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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2017

Brillante Geschichte!

Palast der Finsternis
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Die 17-jährige Anouk ist eine von fünf Jugendlichen, die für eine spezielle Expedition in einen bisher unbekannten Palast eingeladen werden. Aus Gründen tiefster Verletzung und dem Wunsch nach Vergeltung ...

Die 17-jährige Anouk ist eine von fünf Jugendlichen, die für eine spezielle Expedition in einen bisher unbekannten Palast eingeladen werden. Aus Gründen tiefster Verletzung und dem Wunsch nach Vergeltung und Aufmerksamkeit lässt sie sich kurzerhand auf die Reise ein. Doch schon bald fallen ihr einige Ungereimtheiten auf und sie sieht sich mit unvorstellbaren Hinterlassenschaften und einem großen Verrat konfrontiert, der alles überschattet und alles fordert.

Die Geschichte fängt sehr spannend und interessant an, wenn auch undurchschaubar. Die Situation wirkt verdächtig und man kann Anouks Misstrauen gut folgen. Obwohl sie einen schwierigen, rebellierenden Charakter hat, mochte ich sie von an Anfang an sehr gerne, weil sie besonders und anders ist als die meisten Protagonisten. Die sozialen Konflikte, ausgehend von Anouk, machen die Geschichte lebendig und turbulent. Der geheime Palast wird sehr kunstvoll und detailliert beschrieben und in fast jedem Raum warten neue Gefahren und Entdeckungen auf die fünf. An Abwechslung und Spannung mangelt es definitiv nicht. Die ganze Zeit über fieberte ich mit und hatte tausend Verschwörungstheorien, aber die Aufdeckung des Ganzen war schier unglaublich. Darauf wäre ich in hundert Jahren nicht gekommen und ich war vollkommen geblendet und überwältigt von den unvermittelten Entwicklungen. Dieser Genre-Mix ist fantastisch ausgearbeitet und enthält alles was man sich wünschen kann. Das Ende war für mich zwar etwas zu plötzlich und kurz gehalten, aber dennoch ein sehr fulminantes Buch, das mir definitiv länger im Gedächtnis bleiben wird.

Veröffentlicht am 10.10.2017

Überraschend toller Thriller!

Deadly Ever After
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Nach 10 Jahren kehrt Sasha wieder in ihre Heimatstadt zurück, in dem einst ein schrecklicher Serienmörder namens der Bräutigam viele junge Frauen zu Tode gequält hat, so auch Sasha, die als einzige überlebt ...

Nach 10 Jahren kehrt Sasha wieder in ihre Heimatstadt zurück, in dem einst ein schrecklicher Serienmörder namens der Bräutigam viele junge Frauen zu Tode gequält hat, so auch Sasha, die als einzige überlebt hat. In der Pension ihrer Mutter möchte sie neu starten und längst vergangene Freundschaften aufleben lassen. Dort trifft sie auch Cole wieder, mit dem sie eine tolle, wenn auch tragische Vergangenheit hatte, doch die Leidenschaft ist über all die Jahre nicht erloschen. Doch plötzlich sieht sie sich mit den Schatten der Vergangenheit konfrontiert und es scheint, als würden sich die alten Geschehnisse wiederholen. Jemand trachtet ihr nach dem Leben...

