Profilbild von AureliaAzul

AureliaAzul

Lesejury Star
offline

AureliaAzul ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AureliaAzul über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2018

Nemesis - Die Hüterin des Feuers

Nemesis
0

Evelyn Porter ist die drittbeste Gamerin der Welt und gibt alles um an die Spitze zu gelangen. Durch eine neuartige Technologie, die das Bewusstsein in eine Gamewelt schleust, hat sie endlich die Chance ...

Evelyn Porter ist die drittbeste Gamerin der Welt und gibt alles um an die Spitze zu gelangen. Durch eine neuartige Technologie, die das Bewusstsein in eine Gamewelt schleust, hat sie endlich die Chance ihre beiden ärgsten Konkurrenten Killswitch und Thunderstrike endgültig zu besiegen und die beste Spielerin zu werden. Doch schon nach dem Einloggen bemerkt sie, dass das Spiel scheinbar einige Fehler hat, denn sie kann sich nicht mehr ausloggen und muss das Spiel notgedrungen weiterspielen. Schon bald trifft sie auf ihre Wächter, von denen besonders einer ihr gehörig den Kopf verdreht, und sie beginnt Gefühle für ihn zu entwickeln. Doch kann sie sich wirklich in einen programmierten, spielgesteuerten Charakter verlieben, der eigentlich nicht einmal existent ist? Immer mehr verwischen die Grenzen zwischen Realität und Spiel. Während sie sich ihrer Gefühle und Entscheidungen gewahr wird, schlafen ihre Konkurrenten nicht und verflogen ihre eigenen Pläne...

Evelyn wird als klassische Spielerin dargestellt, deren Eltern nicht einverstanden mit ihrer Tätigkeit sind und ihr mehr als deutlich zeigen, dass sie so wie sie ist nicht in die gehobene Welt ihrer Eltern passt. Ihre Reaktionen auf das was ihre Eltern von ihr halten, verleiten sie zu Trotzreaktionen und kindischer Ignoranz. All das, was sie im wahren Leben vermisst, findet sie in dem neuartigen Spiel. Dort wirken sie und ihre Wächter fast schon wie eine Familie und sie wird von allen so angenommen wie sie ist, ohne sich verbiegen zu müssen. Das scheint auch der entscheidende Punkt, warum Evelyn sich in dieser anderen Welt wesentlich wohler fühlt und sich über einige folgenschwere Handlungen Gedanken macht. Ihre Wächter, allen voran Lucian, sind sehr sympathisch dargestellt, auch wenn letzterer mir häufig zu zornig, impulsiv und unbeherrscht scheint. Die Handlungen sind oft spannungsgeladen, abwechslungsreich und lassen das Ende nicht vorausahnen. Zudem kommt häufig die Frage auf, ob es sich tatsächlich nur um ein Spiel handelt oder mehr, denn die angeblichen Fehler und der Handlungs-, und Entscheidungsspielraum lassen eher weniger auf ein (einfaches) Spiel schließen. Für die Nicht-Gamer werden einige Begrifflichkeiten, die in Spielen vorkommen, gut erklärt. Rückblickend ist die Geschichte, auch aufgrund des Schreibstils bzw. der Dynamik, etwas Holprig und wirkt auf mich nicht ganz rund.

Insgesamt eine recht humorvolle Geschichte mit sehr unterschiedlichen Protagonisten und einer ereignisreichen und abwechslungsreichen Hauptgeschichte, die die Grenze zwischen Spiel und Realität gut zu vermischen weiß.

Veröffentlicht am 20.02.2018

Spannend, aufregend und unvorhersehbar!

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 4: Allmacht (Bände 10-12)
0

Band 10:

Nach den erschreckenden Erlebnissen in der Nautilus,machen sich die Lichtkämpfer auf den Weg nach Antarktika, wo sie auf eine altbekannte Feindin treffen und der entscheidende Kampf um den letzten ...

Band 10:

Nach den erschreckenden Erlebnissen in der Nautilus,machen sich die Lichtkämpfer auf den Weg nach Antarktika, wo sie auf eine altbekannte Feindin treffen und der entscheidende Kampf um den letzten Sigilsplitter, den Ascheatem, beginnt. Währenddessen sind Max' kleine Treffen aufgeflogen und es scheint fast, als würde sich der einstige Verrat wiederholen...

