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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2019

Happily ever after?

The Kingdom
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Willkommen im Freizeitpark The Kingdom, der Ort an dem alle Wünsche - zumindest für den Moment - wahr werden. Dort können sich die Besucher von den Hybriden - ehemals ausgestorbene Tierarten - unterhalten ...

Willkommen im Freizeitpark The Kingdom, der Ort an dem alle Wünsche - zumindest für den Moment - wahr werden. Dort können sich die Besucher von den Hybriden - ehemals ausgestorbene Tierarten - unterhalten lassen, mit ihrer Traumprinzessin durch verwunschene Wälder spazieren oder Tee in traumhaften Schlössern einnehmen. Ein Ort an dem alle Sorgen und Probleme vergessen werden und wo vermeintlich harmlose Hybriden zu tödlichen Taten fähig sind...

Bereits das Cover und das Material des Schutzumschlages konnten mich überzeugen. In echt ist es noch viel eindrucksvoller und imposanter als auf einem Bildschirm. Nicht nur außen ist das Buch ein wahrer Hingucker. Auch das Innere, durchsetzt mit einigen Abbildungen, Verzierungen, Videoaufnahmen und aufgenommenen Dialogen, macht die Geschichte lebhafter und authentischer, so als wäre ich live dabei gewesen.

Die Geschichte ist sehr ungewöhnlich mit dystopischen Zügen, die sich vor allem um sieben prinzessinhafte Schwestern/Fantastinnen dreht, die erschaffen wurden, um den Besuchern Freude zu bereiten. Dabei werden viele moralische Fragen nach der Richtigkeit der Erschaffung und Behandlung dieser Mischwesen, bestehend aus Technologie und organischen und menschlichen Anteilen, aufgeworfen. Allein die Idee konnte mich schon entzücken und meine Neugier wecken. Eingebettet in das dystopisch-fantastische Setting wurden auf einzigartige Weise Krimielemente, wie ein Mord, der angeblich von einer der Fantastinnen begangen wurde. Dadurch kamen weitere moralische Fragen auf, inwiefern ein so gesteuertes und programmiertes Wesen dazu fähig sein kann jemandem zu schaden, eigenständig Verhaltensmuster, wie lügen, zu erlernen und wo die Grenzen der Forschung sein sollten.

Das ganze Hin und Her und die zahlreichen Geheimnisse und verborgenen Informationen haben die Handlungen spannend gemacht und gehalten. Ich wollte unbedingt erfahren wie es weitergeht und was hinter all dem steckt. Das Ende konnte mich ungemein überraschen, da vieles in eine gänzlich andere Richtung ging, als es sich dann herausstellte.

Fazit: Ein außergewöhnliches Setting mit für mich unbehaglichen Mischwesen und einer ungemein aufregenden Ermittlung, über die moralischen Grenzen der technologischen Entwicklungen hinaus. Definitiv mal etwas anderes.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Rasanter Südstaaten-Thriller

Verratenes Land
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Nach über 30 Jahren kehrt der Journalist Marshall McEwan zurück in seine Heimatstadt Bienville. Dort sieht er sich mit vielen belastenden und schmerzhaften Geschehnissen und Erinnerungen aus der Vergangenheit ...

Nach über 30 Jahren kehrt der Journalist Marshall McEwan zurück in seine Heimatstadt Bienville. Dort sieht er sich mit vielen belastenden und schmerzhaften Geschehnissen und Erinnerungen aus der Vergangenheit konfrontiert. Im Zentrum seines Interesses stehen die höchst kriminellen und illegalen Machenschaften des Poker Clubs, der bereits seit Jahren die Fäden im Hintergrund zieht. Nach einem schweren Zwischenfall stellt sich Marshall ihnen entgegen und deckt dabei einige folgenschwere Geheimnisse auf...

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir schwer, da mich die Längen einiger Erinnerungen und die Beschreibungen vergangener Ereignisse gestört haben und verhindert haben, dass ich in die aktuelle Geschichte eintauchen konnte. Diese aus meiner Sicht unnötigen Längen nehmen nach den ersten 200-330 Seiten ab und die eigentliche Geschichte wird in rasantem Tempo erzählt. Zuweilen hatte ich den Eindruck mir einen Action-Film zu verfolgen, nur in Buchform. Auf einmal geschehen nacheinander so viele unfassbare und schockierende Ereignisse nacheinander, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen und so gefesselt davon war. Kaum hatte sich eine aufwühlende Situation etwas gelegt, folgte wieder etwas Neues, Schockierendes.