Ehrlich gesagt war ich erst etwas skeptisch, da ich von der Autorin nur Jugendbücher mit Fantasyelementen kenne, einen Thriller hätte ich ihr weniger zugetraut, aber ich bin positiv überrascht. Die Geschichte fesselt den Leser von Beginn an, da es immer wieder zu Unfällen in Sashas Gegenwart kommt, einige Passagen das Gefühlsleben des gegenwärtigen Täters gut schildern und Spannung aufkommen lassen. Es gibt einige Personen, die sich seltsam verhalten und damit in den Kreis der Verdächtigen geraten. Immer mehr verstricken sich die Geschehnisse in wirren Abfolgen und viele Fragen kommen auf. Die Aufdeckung des Mörders und seine Hintergründe haben die Bombe am Ende platzen lassen und der Showdown hat noch viel aus der Geschichte rausgerissen, wenngleich ich es sehr schade finde, dass immer die netten, unscheinbaren Charaktere mehr verbergen, als ich ihnen zugetraut habe und mir dadurch verdorben wurden. Die Liebesgeschichte finde ich nur mittelmäßig, da ich sie schon oft in ähnlicher Form gelesen habe. Sashas Verhalten empfand ich oft als nervig und sehr typisch. Die gesamte Beziehung wirkt platt und nicht sehr tiefgehend, weil die meisten Gefühle auf die frühere Beziehung geschoben werden und sich alles viel zu schnell und plötzlich entwickelt. Die Thrillerlemente können dies aber aufwiegen und so gefällt es mir dennoch (sehr) gut.

Veröffentlicht am 08.10.2017

Berührend und poetisch

Tage ohne Hunger
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Laure ist extrem dünn und wiegt nur noch schlappe 38 kg als sie freiwillig in die Klinik geht um gegen ihre Magersucht zu kämpfen. Dort findet sie nicht nur Leidensgenossen, sondern auch den Weg zurück ...

Laure ist extrem dünn und wiegt nur noch schlappe 38 kg als sie freiwillig in die Klinik geht um gegen ihre Magersucht zu kämpfen. Dort findet sie nicht nur Leidensgenossen, sondern auch den Weg zurück zu sich selbst. Der Leidensweg durch Schuldgefühle, einer instabilen Familie und Angst führt sie an einen Punkt, der über Leben und Tod entscheiden wird. Getrieben von der SehnSucht nach Zuneigung und Liebe, scheint sie diese in ihrem behandelnden Arzt zu finden, der ihr mehr als nur auf eine Weise das Leben rettet.

Der Schreibstil ist kraftvoll, poetisch und aussagekräftig. Wenngleich er distanziert, zurückhaltend und unscheinbar wirkt, ist er doch in seiner Bedeutung durchdringend und lässt den Leser nicht kalt. Auf eindringliche und doch sanfte Weise erzählt er den Leidensweg sehr realistisch und gibt anschauliche Einblicke in diese völlig fremde Welt der Magersüchtigen. Etwas Störend empfand ich die einseitige Behandlung der Erkrankten, bei der lediglich körperliche Symptome behandelt wurden. Die Liebe/Zuneigung zu ihrem Arzt heilt ihre Seele scheinbar auf wundersame Art und sie lebt danach problemlos weiter, ohne dass dies bei ihrem schweren Krankheitsverlauf realistisch erscheint. Die Protagonistin analysiert quasi selbstständig die möglichen Ursachen und findet die auslösenden Faktoren, bis hin zum möglichen Vermeiden der krankmachenden Personen, Gedanken und Verhaltensweisen.

Das Innenleben wird prägnant und im Gedächtnis bleibend geschildert, nur die äußeren Umstände des Krankenhausaufenthaltes erscheinen mir zu utopisch und simpel um realistisch sein zu können.

Veröffentlicht am 06.10.2017

Starker Anfang, mittelmäßiges Ende

The Chosen One - Die Ausersehene
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Skadi ist eine Ausersehene, die dem Volk Kinder schenken soll, so ist es ihre Aufgabe. Doch kurz vor ihrer ersten Vereinigung kommen ihr Zweifel. Aus Furcht vor dem ihr zugeteilten Lord Darian bricht sie ...

Skadi ist eine Ausersehene, die dem Volk Kinder schenken soll, so ist es ihre Aufgabe. Doch kurz vor ihrer ersten Vereinigung kommen ihr Zweifel. Aus Furcht vor dem ihr zugeteilten Lord Darian bricht sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus ihrem goldenen Käfig aus und lässt ihr wohlbehütetes Leben ein für alle Mal hinter sich. Außerhalb der schützenden Mauern ist sie völlig hilflos, bis sie auf eine recht seltsame Gruppe stößt, die mehr zu verbergen hat, als Skadi zuerst annimmt.