Endlich erschien der letzte Band um den Sigilsplitter, dem ich schon entgegen fieberte. Es gibt zwei Handlungsstränge. Einmal den Kampf auf der Traumebene um den Ascheatem und die Geschehnisse im Castillo bzw. im Hauptquartier der Schattenkämpfer. Die Traumebene ist ein toller neuer Teil der Geschichten, der ganz anders ist als die Realität und in der viele gegen ihre eigenen Schatten kämpfen müssen. Durch Jen und Alex ist auch das wieder sehr unterhaltsam und lustig. Stärker vereinnahmt und in Atem gehalten haben mich allerdings die Handlungen im Castillo rund um Max, der sich mittlerweile zu meinem Lieblingscharakter gemausert und viele kluge Ideen hat, die es nie langweilig werden lassen. Max'Plan ist brillant und verfehlt seinen Zweck nicht. Da habe ich wirklich mitgezittert und gehofft und war sehr verwundert über die Hintergründe, die sich da offenbaren. Insgesamt fand ich diesen Teil der Sigilsplittersuche allerdings nicht ganz so gut wie die anderen beiden.

Band 11:

Die Vereinigung der drei Sigilsplitter und das Erlangen der Allmacht durch die Schattenfrau steht unmittelbar bevor. Ihr fehlt nur noch die Erfüllung des Zwillingsfluches, welches sie jahrhundertelang arrangiert hatte. Doch wenn sie die Allmacht erhält, wird sie beinahe unbesiegbar sein. Können die anderen die Erfüllung des Fluchs verhindern, oder sind sie alle dem Untergang geweiht?

Endlich, endlich geht es spannend weiter! Meine Lieblingszwillinge müssen Schweres durchstehen und die ganze Wahrheit über die Erschaffung des Fluches und die Nutzung der Schattenfrau kommt ans Licht. Dabei spielen auch die Unsterblichen eine gewisse Rolle. Endlich wird man erlöst und die ständigen Andeutungen ergeben ein einheitliches Bild. Mir sind die Erklärungen zum Fluch und seiner Wirkungsweise etwas zu kurz gekommen und ich hätte gerne noch etwas mehr erfahren. Einige neue Charaktere, die mehr wissen zu scheinen, tauchen auf und enthüllen überraschende Informationen. Dadurch, dass nicht jeder Protagonist auf dem selben Stand ist, wird viel Spielraum für spannungsreiche zukünftige Enthüllungen gelassen. Es gibt einige parallel laufende Handlungsstränge, die noch viele Fragen offen lassen, vor allem das wilde Sigil betreffend. Natürlich tappen auch Alex und Jen im Dunkeln. Alles arbeitet auf das fulminante Finale hin, welches bestimmt grandios wird!

Band 12:

Die Schattenfrau steht kurz davor die Allmacht an sich zu reißen und Chaos sowie Verderben über die Welt zu bringen. Durch Max' verrückten aber auch brillanten Plan versuchen sie die Schattenfrau zu überlisten und unternehmen eine ungewisse Reise in die Vergangenheit. Währenddessen versucht Moriarty alles um seine "Waffe" nutzbar zu machen und verfolgt seine eigenen Pläne. Der finale Kampf steht bevor, doch wer wird als Sieger hervorgehen? Kann es überhaupt einen Sieger geben in einem Kampf zwischen Licht und Schatten?

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten war ich wieder schnell im Geschehen, auch dank der kleinen Wiederholungen in der Geschichte. Begeistern konnte mich mal wieder Max, mein Lieblingscharakter, weil er eben immer so kluge und tolle Ideen und Pläne hat. Er hätte sein Talent schon früher ausleben sollen. Sehr nahe gingen mir die Ereignisse zwischen Alfie und Alex, ganz besonders weil Moriarty seine manipulativen Finger im Spiel hat. Was genau er damit bezwecken will bleibt noch offen, aber ich ahne nichts Gutes. Hoffentlich kann Alfie gerettet werden. Der Plan die Schattenfrau zu Fall zu bringen kam für mich sehr überraschend und unvorhersehbar, sodass es mich total begeistern konnte und ich der Ansicht war so würden sie es schaffen. Dann passierten im finalen Kampf noch so viele unerwartete Dinge und dadurch entstand so viel Spannung, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Damit hätte ich ja nie gerechnet und das Überraschungsmoment ist sehr gut gelungen :) das Ende dagegen ist ein ziemlich fieser Cliffhanger, der aber perfekt zur Geschichte passt und noch so viele Handlungsstränge eröffnet, auf die ich mich schon wahnsinnig freue und auf einen weiteren supertollen Zyklus hoffe!

Veröffentlicht am 17.02.2018

Sternenkinder, Mondlichtkrieger und eine überdauernde Liebe

Mondprinzessin
0

Lynn denkt sie sei ein ganz normales Mädchen, weggegeben von ihren Eltern und in einem Waisenhaus aufgewachsen. Ungeliebt und mit wenig Selbstbewusstsein kämpft sie sich durch ihr Leben, bis plötzlich ...

