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Veröffentlicht am 13.09.2021

Interessante Familiengeschichte in Zeiten des Vietnamkriegs

Wo auch immer ihr seid
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Khuê Pham zählt bereits zu den wichtigsten Stimmen junger deutscher Autoren. Für ihre journalistische Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, mit „Wo auch immer ihr seid“ erscheint heute ihr Debütroman.

Die ...

Khuê Pham zählt bereits zu den wichtigsten Stimmen junger deutscher Autoren. Für ihre journalistische Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, mit „Wo auch immer ihr seid“ erscheint heute ihr Debütroman.

Die 30-jährige Kiều wächst als Kind vietnamesischer Einwanderer in Deutschland auf. Als ihre Großmutter stirbt, kommt die Familie in den USA nach über 15 Jahren wieder zusammen und Kiều beschäftigt sich erstmals mit der Geschichte ihrer Familie, deren letzte Geheimnisse noch gelüftet werden müssen.

Der Roman wird in verschiedenen Zeitsträngen und aus Sicht von verschiedenen Familienmitgliedern, allen voran Kiều, ihr Vater Minh und dessen Bruder Son, erzählt, sodass sich ein umfassendes und differenziertes Bild der Familiengeschichte ergibt. Die einzelnen Erzählstränge sind dabei geschickt miteinander verknüpft, sodass die Geschichte von drei Generationen Platz zwischen den Buchdeckeln findet.

Für mich war es ein sehr spannender und lehrreicher Einblick in die vietnamesische Mentalität und vor allem den Vietnamkrieg und dessen Folgen. Eindrucksvoll erzählen vor allem Minh und Son wie unterschiedlich die politischen Motive waren und nach wie vor sind, wie Anspruch und Realität auseinanderklaffen und wie anders der Eindruck im Westen war. Neben der großen politischen Geschichte, werden aber auch die persönlichen Geschichten um Auswanderung, Flucht und das schwierige Leben in Kriegsquerelen erzählt.

Sprachlich konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen. Der Sprachstil ist recht einfach und vor allem die Kapitel des gerade ausgewanderten Minh erinnern eher an den Aufsatz eines Grundschülers, was wohl daher rührt, dass seine Verlorenheit in einem völlig fremden Land verdeutlicht werden soll.

Dennoch ein interessantes und lesenswertes Buch über die Geschichte Vietnams und eine Familie, deren Schicksal eng damit verknüpft ist

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Wichtig - nicht nur für Eltern

»Gib mir mal die Hautfarbe«
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Wissen eure Kinder, was Rassismus ist? Divers erziehen ist das eine – auf Missstände in der Gesellschaft, wie Rassismus und Diskriminierung, hinzuweisen und dem entgegenzutreten, ist das andere. Olaolu ...

Wissen eure Kinder, was Rassismus ist? Divers erziehen ist das eine – auf Missstände in der Gesellschaft, wie Rassismus und Diskriminierung, hinzuweisen und dem entgegenzutreten, ist das andere. Olaolu Fajembola und Tebogo Nimindé-Dundadengar haben deswegen ihr Buch „Gib mir mal die Hautfarbe – Mit Kindern über Rassismus sprechen“ geschrieben.

Zunächst gehen die beiden Autorinnen auf Begrifflichkeiten und die Geschichte ein. Dabei erklären sie, wie es zu Rassismus kommt, besprechen das Thema Kolonialismus und erklären, welche Begriffe und wie diese zu verwenden sind und warum andere Bezeichnungen abgelehnt werden.

Um die eigene Situation zu reflektieren, gibt es weitere Informationen und vor allem Übungen und Fragebögen. Basierend darauf, findet man dann einen Leitfaden, wie man ein Gespräch über Rassismus mit seinen Kindern führen kann und wie man deren Lebensumfeld divers und positiv gestalten kann.

Das Buch richtet sich natürlich an weiße Menschen, wie mich, aber – und das ist eine der großen Stärken - auch an Schwarze Eltern und Kinder. Viele Übungen und Informationen sind dazu zweigeteilt. Aber es lohnt sich, auch über den Tellerrand zu schauen und die Fragen auf der „anderen Seite“ zu lesen und so ein Gefühl für deren (Rassismus-) Erfahrungen zu erhalten.

Dieses Buch sollten alle Eltern, Lehrer:innen und Erzieher:innen lesen, denn es enthält sehr viele Informationen, Tipps und Anregungen, wie man Kinder und sich selbst feinfühlig für das Aufspüren und Vermeiden von Rassismus macht, gerade auch den Alltagsrassismus, den wir weiße Menschen oft unbeabsichtigt und unbemerkt begehen.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Klimawandel verständlich erklärt

Ändert sich nichts, ändert sich alles
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Es ist bereits 5 nach 12 für unseren Planeten und scheinbar verschießt die Politik weiterhin die Augen davor. Die österreichische Fridays-for-Future-Organisatorin Katharina Rogenhofer hat zusammen mit ...

Es ist bereits 5 nach 12 für unseren Planeten und scheinbar verschießt die Politik weiterhin die Augen davor. Die österreichische Fridays-for-Future-Organisatorin Katharina Rogenhofer hat zusammen mit Florian Schlederer einen umfassenden Überblick über das Thema Klimawandel geschrieben: „Ändert sich nichts, ändert sich alles! Warum wir jetzt für unseren Planeten kämpfen müssen“.

