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Veröffentlicht am 31.01.2017

*Sport ist Mord*

Gold
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Gold ist ein sehr mitreißendes Buch. Es geht um zwei Freundinnen, die sich dem Radsport gewidmet haben und alles dafür tun, um bei Olympia aufzutreten und ja, eben Gold zu holen. Dabei hat ihnen das Leben ...

Gold ist ein sehr mitreißendes Buch. Es geht um zwei Freundinnen, die sich dem Radsport gewidmet haben und alles dafür tun, um bei Olympia aufzutreten und ja, eben Gold zu holen. Dabei hat ihnen das Leben mitunter kleinere und vor allem größere Steine in den Weg gelegt. Zwei Freundinnen auf der Überholspur, zwei Freundinnen immer auf dem Rand zum Abgrund, zwei Freundinnen die ein Geheimnis teilen….zwei Freundinnen wie du und ich.


Mit diesem Roman hat Herr Cleave einen sehr einfühlsamen und beeindruckenden Roman geschrieben. Da wäre zum eine Kate, die immer das Gute im Menschen sieht und versucht zu helfen wo sie nur kann. Zum anderen ist da Zoe. Sie geht über Leichen und jeder der sich zwischen sie und die Goldmedaille stellt, wird dies bitter bereuen. Beide Charaktere sind absolut stark und akribisch ausgefeilt. Wer einen Roman lesen möchte, der absolut glänzende und vielschichtige Charaktere vorzuweisen hat, der sollte hier unbedingt zu greifen.


Des Weiteren gibt es Jack. Ebenfalls ein Radsportler und der Ehemann von Kate. Gemeinsam haben die beiden eine Tochter. Sophie, ein acht jähriges Mädchen was Star Wars über alles liebt und an Leukämie erkrankt ist. Gerade diesen Aspekt der Geschichte- alles rund um Sophie fand ich unendlich traurig. Ich kann gar nicht mehr zählen bei wie vielen Textpassagen ich alles weinen musste. Chris Cleave hat es verstanden den Leser zu fesseln, mitzureißen, ihn das fühlen zu lassen was die Figuren in der Geschichte fühlen. War klar dass ich irgendwann duzende Tempotaschentücher brauchte.



Auch der Aspekt mit dem Radsport hat mir außerordentlich gut gefallen. Man bekommt ein Leser einen Blick hinter die Kulissen. Erfährt welches Martyrium sich die Sportler aussetzen müssen, um zum Gold zu gelangen. Auf was sie verzichten müssen. Einige Erkenntnisse die die Sportler im Buch machen, kommen mir da recht spät, aber immerhin kamen sie.


Trotz allem, ziehe ich einen Stern ab. Woran das liegt? Wohl an Zoe selbst. Ich konnte diesen Charakter nie so Recht leiden. Konnte es auch nie ganz verstehen, wieso Kate nach so vielen Schicksalsschlägen immer noch zu ihr hält. Aber das ist wie immer rein persönlicher Natur.


Ich kann daher diesen Roman jeden empfehlen, der starke oder schwache (^^) Charaktere mag und ich rate: unbedingt die Taschentücher parat haben. Wem nicht nach einen traurigen Buch ist, der sollte es dann lieber lassen, denn dieses klingt noch etwas nach. Aber der schönste Satz ist und bleibt für mich: das Erwachsensein zu meistern, ist das wahre Gold. Amen.

Veröffentlicht am 31.01.2017

*Eine Schwangere Ärtzin und ihr Klinikalltag*

Dann press doch selber, Frau Dokta!
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Dann press doch selber, Frau Dokta!, kommt schon mit einen recht ungewöhnlichen Titel daher und weiß den Leser erstmals neugierig zu machen. Einmal dann ins Buch geschaut, kann man es eigentlich auch schon ...

Dann press doch selber, Frau Dokta!, kommt schon mit einen recht ungewöhnlichen Titel daher und weiß den Leser erstmals neugierig zu machen. Einmal dann ins Buch geschaut, kann man es eigentlich auch schon wieder gar nicht mehr aus der Hand legen.
Denn Dr. Chaos gibt ihrem Namen alle Ehre: um sie herrscht mitunter regelrechtes Chaos und sie versucht dem ganzen Herr zu werden. Der Großteil des Buches beschreibt den Klinikalltag auf einer Gynäkologie-und Geburtshilfestadion, denn Dr. Chaos ist Assistenzärztin für Geburtshilfe. So schmeißt sie die Stadion in diversen turbulenten Diensten und zu Hause auch noch ihre Kinderschar. Sie ist Mutter von insgesamt 3 Kindern und das vierte befindet sich gerade ungewollt – schon wieder- auf dem Weg. Aber so recht weiter sagen will sie das nicht.

