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Veröffentlicht am 26.11.2017

Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.

Tochter des dunklen Waldes
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Kurzbeschreibung


Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.

Seit sie denken kann, hört die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf betritt ihn, ...

Kurzbeschreibung


Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.

Seit sie denken kann, hört die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf betritt ihn, auch wenn kaum jemand mehr weiß, was Wahrheit und was Legende ist. Doch dann wird am Waldrand die Leiche einer Frau gefunden. Sind die alten Geschichten also wahr? Gibt es Ungeheuer im Wald? Lilah wird es herausfinden. Denn zur selben Zeit verschwindet Dorean, der Mann, dem Lilahs Herz gehört. Er ist in den verfluchten Wald gegangen. Und Lilah trifft eine folgenschwere Entscheidung: Sie folgt ihm ...

Meinung


"Tochter des dunklen Waldes" ist ein fantastischer Roman von Katharina Seck. Das Buch ist am 24. November 2017 bei Bastei Lübbe erschienen, umfasst 416 Seiten, ist als Broschur oder ebook erhältlich und ab 16 Jahren empfohlen. Es ist nicht das erste Buch das die Autorin veröffentlicht hat, aber es ist das erste das ich von ihr gelesen habe. Vor einer Weile habe ich ein Fantasy - Highlight gelesen in dem ein dunkler Wald eine prägnante Rolle spielte. Das Übel des dunklen Waldes streckte dort seine Finger nach den Menschen aus und griff mit seiner Verderbtheit um sich. Diese düstere, abenteuerliche und märchenhafte Erzählung war für mich Ansporn, weitere duster schauerliche Wälder zu erkunden wie zum Beispiel den finsteren Morgenwald. Lilahs Dorf befindet sich nahe dem Morgenwald. Unheilverkündend und undurchsichtig ragt er auf und verschluckt das Sonnenlicht. Schauder erregende Mythen und beklemmendes Gemunkel gehen um, denn die wahre Geschichte des Morgenwaldes kennt niemand. An dem Tag, an dem Lilah eine Frauenleiche am Waldrand findet, verschwindet auch ihr Freund Dorean und hinterlässt einen rätselhaften Brief. Der Morgenwald soll ihm Heilung oder Tod bringen. Lilah überlegt nicht lange und folgt ihm, denn Dorean gehört ihr Herz.


Lilah lebt bei ihrem Onkel in Grünweite und hilft ihm in seinem Wirtshaus. Sie liebt es in der Natur umherzustreifen, Blumen zu pflücken und Kräuter zu sammeln die sie zu Arzneien verarbeitet. Ihre Faszination für Wald und Feld teilt sie mit Dorean, der im letzten Sommer mehr für sie geworden war als nur ein Freund. Lilah ist naturverbunden, heilkundig, neugierig, träumerisch und ein wenig naiv. Sie ist durchaus sympathisch und liebenswert. Dorean lebt in einem der Nachbardörfer und kommt in den Sommermonaten nach Grünweite um auf den Feldern zu arbeiten. Lilah weiß nur wenig über ihn. Er ist auf gewisse Weise unnahbar, distanziert und geheimnisvoll. Auch dem Leser bleibt er eher fern und schwer fassbar. Im Prolog lernt der Leser das Märchen vom träumenden Mädchen und dem Eichenherz kennen, das sich die Menschen rund um den Morgenwald erzählen. So gewinnt er einen ersten Eindruck, zu den Legenden die sich um diesen Tannicht ranken. Der Bücherliebhaber begleitet Lilah durch ihren Alltag und bald folgt er ihr in den finsteren Morgenwald. Diesen kann er sich sehr gut vorstellen, denn die Beschreibungen der Autorin sind sehr bildhaft und gut beschreibend. Für mich war er vollkommen anders als erwartet, weniger düster und gruselig als erhofft.


Er birgt ein interessantes Mysterium, das mir in dieser Form bislang nicht begegnet ist. Eine attraktive Grundidee mit Potential. Obwohl Frau Seck Unerwartetes einbaut, plätscherte die Erzählung für mich erstmal gemütlich dahin. Es kommt neben Vorhersehbaren auch zu Überraschendem, doch so richtig spannend wurde es für mich nicht. Die Geschichte schaffte es einfach nicht mich gefangen zu nehmen, trotz ansprechender Idee und einnehmendem Schreibstil. Ich habe Lilah gerne begleitet, aber Dorean blieb mir fern, wurde für mich nicht greifbar. Genauso wenig die Liebesgeschichte. Die romantischen Gefühle und die tiefe Verbundenheit die die Protagonisten wohl verspürten, kamen nicht bei mir an. Weit präsenter fand ich Lilahs besondere Beziehung zu einem anderen, ihr wichtigen Lebewesen. So hat mich die Erzählung leider nicht mitgerissen, ließ mich nicht mitbangen und nicht mithoffen. Gelesen habe ich sie trotzdem gerne, doch absolut begeistern konnte sie mich nicht.