Gleich zu Beginn wird unsere Situation mithilfe einer eindrucksvollen Metapher dargestellt: Ein Boot, das auf einen Wasserfall zufährt, Insassen, die das Boot zerstören, um schneller voranzukommen, während andere versuchen die Steuermänner auf den Wasserfall aufmerksam zu machen und wie wenig Zeit noch bleibt, um gegenzusteuern.

Es ist unglaublich, wie lange die Folgen des menschengemachten Klimawandels schon bekannt sind und wie lange wir nichts dagegen tun. Verständlich wie nie erklären die Autoren, was es mit Treibhausgasen auf sich hat, warum der Klimawandel menschengemacht ist und wie bedeutsam schon ein halbes Grad Temperaturunterschied ist. Und sie haben auch Lösungen. Ein prall gefülltes Kapitel bereitet diverse Lösungsmöglichkeiten auf, wie unser Planet vor dem Kollaps gerettet werden kann und wie dringend diese Maßnahmen umgesetzt werden müssen. Alle im Buch getroffenen Aussagen werden durch Quellenangaben glaubhaft belegt.

Was sich nach trockener Lektüre anhört, liest sich eher wie ein spannender Krimi. Neben den Fakten und vielen anschaulichen Beispielen und Metaphern, schreibt Katharina Rogenhofer auch über Persönliches, FFF und das Klimavolksbegehren in Österreich und entkräftet in einem Kapitel auch die typischen Gegenargumente zum Klimaschutz. Und auch wenn sich das Buch auf unser Nachbarland bezieht, stellt sich die Situation bei uns in Deutschland sehr ähnlich dar, sodass man es fast 1:1 übertragen kann.

Lest dieses Buch! Es ist das Beste, was ich bislang zum Klimawandel gelesen habe. Und werdet aktiv – zumindest durch euer Kreuz in gut einem Monat bei der Bundestagswahl. There is no planet B!

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Einzigartige Erzählweise

Der Kolibri
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„Der Kolibri“ von Sandro Veronesi wurde 2020 mit dem italienischen Premio Strega Preis 2020 ausgezeichnet und entsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Marco Carrera, genannt der Kolibri, muss in seinem ...

„Der Kolibri“ von Sandro Veronesi wurde 2020 mit dem italienischen Premio Strega Preis 2020 ausgezeichnet und entsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Marco Carrera, genannt der Kolibri, muss in seinem Leben so einige Schicksalsschläge wegstecken und dennoch schafft es der Augenarzt, der Vater, Sohn, Bruder, Ehemann, Geliebte weiterzumachen. Mehr will ich zum Inhalt gar nicht sagen. Denn die Art, wie der Autor die Geschichte erzählt, ist außergewöhnlich.

Beginnend mit einem Gespräch zwischen Carrera und dem Psychotherapeuten seiner Frau, wird die Geschichte in einzelnen Kapiteln aus Sicht Marcos, mit Hilfe von Briefen und Gesprächen erzählt, allerdings nicht chronologisch, sondern mit großen Zeitsprüngen zwischen den einzelnen Kapiteln. So fügt sich ein Puzzleteil ins andere und erzeugt eine ganz subtile Spannung.

Veronesi schafft es wie kaum ein zweiter mit seiner Sprache eine Sogwirkung auf den Leser auszuüben. Sätze, die über mehrere Seiten gehen, wechseln sich mit knappen Sätzen ab, die durch das Unausgesprochene bestechen. Er fordert den Leser, sowohl sprachlich als auch inhaltlich.

Während die Spannung sehr lange aufrechterhalten wird, flacht die Geschichte am Ende leider etwas ab. Dennoch ein sehr lesenswertes Buch, das noch einige Zeit im Gedächtnis bleibt.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Naturgesetze verstehen für die Kleinsten

Babyleicht erklärt: Physik
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Physik – Wer hats in der Schule genauso gehasst wie ich? ;) Damit unsere Kinder einen besseren Einstieg ins Thema bekommen, haben Judith und Marcus Weber ein Kinderbuch für die Allerkleinsten geschrieben, ...

Physik – Wer hats in der Schule genauso gehasst wie ich? ;) Damit unsere Kinder einen besseren Einstieg ins Thema bekommen, haben Judith und Marcus Weber ein Kinderbuch für die Allerkleinsten geschrieben, das physikalische Themen erklärt.

Affe Toffi baut einen Turm, doch als er das Dach aufsetzen will, stürzt er ein und alle Bausteine fallen zu Boden. Wie gut, dass seine Koala-Freundin Meg schon etwas älter ist, und ihm erklären kann, dass das aufgrund der Schwerkraft passiert ist. Gemeinsam ergründen sie weitere physikalische Gesetze auf der Wippe, dem Trampolin und in der Badewanne.

Die niedlichen Zeichnungen von Marta Costa und die einfachen, kindgerechten Texte laden die Kinder ein, über die beschriebenen Phänomene nachzudenken und das ein oder andere auch gleich auszuprobieren. Gerade dafür sind die vorgestellten Beispiele ideal, weil sie jeder ganz leicht (zuhause) nachmachen kann.

Wir finden unser erstes Physik-Buch richtig klasse, sowohl die 3- als auch die 5-Jährige lassen es sich gerne vorlesen und haben so schon einfache Naturgesetze verstanden.
In der Reihe sind noch weitere Titel zu den Themen Biologie, Chemie und Mathematik erschienen.

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