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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2021

Leider enttäuschend

Partem. Wie die Liebe so kalt
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Als Xenia und Jael aufeinandertreffen ist zwischen den beiden eine sonderbare Stimmung und schnell wird deutlich, dass sie etwas zu verbergen haben. Doch während Xenia ahnungslos ist, hütet Jael ein folgenschweres ...

Als Xenia und Jael aufeinandertreffen ist zwischen den beiden eine sonderbare Stimmung und schnell wird deutlich, dass sie etwas zu verbergen haben. Doch während Xenia ahnungslos ist, hütet Jael ein folgenschweres Geheimnis, welches alles verändern kann...

Gleich zu Beginn wird durch die mysteriösen Andeutungen bezüglich des Partems und der Rollen von Jael und Chrystal Spannung aufgebaut und ich lechzte nach jedem bisschen Information zum Partem und ihrer Mission. Auch das fehlende Wissen von Xenia und ihrem Freund gegenüber Jael und Chrystal haben Spannung erhöht. Dadurch, dass diese immer nur häppchenweise kamen, konnte ich mir nur ein Gesamtbild zusammenreimen und hatte die Hoffnung noch eine Einführung in diese sonderbare Magie zu bekommen und welche Intentionen dahinter stecken. Darauf kann man leider lange warten. Zwar werden einige Situationen aufgeklärt und ergeben im Nachhinein mehr Sinn, aber so ganz klar welche Rolle das Partem spielt habe ich immer noch nicht. So hatte ich den Eindruck das ganze Buch über hingehalten worden zu sein ohne am Ende deutlich mehr zu wissen, was das Buch nachträglich ziemlich fad und langweilig gemacht hat. Es geschehen zwar bedeutende Handlungen, die ich jedoch nicht ganz beurteilen konnte aufgrund der spärlichen Informationen. So plätschert die Geschichte nur so vor sich hin, ohne dass wirklich etwas Aufregendes passiert, mal abgesehen vom Einstieg.
Die Charaktere waren mir überwiegend sympathisch. Vor allem die Geheimnisse und charakterlichen Eigenschaften von Jael und Chrystal haben sie äußerst interessant gemacht. Felix ist sehr liebevoll und sehr menschlich aufgrund seiner familiären Situation und damit super authentisch und sympathisch geschildert.
Die Idee des Partems und der Blume mit den unterschiedlichen Stufen ist ziemlich kreativ umgesetzt worden und hat mir als Akzent sehr gefallen.

Fazit: Tolle Idee verpackt in eine Geschichte, die mehr Informationen, Magie und Spannung hätte vertragen können. Aus meiner Sicht wurde hier eindeutig Potenzial verschenkt. Ich weiß nicht, ob ich den zweiten Band noch lesen werde.

Veröffentlicht am 20.06.2021

Temporeiche Wendungen

Tag der Erlösung
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Während einer Parteiveranstaltung vor den versammelten Journalisten brechen plötzlich zwei Spitzenpolitiker zusammen. Die Polizei findet den Pfeil einer Armbrust im Körper eines Opfers und es beginnt ein ...

Während einer Parteiveranstaltung vor den versammelten Journalisten brechen plötzlich zwei Spitzenpolitiker zusammen. Die Polizei findet den Pfeil einer Armbrust im Körper eines Opfers und es beginnt ein Rätselraten über die ungewöhnliche Waffe und den Täter.Aufgrund der politischen Brisanz müssen die BKA-Ermittler Laura Westermann und Steven Haberland mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen. Dennoch erkennen sie schnell, dass die Attentate ihren Ursprung nicht nur in der Gegenwart haben können. Während sich die Ermittler durch ein Dickicht aus Lügen und wirren Ideologien kämpfen, geraten weitere Menschen ins Fadenkreuz (Klappentext).

Wie bereits im Klappentest geschildert beginnt das Buch gleich mit zwei ungewöhnliche verübten Morden und einer Menge Fragen, die sich auftun und langsam aber stetig Spannung aufbauen. Die Ermittler waren für mich anfangs gewöhnungsbedürftig, aber nach und nach konnte ich mich mit ihrer Art anfreunden und fand sie sympathisch, wenngleich ich Lauras Geheimniskrämerei gegenüber ihrem Sohn nicht gutheißen konnte und den Eindruck hatte sie mache alles nur noch schlimmer, indem sie ihm vieles verheimlicht. Nichtsdestotrotz fand ich diesen Erzählstrang ziemlich gut und gelungen. Mit Spannung und Aufregung habe ich verfolgt wie Lauras Sohn ermittelt und versucht hat mehr über die Vergangenheit seiner Eltern herauszufinden und konnte so seine Entwicklung mitverfolgen.

