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AureliaAzul

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2021

Wenig spannend

Russische Botschaften
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Nach dem Lesen des Klappentextes war ich mehr als gespannt auf diese spannungsreiche Geschichte mit einer Jagd nach der Wahrheit, die durch mächtige Leute versucht wird zu vertuschen. Leider wurden meine ...

Nach dem Lesen des Klappentextes war ich mehr als gespannt auf diese spannungsreiche Geschichte mit einer Jagd nach der Wahrheit, die durch mächtige Leute versucht wird zu vertuschen. Leider wurden meine Erwartungen teilweise enttäuscht.

Besonders wertvoll und unterhaltsam fand ich die kleinen Twists, die jemanden der Mitarbeit mit russischen Behörden bzw. dem Geheimdienst verdächtig machten und diese Charaktere in einem anderen Licht dastehen ließen. Auch die investigativjournalistischen Aspekte haben einen fantastischen Einblick in die Arbeit gegeben und wie genau die Journalisten dabei vorgehen, vor allem auch die Gefahren wurden anschaulich dargestellt. Das hat meinen Horizont auf jeden Fall erweitert und mir neue Informationen vermittelt.

Weniger gelungen empfand ich die Darstellung der Journalisten und weitestgehend spannungsarme Ermittlungen. Wenn schon der Geheimdienst seine Finger irgendwie im Spiel hat, dann erwarte ich auch gefährliche Szenen, Verfolgungsjagden und bedrohliche actionreiche Situationen, die zwar teilweise in schwacher Form vorhanden waren, insgesamt aber sehr zu Wünschen übrig ließen. Ebenso erschienen mir die Charaktere eher flach und unnahbar, sodass ich mich mit keinem identifizieren konnte, geschweige denn diese sympathisch finden und mit ihnen mitfiebern.

Der Schreibstil war für mich überwiegend auch holprig und etwas mühsam zu lesen. Im Laufe konnte ich mich aber einigermaßen damit arrangieren.



Fazit: Bietet einen tollen Einblick in authentischen Ivestigativjournalismus, der mir allerdings zu wenig Spannung bot und mich nicht fesseln konnte.

Veröffentlicht am 18.09.2021

In der Kälter der Wälder lauert der Schrecken

Waldeskälte
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Die Schrecken von damals wiederholen sich erneut. Dieser Erkenntnis muss sich die Interpol-Ermittlerin Valeria Ravelli stellen, als sie nach 21 Jahren wieder in ihr Heimatdorf zurückkehrt. An den Ort, ...

Die Schrecken von damals wiederholen sich erneut. Dieser Erkenntnis muss sich die Interpol-Ermittlerin Valeria Ravelli stellen, als sie nach 21 Jahren wieder in ihr Heimatdorf zurückkehrt. An den Ort, der ihr schlaflose furchterregende Albträume beschert hat, nachdem ihre Freundinnen und sie entführt wurden und man die beiden ermordet hat. Sind es dieselben Täter? Ein Nachahmer? Was ist ihr Tatmotiv? Und wiederholt sich der Schrecken tatsächlich? Nach und nach wird ein altes Geheimnis enthüllt, welches alles verändern wird...

Besonders aufgefallen ist mir die düstere und bedrohliche Atmosphäre, die sich in zahlreichen Situationen wiederfinden lässt und etwas Bedrückendes sowie Unheilvolles an sich hat. Dies trägt sich durch die gesamte Geschichte und ließ mich komplett in die Geschichte eintauchen. Zudem passt es auch zu den erschüttern den Vermisstenfällen und dem rauen Klima dort oben in den Bergen, wo schnell Leute verschwinden könnten, ohne dass es großartig auffallen würde.

Valeria erschien mir anfangs distanziert und schwer zu greifen, was sich im Laufe der Handlung nur geringfügig besserte, sodass ich sie bis zum Schluss schwierig zu verstehen fand und keinen Zugang zu ihr fand. Die anderen Charaktere scheinen irgendwelche Geheimnisse zu verbergen und haben die Dynamik deutlich beeinflusst und Spannung aufgebaut.

Die Ermittlungen laufen schleppend und kommen nur mühsam voran, aber dennoch habe ich sie mit Freude und Lust verfolgt und habe die Auflösung so nicht kommen sehen. Gerade das hat für mich den thrill und die Spannung ausgemacht. Es bleibt lange Zeit unklar wer wie mit den Vermissten zu tun hat und vor allem welches Motiv dahintersteckt, weswegen ich lange im Dunkeln tappte und viele Vermutungen aufstellen konnte, wenngleich ich nicht auf die Auflösung gekommen bin, die für mich trotzdem schlüssig klang und die Geschichte toll abrundete. Außerdem erklärt sich dadurch auch was damals genau geschehen ist und welche Manipulationen vorgenommen wurden, um die Ermittler in die Irre zu führen.

