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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2019

Gute Idee mit unausgeschöpftem Potenzial

Die Obsession - Wenn eine Begegnung zum Verhängnis wird
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Nach zahlreichen enttäuschenden Datingversuchen und dem letzten Flop Marlon hat Amelia es satt sich immer wieder von anderen veräppeln zu lassen und mit verletzten Gefühlen und gebrochenem Herzen dazustehen. ...

Nach zahlreichen enttäuschenden Datingversuchen und dem letzten Flop Marlon hat Amelia es satt sich immer wieder von anderen veräppeln zu lassen und mit verletzten Gefühlen und gebrochenem Herzen dazustehen. Einmal möchte sie die Kontrolle haben und so beginnt sie ihre letzte Enttäuschung, Marlon, zu stalken und zu beobachten, wann immer es ihr möglich ist. Denn sie ist fest entschlossen ihn zurückzugewinnen, getrieben von Verzweiflung und Hass. Doch nach und nach läuft alles aus dem Ruder und sie steigert sich viel zu sehr in die Sache hinein und gibt einiges dafür auf...

Das Geschichte und die Handlungen werden aus mehreren Perspektiven dargestellt, was ich immer sehr erhellend und spannend finde, da die Geschichten dadurch komplexer und authentischer beschrieben werden.

Die Protagonisten haben alle ihre Probleme und ich fand vor allem Amelia und Marlon ziemlich naiv und unreif in vielerlei Hinsicht. Bei Amelia hatte ich oft ein unheilvolles Gefühl, da sie sich so sehr in das Stalking hineinsteigert und den Bezug zur Realität langsam verliert. Für mich war sie sehr gegensätzlich in ihrem Denken und Handeln, da sie einerseits eine starke Frau sein möchte und das Verhalten ihrer ehemaligen Dates als unter ihrer Würde beschreibt. Andererseits setzt sie ihre Würde selbstständig herab durch ihre demütigenden Taten, was ich nicht nachvollziehen konnte. Die Folgen dieses Verhaltens sind ziemlich vorhersehbar. Marlon ist auch so ein seltsamer Charakter, der mit Frauen spielt um sein Selbstbewusstsein, welches nicht sehr ausgeprägt ist, zu erhöhen, sich aber wundern würde, wenn er die negativen Konsequenzen der Betroffenen zu spüren bekommt. Interessant wirkte auf mich noch Lukas, der als einziger vernünftig erschien, leider auch so einige Vergehen in der Vergangenheit hat. Keiner war mir direkt sympathisch, aber sie waren auf ihre verdrehte Weis ganz okay.

Der Schreibstil ist recht einfach und übersichtlich, leider mit vielen Wiederholungen, vor allem bei den Gedankengängen von Amelia, sodass vieles unnötig oft wiederholt wird. Es hat mich aber nicht sehr gestört.

Die Handlungen rund um das Stalking sind vom Spannungsniveau in etwa gleichmäßig hoch und interessant. Nur gegen Ende wurde es etwas aufregender. Ansonsten plätscherte es so vor sich her, ohne dass großartig etwas geschah. Da fehlte mir die Spannung, der Thrill, den ich bei einem Psychothriller erwarte. Bis auf das Stalking und einige Hintergrundinformationen passiert kaum etwas. Das Spiel um Schein und Sein wird gut in den Verlauf eingebaut, mehr ist da aber auch nicht. Die meisten Handlungen sind sehr vorhersehbar, wie auch das Ende, sodass ich denen nicht viel abgewinnen konnte und es eher etwas Fad fand.



Fazit: An sich eine nette Idee, wenn auch nichts Neues und Innovatives, leider platt und spannungsarm erzählt.

Veröffentlicht am 01.04.2019

Ein besonderes Buch

Das Glück der kleinen Gesten
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Dieses recht dünne Buch wurde mit viel Liebe und Hingabe gestaltet und das merkt man auch. Überall im Buch befinden sich verschiedene Illustrationen, die den Text auflockern und schön anzusehen sind. Die ...

