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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2017

Wenn die Kleinen erwachsen werden

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen
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Plötzlich Prinz ist die Spin Off Reihe der Plötzlich Fee Serie, die sich ganz dem Bruder von Meghan widmet. Ethan Chase ist fast 18 Jahre alt, ein Kali Kämpfer und zutiefst verbittert. Er bekommt ständig ...

Plötzlich Prinz ist die Spin Off Reihe der Plötzlich Fee Serie, die sich ganz dem Bruder von Meghan widmet. Ethan Chase ist fast 18 Jahre alt, ein Kali Kämpfer und zutiefst verbittert. Er bekommt ständig Ärger mit der Feenwelt, obgleich er diese wo es nur geht zu ignorieren versucht. Er kommt auf eine neue Schule und muss bald feststellen, dass in diesem neuen Örtchen alles andere als rund läuft, denn merkwürdige, durchscheinende, neue Feenwesen saugen anderen Feen den Schein aus und immer mehr Halbwesen verschwinden spurlos.

Als sich bei einer Kalivorführung die Ereignisse überschlagen, fliehen er und Kenzie (die Schöne von der Schule) in das Nimmernie und machen sich auf in das Eiserne Königreich zu seiner Schwester.

Als totaler Plötzlich Fee Fan war mir klar, dass ich die Geschichte vom eisernen Prinzen, sprich von Ethan auch unbedingt lesen möchte. Der Schreibstil von Frau Kagawa ist auch wieder gewohnt flüssig und eingängig. Dennoch hatte ich zu Beginn des Buches so meine kleinen Schwierigkeiten und hegte zunächst ernste Zweifel, ob mir diese Spin Off Serie gefallen würde. Es war mir zu wenig Nimmernie (im Hauptteil des Buches sind die Haupthelden in der realen Menschenwelt oder in der Zwischenwelt bei Leanansidhe).

Auch Ethan als Hauptprota fand ich sehr gewöhnungsbedürftig. Ständig am rumnörgeln, total verbittert, wortkarg, finstere Blicke um sich werfend. Ok, dass er die Feenwelt nicht so ganz leiden mag, da er ihr die Schuld gibt, über den Verlust seiner Schwester konnte ich ja durchaus verstehen. Nur zu weilen wurde das doch sehr auf die Spitze getrieben. Wie gut, dass sich Ethan irgendwann anfängt etwas aufzurappeln.

Seine angebetete Kenzie empfand ich auch eher als solala. Lange Zeit waren mir ihre Motive völlig unklar und ich mochte sie nicht wirklich. Aber auch das löste sich zum Ende hin in Wohlgefallen aus. Generell fand ich das Ende des Buches wieder wesentlich besser und für ein paar Seiten verspürte ich den alten Zauber der Fee-Reihe.

Diese Serie kann man auch lesen, wenn man die Plötzlich Fee Bände nicht gelesen hat. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass dies in einigen Bereichen sogar vom Vorteil ist, denn so sind einige Situationen nicht so vorhersehbar, als wenn man alle anderen Bände schon kennt. Sprich, einfach spannender!

Alles in allem konnte mich Plötzlich Prinz dann doch für sich einnehmen, trotz diverser kleinerer Mängel. Ich habe den Auftakt Band zum Ende hin sogar richtig genießen können und bleibe zu 100% weiter am Ball, wenn Ethan Chase sein Nimmernie für sich erkundet!

Veröffentlicht am 20.01.2017

Cyborgdystopie vs. Aschenputtel

Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
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Normalerweise mag ich keine Neuinterpretationen von Märchen. Wie Monde so silbern ist da jedoch eine großartige Ausnahme. Nachdem ich das Buch gestern begonnen hatte, konnte ich nicht eher ruhen, bis es ...

Normalerweise mag ich keine Neuinterpretationen von Märchen. Wie Monde so silbern ist da jedoch eine großartige Ausnahme. Nachdem ich das Buch gestern begonnen hatte, konnte ich nicht eher ruhen, bis es durchgelesen war, so spannend und phantastisch fand ich diese moderne Variante von Cinderella/Aschenputtel.