Erzählt wird aus der Sicht von Lilah. Zu Anfang jedes Kapitels gibt es ein Paar Zeilen aus Doreans Perspektive. Mit dem Schreibstil von Katharina Seck kam ich gut zurecht. Bildhaft, gut beschreibend, detailverliebt und märchenhaft führt sie durch die Zeilen. Ich kann mir vorstellen das es für manche Leser zu viel und zu ausführlich sein könnte. Ich mochte es. Die Sprache ist zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm.


Fazit: "Tochter des dunklen Waldes" ist ein fantastischer Roman von Katharina Seck. Eine sehr schöne Idee mit viel Liebe zur Natur, einem wunderbaren Blick auf einen geheimnisvollen und zauberhaften Wald in dem es viele Wunder zu entdecken gibt. Von mir gibt es *** Sterne.

Zitat


"Es war der Duft einer Sommernacht, von Blumen, die einen heißen Tag überstanden hatten, und von dem Versprechen einer lauen, sternenklaren Nacht, nachdem die sengende Sonne endlich hinter dem Horizont untergegangen war. Der Duft von der frischen Windbrise, die die erhitzte Haut kühlte. Dieser Geruch war beruhigend und verlockend, aber es lag auch eine unterschwellige Dunkelheit darin, die Lilah nicht recht beschreiben konnte."


An dieser Stelle möchte ich dem Verlag für das Rezensionsexemplar danken.

Veröffentlicht am 24.11.2017

Unsuitable - Nicht standesgemäß ...

Unsuitable - Nicht standesgemäß
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Kurzbeschreibung

Achtzehn Monate saß Daisy Smith unschuldig im Gefängnis. Jetzt, da sie wieder auf freiem Fuß ist, ist es ihr Hauptziel, das Sorgerecht für ihren kleinen Bruder zurückzubekommen. Der ...


Kurzbeschreibung

Achtzehn Monate saß Daisy Smith unschuldig im Gefängnis. Jetzt, da sie wieder auf freiem Fuß ist, ist es ihr Hauptziel, das Sorgerecht für ihren kleinen Bruder zurückzubekommen. Der erste Schritt hierfür ist einen Job zu finden. Dank einer glücklichen Fügung kann sie eine Anstellung als Hausangestellte auf dem Matis-Anwesen ergattern. Bereits am ersten Tag trifft sie auf ihren neuen Boss, Kastor Matis, auch bekannt unter dem Spitznamen 'Kas-Loch'. Kas ist das, was man einen griechischen Gott nennen könnte, darüber hinaus ist er arrogant, abweisend und allgemein kein angenehmer Zeitgenosse. Daisy ist dennoch dankbar für den Job und während sie beide versuchen, die Anziehungskraft zwischen ihnen zu verarbeiten, gelingt es Daisy mehr und mehr, hinter Kastors schroffe Fassade zu blicken. Und was sie da entdeckt überrascht sie.

Meinung

"Unsuitable - Nicht standesgemäß" ist ein Roman von Samantha Towle. Das Buch ist am 1. November 2017 im Sieben Verlag erschienen, umfasst 300 Seiten und ist als Taschenbuch oder als ebook erhältlich. Die Bestsellerautorin hat bereits einige Bücher veröffentlicht. Vor allem schreibt sie zeitgenössische Romanzen. Für mich war dies das erste Buch von ihr. Die Kurzbeschreibung spricht von Resozialisierung und Sorgerechtskampf zusammen mit einer Liebesgeschichte. Das klang für mich durchaus interessant und ich war gespannt auf meinen ersten Roman von Samantha Towle. Daisy hat dem falschen Mann vertraut und mit achtzehn Monaten Haft dafür bezahlt. Sie verlor nicht nur ihre Freiheit, sondern auch das Sorgerecht für ihren kleinen Bruder Jesse. Nach ihrer Entlassung zählen nur ein Job, eine Wohnung, Beständigkeit und Sicherheit um Jesse zurückzubekommen. Ihr Bewährungshelfer vermittelt sie als Hausangestellte auf das imposante Anwesen der Matis. Daisy ist fest entschlossen mit dieser fixen Arbeitsstelle den ersten Schritt Richtung Sorgerecht zu gehen. Gar nicht so einfach wenn sich herausstellt das der Chef ein arroganter Kotzbrocken ist, der seine neue Hausangestellt schlechter behandelt als einen Hund, wenn er den einen hätte. Daisy redet sich ein ihn zu hassen, doch ihr verräterischer Körper sendet ganz andere Signale aus. Besonders als immer wieder ein netter und fürsorglicher Mann zum Vorschein kommt. Dies ist aber immer nur von kurzer Dauer und für Daisy gilt es herauszufinden, warum sich ihr Chef hinter einer kalten und harten Mauer verbirgt. Vielleicht wäre es aber auch besser schlafende Hunde nicht zu wecken.

