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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2022

Überraschendes Finale

Liber Bellorum. Band III
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Das Finale der Trilogie ist gespickt mit vielen überraschenden Wendungen, allen voran das Ende.

Nach dem nervenaufreibenden Ende des zweiten Bandes, wurde der Leser zu Beginn gleich von seinem Bangen ...

Das Finale der Trilogie ist gespickt mit vielen überraschenden Wendungen, allen voran das Ende.

Nach dem nervenaufreibenden Ende des zweiten Bandes, wurde der Leser zu Beginn gleich von seinem Bangen erlöst und es ist doch nicht alles so, wie es den Anschein hat.

Spannung wurde kontinuierlich durch die Intrigen von Sangius und dem bevorstehenden Kampf zwischen Allianz und Schattenclan aufgebaut und aufrecht erhalten. Dennoch dauerte es dann doch eine ganze Weile, bis es endlich zum Showdown kam. Dieser war für mich dann zu wenig beschrieben und zu schnell vorbei. Es wurden viele Handlungen auf zu wenige Seiten verteilt, sodass die einzelnen Situationen zu schnell abgehandelt wurden und dann schon die nächste Handlung beschrieben wurde. Zudem hätte ich gerne deutlich mehr über die Verflechtungen rund um die Götter und ihre Handlanger bzw. Gegenspieler erfahren sowie über die Götter selber. Diese wurden als allmächtige Wesen, die über alles wachen, beschrieben, aber zu Gesicht bekommen hat man sie leider nicht und sie blieben abstrakt und nicht greifbar. Hinzufügen möchte ich die tolle Geschichte über die Entstehung der Welt durch die Götter, die mich sofort verzaubert und in seinen Bann gezogen hat. Genauso diese magischen Momente habe ich meistens in der Hauptgeschichte vermisst.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und bildreich beschrieben und die Geschichte lässt sich dadurch schnell lesen.

Kyles und Ravens Entwicklung fand ich in diesem Band am spannendsten, weil sie in komplett andere Richtungen gingen, als ich erwartet hatte. Bisweilen konnte mich Kyle sehr überraschen, vor allem weil er den Mut hatte, eine folgenschwere Handlung wieder rückgängig zu machen, obwohl es ihm alles abverlangt hat. Dafür musste er über seinen Schatten springen und das rechne ich ihm hoch an.

Das Ende war sehr gewagt, gleichzeitig hoffnungslos und hoffnungsvoll. Für mich absolut perfekt, auch wenn ich auch hier gerne mehr über die Hintergründe erfahren hätte und das Ende ausführlicher hätte beschrieben werden können, damit ich es mehr hätte genießen können. Allerdings kann man sich nun fragen, wozu das Ganze? Kyles und Ravens Flucht aus dem Verbotenen Land, alle ihre Strapazen und Hindernisse, die es zu überwinden kann. Im Angesicht des Endes erscheint das in gewisser Hinsicht sinnlos.

Veröffentlicht am 17.10.2022

Ergreifend

Im Schatten des Märchenerzählers
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18 Jahre nach dem Tod von Abel, dem Geschichtenerzähler, der ein schreckliches Ende nahm und einen Sohn sowie seine große Liebe Anna zurückließ, geht es weiter mit seinem Sohn Elias.

In den Schatten, ...

18 Jahre nach dem Tod von Abel, dem Geschichtenerzähler, der ein schreckliches Ende nahm und einen Sohn sowie seine große Liebe Anna zurückließ, geht es weiter mit seinem Sohn Elias.

In den Schatten, Geschehnissen und Gerüchten rund um seinen Vater versucht er seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen. Dabei überschatten die Ereignisse von damals alles was Elias tut und manchmal hat es den Anschein, dass sich die Geschichte von damals teilweise wiederholt.

Der Schreibstil ist mal wieder fantastisch gewesen. An einigen Stellen etwas abgehackt und für mich unschön formuliert, insgesamt jedoch fesselnd, düster und absolut ergreifend!

Die Dialoge waren manchmal etwas unrealistisch und unauthentisch, wirkten dennoch vertraut und boten viel Unterhaltungspotenzial.