Ich habe mich stellenweise wirklich königlich amüsiert. Einige Textpassagen waren einfach so schön geschrieben, das ich schallend das ein ums andere Mal los lachen musste. Ich liebe so etwas und doch ist es doch recht selten. Aber der Humor war mitunter ganz auf meiner Wellenlänge. Die Kollegen werden einfach bezaubernd beschrieben und dabei doch sehr überspitzt dargestellt. Es gibt eigentlich jeden Steriotypen den man aus dem Arbeitsleben kennt. Sei es die Kaffeesüchtige, die Hinterhältige, das süße Bienchen vom Chef und und und. Jeder wird genannt, jeder wird scherzhaft durch den Kakao gezogen.
Ich habe dieses Buch also recht zügig gelesen. Einen Stern Abzug muss ich jedoch geben. Denn ich fand dass die Geschichte an manchen Stellen schon zu übertrieben und gewollt daher kam. Irgendwann ging mir dieses „Ächt jetzt“ schon richtig auf den Keks. Auch glaube ich kaum, das man seinen Babybauch im 9 (!) Monat so verstecken kann, dass die Kollegen echt nichts merken und dann völlig überrascht sind. Da habe ich mich zum Beispiel gefragt, ob die Autorin wirklich schwanger war. Denn so was kriegt man doch beim besten Willen nicht hin. Gerade als Mehrfachgebährende: ich habe mir sagen lassen, ab der zweiten Schwangerschaft hat der Bauch schon bedeutend früher enormen Umfang annimmt.

Dennoch kann ich dieses Buch wirklich jeden weiter empfehlen. Am schönsten ist es wohl, wenn man auch schon selbst ein Kind hat, denn da kann man sich in viel mehr Textpassagen wieder finden. Also für alle Muttis oder alle die bald einen Kreissaal von innen sehen werden: zugreifen, lesen, ab lachen und sich über das Babyglück erfreuen.

Veröffentlicht am 31.01.2017

Vampirroman mit Zombiefeeling

Unsterblich - Tor der Dämmerung
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Nach der wirklich erfolgreichen Plötzlich-Fee Reihe in der es um Märchen und Feen ging, wagt sich Frau Kagawa nun an einen Vampirroman. Die Vampire siedelt sie zudem in eine dystopische Welt und Hauptfigur ...

Nach der wirklich erfolgreichen Plötzlich-Fee Reihe in der es um Märchen und Feen ging, wagt sich Frau Kagawa nun an einen Vampirroman. Die Vampire siedelt sie zudem in eine dystopische Welt und Hauptfigur ist zunächst ein Mensch – Allison, die die Vampire hasst, aber dann selbst zu einem wird. Wirklich hochgradig spannend und düster beginnt sie ihre Geschichte und hat mich als interessierten Leser dann leider im letzten Drittel fast verloren.

Die erste Hälfte des Buches ließ sich für mich richtig spannend. Wir werden in ein erschreckendes Zukunftsszenario geworfen und begleiten Allison auf ihren Streifzügen durch den Saum auf der immerwährenden Nahrungssuche. Allison ist dabei ein recht interessanter Charakter. Sie vertritt mehr die „Hau drauf“ Meinung und musste leider schon früh erkennen, dass sich in den schweren Zeiten jeder selbst der Nächste ist. Die Menschen werden von den Vampiren quasi als Haustiere gehalten und ab und an zur Bluttransfusion gezwungen. Alle Menschen die sich dem wiedersetzen, leben als Unregistrierte und stellen sich jeden Tag den Kampf ums nackte Überleben erneut.
Auf einem Nahrungsstreifzug wird dann Allison sehr schwer verletzt und muss sich entscheiden, ob sie lieber sterben soll, oder zu dem werden muss, was sie so sehr verachtet: ein Vampir.

Absolut fesselnd ist die Zeit die Allison als Mensch verbringt. Kagawa verwendet viel Zeit darauf dem Leser die dystopische Welt näher zu bringen. Alles liest sich sehr düster und bedrückend und passt glänzend zur Stimmung. Auch die Verwandlung und Allison und das Anlernen von ihr als Vampir hat mir sehr gut gefallen. Dabei bedient sich Frau Kagawa recht vielen Klischees, aber bringt auch etwas neue Apsekte in die Vampirstory mit rein. So zum Beispiel das den Vampiren in diesem Buch es nichts bringt sich von Tieren zu nähren. Entweder Menschen oder gar nichts.

