Profilbild von AureliaAzul

AureliaAzul

Lesejury Star
offline

AureliaAzul ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AureliaAzul über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2018

Fantastischer Abschluss!

Wynne Shane Trilogie
0

Emily, die ehemalige Wynne Shane, hat die Erde vor dem Untergang gerettet und ist dabei gegen aller Erwartungen nicht gestorben. Nun kehrt sie zurück in ihr Elternhaus und in ihr altes Leben. Doch ständig ...

Emily, die ehemalige Wynne Shane, hat die Erde vor dem Untergang gerettet und ist dabei gegen aller Erwartungen nicht gestorben. Nun kehrt sie zurück in ihr Elternhaus und in ihr altes Leben. Doch ständig wird sie von den Erinnerungen von Emilia, eine ehemalige Geliebte Gabriels, heimgesucht und ist der festen Überzeugung eine Reinkarnation dieser zu sein. Um den Rätseln von Emilias Leben auf die Spur zu kommen, reist Emily prompt nach Irland und findet sich dort in den niederen Verstrickungen der Ursprünglichen wider. Erneut steht ein Kampf um das weitere Bestehen der Welt vor ihr? Kann sie die letzten Gefahren überstehen und gewinnen?

Da die ersten beiden Bände schon lange zurücklagen, hatte ich nur noch rudimentäre Erinnerungen an die Vorgeschichte. Nichtsdestotrotz bin ich dank der zahlreichen Rückblenden super in die Geschichte gekommen. Es schließt direkt an das Ende des zweiten Bandes an und geht aufregend weiter. In Irland wird es dann wieder spannend, da neue sehr sympathische Charaktere auftauchen und ominöse Machenschaften im Verborgenen stattfinden, die das Gleichgewicht in der Hauptstadt Dublin mächtig durcheinander bringen. So gerät auch Emily, die ihre Nase überall reinsteckt, wieder in Gefahr. Anfangs war sie mir etwas unsympathisch, da sie sich ziemlich kindisch und unfreundlich verhält, und so allen vor den Kopf stößt, die es nur gut mit ihr meinen. Im weiteren Verlauf wird es zunehmend besser und ihre neuen Bekanntschaften schaffen eine schöne Dynamik und bringen viel Abwechslung hinein. Die Atmosphäre war so toll, dass ich am liebsten gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören wollte. Sehnsüchtig wartete ich auf das Auftauchen von Gabriel, der ziemlich zurückgewiesen wurde von Emily. Mitten in der Geschichte tauchen die Gestaltwandler in obszöner Art und Weise auf und natürlich schlittert Emily in diese unangenehme Situation ohne zu wissen was sie da tut. Diesen ziemlich überraschend auftauchenden Umschwung in der Geschichte habe ich als sehr amüsant, belustigend und unterhaltsam empfunden, da er eine neuartige Situation geschaffen hat, die so bisher noch nicht aufgetaucht ist in der gesamten Geschichte. Das Ende wurde nur auf wenigen Seiten beschrieben und wirkte auf mich gezwungen und gepresst, so als müsste man noch schnell irgendein glaubwürdiges, spannendes Ende auf die letzten hundert Seiten quetschen, während der Großteil der Handlung häufig nebensächliche Informationen bereithielt, die zwar erklärend und aufdeckend waren, aber nicht so ganz auf das große Finale hindeuteten.

Letztlich konnte mich die Geschichte total begeistern, mit frischen neuen Charakteren, amüsanten ungewohnten Situationen, Handlungen und einem einigermaßen aufklärenden und abschließenden Ende.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Ungewöhnlich und verwirrend

Wicker King
0

Jack und August sind beste Freunde und näher als es erst den Anschein hat. Nach und nach entwickeln sich bei Jack Halluzinationen in denen er, in einer sonderbaren Welt, die nur er sieht, ein gefeierter ...

Jack und August sind beste Freunde und näher als es erst den Anschein hat. Nach und nach entwickeln sich bei Jack Halluzinationen in denen er, in einer sonderbaren Welt, die nur er sieht, ein gefeierter König, der Wicker-King, ist und August ein ehrenwerter Ritter. Durch das plötzliche und vermehrte Auftreten dieser Trugbilder geht es Jack zunehmend schlechter und August lässt sie immer weiter in diesen Irrsinn mit hineinziehen, bis alles in einem großen Chaos endet...