Das System um die Ausersehenen und die einfachen Bürger wird ausreichend geschildert, um die Bedeutung dahinter erfassen zu können. Es beginnt wie eine typische Dystopie mit dem elementaren Gedanken der Protagonistin auszubrechen und das System ändern zu wollen. Doch dann mischen sich noch fantastische Elemente in die Geschichte, die eine ganz neue Welt ungeahnter Herausforderungen für sie bereithalten. Skadis Entscheidungen konnte ich nicht immer nachvollziehen, da sie eigentlich zufrieden mit ihrem Leben ist, dann aber plötzlich alles wegwirft, weil sie prompt merkt, dass sie mehr möchte als dieses Leben ihr geben kann. Kurz zuvor war sie noch von dem Wohlwollen der Regentin überzeugt und dann zweifelt sie alles an. Die Flucht und das Kämpfen und Zurechtfinden in einer völlig fremden Welt sind durchaus spannend. Die aus höchst unterschiedlichen Charaktere der zufällig zusammengewürfelten Gruppe sind abwechslungsreich, doch stellen sich die typischen Stereotype schnell dar. Die unliebsame Dreiecksliebesgeschichte hat mir weniger gefallen, auch wenn Skadi erstaunlich erwachsen damit umgeht und ein sehr freundlicher und herzlicher Charakter ist. Im Mittelteil und am Ende nimmt die Spannung deutlich ab, es bleibt aber trotzdem interessant und mit übernatürlichen Elementen bespickt. Ein solider Anfang der Dilogie.

Veröffentlicht am 05.10.2017

Ein fantastisches Fantasie-Epos!

Die neun Prinzen von Amber
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Corwin wacht eines Tages in einem Krankenhaus auf und kann sich an nichts mehr erinnerin, weder wie dorthin gekommen ist noch wer er ist und was geschah. Durch die zurückgelegte Adresse findet er seine ...

Corwin wacht eines Tages in einem Krankenhaus auf und kann sich an nichts mehr erinnerin, weder wie dorthin gekommen ist noch wer er ist und was geschah. Durch die zurückgelegte Adresse findet er seine Schwester auf, die ihm Stück für Stück seine Vergangenheit näher bringt. Durch seinen Bruder Random gelangt er endlich dorthin, wo alles begann und alles enden wird - die einzig wahre und reale Stadt Amber. Doch Schatten und sein eigener Bruder wollen Corwin vernichtet sehen. Ein Kampf entbrennt...

Der Anfang war mir zu holprig, da Corwin ohne Wissen aufwacht und der Leser völlig im Dunkeln bleibt, was die Umstände seines Unfalls betrifft und die ganzen Hintergründe seiner Familie sowie Amber bleiben im Nichts. Man merkt schnell, dass die Königsfamilie sonderbar ist und familiärer Zusammenhalt kaum vorhanden ist. Eher bekämpfen sich die mittlerweile 9 übrig gebliebenen Brüder gegenseitig bzw. unterstützen den derzeitigen Machthaber. Die Schatten von Amber sind so umfangreich und fantastisch dargestellt, dass man sich in eigenen Vorstellungen fast verliert. Die Idee ist so neuartig,genial und unberechenbar, dass ich es kaum erwarten konnte weiter zu lesen. Corwin ist ein kluger Prinz, entlockt er doch allen unbewusst Informationen ohne sie erfahren zu lassen, dass er diese nicht besitzt, aber so, dass keiner Verdacht schöpft. Wenngleich er seine Erinnerungen zurückgewinnt, fehlen noch viele Puzzleteile um das große Ganze zu vervollständigen. Ich fiebere dem kommenden Band entgegen.