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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2019

Leider ziemlich enttäuschend

Die Dreizehnte Fee
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Nachdem die Dreizehnte Fee hinter die wahren Absichten des Hexenjägers gekommen ist und ihrer Schwester, der Eishexe, gefolgt ist, sieht sie sich einem wahren Komplott konfrontiert. Denn ihre verbliebenen ...

Nachdem die Dreizehnte Fee hinter die wahren Absichten des Hexenjägers gekommen ist und ihrer Schwester, der Eishexe, gefolgt ist, sieht sie sich einem wahren Komplott konfrontiert. Denn ihre verbliebenen Schwestern wollen sich ihrer ein für alle Mal entledigen ohne jedoch den Fluch auf sich zu ziehen. Doch die Königin rebelliert und fordert Rache, während die menschliche Seite Lilith die Kämpfe, all das Leid und den unnötigen Schmerz hinter sich lassen möchte...

Da mir der erste Band unglaublich gut gefallen hatte, hatte ich auch beim zweiten hohe Erwartungen, die leider nicht erfüllt werden konnten. Die Geschichte an sich ist meistens fad und langweilig, ohne nennenswerte Spannung und mit nur wenig magischen Elementen. Wenn die magischen Elemente und die Tiefgründigkeit der Charaktere vorhanden waren, dann konnten sie mich zeitweise fesseln und überzeugen und mich den Charakteren näher bringen. Meistens war das jedoch nicht der Fall und insgesamt wirkte der komplette Band wie ein Durchhänger nach den turbulenten Ereignissen des ersten Teils, bis hin zum - hoffentlich - großartigen und bombastischen Finale des abschließenden Bandes.

Einige Geheimnisse und Ungewissheiten werden geklärt und ergaben im Nachhinein mehr Sinn, wenngleich ich teilweise Schwierigkeiten hatte mich an einige Fakten zu erinnern, da der erste Band schon ein paar Jahre zurücklag. Dennoch bin ich schnell wieder in die Geschichte gekommen, nur hat mir die Verbindung zu den Charakteren und der Funke zwischen den Charakteren total gefehlt, sodass sie nicht echt und greifbar wirkten. In diesem Punkt hat der zweite Band leider deutlich abgenommen.

Die Illustrationen innen sind wieder einmal wunderschön anzusehen und das ganze Buch ansehnlich, sodass ich es gerne in die Hand genommen habe, trotz der mauen Geschichte.

Nichtsdestotrotz werde ich den dritten Band lesen, der hoffentlich wieder genauso toll wird, wie der erste.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Die Macht der Worte

Poet X
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Die aus der Dominikanischen Republik stammende Xiomara lebt mit ihrer Familie in einem Teil New Yorks. Gegenüber der streng religiösen Mutter verschließt sie sich und beginnt all die nicht gesagten Worte ...

Die aus der Dominikanischen Republik stammende Xiomara lebt mit ihrer Familie in einem Teil New Yorks. Gegenüber der streng religiösen Mutter verschließt sie sich und beginnt all die nicht gesagten Worte heimlich in ihrem Buch aufzuschreiben, bis sie einem Slam-Poetry-Club beitritt und sogar öffentlich auftritt um sich der Welt endlich mitteilen zu können.

Das Buch beinhaltet verschiedene Themen die sich um das Erwachsenwerden und Loslösen von der Familie drehen. Und eigentlich ist es nichts Neues, was die Autorin hier darstellt. Doch die Art und Weise wie sie das macht, in einem stilvollen, unter die Haut gehenden, poetischen Rahmen, hat mich berührt und mir viel Freude beim Lesen bereitet. Durch die Worte drückt Xiomara all das aus, was sie sich nie wagen würde zu sagen und es auch nicht dürfte, denn ihre Mutter unterdrückt sie und ihr wahres Ich, um das zu sehen, was sie nie sein wird. Die Art diese Problematik aufzugreifen ist etwas Besonderes und Ungewöhnliches und konnte mich vollkommen begeistern. Zwar hätte ich mir mehr "echten" Poetry-Salm gewünscht, der kaum im Buch vorkommt, doch auch diese Art der Darstellung reicht aus. Die Schlussbemerkung der Autorin zeigt ihre Intentionen klar und auch wie sie auf den Gedanken gekommen ist das Buch zu schreiben und es ist einfach wunderschön und berührend.

Fazit: Insgesamt ein wundervolles, tiefgründiges Buch, in dem viel Schmerz, Leid, aber auch Hoffnung und Freiheit stecken und die Macht der Worte deutlich wird!