Die vierundzwanzig Jahre alte Daisy May Smith kümmert sich seit ihrem sechzehnten Lebensjahr um ihren kleinen Bruder. Zu diesem Zeitpunkt verlies sie ihre Mutter, die sich schon zuvor kaum um ihre Kinder gekümmert hat. Daisy ist Jesse mehr Mutter, als es ihre richtige je für ihn war. Der Gefängnisaufenthalt zerstört ihr Leben und treibt einen Keil zwischen sie und Jesse. Daisy will sich auf keinen Mann mehr einlassen, da ihr Vertrauen derart missbraucht wurde. Sie ist klug, sensibel, fürsorglich und nett. Daisy ist nicht auf den Mund gefallen und wehrhaft, denn sie will nie wieder ein Opfer sein. Meist kam ich gut mit ihr zurecht und ich mochte ihren Humor gerne. Kastor Matis führt das Anwesen während der Abwesenheit seiner Eltern. Die Angestellten scheinen gut mir ihm auszukommen, doch Daisy hat da so ihre Schwierigkeiten. Seine Miene ist stehts hart, seine Augen kalt und seine Körperhaltung abweisend. In ihm scheint Wut, Zorn und Hass zu brodeln. Ihn umgibt etwas Düsteres und Geheimnissvolles. Kastor Matis ist nicht einfach zu durchschauen. Das Buch startet mit einem Verbrechen, das sieben Jahre vor der eigentlichen Handlung begangen wurde. Im folgenden Prolog geht es um Daisys Festnahme. Danach beginnt die Geschichte mit Daisys Entlassung aus dem Gefängnis.

Der Einstieg fiel mir leicht. Ich bin problemlos in der Erzählung gelandet. Die Haftentlassung und der Wiedereinstieg ins Leben waren weniger schwierig als ich erwartet habe. Eine Wohnmöglichkeit und eine Arbeitsstelle fallen Daisy in den Schoß. Da sie kaum Kontakte hat wird sie auch nicht gemieden oder ausgescholossen. Heimleiter, Bewährungshelfer und Sozialarbeiterin sind nett zu ihr. Einzig ihr Arbeitgeber scheint etwas gegen ehemalige Straftäter zu haben. Hier habe ich doch mit größeren Problemen gerechnet. Das Daisy die Obsorge für ihren Bruder nicht von einem Tag auf den anderen zurückerhalten wird ist klar und so zähle ich das nicht zu den Schwierigkeiten. Allerdings spielt das Sorgerechtthema nicht eine so große Rolle wie erwartet. Da es Daisys absolute Priorität ist, habe ich das schon erhofft. Tatsächlich aber steht das Verhältnis von Daisy und Kastor im Vordergrund. Es gibt auch eine Prise Erotik. Diese hält sich aber in Grenzen. Es gesellt sich eine Krimikomponente dazu, auf die der Klappentext nicht schließen läßt. So ergibt sich Spannung und ein wenig Action. Humorvolle Dialoge und Monologe haben mich des öfteren zum Schmunzeln gebracht. Der Epilog bildet einen guten Abschluß und läßt den Bücherliebhaber zufrieden zurück.

Erzählt wird von Daisy in der Ich Perspektive. Trotzdem blieb ich ihr ein wenig fern. Mit dem Schreibstil von Samantha Towle kam ich gut zurecht. Leicht, klar und flüssig führt sie durch die Zeilen. Die Sprache ist zur Geschichte passend. Es werden Kraftausdrücke verwendet, aber nicht im Übermaß. Das Erzähltempo ist angenehm. 

Fazit: "Unsuitable - Nicht standesgemäß" ist ein Roman von Samantha Towle. Eine Liebesgeschichte die mit verschiedenen Schwierigkeiten und Emotionen gespickt ist. Es handelt sich um kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch. Ich mochte die Story, aber sie wird mir wohl nicht im Gedächtnis bleiben. Von mir gibt es *** Sterne. 