Dieses recht dünne Buch wurde mit viel Liebe und Hingabe gestaltet und das merkt man auch. Überall im Buch befinden sich verschiedene Illustrationen, die den Text auflockern und schön anzusehen sind. Die Autorinnen sind wirklich überzeugt von ihren Taten und ihrem Vorhaben und schaffen es andere auf eine bezaubernde Art dazu zu animieren kleine nette Gesten im Alltag auszuprobieren und das Glück mit anderen zu teilen. Das Buch gliedert sich in drei Teile. Die ersten beiden Teile beinhalten viel theoretischen Input von Definitionen zu diversen wissenschaftlichen Studien, mit denen sie ihre Handlungen begründen und untermauern. Im dritten Abschnitt werden über 38 kleine Gesten vorgestellt mit Praxistest und abschließender Bewertung der Geste. Einige davon haben mich bezaubert und ich fand sie wirklich süß und leicht umsetzbar. Mit anderen konnte ich eher weniger anfangen und die meisten Gesten konnte mich nicht überzeugen sodass ich sie wohl nicht ausprobieren werde. Ich habe bereits eigene Gesten, die anderen ein Lächeln zaubern können und die gefallen mir besser als die vorgeschlagenen, aber das ist Ansichtssache und hängt vom Menschen und der Persönlichkeit ab. So schienen mir viele Gesten eher was für extrovertierte Menschen zu sein, da man offen auf andere zugehen muss, was mir nicht gefällt. Das Buch bietet allerdings viele Anreize und gibt Impulse aus denen sich noch weitere schöne Ideen und Gesten entwickeln können.

Eine wirklich schönes und überzeugtes Buch mit tollen Einfällen, welches mich allerdings nicht so überzeugen und begeistern konnte.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Sie sind unter uns...

I can see U
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Als der neue Schüler Ben in die Klasse kommt, ist Marie sofort hin und weg von seinem Aussehen und seinen stahlblauen Augen, die ihr tief in die Seele zu blicken scheinen. Während ihre Freundin und auch ...

Als der neue Schüler Ben in die Klasse kommt, ist Marie sofort hin und weg von seinem Aussehen und seinen stahlblauen Augen, die ihr tief in die Seele zu blicken scheinen. Während ihre Freundin und auch der Youtub-Star der Klasse langsam Bedenken kommen, da ihnen Bens Verhalten verdächtig und seltsam vorkommt, schwebt Marie auf Wolke Sieben und verfällt ihren Illusionen. Doch nachdem plötzlich verletzende Bilder von ihr auftauchen und weitere Fotos/Informationen ihrer Mitschüler sich im Netz verbreiten, beginnt auch sie zu zweifeln. Wer ist Ben wirklich und was hat er vor?

Da ich Bens großes Geheimnis durch die versehentlichen Spoiler des Verlages und Vorablesen bereits am Anfang kannte, hatte ich sofort eine andere Perspektive auf die Geschehnisse und mir erschien vieles Unnatürlich und Offensichtlich, was den Protagonisten nicht direkt aufgefallen ist. Marie fand ich ziemlich naiv und etwas dämlich, da sie sich so in ihre Gefühle für einen Jungen reinsteigert, den sie nicht mal zwei Wochen kennt und dabei die Fakten, die gegen ihn sprechen, vollkommen ignoriert und sich alles schön redet. Mit ihr konnte ich mich überhaupt nicht identifizieren, Josh und Elli, ihre Freunde, dagegen sind mir rationaler an die Sache rangegangen und haben die Lösung des Rätsels vorangetrieben. Es gibt einige Passagen, die in E-Mailform geschrieben sind und mehr über Ben und die Umstände verraten, auch wenn dennoch vieles verborgen bleibt und auch bis zum Schluss nicht eindeutig aufgeklärt wird. Die Thematik an sich halte ich für innovativ und zeitgemäß, nur die Umsetzung war etwas Spannungsarm und konnte mich nicht ganz überzeugen. Durch den angenehmen und einfachen Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten und schnell ist das Buch zu Ende gelesen.

Ein Buch, welches über die Gefahren der sich weiterentwickelten Technologie aufmerksam macht und kritisch darstellt. Allerdings würde ich das Buch eher jüngeren Lesern empfehlen, die vielleicht selber noch zur Schule gehen und sich besser in die Charaktere hineinversetzen können, als ich.

Veröffentlicht am 24.06.2018

Zu oberflächlich

Madness
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Die junge Alice fühlt sich von der kalten unnahbaren Verhalten ihres Vaters vor den Kopf gestoßen und versucht auf ihre eigene Art und Weise gegen ihn zu rebellieren. Eines Abends landet sie mit ihren ...

