie etwas für ihre Bösartigkeit können oder ob allein die Magie als auferlegtes Schicksal dafür verantwortlich ist. Der Schreibstil ist märchenhaft und ziemlich direkt. Dabei wird vieles auf den Punkt gebracht, aber dennoch schwingen so viele ungesagte Inhalte darin mit, die zwischen den Zeilen eine fast soghafte Anziehung auf mich auslösten. Die Handlungen sind schnelllebig und die wesentlichen Inhalte auf wenigen Seiten erzählt, dennoch konnte mich das Buch überzeugen und ich werde die folgenden Bände auf jeden Fall noch lesen.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Die letzten Vorbereitungen zum Finale werden getroffen

Die Chroniken der Seelenwächter - Verborgene Mächte 4 - Der Verrat (Bände 10 - 11)
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Band 10:
Nachdem sich Jaydee und Jess näher gekommen sind, werden sie auch schon wieder getrennt, denn Ralf hat seine Pläne weiter in die Tat umgesetzt und ein weiteres Seelenwächteroberhaupt infiltriert. ...

Band 10:
Nachdem sich Jaydee und Jess näher gekommen sind, werden sie auch schon wieder getrennt, denn Ralf hat seine Pläne weiter in die Tat umgesetzt und ein weiteres Seelenwächteroberhaupt infiltriert. Will erfährt so einiges über Jaydees Herkunft und trifft daraufhin eine folgenschwere Entscheidung. Währenddessen taucht die liebreizende Coco wieder auf und sorgt für einigen Wirbel. Die Bösen holen zum ultimativen Schlag aus...sind die stark angeschlagenen Seelenwächter bereit ihnen zu widerstehen?

Der Band knüpft genau dort an, wo der andere endet. Danach überschlagen sich die Ereignisse und es kommen auch wieder alte Freunde/Feinde ins Spiel, die alles mächtig aufrütteln. Einige "Freunde" stellen sich dann als nicht so freundlich gesonnen heraus und nehmen eine Metaposition zwischen den guten Seelenwächtern und den bösen Schattendämonen ein, dessen Folgen für eine Person zum Verhängnis werden. Die Herkunft Jaydees ist überraschend und schockierend zugleich. Er tut mir noch mehr leid als zuvor, weil er so vieles durchstehen musste und scheinbar noch viel weniger Erfreuliches auf ihn zukommen wird. Jess ist mitten im ganzen Schlamassel, hat Coco zusätzlich im Nacken und muss sich ebenfalls behaupten.

Ein genialer 10 Band mit vielen Offenbarungen, Geheimnissen und emotionalen Spannungen. Toll!


Band 11:
Die Situation schärft sich immer weiter zu und Ralf holt zum finalen Schlag aus. Jaydee sucht Jess, die verschwunden scheint und muss sich dabei mir sich selbst und seinen Gefühlen auseinandersetzen. Währenddessen spielt Ralf sein unerbittliches Spiel weiter und Joanne erhält überraschenden Besuch. Auch Keira lässt sich auf einen folgenschweren und unabsehbaren Handel ein. Es offenbaren sich viele tiefverwurzelte Geheimnisse und Informationen, die besser geheim geblieben wären...

Die Geschichte geht beinahe nahtlos weiter und es bleibt rasant und spannend. Ralf schlägt unerwartet zu und nimmt dabei eine ganz hinterlistige Position ein um alle überzeugend täuschen zu können. Jaydee erschien mir in diesem Band sehr brutal und gewalttätig. Auch wenn er davor nicht zimperlich war, so hat er hier maßlos übertrieben und den Jäger zu stark auftreten lassen. Das hat selbst mir dann doch etwas missfallen, auch wenn seine Sorge verständlich ist. Die Informationen zum Sapierbund waren sehr aufschlussreich und erklären einiges über Lilija, ihren Bann und Cocos Absichten, die auch wieder einen Auftritt erhält. Ich denke diese Offenbarungen sind wichtig für den kommenden Verlauf. Man merkt deutlich, dass die Handlungen dem Finale entgegenstreben und dort wahrscheinlich einige endgültige Schicksale besiegelt werden, die das (vorläufige) Ende entscheiden, da es einer Seite gelingt zu siegen. Ich bin schon sehr gespannt wie der finale Kampf aussehen wird und mit welchen weiteren Überraschungen zu rechnen ist.

Mal wieder ein fantastischer Teil aus der Feder der Autorin, der mich mit actionreichen und unvorhersehbaren Situationen überzeugen konnte. Bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 31.01.2018

Hinterlistig und dramatisch!

Othello
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Das Werk dreht sich um Othello, einen Feldherrn (auch Mohr gennant) aus Venedig.Sein Fähnrich Jago, hasst ihn aus tiefstem Herzen und fühlt sich in seiner Stellung benachteilitgt und findet er sollte den ...

Das Werk dreht sich um Othello, einen Feldherrn (auch Mohr gennant) aus Venedig.Sein Fähnrich Jago, hasst ihn aus tiefstem Herzen und fühlt sich in seiner Stellung benachteilitgt und findet er sollte den Status des Leutnants in seiner Armee haben, den hat jedoch ein guter Freund Othellos, Cassio. Jago versucht mit allen Mitteln Othello schlecht zu machen und spinnt Intrigen , um das zu bekommen was er möchte. So setzt er Othello - der ihm sehr vertraut - einen Floh ins Ohr und erzählt Cassio und die Frau Othellos Desdemona haben eine heimliche Beziehung miteinander und lässt das Hochzeitsgeschenk von Desdemona stehlen, um es dem Cassio anzudrehen, als Beweis für seine Vermutungen. Das überzeugt und erzürnt Othello und er schmiedet mit Jago einen Plan, um beide umzubringen. Jago nutzt all seine Bekannten - Rodrigo, ein einfacher Venezianer und seine Frau Emilia - aus. Können sie aufgehalten werden und Jagos Intrigen aufgedeckt werden, bevor es zu spät ist?

Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, weil man als Leser die Abneigung und die intriganten Ideen und Absichten von Jago erkennt, aber es sonst keiner der Betiligten tut und man somit um das unschuldige Leben Desdemonas und Cassios bangt und hofft, dass das falsche Spiel von Jago auffliegt, bevor eine Dummheit gemacht wird. Hier wird besonders der zweifelsfreie, naive Glaube und das Vertrauen Othellos in seine Arbeiter ersichtlich. Er vertraut ihnen blind und deswegen lässt er sich leicht manipulieren und tut das was ihm selber den Untergang bringt. Ein weiterer spannender Faktor ist, dass einige teilsweise eingeweiht in seine Handlungen gegen Othello und Cassio sind, allerdings keiner von den wahren Absichten Jagos weiß und so nicht dagegen angegangen werden kann. Wer ein Fan von Shakespeare ist, dem ist das Buch zu empfehlen. Auch finde ich die Sprache etwas einfacher verständlich als in den anderen Werken von ihm.

Mal wieder ein Meisterwerk Shakespears!