Veröffentlicht am 23.09.2019

Ein tödliches Ehepaar...

Meine wunderbare Frau
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Eigentlich sind sie ganz normale Eltern, die sich mühsam nach oben gearbeitet haben, in einigermaßen guten finanziellen Verhältnissen leben und zwei erfolgreiche Kinder haben. Doch hinter der Fassade geht ...

Eigentlich sind sie ganz normale Eltern, die sich mühsam nach oben gearbeitet haben, in einigermaßen guten finanziellen Verhältnissen leben und zwei erfolgreiche Kinder haben. Doch hinter der Fassade geht von ihnen eine tödliche Gefahr aus; denn sie haben ein tödliches Spiel erfunden, das eine eigene Dynamik entwickelt hat und nach mehr giert...

Der Schreibstil ist ungemein locker und einfach gehalten, sodass ich sehr schnell durch die Geschichte gekommen bin. Er fokussiert sich auf das Wesentliche, ohne zu viele unnötige Informationen zu geben, dadurch schreitet die Handlung schnell voran. Durch kleine Rückblicke werden einige vergangene Situationen geschildert, damit die Bedeutung für die Gegenwart erkenntlich wird. Für mich wirkten sowohl die Charaktere als auch der Verlauf der Geschehnisse dadurch authentischer und greifbarer, so als würden sie wirklich existieren. Die kleinen Details wurden hervorgehoben und bekamen einen Wert.

Der vermeintlich namenlose Ich-Erzähler, aus dessen Sicht alles geschildert wird, wirkte auf mich meistens wie ein einfacher Bürger, der nichts Böses im Schilde führt. Nur im Zusammenspiel mit seiner Frau ändert sich alles und sie bringt seine dunkle Seite zum Vorschein. Ich hatte erwartet, dass er stärker an den kriminellen Machenschaften beteiligt ist und nicht nur seine Frau, die ein doppeltes Spiel spielt und einige Informationen absichtlich verschweigt. Sie wirkte ziemlich verstörend,kalt, psychopathisch mit einer gewissen Gerissenheit und Intelligenz, was sie undurchschaubar machte und ein ungutes Gefühl bei mir auslöste, als umgäbe sie eine dunkle Aura, die man nur spüren kann, wenngleich sie nicht viel davon zeigt und es gut zu verbergen weiß. Da wäre es durchaus interessant gewesen, einen Teil der Geschichte aus ihrer Sicht zu erfahren.

Gegen Ende offenbart sich ein ziemlich guter, wenn auch irgendwie typischer, Twist, der den Spieß gehörig umdreht. Durch meine Erfahrungen des Thriller-Lesens habe ich diesen schon vorausgeahnt, kann mir jedoch vorstellen, das viele nicht damit gerechnet haben und dadurch überrascht wurden. Trotz allem hat mich die Lösung des Falles, Dank eines einzigen Details, doch ziemlich überrascht, gerade auch, weil es so ausweglos schien und dann alles doch anders endete, als es den Anschein hatte.

Fazit: Eine gut durchdachte Thriller-Geschichte mit einer unnahbaren Protagonistin und einer fantastischen unheimlichen Atmosphäre, die in einem verblüffenden Ende mündet und der Fantasie freien Lauf über den Fortgang der Geschichte lässt.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Spannende Idee, fade Umsetzung

Das Mädchen Jannie
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Das junge Mädchen Jannie gehört einer Bettlerbande an. Nachdem sie nach einem missglückten Bettelversuch ihren Begleiter verliert, gelingt ihr die Flucht. Ein neues Zuhause findet sie bei Dieter, der sich ...

Das junge Mädchen Jannie gehört einer Bettlerbande an. Nachdem sie nach einem missglückten Bettelversuch ihren Begleiter verliert, gelingt ihr die Flucht. Ein neues Zuhause findet sie bei Dieter, der sich um seine bettlägerige Mutter kümmert und nebenbei blutige und brutale Thriller schreibt. Ganz besonderes Interesse hat er an Jannies erschreckender Lebensgeschichte und eifrig spannt er sie in seine Geschichten ein. Leider versteht Jannie die Kommunikationsversuche seiner Mutter nicht und erkennt nicht in welcher Gefahr sie schwebt...