Fazit: Ein düsterer und atmosphärisch dichter Thriller, der perfekt in die dunkle Jahreszeit passt und fesselndes Lesevergnügen verspricht.

Veröffentlicht am 29.08.2021

Seichter Thriller

Eine perfekte Ehe
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Nach vielen Jahre ruft plötzlich Lizzies ehemaliger Studienkommilitone Zach aus dem Rikers an und bittet sie um Hilfe. Nach anfänglichem Zögern ist sie bereit sich in die Geschehnisse des Tatabends einzuarbeiten ...

Nach vielen Jahre ruft plötzlich Lizzies ehemaliger Studienkommilitone Zach aus dem Rikers an und bittet sie um Hilfe. Nach anfänglichem Zögern ist sie bereit sich in die Geschehnisse des Tatabends einzuarbeiten und findet dabei einige schwerwiegende Geheimnisse heraus, die auch ihr privates Umfeld betreffen...

Bereits Klappentext und Cover ließen mich auf einen eher leichten Thriller schließen, der weniger spannungsgeladene Situationen darbietet, sondern eher auf die Geheimnisse und Vertuschungen der Charaktere abzielt und diese eindrücklich präsentiert. Und mit dieser Annahme lag ich auch richtig. Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt, der von Lizzie und Amanda, das Opfer der Geschichte. Dazwischen gibt es ausdrucksstarke Tagebucheinträge von Amanda, die ihre Vergangenheit und ihr aktuelles Leben teilweise widerspiegeln. Dadurch hatte ich die Möglichkeit sie als Charakter besser zu verstehen und kennenzulernen. Da Zach sich sehr rar macht, erfährt man nur über Amanda etwas über ihre Ehe und wie Zach sie behandelt hat, was ihn zugegeben nicht in einem guten Licht dastehen lässt. Und so langsam kamen mir Zweifel, ob er nicht doch etwas mit ihrem Tod zu tun haben könnte. Nur, dass es keine erfüllte liebevolle Ehe war, das wurde mir immer deutlicher klar während des Buchlesens. Zwischendurch hatte ich auch den Gedanken, Amanda könnte direkt etwas mit ihrem eigenen Tod zu tun haben (vielleicht sogar irgendwie vorgetäuscht) und das Zach in die Schuhe geschoben haben, weil er sich nicht gut um sie gekümmert hat. Die Spekulationen gingen also bei mir in verschiedene Richtungen. Nur mit der Aufklärung selbst habe ich nicht gerechnet, wobei diese mich auch ein wenig enttäuscht hat, da es anfangs nach einem kaltblütigen Tod aussah und die Auflösung nicht ganz das ergeben hat, was der Klappentext verspricht. Es war durchaus spannend zu erfahren wie Lizzie alle Geheimnisse von Amandas Freunden aufdeckt und so der Wahrheit auf die Spur kommt, fesselnd war die Handlung aber nicht, eher interessant und unterhaltsam, aber es fehlten die typischen Thriller-Elemente.

Nichtsdestotrotz ein lesenswerter Thriller, wenn man auch gerne ruhigere Geschichten mag, die mehr von Geheimnissen/Lügen/Vertuschungen berichten, als von atemberaubenden spannungsgeladenen Momenten in denen es um Leben und Tod geht.

Veröffentlicht am 28.08.2021

Unglaubwürdige Geschichte

Die verschwundenen Studentinnen
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Mariana hat gerade einen schweren Verlust hinter sich und sich privat so wie beruflich gefangen als ihre Nichte, die Studentin an der Cambridge Universität ist, anruft und von einem grauenvollen Mord an ...

Mariana hat gerade einen schweren Verlust hinter sich und sich privat so wie beruflich gefangen als ihre Nichte, die Studentin an der Cambridge Universität ist, anruft und von einem grauenvollen Mord an ihrer besten Freundin Tara berichtet. Sofort ist ihre Tante Mariana zur Stelle und versucht auf eigene Faust den wahren Täter zu ermitteln. Dabei hat sich nach kurzer Zeit einen eindeutigen Verdacht...

Nach dem ersten Buch des Autors, der mich mit dem unglaublichen Twist am Ende begeistern konnte, hatte ich ähnliche Erwartungen an dieses Buch, das so ganz anders aufgebaut ist als "Die stumme Patientin".