Zitat

"Ich komme raus aus dem Höllenloch. Ich halte meine Erleichterung zurück, halte sie unter Verschluss. Ich erlaube mir nicht, irgendetwas zu fühlen, bis ich hier raus bin und wieder in der realen Welt. Eine Welt, in der ich mein Leben zurückbekomme. Eine Welt, in der ich zu der einzigen Person zurückkehren kann, die mir je etwas bedeutet hat. Mein Bruder Jesse."
(Pos. 167) 

Veröffentlicht am 22.11.2017

Eine Diebin. Ein misslungenen Auftrag. Ein vergessener Prinz. Ein verfluchter Gott. Eine schlafende Prinzessin.

Der verwunschene Gott
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Kurzbeschreibung

Morgan Vespasian verdient sich ihren Unterhalt als Schmugglerin. Seit sie vom Alphawolf der Schmuggler entführt wurde, ist sie dazu verdammt, ihre Lebensschuld abzuarbeiten. Während eines ...

Kurzbeschreibung

Morgan Vespasian verdient sich ihren Unterhalt als Schmugglerin. Seit sie vom Alphawolf der Schmuggler entführt wurde, ist sie dazu verdammt, ihre Lebensschuld abzuarbeiten. Während eines Auftrags wird sie verraten und gerät zwischen die Fronten eines vergessenen Prinzen und eines verfluchten Gottes, die auf der Suche nach einem verwunschenen Schloss sind. Morgan muss sich schon bald für eine Seite entscheiden und bestimmt mit ihrer Wahl das Schicksal des gesamten Königreiches.

Meinung

"Der verwunschene Gott - Von Göttern und Hexen" ist der Auftakt zu einer neuen, mehrteilig geplanten Reihe von Laura Labas. Das Buch ist am 7. Oktober 2017 im Drachenmond Verlag erschienen, umfasst 400 Seiten und ist als Taschenbuch oder als ebook erhältlich. Bücher dieser Autorin sind mir schon öfter aufgefallen, doch gelesen habe ich bisher noch keines. Die Kurzbeschreibung fand ich ansprechend und ich habe mir die Leseprobe geladen - was ich eher selten mache - und es war mir sofort klar: Das willst du lesen. Prinzen. Hexen. Götter. Ich liebe ja Märchen, märchenhafte Erzählungen und Geschichten mit Märchenaspekten. Auch wenn es sich hierbei um keine Märchenadaption handelt, so kommen doch mehrere Hinweise auf Volkssagen vor. Das finde ich sehr anziehend. Mirakulöse Settings. Vielschichtige Charaktere. Komplexe Handlung. Bitte gerne. Als Kind wurde Morgan entführt, den Händen ihrer Eltern entrissen und weit fortgebracht. Sie verlebte ihre Kindheit inmitten der Wölfe, einer Truppe aus Schmugglern und Dieben, und erhielt eine aussergewöhnliche und umfangreiche Ausbildung um eine von ihnen zu werden. Nun arbeitet sie daran ihre Lebensschuld, die ihre schonungslose Ausbildung hinterlassen hat, zu tilgen. Alles beginnt mit einem misslungenen Auftrag, einer eingekerkerten vermeindlichen Hexe, einem vergessenen Prinzen, einem verfluchten Gott und einer schlafenden Prinzessin in einem verwunschenen Wald. 

Morgan Vespasian war 10 Jahre alt als sie vom Alphawolf Larkin verschleppt wurde. Er wurde zu ihrem Vater, Beschützer, Folterknecht und Meister. Ihre Mädchenjahre verbrachte sie damit, sich zur Waffe formen zu lassen. Nun, neun Jahre später, kämpft sie noch immer darum akzeptiert zu werden und dazu zu gehören. Morgan möchte immer perfekt sein und will keine Fehler machen. Sie hasst ihre Schwächen. Sie verbietet sich an ihre Eltern und Geschwister zu denken. Morgan ist intelligent, couragiert und zielstrebig aber auch verletzlich und sensibel. Ihr Innenleben verbirgt sie hinter einer dicken Mauer. Ich mochte Morgan eigentlich sofort und konnte ihr tun und ihre Gedanken meist gut verstehen. Die Autorin hat die Protagonisten mit viel Liebe zum Detail erschaffen. Sie haben Ecken und Kanten, wirken authentisch und facettenreich. Der Einstieg fiel mir leicht. Mit einem Prolog wird der Leser in die Geschichte gebracht. Hier erlebt er den Tag mit, als sich Morgans Leben von einer Sekunde zur anderen drastisch änderte. Danach wird der Leser sofort ins Geschehen geworfen und erlebt die Ereignisse, die der Beginn einer Reihe schicksalhafter und besonderer Begebenheiten sind.