Skeptisch war ich hinsichtlich des politischen Themas bzw. der Streitigkeiten zwischen links- und rechtspolitischen Gruppierungen und wie das dargestellt wird, da mich solche politischen Themen in einem Thriller/Krimi selten von sich überzeugen können. Dies ist hier jedoch aufgrund der unerwarteten Wendungen und der "falschen Färhte" der Ermittler ganz hervorragend umgesetzt worden und ich war fasziniert wie es dem Autor gelungen ist die wahren Motive verschlungen mit den offensichtlichen zu verbergen und dadurch die Spannung deutlich zu erhöhen. So konnte mich das Ende vollends überzeugen und sich die Taten absolut schlüssig erklären.

Fazit: Insgesamt ein fesselnder und trickreicher Krimi bei dem der erste Schein trügt.

Veröffentlicht am 27.05.2021

Komplexes Sachbuch

Verloren im Cyberspace. Auf dem Weg zur posthumanen Gesellschaft
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Auf anschauliche und eindringliche Art und Weise beschreibt der Autor in 30 umfangreichen Kapiteln mit passenden Überschriften und einem zusammenfassenden Zitat jedes einzelne Kapitel, welches sich rund ...

Auf anschauliche und eindringliche Art und Weise beschreibt der Autor in 30 umfangreichen Kapiteln mit passenden Überschriften und einem zusammenfassenden Zitat jedes einzelne Kapitel, welches sich rund um die Gefahren, Möglichkeiten und dunklen Abgründe, die sich dahinter verbergen, dreht. Ein zentrales Thema, welches immer wieder aufgeführt wird, ist die Entfremdung des Menschen von sich selbst und dem was einen Menschen menschlich macht hin zu einem "Cybermenschen", der eher wie eine Maschine denkt und vor allem handelt. Dazu führt er eine Reihe von Argumenten an, die seine Thesen stützen, auch wenn hier und da klare Belege fehlen und einige Aussagen eher wie persönliche Vermutungen/Beobachtungen wirken, die unterschiedlich interpretiert werden können.

Besonders aufschlussreich und erschreckend finde ich die massive Sammlung von Daten durch die Unternehmen des Silicon Valley und welch große, ungebrochene Macht diese besitzen. Zwar war mir durchaus bekannt, dass unablässig Informationen gesammelt werden, dass dies allerdings in so großem Stil gemacht wird, war mir nicht bewusst. Wenn man danach ginge, dürfte man ja keine Technik, die einen Zugang zum Internet hat, mehr benutzen, da nicht klar ist wer welche Daten wie sammelt und verwahrt. Nach diesem Kapitel hatte ich schon ein mulmiges Gefühl beim Arbeiten oder einfachem Surfen im Internet.

Insgesamt schildert der Autor die Cyberwelt auf eine recht negative Art und Weise und betrachtet alles was die Cyberwelt in einem schlechten Licht. In einigen Punkten stimme ich im widerspruchslos zu, andere fand ich etwas überzogen und übertrieben dargestellt. Nach einigen Schilderungen des Autors könnte man meinen, dass jeder, der häufig internetfähige Geräte verwendet, ein Internetsüchtiger ist, der ohne nicht lebensfähig wäre. Dem widerspreche ich vehement. Technik kann und wird durchaus mit Augenmaß verwendet, auch wenn es stimmen mag, dass viele Menschen durch die Cyberwelt und damit verbundene Programme, Apps etc. konditioniert werden und beispielsweise sehnsüchtig darauf warten ein Like für einen Post zu bekommen oder gleich zum Handy greifen, wenn dieses klingelt. Ich schätze hier spielt eher die Gewöhnung und das ständige Verwenden dieser Geräte eine große Rolle. Ein leben ohne wäre durchaus möglich. Es kommt wie so oft auf die Einstellung und Haltung, sowie den gemäßigten Konsum an. Damit schließt der Autor seine ausführliche Darlegung zur Cyberwelt auch ab und die eher negative Stimmung, die durch die Kapitel transportiert wird, lockert sich gegen Ende und trifft bei mir auf Zustimmung.



Fazit: Ein durchaus interessantes und lesenswertes Sachbuch, welches mich überzeugen und mir viele neue Inhalte vermitteln konnte. Inhaltlich und sprachlich durchaus anspruchsvoll geschrieben, aber dennoch sehr unterhaltsam.

Veröffentlicht am 22.05.2021

Nicht tiefgründig genug

Deluxe Dreams
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Mittellos reist die junge Sadie mit ihren letzten Ersparnissen durch Europa und landet in Paris, als ein Unbekannter sie überfällt. Plötzlich eilt ihr ein charmanter Fremder zu Hilfe und nimmt sie sogar ...

Mittellos reist die junge Sadie mit ihren letzten Ersparnissen durch Europa und landet in Paris, als ein Unbekannter sie überfällt. Plötzlich eilt ihr ein charmanter Fremder zu Hilfe und nimmt sie sogar kurzfristig bei sich auf, damit sie sich von ihren Verletzungen erholen kann. Doch ahnt Sadie nicht wer ihr Retter ist und in welche dunklen Geheimnisse er hütet...