Es geht darin um Cinder (ella), die in Neu-Peking als Mechanikerin arbeitet und dabei zu gewissen Teilen aus mechanischen Teilen besteht. Sprich, Cinder ist ein Cyborg. Natürlich hat sie auch die böse Stiefmutter (ihr Vormund), eine böse Stiefschwester (Pearl) und wird von ihnen nach Strich und Faden ausgenutzt. Eines Tages erscheint Prinz Kai an ihrem Stand auf dem Marktplatz und braucht ihre Hilfe. Gleichzeitig wütet die Pest in Neu-Peking und nimmt sich ein Leben nach dem anderen.

Ich muss ehrlich gestehen: ich liebe diese ersponnene, düstere Zukunftswelt rund um Cyborgs, Hovern, Portscreens und Androiden. Alles in einen düsteren Zukunfts-China. Gerade diese Szenarie fand ich unglaublich realistisch dargestellt. Von Robotern mit menschlichen Gefühlen sind wir ja auch nicht mehr wirklich weit entfernt.

Cinder als Hauptperson hat mir ausnehmend gut gefallen. Sie ist liebevoll, taff, weiß was sie will und ist dabei doch sehr verletzlich. Natürlich verliebt sie sich nach und nach in Kai und auch dieser scheint nicht abgeneigt von Cinder zu sein, da er sie schließlich ständig auf den sagenumwobenen Ball einlädt. Cinder verheimlicht aber Kai das sie ein Cyborg ist. Es war richtig niedlich zu lesen, wie sehr es ihr wichtig war, vor Kai menschlich zu sein. Diese erzählte Liebesgeschichte wurde richtig gut umgesetzt und wirkt keinesfalls abgedroschen, sondern einzigartig.

Als eines Tages ihre zweite Stiefschwester Peony an der Pest erkrankt wird diese weg geschickt und ihre böse Stiefmutter beschließt dem Forschungszentrum Cinder als Versuchskanninchen für die Pest zu übergeben. Die Ärzte machen da jedoch eine große Entdeckung und die Geschehnisse spitzen sich weiter zu. Neben der Pest wird die Erde auch von der Königin des Mondes bedroht.

Die Autorin hat sich also wirklich die Geschichte von Aschenputtel genommen und einige Elemente darin geschickt mit neuartigen Ideen verwoben. Einfach nur genial. Das Ende von "Wie Monde so silbern" ist natürlich oberfies. Ich rate daher an dieser Stelle jedem das zweite gleich zur Hand zu haben, wenn man wissen will wie es weiter geht. Meine Leselektüre jetzt steht natürlich fest: Rot wie Blut (der zweite Teil).

Eindeutige Leseempfehlung!

Wer hätte gedacht das die Begriffe Aschenputtel, Cyborg, Liebe, Pest, China und Luna in ein Topf geschmissen, ordentlich gerührt, so eine unglaublich spannende Geschichte mit Pageturner-Garantie ergibt? Wahnsinn.....

Veröffentlicht am 20.01.2017

Rotkäppchen und Aschenputtel

Die Luna-Chroniken 2: Wie Blut so rot
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Der zweite Band von Marissa Meyer setzt genau da ein, wo der erste aufhört, nur ist der Schauplatz und die agierende Person zunächst eine andere. Wir befinden uns in einem kleinen Örtchen in Frankreich, ...

Der zweite Band von Marissa Meyer setzt genau da ein, wo der erste aufhört, nur ist der Schauplatz und die agierende Person zunächst eine andere. Wir befinden uns in einem kleinen Örtchen in Frankreich, wo Scarlet ihre vermisste Großmutter sucht. Sie glaubt nicht daran, dass sie untergetaucht ist und vermutet das sie entführt wurde. Scarlet setzt alles daran um sie zu finden und lässt sich von dem attraktiven Fremden namens Wolf helfen.

