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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2023

Essays mit Tiefgang

Die Würde ist antastbar
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Die Würde ist antastbar von Ferdinand von Schirach ist eine Sammlung von Essays, welche zwischen 2010 und 2014 im Spiegel erschienen sind. Wenn ich das zu Beginn gewusst hätte, hätte ich das Buch besser ...

Die Würde ist antastbar von Ferdinand von Schirach ist eine Sammlung von Essays, welche zwischen 2010 und 2014 im Spiegel erschienen sind. Wenn ich das zu Beginn gewusst hätte, hätte ich das Buch besser einordnen können. An sich gefallen mir die Geschichten. Sie sind bisweilen persönlich und ein bisschen autobiographisch. Es ist nett, aber ob man es unbedingt gelesen haben muss? Ich denke eher nicht. An einem Punkt möchte ich gern widersprechen. Schirach spricht sich gegen das Teilen von eBooks auf Tauschplattformen aus. Ich stimme zu, dass jeder Beteiligte einen gerechten Lohn für seine Arbeit an einem Buch erhält. Bei Unterhaltungsliteratur mehr noch. Jedoch sehe ich das bei wissenschaftlichen Arbeiten von deutschen Wissenschaftlern bzw. Wissenschaftlern, deren Arbeit durch öffentliche Mittel gefördert werden, sehr kritisch. Bildung und Wissen dürfen nicht von monetären Möglichkeiten abhängig gemacht werden.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Unglaublich guter und vielschichtiger Roman

Tabu
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Tabu von Ferdinand von Schirach ist ein Roman und ich bin restlos begeistert. Das Buch beginnt mit einer Aussage zur Farbenlehre nach Helmholtz:
Sobald sich das Licht der Farben,
Grün, Rot und Blau
In ...

Tabu von Ferdinand von Schirach ist ein Roman und ich bin restlos begeistert. Das Buch beginnt mit einer Aussage zur Farbenlehre nach Helmholtz:
Sobald sich das Licht der Farben,
Grün, Rot und Blau
In gleicher Weise mischt
Erscheint es uns als weiß.

Das Buch ist genau nach diesem Schema aufgebaut. Die einzelnen Teile folgen dem Farbschema und am Ende hat man, in der Geschichte und in der Farbe, weiß bzw. eine Farbe, die nicht mehr die ursprüngliche ist und sich dennoch aus dem Vorangegangenen zusammensetzt. Ich kann es gerade nicht besser schreiben. Ich kann nur sagen, wie unglaublich gern ich das Buch gelesen habe. Ich schätze, dass es für mich zu den besten Büchern gehört, die ich je gelesen habe und je lesen werde .

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Eindrücklich geschrieben

Carl Tohrberg
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Carl Tohrberg von Ferdinand von Schirach ist ein sehr dünnes Buch mit drei kurzen Geschichten. Das verbindende Element ist wohl das Leben. Die Charaktere sind eindrücklich beschrieben und man fühlt das ...

Carl Tohrberg von Ferdinand von Schirach ist ein sehr dünnes Buch mit drei kurzen Geschichten. Das verbindende Element ist wohl das Leben. Die Charaktere sind eindrücklich beschrieben und man fühlt das Scheitern. Besonders gut hat mir Seybold gefallen. Sein Leben und sein Wandel sind wahrlich vielschichtig und zeigen doch immer, dass der Mensch zutiefst menschlich ist.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Bewegend

Strafe
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Strafe von Ferdinand von Schirach ist mein erstes Buch von ihm. Das Buch besteht aus 12 Kurzgeschichten oder kurzen Geschichten und jede für sich ist einzigartig. Es werden Menschen, Schicksale oder einfach ...

Strafe von Ferdinand von Schirach ist mein erstes Buch von ihm. Das Buch besteht aus 12 Kurzgeschichten oder kurzen Geschichten und jede für sich ist einzigartig. Es werden Menschen, Schicksale oder einfach das Leben als solches beschrieben. Zentrales Element ist, wenn man sich länger damit beschäftigt, die Frage nach der Strafe. Was heißt Strafe? Was ist eine Strafe? Welche Bedeutung hat beispielsweise eine befristete Freiheitsstrafe, wenn man ein Leben lang mit dem Verlust leben muss? Die Geschichten sind wunderbar erzählt und ich mag ganz grundsätzlich den Stil des Autoren. Ich bin wirklich begeistert und habe einen neuen Lieblingsautoren gefunden. Auch, wenn das heißt, dass ich nachts nicht einschlafen kann, weil ich über seine Geschichten nachdenken muss. Eine klare Empfehlung, wenn man zu lange zu gute Laune hatte und jetzt eine gute Portion Moral und schlaflose Nächte braucht.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Schöne Idee, mehr aber nicht

Miss Merkel: Mord in der Uckermark
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Miss Merkel - Mord in der Uckermark von David Safier. Ich lese die Bücher des Autoren sehr gern, weil ich bisweilen Perlen darunter entdeckt habe. In dem aktuellen Buch verschlägt es ein Rentnerpaar in ...

Miss Merkel - Mord in der Uckermark von David Safier. Ich lese die Bücher des Autoren sehr gern, weil ich bisweilen Perlen darunter entdeckt habe. In dem aktuellen Buch verschlägt es ein Rentnerpaar in die uckermärkische Idylle. Nur ist es kein normales Paar, sondern Exbundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Mann Joachim Sauer. Auch der Mord an dem Freiherren des hiesigen Schlosses will nicht so ganz in die Idylle passen. Also fängt Angela an zu ermitteln.

Gleich vorweg, für mich ist das Buch keine Perle. Mir gefällt die Idee, dass eine bekannte Persönlichkeit, die man fast nur aus den Medien kennt, einen fiktiven Mythos bekommt. Es macht Spaß, in die Welt von Angela, Achim, dem Personenschützer und Mops Putin einzutauchen und die Gedankenwelt kennenzulernen, aber hätte es dafür das Buch und jetzt die Buchreihe gebraucht? Eigentlich nicht. Der Kriminalfall ist so la la. Die Figuren bleiben eindimensional: die schwangere (schwarze) Frau kann es ja nicht sein, weil schwanger. Die Obsthändlerin darf es gerne gewesen sein, weil sie rassistisch und in der AFD ist. Die patzige Teenagerin ist zwar unausstehlich, aber sie ist halt eine patzige Teenagerin. Das Ende war nicht vorauszusehen, aber auch nicht besonders. Ein weiterer Kritikpunkt: die Beziehung von Achim (Puffel) und Angela (Puffeline) ist sooooo eindimensional. Mag ja sein, dass man als Mann der Bundeskanzlerin eher im Hintergrund ist, sich zurücknimmt usw. Aber so, wie er seine Frau anhimmelt, sie überhöht und selbst keine nennenswerte Eigenschaft aufweist, ist irgendwie super schade. Ich meine, im Reich der Fiktion ist doch vieles möglich! Was ich auch unpassend empfand, war die Namensgebung des Mopses Putin. Es ist ja witzig, so einer Figur einen originellen Namen zu geben, aber in Zeiten des Krieges gegen die Ukraine, sehe ich jede positive Konnotation des Namens Putin äußerst kritisch. Um abschließend noch etwas positives zu sagen: das Buch hat seine Momente in gelegentlich gelungenen Dialogen. Mehr aber auch nicht. Ich werde den Folgeband nicht lesen.

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