Elias als Protagonisten empfand ich als etwas zu fixiert und fokussiert auf seinen Vater Abel. Er hat sein Schicksal zu seinem eigenen gemacht und stellenweise verschmolzen die beiden Charaktere zu einem, obwohl dem nicht so ist. Dadurch kam es auch zu einigen Ereignissen, die man hätte verhindern können, wenn Elias sich stärker von Abel abgegrenzt hätte und keine Ähnlichkeiten gesucht hätte, die überhaupt nicht da waren.

Darüber hinaus gibt es einige Parallelen zu Anna und Micha aus dem vorherigen Band , wenngleich die Geschichten selbst doch individuelle Aspekt aufweisen und eine andere Dynamik haben.

Einige verborgene Wahrheiten kommen ans Licht, die erschütternd und schwer zu verarbeiten sind. Darüber hinaus erklären sie Abels Verhalten besser und schafften bei mir ein besseres Verständnis der damaligen Situation.

Auch die Morde bringen, verwoben mit dem Märchen, einiges an Spannung rein und bis zum Schluss konnte ich den Täter nicht ermitteln. Insofern hat mich die Auflösung sehr überrascht und sie hat die Geschichte am Ende sehr schön und rund abgeschlossen.

Fazit: Besonderer Schreibstil gepaart mit einer düsteren und schicksalhaft-schweren Geschichte, die aus den Schatten des ersten Buches entstanden ist und seinen Lauf nimmt...

Veröffentlicht am 24.09.2022

Unterhaltsam und schnelllebig

Schmerz und kein Trost
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Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, bin ich relativ gut in die Geschichte gekommen. Aufgrund der kurzen Rückblenden und Erklärungen hatte ich auch nicht den Eindruck die vorherigen Bände kennen zu müssen.

Der ...

Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, bin ich relativ gut in die Geschichte gekommen. Aufgrund der kurzen Rückblenden und Erklärungen hatte ich auch nicht den Eindruck die vorherigen Bände kennen zu müssen.

Der Anfang war vielversprechend, wobei es dann schnell in eine seltsame Richtung abdriftete. Gerne hätte ich etwas mehr über Erik Donner und seine Dämonen erfahren als direkt in den nächsten Fall geworfen zu werden.

Die Psychotherapeutin war mir auch sofort suspekt. Das wurde leider nicht besser und ihr hysterisches und wenig hilfreiches Verhalten nervte mich irgendwann nur noch. So fand sie ihren vermissten Sohn auch nicht schneller und Donner hat sie damit gar nicht geholfen. Donner hingegen fand ich interessant als Charakter, der viel durchgemacht hat und in brenzligen Situationen einfach funktioniert und das effizient.

Das Tempo des Buches zieht schnell an und ist insgesamt hoch. Mir hätte es etwas mehr gefallen, wenn wichtige Schlüsselsituationen ausgeprägter und umfangreicher dargestellt worden waren. So reiht sich eine Handlung an die nächste, was zwar einerseits spannend ist, andererseits den Szenen den Wiedererkennungswert und die Bedeutung nimmt. Teilweise hatte ich den roten Faden verloren, wenn ich mal eine Pause zwischen den Kapitel gemacht hatte und am Ende war alles so verworren, dass ich nicht sagen konnte, ob das alles so schlüssig war. Zu viele Personen und Situationen, die nicht unbedingt vielführend waren und bei mir schnell in Vergessenheit gerieten.

Die Anspielungen auf das Märchen, welches ich nicht kannte, wurden grandios in die gesamte Handlung eingebunden, genauso wie die Geschehnissen aus der Vergangenheit. Am Ende ergibt alles ein rundes und schlüssiges Ende.

Veröffentlicht am 22.09.2022

Todesspiel

Todesspiel. Die Nordseite des Herzens
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Der jungen Ermittlerin Amaia Salazar wird ein Fall beim FBI angeboten, den sie nicht ausschlagen kann. Nach Naturkatastrophen schlägt der Mörder erbarmungslos zu und tötet die Menschen auf geschickte Art ...

Der jungen Ermittlerin Amaia Salazar wird ein Fall beim FBI angeboten, den sie nicht ausschlagen kann. Nach Naturkatastrophen schlägt der Mörder erbarmungslos zu und tötet die Menschen auf geschickte Art und Weise, sodass alles nach einer natürlichen Todesursache aussieht. Doch Amaia wäre nicht die beste Ermittlerin des FBIs, wenn sie dem Täter und seinem Motiv nicht auf die Schliche kommen würde...