Der Klappentext konnte mich sofort begeistern, da er sehr mysteriös und undurchschaubar klingt. Beim Lesen hatte ich die Vorstellung dass Realität und Fantasie gegenüber gestellt werden, und zwar so, dass nicht ersichtlich wird ob es diese fantastische Welt wirklich gibt oder tatsächlich nur in der Einbildung existiert. Das Buch hat dahingehend dann doch andere Schwerpunkte gesetzt und es zwar ziemlich schnell ersichtlich, dass es sich um eine krankhafte Veränderung handelt.

Das physische Buch sieht einfach umwerfend aus und ich habe selten ein so schönes und aufwendig gestaltet Buch gesehen. Golden glänzende Forme auf schwarzem Grund und auch ohne Umschlag ein Hingucker schlechthin. Besonders ist außerdem, dass die Blätter umso dunkler werden, je schlimmer Jacks Halluzinationen werden und gut den seelischen Zustand widerspiegeln, den Jack erleidet, aber auch seine Beziehung zu August, beschreibt. Doch mit diesem Farbumschwung habe ich mich auch immer weniger in die beiden hineinfühlen können. Der Anfang war noch vielversprechend, wenngleich ich die Abhängigkeitsbeziehung der beiden unheimlich und beunruhigend fand, doch je fortschrittlicher die Handlung wurde, desto weniger konnte ich die beiden verstehen, besonders Jacks Zustand hat mich zunehmend verwirrt und ehrlich gesagt ratlos zurückgelassen. Da empfand ich die Geschichte nur noch als komisch und unverständlich. Die späteren Szenen, nach dem verheerenden Ende ihres "Fantasyspiels" - auch wenn es für Jack durchaus real erschien - brachten noch andere Facetten und Sichtweisen in das Buch, welche mehr Hintergrundinformationen enthielten und auch das zentrale Thema der Co-Abhängigkeit behandelten. Das Ende war dann doch ganz versöhnlich und auf schräge Art und Weise positiv. Zwar werden zum Schluss keine Hilfen angeboten, welche die vernachlässigten beiden Jugendlichen aus ihrer misslichen häuslichen Lage befreien, aber sie haben immerhin sich und möglicherweise entwickelt sich da noch etwas anderes.

Die Handlungen und Charaktere waren mir zu oberflächlich beschrieben und auch die "dunkleren" Anteile wurden umso verwirrender und unnachvollziehbar, je weiter die Geschichte sich entwickelte. Entsprach leider nicht meinen Erwartungen, weil dazu die Tiefe fehlte und einige Aspekte nur angeschnitten wurden, allerdings nicht ausreichend behandelt.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Alltägliche Geschichten über Schuld

Schuld
0

In diesem Werk stellt der Autor fünfzehn kurze Geschichten vor, in denen es zwar um Schuld geht, die Schuldigen scheinen allerdings nicht in jedem Fall eindeutig und es wird die Frage nach der Mitschuld ...

In diesem Werk stellt der Autor fünfzehn kurze Geschichten vor, in denen es zwar um Schuld geht, die Schuldigen scheinen allerdings nicht in jedem Fall eindeutig und es wird die Frage nach der Mitschuld aufgeworfen.Am Ende bleibt die Frage, wer denn nun der wahre Schuldige/die wahre Schuldige ist und was Schuld überhaupt ist.

Einige Geschichten empfand ich als ausgefallener, die meisten waren allerdings zumindest so unscheinbar, dass sie durchaus auch täglich vorkommen könnten. Und genau das macht das Buch einerseits authentisch und bringt so ausreichend Nähe zur Realität, sodass es einen dazu anregt ernsthaft darüber nachzudenken inwiefern Schuld eine Rolle im tagtäglichen Leben spielt und aus welchen Positionen diese betrachtet werden kann.

Andererseits hatte ich mir mehr Außergewöhnlichkeit von diesem Buch versprochen. Dazu waren die Geschichten zu unausgeführt und zu gewöhnlich. Es kam mir vor, als hätte ich die meisten Geschichten schon zahlreiche Male irgendwo in anderen Büchern oder auch in Filmen gehört/gelesen und daher erschien es mir zu einfältig und zu klassisch um irgendwie hervorzustechen und zu überzeugen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Überflüssige Längen und wenig Spannung

Der Abgrund in dir
0

Die junge Rachel wächst unter schwierigen Bedingungen auf und verliert schon früh ihre Familie. Geplagt von Selbstzweifeln und, im späteren Verlauf, seelischen Leiden, trifft sie auf den Detektiv Brian ...