Laura Labas hat hier ein stabiles und für mich überzeugendes Grundgerüst erschaffen und dieses mit vielen verschiedenen und interessanten Mosaikteilchen ausgefüllt. Das Zusammenfügen geht langsam von statten, denn es handelt sich um eine komplexe Geschichte mit mehreren verstrickten Handlungssträngen. Sie verwendet verschiedene Materialien wie zum Beispiel Märchen, Fantasy und Abenteuer. Zudem sind vielfältige Themen eingewoben. Machtkampf und Intrigenspinnerei. Brutalität und Grausamkeit. Frauenunterdrückung und Sexismus. Loyalität und Gerechtigkeit. Blutmagie und Webhexerei und Knochenmagie. Es kommen langsam romantische Gefühle auf. Diese stehen aber nicht im Vordergrund sondern schleichen sich langsam ein. Die durchdachte Handlung mitsamt der Wendungen, Überraschungen und Enthüllungen hat mich absolut gepackt. Die Erzählung kommt spannend, actionreich, emotional und einnehmend daher. Ich bin immer unschlüssig wenn es darum geht eine neue Reihe anzufangen. Zu viele gibt es die ich erstmals beenden möchte. Ich bin froh das mich meine Neugierde in Laura Labas Arme getrieben hat, denn es wäre unendlich schade wenn ich diese aufreibende, bannende und fesselnde Story weiter vor mich her geschoben hätte nur um vorher andere Reihen zu Ende zu bringen. Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen.

Erzählt wird kapitelweise und großteils aus der Sicht von Morgan. Zwischendurch darf der Leser andere Protagonisten begleiten wie die eingekerkerte vermeindliche Hexe, den Kronprinzen, den vergessenen Prinzen oder den Hohen Priester Dux Aquilis. Die verschafft dem Leser ein wenig Weitblick und steigert die Spannung. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich sehr gut zurecht. Gut beschreibend, leicht und verspielt führt sie durch die Zeilen. Die Sprache ist wunderbar zur Geschichte passend und das Erzähltempo war für mich angenehm.

Fazit: "Der verwunschene Gott - Von Göttern und Hexen" ist der Auftakt der neuen Reihe von Laura Labas. Eine Geschichte wie für mich geschrieben. Eine klare Leseempfehlung für Fans von fantastischen Erzählungen, Geschichten mit Märchenaspekten, komplexer Handlung und gefährlichen Abenteuern. Von mir gibt es ***** Sterne.

Zitat

"Was für ein grausames Spiel des Schicksals ... Ein verfluchter Gott, der einen vergessenen Prinzen um Hilfe bitten muss."
( Seite 344 )

Reihe

Band 1: Der verwunschene Gott - Von Göttern und Hexen
Band 2:
Band 3:
Band 4: 

Veröffentlicht am 21.11.2017

Eine ungewöhnliche und tiefe Freundschaft...

Die Gegenwart des Glücks
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Kurzbeschreibung

Pearl hatte es in ihrem Leben nie leicht. Zum Zeitpunkt, als sie Mutter wird, ist sie selbst noch ein Teenager. Dennoch ist Pearl entschlossen, ihrem kleinen Sohn Leonard bedingungslose ...

Kurzbeschreibung

Pearl hatte es in ihrem Leben nie leicht. Zum Zeitpunkt, als sie Mutter wird, ist sie selbst noch ein Teenager. Dennoch ist Pearl entschlossen, ihrem kleinen Sohn Leonard bedingungslose Liebe zu schenken und dafür zu sorgen, dass es ihm einmal besser geht. Als die Vergangenheit sie eines Tages einholt, landet ihr fünfjähriger Sohn unvermittelt bei ihrem Nachbarn Mitch, einem jungen Mann ohne eigene Familie. Die Verantwortung für den liebenswerten und aufgeweckten Jungen mit den dicken Brillengläsern fordert den unbekümmerten Mitch auf ganz neue Weise. Doch trotz des Altersunterschieds erblüht eine ungewöhnliche und tiefe Freundschaft zwischen ihnen, die das Leben der beiden für immer verändert …

Meinung

"Die Gegenwart des Glücks" ist ein Roman von Catherine Ryan Hyde. Das Buch ist am 21. November 2017 bei Amazon Publishing Deutschland erschienen, umfasst 286 Seiten und ist als Taschenbuch, ebook und Hörbuch erhältlich. Die deutsche Erstausgabe des Titels wurde 2006 vom Wilhelm Goldmann Verlag unter "Nur wer die Liebe kennt" veröffentlicht. Nun erfolgte eine neue Übersetzung, Lektorierung und Gestaltung. Ich habe noch nichts von Catherine Ryan Hyde gelesen, doch die amerikanische Autorin hat bislang knapp dreißig Bücher veröffentlicht. Unter anderem "Das Wunder der Unschuld" welches in mehr als 23 Sprachen übersetzt und unter dem Titel "Das Glücksprinzip" verfilmt wurde. Hierbei nun handelt es sich um ein Buch in dem es um die Liebe geht. Nicht um die Liebe zwischen Mann und Frau, sondern die Liebe zwischen Mutter und Kind. Die Sehnsucht danach. Die Suche danach. Dem Verlust dieser. Es geht um Freundschaft und tiefe Verbundenheit. Um Vertrauen und Verstehen. Um die Liebe zum Leben. Dabei spielen Alter und Herkunft keine Rolle.