Der Anfang hat mich sofort fesseln können und der Reiz bestand für mich darin, dass Sadie eine Zeitlang völlig ahnungslos ist und Olivier ihr auch nichts Konkretes zu sich sagt. Dadurch waren beide vollkommen unbefangen im Umgang miteinander und es bestand eine Leichtigkeit zwischen ihnen, die mir Freude beim Lesen bereitet hat. Leider legte sich die Spannung und dieses locker-leichte Gefühl schnell und es wurde ziemlich erotisch, womit ich in Büchern kein Problem habe. Hier ging mir aber alles zu schnell und beschränkte sich nur auf das Äußerliche der beiden. Sie finden sich optisch anziehend, kennen sich kaum und trotzdem kommen sie sich sehr schnell näher und ab da handeln viele Szenen von Sex. Für mich war das überhaupt nicht nachvollziehbar und die tiefen Gefühle zwischen beiden fehlte mir komplett, sodass ich kaum noch einen Anreiz hatte weiterzulesen. Gegen Ende wurde es noch etwas fesselnder, als Oliviers Familie auftaucht und ihre Beziehung zu zerstören versucht. Die Gefahr und die Bedrohung haben eine andere Dynamik in die Geschichte gebracht und den Spannungsbogen wieder angehoben. Einige Stränge sind noch offen und werden sich vermutlich in den Folgebänden klären. Für mich ist aber hier Schluss und ich werde die anderen Bände wohl nicht lesen.

Fazit: Eine super Start zwischen Sadie und Olivier, der leider nach und nach zu oberflächlich wurde und sich stark auf sexuelle Handlungen beschränkte. Tiefgründige Emotionen haben mir hier komplett gefehlt.

Veröffentlicht am 20.05.2021

Eher ein Roman als ein Thriller

Girl A
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Girl A ist die einzige, die einen Fluchtversuch gewagt hat. Damit hat sie alles riskiert und (fast) alles gewonnen. Endlich kann sie das verkommene, trostlose Zuhause und ihren wahnsinnigen Vater mit seinem ...

Girl A ist die einzige, die einen Fluchtversuch gewagt hat. Damit hat sie alles riskiert und (fast) alles gewonnen. Endlich kann sie das verkommene, trostlose Zuhause und ihren wahnsinnigen Vater mit seinem irrationalem Glauben und den abstrusen Regeln hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen. Viele Jahre später, als sie sich in Sicherheit wähnt, bricht ihre Vergangenheit über sie ein und alles kommt wieder hoch...


Bei dem unglaublichen Klappentext hatte ich die Erwartung mit einem Thriller konfrontiert zu werden, was sich während des Lesens schnell als Trugschluss herausstellte. Sowohl Schreibstil als auch Tempo der Erzählungen wirkten auf mich wie in einem Roman, der Geschehenes darstellt. Allerdings fehlten mich oftmals Spannung und die klassischen Thriller-Elemente, die ich erwartet hatte. Vielmehr plätschert die Handlung so vor sich hin und folgt einem roten Faden. Nur konnte mich diese Erzählweise nur teilweise überzeugen.

Die Geschichte wird aus Alexandras (Girl A ) Perspektive geschildert und sie beschreibt ihre Geschwister und wie ihre gemeinsame Kindheit ausgesehen hat sowie die aktuelle Beziehung mit ihnen. Ein Teil der Handlung spielt sich in der Gegenwart ab, ein Teil in der Vergangenheit. Stück für Stück rekonstruiert Alexandra die damaligen Geschehnisse im "Horrorhaus" auf Basis ihrer Erinnerungen und teilt dem Leser dadurch alle relevanten Informationen mit, um die Geschehnisse besser verstehen zu lassen.

Der Einstieg fiel mit schwer, da es recht schleppend voran ging und der Schreibstil mich einfach nicht fesseln konnte. Doch nach den ersten 50 Seiten wurde ich zunehmend besser unterhalten und konnte über das Fehlen einer Spannungskurve hinwegsehen und mich auf die Geschichte einlassen.

Schade fand ich, dass die Handlungen, vor allem die aus der Vergangenheit, mich kaum berühren und schockieren konnten. Teilweise sind das wirklich harte Taten, die sich dort abgespielt haben, aber emotional erfassen konnten sie mich gar nicht. Nur die Offenbarung am Ende hat mich zu Tränen gerührt, ansonsten habe ich es aber weitestgehend neutral gelesen, obwohl ich mir gerade auf emotionaler Ebene mehr gewünscht habe. Durch die Distanz zu den Charakteren konnte ich mich ebenfalls nicht mit ihnen identifizieren - zugegeben bei diesen Erfahrungen schwierig - und keine Sympathien für sie aufbringen.

Fazit: Ein eher mittelmäßiger Roman, der mich teilweise gut unterhalten konnte, aber in seiner Gänze aufgrund des Fehlens der Nähe zu den Protagonisten und ihrer Vergangenheit nicht begeistern konnte.