Die junge Rachel wächst unter schwierigen Bedingungen auf und verliert schon früh ihre Familie. Geplagt von Selbstzweifeln und, im späteren Verlauf, seelischen Leiden, trifft sie auf den Detektiv Brian Delacroix, der ihr bei der Suche nach ihrem Vater helfen soll, der ein gut gehütetes Geheimnis ihrer Mutter geblieben ist, das sie mit ins Grab genommen hat. Nach erfolgloser Suche dümpelt Rachels Leben so vor sich hin und sie macht Karriere bis ein beruflicher Zusammenbruch alles verändert und sie wieder alleine zurückbleibt. Jahre später trifft sie wieder auf Brian und die Farce aus Lügen, Betrug und Verrat ihren Lauf nimmt.

Da mir eines der anderen Werke des Autors (Shutter Island) mit seinem unvorhersehbaren Twist super gefallen hat, hatte ich große Erwartungen an den äußerst spannend klingenden Klappentext und hoffte auch mit einem ähnlich überraschenden und schockierenden Umschwung in der Geschichte. Doch leider konnten mich die Handlungen nicht so begeistern wie erhofft. Stellenweise gibt es viele Längen, die ausgefüllt mit irgendwelchen, in meinen Augen, unwichtigen Fakten und Geschehnissen aus Rachels Leben sind, dabei leider keinerlei Spannung aufbauen. Erst als sie und Brian sich näher kommen, beginnt die "eigentliche" Geschichte. Alles zuvor ist bloß unnötiges Geplänkel und überflüssig. Rachel war mir insgesamt nicht unbedingt sympathisch, aber sie steht für ihre Ansichten und Meinungen ein, auch wenn das bedeutet, dass sie anderen dabei auf die Füße tritt und letztendlich auch unschöne Konsequenzen tragen muss. Das bewunderte ich an ihr, wenngleich sie mir öfters psychisch labil erschien, was nicht zuletzt auch mit der seltsamen Beziehung zu ihrer Mutter zu tun hat. Mir scheint sie hat sich das perfekte (Schein-)leben aufgebaut, welches sie aber im Herzen nicht glücklich macht und nicht zu ihr passt. Und letztendlich fällt das Kartenhaus auch in sich zusammen und wieder einmal merkt sie welche verkorkste Beziehungen sie besitzt. Die Auflösung rund um Brian war sehr spannend und erregend zu verfolgen und ich wäre niemals auf die ganze Auflösung gekommen, die ich wirklich gut gelungen finde. Das macht den vorhergehenden Teil allerdings nicht wett und war meiner Ansicht nach auch nicht so verstörend und überrumpelnd wie Shutter Islands Twist. Teils wirkte das Ende an den Haaren herbeigezogen, auch wenn der Autor die Auflösung gut durchdacht zu haben schien.

Ein Werk, welches einige unvorhersehbare Wendungen bereithält, mich allerdings aufgrund der unnötigen uninteressanten Längen nicht überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 28.09.2018

Pflanzensex leicht und anschaulich erklärt

Blümchensex
0

Dieses tolle Sachbuch beschäftigt sich mit den vielfältigen Fortpflanzungsmöglichkeiten von verschiedenen Pflanzen. Dabei klassifiziert der Autor zwischen den unterschiedlichen Pflanzentypen und ihren ...

Dieses tolle Sachbuch beschäftigt sich mit den vielfältigen Fortpflanzungsmöglichkeiten von verschiedenen Pflanzen. Dabei klassifiziert der Autor zwischen den unterschiedlichen Pflanzentypen und ihren Möglichkeiten sich fortzupflanzen (z.B durch Wind, Wasser). Der Schreibstil ist sehr locker, humorvoll und leicht gehalten, sodass ich öfters schmunzeln und lachen musste, da einige Bemerkungen des Autors so ehrlich, einfach und auf den Punkt ausgedrückt wurden, dass es außerordentlich erfrischend und belustigend für mich war. Mit provokanten und anstößigen Äußerungen und Bezeichnungen lockt der Autor den Leser und führt häufig Vergleiche zum "Menschlichen" an um die Handlungen der Pflanzen darzustellen. Zu einigen Pflanzen sind Illustrationen in Farbe mit Beschreibungen und Bezeichnungen der einzelnen Pflanzenbestandteile abgebildet. Diese werden ebenfalls im Text noch mal erläutert. Für alle, die immer schon mal mehr über die oft vernachlässigte und gering geschätzte Pflanzenwelt erfahren wollten. Nach dem Lesen dieses Buches ist eines sicher: Die Pflanzen sind nicht so einfach und "unschuldig" wie sie immer wirken, sondern haben es faustdick hinter den Ohren ;)