Ein gemütliches Häuschen in der Vorstadt. Mutter. Vater. Kind. Familie. Sicherheit. Geborgenheit. Liebe. Das hat Pearl nie kennengelernt. Sie hat Sachen gesehen, die kein Kind sehen sollte. Sie hat Dinge erlebt, die kein Kind erleben sollte. Als Pearl mit dreizehn Jahren schwanger wird, schwört sie ihr Kind mit Mutterliebe, Herzenswärme und Aufmerksamkeit zu überschütten. Der kleine Leonard ist gerade einmal fünf Jahre als seine Mutter Pearl verschwindet. Unterschlupf findet er bei seinem Nachbarn Mitch, der den kleinen Jungen ins Herz geschlossen hat. Leonard weiß nicht wer sein Vater ist. Er weiß nicht wie sein Nachname lautet. Seine Mutter meinte immer, es wäre besser wenn er es nicht wüßte. Als Frühchen geboren leidet er unter einer starken Sehbeeinträchtigung sowie unter Asthma. Er ist ruhig, verschlossen und träumt seinen Gedanken hinterher. Er spürt seinen Grenzen auf besondere und gefährliche Weise nach. Mitchell Devereaux ist 25 Jahre als er erstmals auf den Jungen mit den dicken Brillengläser trifft. Der junge Mann ist selbständig und arbeitet von zu Hause aus. So kann er ein Auge auf Leonard haben während seine Mutter Pearl Geld verdient. Mitch hat eine Affäre mit der Frau des Bürgermeisters. Das sie ihren Mann für ihn nicht verlassen wird ist ihm klar, doch er klammert sich an diese Liebe. Er ist allein und Leonard füllt einen Teil seiner Einsamkeit aus.

Zu Beginn lernt der Leser Pearl kennen, ihr Leben und Ereignisse die eine Menge Konsequenzen nach sich ziehen. Später dann ihren Sohn Leonard, der durch seine Mutter oft einen anderen Blick auf die Dinge hat. Und letztlich noch den unbeschwerten Mitch, der gerne ein wenig Verantwortung für den kleinen aufgeweckten Leonard übernimmt. Insgesamt umspannt die Erzählung mehrere Jahrzehnte und wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt. Man begleitet die verschiedenen Protagonisten in unterschiedlichen Lebenssituationen und Entwicklungszuständen mit nicht immer gleichem Wissenstand. Groß und Klein lernen voneinander, teilen ihre Sicht der Dinge und sind froh einander zu haben. Es ist auf jeden Fall eine aussergewöhnliche Geschichte, tiefsinnig und gefühlsbetont. Mit vielen Emotionen und Gedanken gespickt. Anrührend und traurig aber auch lustig und humorvoll. Mich hat es nicht zu Tränen gerührt, doch ich kann mir vorstellen das es das bei anderen tut. Eine gewisse Spannung, vergangene sowie zukünftige Ereignisse betreffend, ist durchaus gegeben. Eine Mutter, die versucht die beste Mutter zu sein die sie sein kann. Ein Kind, das sich der Liebe seiner Mutter urvertrauendlich sicher ist und unerschütterlich an sie glaubt. Ein Mann, der erst erkennen muß was er nicht weiß und was er noch zu lernen hat. Manches erscheint weit hergeholt und nicht sehr realistisch, aber ich habe die Story trotzdem richtig gerne gelesen und sie hat mir gut gefallen.

Erzählt wird kapitelweise abwechselnd und mit unterschiedlichen Zeitsprüngen von Pearl, Leonard und Mitch. Dabei verrät die Kapitelüberschrift wenn der Bücherliebhaber in diesem Abschnitt begleiten darf und wie alt dieser Charakter zu diesem Zeitpunkt ist. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Leicht, klar und flüssig führt sie durch die Zeilen. Einfach geht es dahin. Kaum lange, kompliziert gebaute Sätze mit mehreren Teilsätzen. Die Sprache ist zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenommen.