Irgendwann trennen sich die Wege von Allison und ihrem Erschaffer und ab da Begann dann eigentlich mein kleiner Kampf mit dem Buch. Seitenlang irrt sie umher und weiß eigentlich gar nicht wo sie hin soll oder was sie mit sich anfangen soll. Auch als sie auf eine Gruppe von Menschen trifft und sich diesen anschließt, fand ich die Geschichte zu gewollt. Meiner Meinung nach gab es da sehr große Logikfehler. So verheimlicht sie, dass sie ein Vampir ist. Irre ich mich, oder sollte man so was auf lange Sicht nicht erkennen? Sie ist blass, sie ist kalt und und und. Des weiteren schafft Allison es einfach so, lange Zeit den Hunger zu unterdrücken- im Vorfeld meinte ihr Meister jedoch, es wäre für neuerschaffene Vampire sehr schwierig nicht wahllos Menschen anzugreifen. Des Weiteren gefiel mir nicht, das Allison dann quasi zum kleinen Superhelden mutierte und wirklich alles richtig machte.

Irgendwie hat die komplette Geschichte eine Wendung angenommen, die ich nicht sonderlich spannend fand und ich mich somit im letzten Drittel des Buches regelrecht zwingen musste, um am Ball zu bleiben. Mitunter hat das Buch auch einen richtigen Zombiecharakter. Sehr oft musste ich an die Serie Walking Dead denken. Die Verseuchten im Buch (halb Vampir, halb wahnsinniges Monster) erinnern sehr stark an Zombies. Und die Szenen wenn sich die Menschengruppen durchschlagen, oder dann auf andere Menschen treffen, kam mir sehr vertraut vor (dritte Staffel Walking Dead)- ob sich da Frau Kagawa einige Inspirationen geholt hat?
Alles in allem kann man „Unsterblich“ durchaus lesen. Es ist mal interessant ein Vampirroman im Dystopiegewand zu sehen und auch die Zombies/Verseuchten fand ich ganz nett. An einigen Stellen wirkt der Roman sehr, sehr lang. 600 Seiten sind eindeutig zu viel! Ich weiß noch nicht so recht, ob ich weiter lesen werde…..kommt Zeit, kommt Rat.

Was ich aber ständig denken musste: das hat Julie Kagawa geschrieben??? Ich konnte irgendwie in keiner Zeile ihren Stil erkennen. So extrem empfand ich das bei noch keinen anderen Autoren. Entweder ist das schlecht oder sehr gut, da sie so etwas geschafft hat, was wenige Autoren nach einer erfolgreichen Serie schaffen: etwas völlig neues zu schreiben…

Veröffentlicht am 31.01.2017

*Keine Lesehighlight für mich*

Ein bisschen Kowalski gibt es nicht
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Der Klappentext klang eigentlich ganz vielversprechend. Kevin, der Inhaber einer Sportsbar schlägt einen Kerl nieder, der einer hübschen Frau nach zu vielen Drinks erheblich auf die Pelle rückte. Gerettete ...

Der Klappentext klang eigentlich ganz vielversprechend. Kevin, der Inhaber einer Sportsbar schlägt einen Kerl nieder, der einer hübschen Frau nach zu vielen Drinks erheblich auf die Pelle rückte. Gerettete Maid ist jedoch alles andere als erfreut, denn das Opfer war ihr Chef der sie prompt dafür feuerte. Kevin und Beth treffen sich einige Zeit nach diesem Debakel wieder, haben Sex und oh Katastrophe: Beth ist schwanger.

Bis diese Geschichte erzählt wurde, war ich noch richtig gefesselt vom Geschehen. Der Schreibstil war locker, flockig, die Protagonisten ganz nett- ich fühlte mich in dem Buch richtig wohl. Als dann Beth jedoch schwanger war, begann dann mein Kampf mit dieser nicht enden wollenden Tragikkomödie, die in jedem Satz und jedem Handeln einfach zu aufgesetzt und gewollt, sprich reine Fantasy war.