Nach kurzer Zeit sind mir einige Ungereimtheiten bzw. fragwürdige Gegebenheiten aufgefallen: Eine Therapiesituation von Mariana vor den Ereignissen in Cambridge schien lose und in keinem Zusammenhang zur Geschichte zu stehen und auch abschließend keinen Bezug dazu zu haben. Womöglich wollte der Autor damit Spannung erzeugen, was meiner Meinung nach nicht gelungen ist. Dann fragte ich mich unentwegt warum Mariana als Psychotherapeutin die Ermittlungen heimlich aufnimmt. Irgendwie ist es verständlich, dass sie der Polizei nicht traut und auf eigene Faust Informationen zusammenträgt. Nur gelang ihr das nicht sehr glaubhaft und überzeugend. Ganz im Gegenteil schießt sie sich ziemlich früh auf jemanden fest und sucht nur Beweise, die ihre Theorie unterstützen, dabei sind das allenfalls Indizien, und ihre Intuition zählt dabei nicht als Beweis. Sie selbst scheint aufgrund ihrer emotionalen Bindung zu ihrem Mann Sebastian ohnehin psychisch nicht ganz stabil zu sein. Da kommt es überhaupt nicht gut, dass sie ermittelt und auch andere in gruppentherapeutische Sitzungen zwingt. Sie selbst hat so viele Probleme, dass es mir schwer fiel sie als die Person zu betrachten, die anderen bei ihren Problemen hilft. Und das trübt eindeutig ihre Sichtweise auf die Ermittlungen und dadurch boykottiert sie sich selbst.

Das Ende kam ziemlich schnell und plötzlich. Auf wenigen Seiten wurden alle Fakten zu den Morden runtergerattert, dann kam es zu einem Handgemenge und das war's schon. Mal abgesehen davon, dass ich die Geschichte sehr hanebüchen und höchst unglaubwürdig finde, hätte ich doch gerne mehr über die Motivation erfahren und wie genau das damals passiert ist. Leider wurde dem viel zu wenig Raum im Buch gegeben, sodass mich das Buch zutiefst unbefriedigt zurückließ.

Fazit: Eine seltsame, nicht fesselnd geschriebene Geschichte, die mit keinen Twists aufwarten kann und ein plötzliches, ungereimtes Ende hat, welches mich nur den Kopf schütteln ließ.

Veröffentlicht am 25.08.2021

Wundervolle fantastische Geschichte!

Die Stadt ohne Wind
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Zwei Schicksale, die auf unwiderrufliche Weise miteinander verbunden sind. Arka nimmt die beschwerliche Reise auf sich um nach Hyperborea zu kommen, in der Hoffnung dort ihren Vater treffen zu können. ...

Zwei Schicksale, die auf unwiderrufliche Weise miteinander verbunden sind. Arka nimmt die beschwerliche Reise auf sich um nach Hyperborea zu kommen, in der Hoffnung dort ihren Vater treffen zu können. Währenddessen ist Lastyanax einer der jüngsten Minister und muss sich mit renitenten und alteingesessenen Ministern rumschlagen und einen Mörder überführen.

Diese beiden recht eigenwilligen Charaktere verbindet die Autorin Éléonore Devillepoix auf erfrischen Art und Weise in einer atemberaubenden, humorvollen und höchst unterhaltsamen Geschichte, durchtränkt mit Lügen, Geheimnissen und langjährigen Verschwörungen.
Die Welt ist einmalig dargestellt und ich konnte es mir recht lebhaft und bildlich vorstellen wie Lastyanax und Arka auf Riesenschildkröten die Ebenen überwinden oder wie Arka mit ihren magischen Flügel durch die Lüfte segelt. Chapeau an die Autorin für diese originellen und neuartigen Ideen, die mir viel Freude bereitet haben.
Auch wenn ich zwischenzeitlich den Eindruck hatte das Buch sei eher etwas für jüngere Leser und Leserinnen, konnte es mich fesseln und oft ein Lächeln auf die Lippen zaubern, weil ich beide Charaktere sofort ins Herz geschlossen habe und gerade die Unterschiede zwischen beiden grandios fand, da sie teils ziemliche gegensätzliche Einstellungen und Haltungen haben. Dadurch entstanden viele humorvolle und lustige Situationen, die mich verzückt haben.

Insgesamt ein fantastische Jugendfantasyroman, der mich begeistern und entzücken konnte, sodass ich mich sehr auf den Nachfolger freue!