Das Cover finde ich äußerst passend und ansprechend gestaltet. Bei der Suche nach dem Titelbild zur Erstveröffentlichung fand ich zwei verschiedene, die jedoch beide wenig anziehend, nicht wirklich stimmig und einnehmend waren.

Fazit: "Die Gegenwart des Glücks" ist ein Roman von der amerikanischen Bestsellerautorin Catherine Ryan Hyde. Eine Geschichte über Mutterliebe, tiefe Freundschaft und das Leben. Ich habe die Erzählung sehr gerne gelesen und die Protagonisten auf ihrem Weg begleitet. Von mir gibt es **** Sterne.

Zitat

"Mädchen, wenn jemand abkratzen muss, und du merkst das, dann schau, dass es nicht du bist. Lass ihn jetzt sterben, dann stirbst du ein andermal. Wenn du schließlich an der Reihe bist, bist du bereit. Dann hast du jede Menge Übung darin."

( Pos. 102)



Ich danke Amazon Publishing Deutschland und NetGalley für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 17.11.2017

Gefallen, durch den Nebel der Gezeiten...

Schattenkrieger - Hüter des Steinernen Tors
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Kurzbeschreibung

Während eines Kampfes auf Leben und Tod, fällt der Formwandler Nikoma durch den Gezeitennebel der schottischen Parallelwelt Fenmar, und landet ausgerechnet im heutigen Schottland, unweit ...

Kurzbeschreibung

Während eines Kampfes auf Leben und Tod, fällt der Formwandler Nikoma durch den Gezeitennebel der schottischen Parallelwelt Fenmar, und landet ausgerechnet im heutigen Schottland, unweit der Insel Skye.

Verletzt und vom Blutdurst halb wahnsinnig, hat er nur ein Ziel: Die Rückkehr in seine Welt. Einzige Hoffnung ist das Steinerne Tor, ein Portal zwischen den beiden Welten und die Hilfe der jungen Schottin Càtroina. Das Steinerne Tor weist ihn jedoch ab, bestimmt ihn stattdessen zu seinem Beschützer.

Denn mit ihm ist ein dunkleres, gefährlicheres Wesen durch den Gezeitennebel in die Welt der Menschen eingedrungen. Ein tödlicher Schatten, der in Gestalt einer betörenden Frau, Verderben und Tod in Edinburghs Gassen trägt. Nikoma setzt alles daran, die Welt der Menschen zu retten, doch seine inneren Dämonen sind stark und lassen seine dunkle, finstere Seite immer mächtiger werden. Càtroina ist die Einzige, die zwischen ihm und den Schatten steht.

Meinung

"Schattenkrieger - Hüter des Steinernen Tors" ist das neueste Werk von Pia Guttenson. Das Buch ist am 11. September 2017 erschienen, umfasst 336 Seiten (Printexemplar) und ist als Taschenbuch oder ebook erhältlich. Die Autorin liebt die keltische Kultur und hat auf Reisen ihr Herz an Schottland verloren. So ist es wenig überraschend, dass ihre Romane viel mit Schottland und der schottischen Kultur zu tun haben. Frau Guttenson wählt somit ein faszinierendes Setting in welches ich in Büchern immer wieder wahnsinnig gerne reise. Das Land voller Sagen und Überlieferungen mitsamt seiner Vergangenheit lädt zum ersinnen fantastischer Erzählungen ein. Pia Guttenson hat schon mehrere Bücher veröffentlicht und ich habe die Steinerne Tor Trilogie von ihr gelesen. Schattenkrieger ist zeitlich nach den Geschehnissen rund um die Trilogie angesiedelt. Es ist nicht zwingend notwendig diese zu kennen, da es sich hier um eine eigenständige Geschichte handelt. Figuren und Begebenheiten werden jedoch erwähnt um Nikomas bewegte Vergangenheit besser verstehen zu können. Als Trilogieleser hat man wohl eine andere Herangehensweise an Schattenkrieger. Man kennt Nikoma schon eine Weile. Hat Höhen und Tiefen mit ihm erlebt und sich ein Bild von ihm gemacht.