Besonders spannend fand ich die Machtspielchen und das Kräftemessen zwischen Marshall und dem Poker Club, die sich zunehmend zuspitzten und einen ungewissen Ausgang vermittelten. Dazu kommt noch ein stark ausgebautes Familiendrama fürchterlichen Ausmaßes und die die Tragödie für die kleine Stadt Bienville war perfekt.

Marshall, aus dessen Ich-Perspektive das Buch geschildert wird, war mir aufgrund seiner moralischen Einstellungen und Werte äußerst sympathisch, wenngleich auch er nicht unfehlbar ist und einige unnötige und niederträchtige Fauxpas begeht, die ihn schlechter darstellen lassen. Von allen Charakteren war er der am besten und am tiefgründigsten ausgearbeitete Charakter, der das Herz nichtsdestotrotz am rechte Fleck an. Einige andere Charaktere konnte ich auch ins Herz schließen.

Fazit: Ein ungemein spannender und temporeicher Thriller mit vielen, fast schon auf überladende Art und Weise präsentierten, Wendungen und Ereignissen, die einen kaum Luft holen lassen. Nur einige Längen haben mich gestört und das Lesevergnügen geschmälert.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Tiefgründiger Roman mit lyrischer Kraft

Auf Erden sind wir kurz grandios
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Der als 2-jähriger in die USA ausgewanderter vietnamesischer Autor berichtet in seinem Roman, der eigentlich einen Brief darstellt, anschaulich, berührend, tiefgründig und mit einem anderen und einzigartigen ...

Der als 2-jähriger in die USA ausgewanderter vietnamesischer Autor berichtet in seinem Roman, der eigentlich einen Brief darstellt, anschaulich, berührend, tiefgründig und mit einem anderen und einzigartigen Blickwinkel wie er sich selbst neu definieren musste in diesem fremden Land mit fremder Sprache und Kultur und mit Menschen, die ihm nicht wohlwollend gegenüberstehen aufgrund seiner Herkunft.Vor allem die Identitätssuche durch und ohne seine Muttersprache, dem Vietnamesischen, steht klar im Vordergrund und zieht sich durch das ganze Buch.

Der Schreibstil ist anspruchsvoll und oftmals sehr lyrisch, wie auch verwirrend und verstörend und hat mich manchmal fragend zurückgelassen, da ich nicht allen seiner Gedankengänge folgen konnte. Seine Wörter haben Kraft und Anmut, sind dennoch oft roh und direkt, ohne Beschönigungen. Diese Direktheit gefiel mir.Gerade die ersten hundert Seiten fand ich schwierig, da ich irgendwie nicht in die Geschichte reinkam und ich einige Rückblenden etwas zu langatmig und zäh fand. Danach besserte es sich.

Die Passagen, die von seinem schwierigen Leben und einiger seiner Bekannten berichten, haben mich emotional mitgenommen und in eine schwermütige und verlorene Welt hineingeführt, die bisweilen das Gefühl von Melancholie in mir auslöste und mich nachdenklich stimmte.

Fazit: Ein buch welches noch lange in mir nachhallen wird und einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Neue Herausforderungen, Geheimnisse und ein bedrohliches Wesen

Dark Elements 4 - Glühende Gefühle
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Nachdem Zayne seine große Liebe Layla und seinen Vater verloren hat, braucht er Abstand von seinem Clan. Viel Zeit zum Verarbeiten beliebt ihm nicht, denn ein unbekanntes Wesen tötet augenscheinlich wahllos ...

Nachdem Zayne seine große Liebe Layla und seinen Vater verloren hat, braucht er Abstand von seinem Clan. Viel Zeit zum Verarbeiten beliebt ihm nicht, denn ein unbekanntes Wesen tötet augenscheinlich wahllos sowohl Gargoyle-Wächter als auch Dämonen. Bei einem Besuch bei dem Stammsitz der Gargoyles trifft er auf die geheimnisvolle Trinity, die mehr verbirgt, als er ahnt und in ihm Gefühle weckt, die er längst verloren glaubte.