Lynn denkt sie sei ein ganz normales Mädchen, weggegeben von ihren Eltern und in einem Waisenhaus aufgewachsen. Ungeliebt und mit wenig Selbstbewusstsein kämpft sie sich durch ihr Leben, bis plötzlich leuchtende Zeichen auf ihrem Körper auftauchen und damit einhergehend ein Schutzgeist. Vom Licht angezogen, tauchen zeitgleich zwei gefährlich und fremdartig aussehende Krieger auf, die ihr nach dem Leben trachten. Glücklicherweise kann sie von dem stolzen Mondlichtkrieger Juri gerettet werden, der ihr eine ganz neue Welt auf dem Mond offenbart und sie mit ihrem Schicksal vertraut macht, das jedoch einige Herausforderungen für die junge Prinzessin bereithält...

Sofort angesprochen hat mich die Idee wie der Mond sich seine Wesen schuf und die Erklärung warum er um die Erde kreist. Die Beschreibungen sind so traumhaft und phantastisch, dass sie mich sogleich in ihren Bann ziehen konnten. Auch die Fähigkeiten der Sternenkinder und der Planetenwesen sind ziemlich innovativ und konnten mich begeistern. Die Handlung an sich stellt nichts Neues dar, sondern ist schon aus anderen Geschichten bekannt, dennoch fand ich sie wunderschön und tragisch erzählt. Lynn ist das vergessene Mädchen, für das sich keiner zu interessieren scheint, unscheinbar und normal. Ihre Charakterentwicklung hat mir sehr gefallen und wie sie sich in ihr Schicksal fügt ist bemerkenswert, kennt sie diese Welt doch kaum. Überraschenderweise haben mir ihre Eltern sehr gut gefallen, da sie sehr empathisch und mitfühlend waren und Lynn herzlich aufgenommen haben, wie man es sich nur von Eltern wünschen kann. Juri ist der typische verbotene Beschützer der Prinzessin, der das nachsehen hat. Das Ende hat mich schockiert und überrascht, weil ich mit diesem Ausgang nicht gerechnet habe, da er traurig, brutal und unerwartet war und in einem gemeinen Cliffhanger endete, sodass man quasi weiter lesen muss, da sich dieses Ende nicht einfach so stehen lassen lässt.

Eine schöne neuartige Grundlagengeschichte um die Entstehung der Sternenkinder mit mittelmäßiger Story und einem erschütternden Ende.

Veröffentlicht am 11.02.2018

Andersartiger New Adult Roman

Berühre mich. Nicht.
0

An ihrem 18. Geburtstag packt Sage ihre Sachen und fährt nach Nevada um so weit wie möglich von ihrem Stiefvater entfernt zu sein. Dort beginnt sie ihr Studium der Psychologie am College. Doch ohne Geld ...

An ihrem 18. Geburtstag packt Sage ihre Sachen und fährt nach Nevada um so weit wie möglich von ihrem Stiefvater entfernt zu sein. Dort beginnt sie ihr Studium der Psychologie am College. Doch ohne Geld und festes Zuhause stellt es sich als schwieriger dar, als Sage vermutete. Notgedrungen ergattert sie einen Job in der Unibibliothek. Mit Schrecken muss sie feststellen, dass dort auch der furchteinflößende, mit Tattoos versehene Luca arbeitet, der Sage ganz schön einschüchtert und vor dem sie am liebsten davonlaufen würde. Nach einem kleinen Zwischenfall wendet sich das Blatt und Sage sieht sich längerfristig mit Luca konfrontiert und nach und nach erkennt sie eine andere Seite an ihm. Doch kann sich trotz Sages Vergangenheit etwas zwischen ihnen entwickeln?