Die junge Alice fühlt sich von der kalten unnahbaren Verhalten ihres Vaters vor den Kopf gestoßen und versucht auf ihre eigene Art und Weise gegen ihn zu rebellieren. Eines Abends landet sie mit ihren Freundinnen auf einer illegalen Party und trifft dort auf einen seltsam wirkenden Hasen, der mit einer tickenden Uhr vor ihr flüchtet. Als sie ihm folgt, fällt sie versehentlich in einen großen Kaninchenbau und findet sich in einer ihr völlig fremdartigen Welt wieder. Dort trifft sie auf seltsame Geschöpfe, verliert ihr Herz und trifft auf die eine Person, nach der sie sich schon seit ihrer Kindheit sehnt.

Die Geschichte ähnelt dem Werk Alice im Wunderland, wie auch schon der Titel und der Klappentext andeuten, dennoch hat sie viele besondere Eigenheiten und innovative Ideen. Alice ist einerseits typisch Alice, andererseits besitzt sie einen eigenen Charme und sieht die Welt anders, allein schon aufgrund ihrer Rebellion gegen Autoritätspersonen. Sie wirkt wie ein Mädchen, dass sich in der heutigen Welt noch finden muss und dabei viel Neues ausprobiert, quasi wie eine typische Jugendliche. Das ändert sich jedoch als sie in das Wunderland kommt und dort auf seltsame Lebewesen stößt. Es gibt zwar die obligatorischen Wesen wie Hutmacher, Raupe und Grinsekatze, aber sie unterscheiden sich schon beträchtlich. Vor allem da das Wunderland ganz im Stil des Steampunks gestaltet ist und dadurch sehr mechanisch und technisch wirkt. Diese neuen Ideen und tollen, fantastischen Beschreibungen waren genial und konnten mich faszinieren. Auch die Story weicht ein ganzes Stück vom Original ab. Obgleich der Sprachstil sehr fantastisch und wundersam ist, konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Zwischendurch fand ich sie langweilig und langatmig, da durch die ganzen Beschreibungen der Fortgang der Geschichte aufgehalten wurde und dadurch insgesamt nicht viel (Spannendes) geschieht. Die Charaktere waren zu oberflächlich und eintönig ausgearbeitet und eine Charakterentwicklung war kaum vorhanden. Mir fehlte da mehr Hintergrundgeschichte und allgemein mehr Handlungen, die Spannung und Interesse erzeugten. So leider nicht überzeugend, auch wenn die Hauptidee super ist!

Veröffentlicht am 22.08.2017

Leider nichts für mich

Wer Furcht sät
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Der Club der Henker, eine Zivilistengruppe, hat es sich zur Aufgabe gemacht Gerechtigkeit zu schaffen, die nach ihrer Ansicht im Rechtssystem verloren gegangen ist. Sie suchen sich Schuldige aus, die für ...

Der Club der Henker, eine Zivilistengruppe, hat es sich zur Aufgabe gemacht Gerechtigkeit zu schaffen, die nach ihrer Ansicht im Rechtssystem verloren gegangen ist. Sie suchen sich Schuldige aus, die für ihre kriminellen Taten eine zu geringe Strafe erhalten haben und führen ihnen ihre gerechte Strafe, den Tod durch Erhängen, zu. Max Wolf und sein Team müssen der Lynchjustiz entgegen kommen und sie aufhalten. Das stellt sich leider als schwieriger heraus als angenommen, bis Max plötzlich selbst in die Schusslinie des Clubs kommt.

Die Idee dahinter klingt sehr interessant und wirft einige moralische Fragen auf bezüglich des Strafmaßes des Rechtssystems. Leider war die Umsetzung teils langatmig, gefüllt mit vielen unnötigen Details und Handlungen, oft arm an Spannung und die Progression war mir zu langsam und nichtssagend. Die Aufdeckung der Täter war zwar etwas überraschend, aber insgesamt doch nicht spannend geschrieben. Das "Klick" des Ermittlers war für mich nicht nachvollziehbar und das Ende wirkte an den Haaren herbeigezogen, damit das Buch überhaupt ein Ende findet. Die Charaktere haben mich nicht berühren können und waren mir zu unsympathisch, flach und kalt. Nicht einmal die Opfer fand ich bemitleidenswert oder konnte da mitfühlen. Leider wurde ich ziemlich enttäuscht, hatte ich doch nach den positiven Rückmeldungen mehr erwartet, vor allem mehr Spannung und emotionale Rührung des Lesers. Schade um die Idee.