Denn Kevin, der davon hört, freut sich prompt, so ist er nach dem kurzen Treffen in Beth schon vollends vernarrt. Er tut alles für sie. Er gibt ihr ein neues Haus über den Kopf, will ihr permanent Geld zustecken und alles erleichtern, am liebsten würde er ihr sogar die Füße küssen. Und Beth? Die ist alles andere erfreut. Sie stößt Kevin von sich weg wo es nur geht. Denn sie will mit keinem Mann zusammen sein, der nur mit ihr zusammen ist, wiel sie schwanger ist. Kann ich irgendwo verstehen, aber nach gefühlten 1000 Wiederholungen vom Schema her: ich kann nicht mit dir zusammen sein, nur weil wir ein Kind erwarten. Erdrück mich nicht. und "Ich will aber für dich und das Baby da sein, du bist mir wichtig- war ich nur noch richtig genervt. Es nahm einfach kein Ende.

Desweiteren gibt es da noch den großen Kovalksi-Clan. Kevins Familie die Beth auch gleich ganz, ganz herzlich aufnimmt. Aber Beth wird das- wir ahnen es schon- einfach zuviel. Also gibt es wieder Gemecker von der Stange wie oben beschrieben.

Also nein, man kann einen Frauenroman auch mit weniger nervigen Charakteren schreiben. Dieses Buch ist einfach nur...wie drücke ich es am Besten aus? LÄSTIG.
Ich kann es daher leider nicht empfehlen, man wird sich beim Lesen einfach nur über diese saudämmlichen und völlig abgedroschenen Charaktere ärgern. Ich habe es jedenfalls und bin richtig froh, das es endlich vorbei ist!

Veröffentlicht am 31.01.2017

*Die Suche nach dem Glück*

Die Sphinx von Montana
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Die Sphinx von Montana ist ein Roman, der die Suche eines jungen Mannes nach seinem Vater erzählt. Khosi ist 23 und lebt in Montana, genauer gesagt in Butte zusammen mit seiner Mutter. Als auf einmal sein ...

Die Sphinx von Montana ist ein Roman, der die Suche eines jungen Mannes nach seinem Vater erzählt. Khosi ist 23 und lebt in Montana, genauer gesagt in Butte zusammen mit seiner Mutter. Als auf einmal sein lang verschollener Vater in Butte erscheint, um die Unterschrift der Mutter auf den Scheidungspapieren zu erhalten, da er angibt schwer krank zu sein, begibt sich Khosi auf die Spuren seines Vaters und reist ihm nach in das fremde Ägypten.

Gleich vorweg: der Schreibstil dieses Romans ist wirklich einzigartig und hat Wiedererkennungswert. Der Autor umschreibt mitunter traumhafte Szenarien und kann es mit witzigen Wortwendungen oder Dialogen ein Lächeln auf die Lippen des Lesers zaubern. Besonders ausgefeilt sind dabei auch die Charaktere im Buch.

Da hätten wir natürlich Khosi, die Hauptfigur. Er wird regiert von diversen Zwangsneurosen, ist sehr korrekt und höchst intelligent. Manche Gespräche zwischen ihm und seinem Vater sind einfach zum Schreien komisch.
Sein Vater wiederrum ist ein äußerst schwacher Charakter. Er ist spielsüchtig und hat seine Familie aufgrund von Spielschulden verlassen. Sehr herzlich scheint er jedenfalls nicht zu sein.
Die Mutter von Khosi ist einfach eine treue Seele. Sie ist an Morbus Willson erkrankt und dementsprechend mitunter etwas neurotisch. Auch hier gibt es einige Szenen, die den Unterhaltungsgrad des Lesers in unermessene Höhen treibt.
Der etwas andere Charakter ist das Land Ägypten. Der Autor versteht es glänzend das fremde Land dem geneigten Leser näher zu bringen. Ich war selbst schon zweimal in Ägypten und hatte in einigen Passagen richtige Wiedererkennungseffekte. Man meint förmlich die Düfte der Speisen, die Gerüche auf den Straßen und den Staub der sich eigentlich überall befindet in der Lunge zu haben.

Dieses Buch zu lesen war also mitunter ein kleines Highlight und ich vergebe gerne 3,5 Sterne. Wieso es nicht mehr wurden? Nun, einige Stellen fand ich nicht ganz nachvollziehbar. Die Reaktionen der Mutter gerade zum Ende hin. Auch haben sich für mich einige Stellen etwas in die Länge gezogen und ich verlor mitunter das Interesse am Geschehen.


Dennoch kann man dieses Buch wirklich lesen- es wird dem Leser einige humorvolle Stunden bescheren.