Anfangs zog sich die Geschichte etwas für mich. Abgesehen von den Naturkatastrophen und den plötzlichen Morden, die sofort Spannung mit sich brachten, plätschert die Handlung vor sich hin und stellenweise empfand ich es als langweilig und zäh. Das wurde aber besser, als Amaia mit ihren Ermittlungen begann.
Zudem haben die verschiedenen roten Stränge und miteinander verflochtenen Einzelgeschichten frischen Wind in das Buch gebracht und mich gefesselt, sodass ich nicht mehr aufhören wollte zu lesen.
Vor allem Amaias Vergangenheit fand ich mit am interessantesten und war ganz begierig darauf zu erfahren was ihr damals widerfahren ist.
Teilweise habe ich zwischendurch den roten Faden etwas verloren, da es nach einer Pause manchmal schwierig war den ganzen Handlungen zu folgen und sich an die Geschehnisse zu erinnern, aber das wird die absolut fesselnde Handlung wieder wettgemacht.
Das lag nicht zuletzt am temporeichen Schreibstil, der den Spannungsbogen lange oben gehalten hat.

Die Idee mit den Naturkatastrophen und den Toten ist sehr originell und erfrischend neu. Dabei gut durchdacht und absolut schlüssig dargestellt.

Amaia ist noch relativ jung, aber bestimmt in ihrem Auftreten und sehr talentiert. Wie sie sich gegen erfahrene Kollegen durchsetzt und ihnen beweist was sie kann sowie ihre eigenen Wege geht, war sehr beeindruckend für mich und ließ sie in meinen Augen nur sympathischer erscheinen.

Fazit: Ein flüssig zu lesender Schreibstil, eine starke Protagonistin und eine leicht verworrene Handlung bestehend aus mehrere Strängen, die am Ende ein einheitliches Bild ergeben.

Veröffentlicht am 08.07.2022

Blume, die den Tod ankündigt

Weißer Flieder
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Eine Reihe von Todesfällen hält die Ermittler Sara Vallé und ihre Kollegen auf Trapp. Als Erkennungsmerkmal hinterlässt der Täter weißen Flieder bei ihren Opfern. Unglücklicherweise gerät ein nahe stehender ...

Eine Reihe von Todesfällen hält die Ermittler Sara Vallé und ihre Kollegen auf Trapp. Als Erkennungsmerkmal hinterlässt der Täter weißen Flieder bei ihren Opfern. Unglücklicherweise gerät ein nahe stehender Verwandter der Ermittlerin Sara direkt in den Fokus der Ermittler und wird verdächtigt einen der Morde begangen zu haben. Sara tut alles, um den "wahren" Täter zu finden, doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht...

Die Sprecherin hat eine angenehme, leicht tiefe Stimme, die gut zur Handlung passt. Auch nach stundenlangem Hören hatte ich noch Freude daran der Stimme zu lauschen.

Der Einstieg erzeugt viel Spannung, da ein Zeuge Beobachter des ersten Mordes wird und möglicherweise Hinweise zur Tat geben kann. Doch dann ändert sich das schlagartig, als er verdächtigt wird selbst der Täter zu sein. Dieses Doppelspiel zwischen dem Verdächtigen, der entlastet werden muss und der Suche nach einem anderen Täter, hat mich fesseln können und in mir die Hoffnung geweckt, dass der erste Verdacht sich nicht erhärtet.

Es gibt mehrere Handlungsstränge, die sich in die aktuellen Ermittlungen, die Morde selbst und in einen Strang mit unbekannten Charakteren teilt. Dadurch konnte ich wesentlich besser mit rätseln wer der Täter sein könnte und vor allem welches Motiv ihn antreibt. Zwar war die Auflösung nicht sehr überraschend, da doch irgendwie offensichtlich, aber vielleicht lag gerade da das Ungewöhnliche. Das Offensichtliche ist meistens eine Falle in Thrillern, hier hat sich die Autorin aber gerade das zu Nutze gemacht und mich in dem Unglauben gelassen.

Stellenweise waren mir einige Situationen zu unausgereift und plump auf das Notwendigste reduziert, sodass sie sich nicht vollends entfalten konnten. Dafür gab es viele Sprünge zwischen den roten Strängen und alles wirkte auf mich ziemlich schnelllebig.

Insgesamt jedoch konnte mich das Hörbuch gut unterhalten und ist nett für zwischendurch.