Nikoma hat viel gegeben um seine Heimat Fenmar zu retten - sein Herz, einen Teil seiner Seele und seiner Unsterblichkeit, sogar den Tod hatte er akzeptiert. Doch als er erwacht, ist er nicht tot. Es hat ihn in die Menschenwelt verschlagen. Das Steinerne Tor verwährt ihm die Rückkehr in seine Welt. Gestrandet nimmt er die Hilfe der jungen Càtroina an, die nichts von seiner Unmenschlichkeit ahnt. Bald wird Nikoma klar, das er nicht das einzige Wesen ist, welches durch den Gezeitennebel in die Welt der Menschen gekommen ist. Diese Gefahr und das Tier in ihm selbst, gilt es zu bezwingen. Nikoma ist der erstgeborene Sohn der Herrscherin von Duncenbar. Der einstige Erbe des Thrones der Formwandler verzichtete auf sein Recht, um seine Heimat Fenmar zu retten. Sein Leben lang war er noch nie so hilflos und unsicher gewesen wie in der Menschenwelt, in welcher es Kreaturen wie ihn nur in Legenden und Mythen gibt. Ausserdem bringt Càtroina sein Gefühlsleben in Aufruhr und weckt vergangene Erinnerungen in ihm. Mit Nikoma hatte ich es nicht immer leicht aber letztlich haben wir einen guten gemeinsamen Weg gefunden. Ich mag ihn. Die 25 Jahre junge Beth Càtroina MacCrimmon, liebevoll Cat genannt, wird von Schwierigkeiten angezogen und schafft es nicht Problemen aus dem Weg zu gehen. Den Erwartungen ihrer Eltern wird sie nicht gerecht und sie hat das Gefühl sie ständig zu enttäuschen. Cat wirkt wesentlich jünger als sie ist und benimmt sich schon mal wie ein rebellischer Teenager. So kann sie gut aufmüpfig, stur und trotzig sein. Cat hat ihren Platz in dieser Welt noch nicht gefunden. Sie hatte es schwer Sympathiepunkte bei mir zu erringen. Irgendwie wurde ich nicht so richtig warm mit ihren Eigenheiten, obwohl sie sich immer wieder bewährt.

Der Leser wird mit einem Prolog eingeführt. Dieser ist eine kurze Zusammenfassung der steinernen Tor Trilogie und somit der vorangehenden Ereignisse. Ich finde das Ganze ist einfach und gut verständlich niedergeschrieben. Auch für Einsteiger sollte es nicht schwierig sein diese Vorkommnisse zu verstehen. Problemlos bin ich in der Erzählung gelandet und habe mich in Schottland wiedergefunden. Der Leser begleitet Nikoma bei seinen ersten Schritten in der fremden Welt, den Schwierigkeiten mit denen er zu kämpfen hat und den aufkommenden Emotionen. Ausserdem bahnt sich eine Gefahr an, inform des Wesens welches ebenso durch den Gezeitennebel kam. Diese Bedrohung ist zunächst nicht vordergründig, kommt erst später zum tragen. Vielmehr geht es um Nikomas Innenleben, seinen Erinnerungen an seine verlorene Liebe Isa und seinem Verhältnis zu Cat. Die Liebesgeschichte hier konnte mich nicht vollkommen überzeugen, was vermutlich an meinen Schwierigkeiten mit der Protagonistin Cat lag. Trotzdem ist die Story durchwegs ansprechend, unterhaltsam und vergnüglich. Zum Ende hin ging mir dann alles ein wenig zu schnell. Hier hätte es für mich ein paar Seiten mehr sein dürfen. Ein Epilog wäre zudem ein schöner Ausklang gewesen. Schattenkrieger kann im Anschluss an die Steinerne Tor Trilogie oder unabhängig davon gelesen werden. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und kann als Einzelband gelesen werden. Möglicherweise wird es noch weitere Bücher zu Nikomas Abenteuern geben. 

Erzählt wird überwiegend von Nikoma und Cat, wobei Nikoma den größeren Teil übernimmt. Zwischendurch darf der Leser die Sicht eines weiteren Protagonisten erleben. Der Schreibstil von Frau Guttenson ist meist leicht, klar und angenehm zu lesen. Für mich ist die Sprache zur Geschichte passend und das Erzähltempo opportun. Am Ende des Buches befindet sich ein Personen - Register und ein Glossar zu den Schottisch/Gälisch verwendeten Ausdrücken.

Fazit: "Schattenkrieger - Hüter des Steinernen Tors" ist das neueste Buch von Pia Guttenson. Mir bot die Geschichte schöne, kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch.  Nach der Steinernen Tor Trilogie habe ich mich gefragt was wohl aus Nikoma geworden ist. Hier habe ich es nun endlich herausgefunden. Eine passende Erzählung für Fans der Steinernen Tor Trilogie und generell für Freunde von fantastischen Geschichten. Von mir gibt es **** Sterne.

Zitat

"Vom einen Augenblick zum anderen war alles wieder da. Er war Nikoma, erstgeborener Sohn von Solena, der Herrscherin von Duncenbar. Er gehörte dem alten Geschlecht der Formwandler an. Gefallen. Himmel, er war durch die Nebel der Zeit gefallen..."
( Seite 18 )