Vor dem Lesen des Buches hatte ich große Erwartungen, da besonders Zayne - mein Lieblingscharakter - im Fokus stehen sollte. Etwas enttäuscht war ich, als ich bemerkte, dass das Buch leider aus der Perspektive von Trinity geschrieben war, die erst später im Buch auf Zayne trifft, sodass Zayne zwar eine wichtige Rolle im Geschehen spielt, mir allerdings der Zugriff auf seine Gedanken, Gefühle und Einstellungen weitestgehend verborgen blieb, was ich sehr bedaure.

Trinity war mir anfangs ziemlich unsympathisch, was sich im Laufe der Geschichte änderte. Nichtsdestotrotz gehörter sie nicht zu meinen Lieblingen. Trotzdem fand ich ihre persönliche Geschichte und ihre Fähigkeiten besonders und äußerst interessant. Dadurch wurde eine neue Facette der Gargoyel-Engel-Dämonenwelt gezeigt, die ich ausgesprochen grandios fand und die mich zweifelsohne fesseln konnte.

Die sich leicht anbahnende Liebesgeschichte entwickelte sich anders als vermutet, was mir in diesem Fall sehr zugesagt hatte, weil es authentisch wirkte und nicht à la am Ende wird alles gut - was nicht heißen soll, dass es traurig/negativ endete. Bezüglich dieser Entwicklung bin ich gespannt wie das noch weitergehen wird.

Das unbekannte Wesen blieb weitestgehend im Geheimen und es war unklar um was genau es sich handelt. Nur einige wenige Zusatzinformationen wurden gegeben, die alles noch aufregender und atemberaubender machten.

Auch einige Bekannte wie Roth und Layla haben ihren Auftritt, was sich wie ein Wiedersehen anfühlte, wenngleich ich den Eindruck hatte, sie haben sich verändert und sind noch anders als sie es meinem Gefühl nach waren.

Fazit: Insgesamt ein schöner vierter Band mit abwechslungsreichen Geheimnissen, Gefahren, Intrigen und einer spannenden Basis für den weiteren Verlauf der Geschichte.

Veröffentlicht am 17.08.2019

Konnte mich überzeugen

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Gina Angelucci ist Ermittlerin von Cold Cases und setzt sich ehrgeizig dafür ein, dass ein Knochenfund genauer untersucht wird und das mutmaßliche Verbrechen aufgedeckt wird, damit mögliche Hinterbliebene ...

Gina Angelucci ist Ermittlerin von Cold Cases und setzt sich ehrgeizig dafür ein, dass ein Knochenfund genauer untersucht wird und das mutmaßliche Verbrechen aufgedeckt wird, damit mögliche Hinterbliebene endlich Gewissheit über das Schicksal ihrer Angehörigen haben. Doch ahnt sie nicht, dass dieser Fall sie weit in die Vergangenheit eintauchen lassen wird und einige unschöne Wahrheiten ans Licht kommen...

Der Anfang der Geschichte fiel mir erstaunlicherweise schwer. Ich bin weder mit den Charakteren klar gekommen, noch mit dem alten Fall, der mich nicht einnehmen konnte und das erste Drittel war sehr zäh und langweilig. Danach wurde es glücklicherweise besser und langsam entstand Sog, der mich fesseln und begeistern konnte.Wo ich anfangs die historischen Elemente uninteressant und öde fand, machten gerade diese Hintergründe und Geschehnisse für mich einen großen Teil der Spannung aus und ich konnte mich außerordentlich gut auf die damaligen Handlungen einlassen und Interesse entwickeln. Auch wenn es sich um einen kalten Fall handelte, der zugegeben, nicht so aufregend und atemberaubend war wie aktuelle Fälle, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Die ganzen Geheimnisse und Ungewissheiten trieben mich stetig an weiterzulesen und ich wollte endlich Klarheit haben. Schön abgerundet wurde das durch die privaten Probleme der Ermittlerin, die einen schönen Kontrast zum Fall geboten haben und Abwechslung gebracht haben. Gina Angelucci als Protagonistin war mir insgesamt nicht sehr sympathisch und auch nicht so greifbar, nach und nach habe ich mich allerdings mit ihr arrangiert und fand sie ganz okay. Der Schreibstil bereitet mir anfangs Probleme, die sich nach einem Drittel legten, sodass ich die Geschichte vollständig genießen konnte.

Fazit: Ein toller Krimi, zu dem ich am Anfang keinen Bezug herstellen konnte, der mich ab der Mitte dann vollkommen packen und begeistern konnte.