Das Buch schildert die Geschehnisse aus den Perspektiven von Jannie, Dieter, Kommissar Klinkhammer, Gina - einer Rezensentin - und ihrem Mann Dominik. Die sich wechselnden Sichtweisen bringen viel Abwechslung und teilweise auch Spannung in die Geschichte. Der Anfang hat mir überraschenderweise sehr gut gefallen. Vor allem der Strang der Ermittler war fesselnd dargestellt und die Informationen rund um die Bettlerbande und die damit zusammenhängenden weiteren Gruppen organisierter Kriminalität haben meine Neugier und mein Interesse geweckt. Leider verwirrte mich der Strang im Laufe der Ermittlungen durch die zahlreichen Personenbeziehungen und Zusammenhänge, die komplexer und unübersichtlicher wurden. Dafür empfand ich andere Personen und ihre Teile als aufregender und habe diese mit Freude verfolgt.

Einige der Charaktere, wie Klinkhammer und Dominik, fand ich sympathisch, wenngleich ich ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen konnte. Andere, wie Dieter und Gina, seltsam und überzogen dargestellt. Die Mischung aus allen war durchaus passend und brachte Abwechslung.

Der Schreibstil ist weitestgehend angenehm, manchmal zogen sich nur einige Situationen, vor allem die zu Dieter und Jannie auf dem Hof. Dadurch verlor die Geschichte einiges an Spannung und wurde fad und zäh. Schade fand ich es, dass man nur wenig über die kriminellen Gruppen erfährt und wenn, dann auch nur durch Erzählungen von Jannie und durch die Ermittlungen, ohne dass jemand von ihnen direkt in Erscheinung tritt. Dadurch wirkte der ganze Hintergrund der Verbrechen blass und distanziert, wie eine fiktive Geschichte. Da hätte man definitiv mehr daraus machen können.

Fazit: Eine ungewöhnliche Idee, die auf durchaus innovative Art und Weise umgesetzt wurde. Dennoch fehlte mir oft die Spannung und der Reiz weiterzulesen.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Dunkle Geheimnisse

Dunkelsommer
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Seit Lelles Tochter spurlos an einer Bushaltestelle verschwand, sucht er jeden Sommer, wenn es auch nachts hell ist, in allen verwinkelten Orten der waldreichen Gegend nach Spuren seiner Tochter. Er quält ...

Seit Lelles Tochter spurlos an einer Bushaltestelle verschwand, sucht er jeden Sommer, wenn es auch nachts hell ist, in allen verwinkelten Orten der waldreichen Gegend nach Spuren seiner Tochter. Er quält sich mit der beinahe versessenen endlosen Suche eines Verzweifelten, denn er gibt sich selbst die Schuld an dem Verschwinden seiner Tochter. Währenddessen zieht Meja mit ihrer unsteten Mutter ins Norrland und trifft dort auf einen jungen Mann, der mit seiner Familie abgeschieden auf einem einsamen Hof lebt. Dort macht sie eine folgenschwere Entdeckung...

Die Leseprobe konnte mich durch die Atmosphäre überzeugen. Dementsprechend ging ich mit hohen Erwartungen an das Buch heran. Die ersten 100 Seiten waren leider für mich ziemlich zäh, eintönig und langweilig. Es passiert kaum etwas, außer Lelles verzweifelten Versuchen etwas über seine Tochter Lina zu erfahren. Etwas Spannung brachte Meja in die Geschichte, deren Perspektive mit Lelles wechselte, sodass zwei voneinander unabhängige Geschichte erzählt wurden, die beiden in Norrland spielen. Nach und nach laufen die beiden Stränge zusammen und ab diesem Zeitpunkt wurde es sehr spannend und hat angefangen mir ziemlich gut zu gefallen. Einige wenige Abschnitte sind auch aus der Sicht des Opfers dargestellt und dadurch bin ich ziemlich früh auf den Täter gestoßen, den man aufgrund der gegebenen Informationen ziemlich schnell ermitteln konnte, finde ich. Nichtsdestotrotz habe ich nicht mit dieser Wendungen am Ende gerechnet, auf die anfangs nichts hindeutet.

Besonders fantastisch fand ich die dunkle, schwere Stimmung und die unheilschwangere Atmosphäre, die über der ganzen Geschichte liegt und das Unheil geradezu hinauf beschwor. Die Auflösung und die ganze schreckliche Offenbarung hat mich mitgenommen und mit Lelle mit fühlen lassen.

Fazit: Ein solider Spannungsroman, der subtile Spannung schafft, mich allerdings anfangs nicht begeistern konnte und eher fad war. Die Mitte und das Ende haben es dafür in sich und konnten auf ganzer Linie punkten.