Der Leser wird von Anfang an mit der tief sitzenden Angst von Sage konfrontiert und erlebt ihren Alltag mit, der größtenteils von ihrer Angst bestimmt wird. Einige Details über ihre Vergangenheit und die Gründe für ihre Ängste werden zwischendurch kurz beleuchtet. Die genauen Umstände bleiben allerdings im Verborgenen. Sage ist ein mutiger Charakter, der sich mehr aus Not als aus freiem Willen ein komplett neues Leben ganz alleine aufbauen muss und dass sie das schafft ist beeindruckend. Wäre da nicht die große Einschränkung durch ihre Ängste, die sie kleiner wirken lassen als sie eigentlich ist. Nach und nach erkennt man aber eine Progression und langsam, Schritt für Schritt, werden ihre Ängste weniger und sie gewöhnt sich an die Umstände. Luca und April sind zwei liebenswürdige und sehr gutherzige Charaktere, da sie Sage stark unterstützen und sie trotz ihrer offensichtlichen Geheimnisse nicht drängen. Vor allem Luca zeigt sich sehr geduldig und verständnisvoll. Die Umstände und das Verhalten der Protagonisten sind anders, als ich es aus anderen Büchern dieses Genres kenne und genau das hat mir am besten gefallen. Es ist zwar nicht sehr spannend, da es ziemlich vorhersehbar ist, aber dennoch interessant geschrieben. Das Ende hat mich dann aber enttäuscht, da es so ein typisches 0815 Ende mit Cliffhanger ist, dass einen quasi das zwingt den folgenden Band auch noch zu lesen, da es zu einer unschönen Auseinandersetzung kommt und die Zukunft ungewiss erscheint. Obwohl ich das Ende nicht gut finde, interessiert es mich schon wie Sage ihre Vergangenheit bewältigen möchte, hat diese sie schon eingeholt.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Jacquotte Delahaye - die rote Peitsche

Joli Rouge
0

In den Wäldern der Insel La Hispanola inmitten einer Siedlung von Bukanieren aufgewachsen, versucht die mutige Jacquotte sich ein Leben als Flibustier auf einem Schiff aufzubauen, nachdem ihr Vater bei ...

In den Wäldern der Insel La Hispanola inmitten einer Siedlung von Bukanieren aufgewachsen, versucht die mutige Jacquotte sich ein Leben als Flibustier auf einem Schiff aufzubauen, nachdem ihr Vater bei einem Angriff der Spanier ums Leben kommt. Losgelöst sucht sie die Freiheit und Unabhängigkeit in der männerdominierenden Gesellschaft und fordert Gleichberechtigung, anstatt sich als Ehefrau unter die Herrschaft eines Mannes zu stellen. Doch bald wird ihr mit Deutlichkeit gezeigt, dass Frauen auf Schiffen nicht geduldet werden, schon gar nicht als Piratinnen und Mitglieder der Bruderschaft. Doch Jacquotte ist kreativ und klug und findet ihren Weg...

Dies ist der erste Piratenroman, den ich jemals gelesen habe und trotz der mangelnden Erfahrung konnte mich die Geschichte total einnehmen. Es ist eine spannende Mischung aus historischen Ereignissen und hinzu Gedichtetem, die der Geschichte mit dem doch recht eigenwilligen, aber durchaus passenden Schreibstil, eine individuelle und einzigartige Note gibt. Der Wille und die Sturheit Jacquottes sind beeindruckend, bedenkt man, wie eingeschränkt die Frauen damals wohl gelebt haben. Sie kann andere schnell von sich überzeugen und strahlt eine innere Stärke aus, die selbst die der meisten Männer übersteigt. Durch immer neue unerwartete und unvorhersehbare Wendungen bleibt die Geschichte spannend. Vor allem haben mich Jacquottes Wandlungsfähigkeit und ihre schauspielerisch überzeugenden Fähigkeiten total verblüfft und beeindruckt. Sie, die mit dem feuerroten Haar und dem unbezwingbaren Willen, die selbst dem Tode trotzt, ist eine absolut faszinierende und noch nie da gewesene Persönlichkeit, die man nicht so schnell wieder vergisst. Sie trägt ihren Namen als Jacquotte Delahaye zurecht! Spannend wurde es zudem durch die verschiedenen Perspektivwechsel und die politischen Schwankungen der Mächtigen und Herrscher über die Karibik, die durch Intrigen, Verrat und Überfällen glänzen konnten und nicht scheuten ihnen Nahestehende zu verletzten. Manchmal fand ich es schwierig den ganzen Politikern und Machtträgern namentlich zu folgen, da diese über die erzählten Jahre doch häufig wechselten. Dafür gibt es klugerweise ein passendes Personenregister am Ende des Buches, welches mir bei den Namenverwirrungen gut helfen konnte. Obwohl im Buch viel passiert, hätte ich gerne noch mehr über die Zustände und Zeiten von damals gelesen. Die kleine Liebesgeschichte hat bis zum Ende an mir gezehrt, da ich mir von Anfang gewünscht hatte, sie wurde sich endlich erfüllen, die durch unglückliche Wendungen oft verhindert wurde.

Eine tolle, abenteuerliche Piratengeschichte mit historischen Fakten und einer strahlend roten und beeindruckenden Protagonistin, die allen den Verstand raubt! Absolute Leseempfehlung!