Ich gebe zu, zunächst hat es mich nicht die Bohne interessiert was es mit Scarlet, dem Wolf und ihrer Großmutter auf sich hatte, so wollte ich doch unbedingt wissen wie es mit Cinder und Imperator Kai weiter geht. Doch der Leser muss sich zunächst gedulden, bis etwas später in einem Nebenstrang das Schicksal von Cinder weiter erzählt wird. Diese ist nämlich aus dem Gefängnis geflohen und befindet sich seitdem mit dem Mithäftling Thorne auf der Flucht. Kai unterdessen hat schlaflose Nächte, so ist er besorgt um die Zukunft seines Landes.

Ich habe eher immer der Geschichte rund um Cinder und Kai entgegen gefiebert und betrachtete die Episoden um Wolf und Scarlet eher als kleineres Übel. Dies hat sich im Verlauf der Handlung jedoch schnell gegeben, weil Frau Meyer es auch hier wieder glänzend verstanden hat das Märchen "Rotkäppchen" in ihre dystopische Welt zu bringen. Wolf und Scarlet befinden sich irgendwann auf den Weg nach Paris und das sie irgendwann auch auf Cinder treffen würden, wurde mit wachsender Seitenzahl klarer. Wie die zwei Personen zueinander gehören, war mir von vornherein klar, ich könnte mir jedoch vorstellen, das dies für andere sehr überraschend und dadurch sehr spannend ist.

Aber viel mehr passiert in diesem Buch dann leider auch nicht. Cinder ist auf der Flucht und Scarlet sucht ihre Großmutter. Es ist demnach ein typischer zweiter Band einer Reihe...er ist spannend, keine Frage, aber irgendwie hatte ich als Leser die ganze Zeit das Gefühl das es in der Geschichte selbst nicht wirklich voran geht und wir etwas auf der Stelle treten. Die Fragen die ich zum Ende des ersten Bandes hatten, wurden nicht wirklich geklärt und ich hoffe so nun auf den dritten Roman. So wünsche ich mir doch viel mehr Szenen zwischen Kai und Cinder! Aber nun gut....dieser Roman heißt nicht umsonst im Original "Scarlet". Er befasst sich zum größten Teil mit unserem Rotkäppchen und erzählt knapp die Geschichte von Cinder weiter. Ich hoffe wirklich sehr, dass es im dritten Band mehr abgeht :)

Dennoch eine klare Leseempfehlung (ich muss wohl nicht erwähnen, das ich auch diesen Band nur so verschlungen habe!). Frau Meyer versteht ihr Handwerk ausgezeichnet!!!

Veröffentlicht am 20.01.2017

Träum süß

The Bone Season - Die Träumerin
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Das Buch "The Bone season" ist ein Fantasybuch der ganz besonderen Art. Die Autorin hat darin eine völlig neue Welt erschaffen, die in einem neuzeitlichen London spielt. Neben den normalen Personen gibt ...

Das Buch "The Bone season" ist ein Fantasybuch der ganz besonderen Art. Die Autorin hat darin eine völlig neue Welt erschaffen, die in einem neuzeitlichen London spielt. Neben den normalen Personen gibt es die Widernatürlichen, die je was sie sind, verschiedene Gaben haben und mit dem Äther agieren können. Manchen können orakeln, andere Karten legen, um die Zukunft zu sehen. Unsere Hauptfigur Paige ist jedoch eine Springerin. Das bedeutet, sie kann sich aus ihrem eigenen Körper katapultieren, in den Äther eintauchen und andere Traumwelten anderer Menschen sehen. Paiges Gabe ist sehr selten. Als sie eines Tages bei einem Angriff mit ihrer Gabe zwei Menschen tötet, ist sie auf der Flucht und wird von seltsamen Wesen gefangen genommen und in eine fremde Stadt verschleppt. Zu den Rephraim. Sie wird dem Rephait Arcturus unterstellt und soll ihm als Sklavin dienen.

Ich gebe zu, diese Welt ist mehr als komplex. Es gibt unheimlich viele Namen und Begriffe die man als Leser am Anfang erstmal bewältigen muss. Auf den ersten 30 Seiten fühlte ich mich zu weilen etwas überfordert und wusste noch nicht so recht was ich von diesem Buch halten soll. Es dauert eben seine Zeit, bis man sich in diese Welt rund um den Äther und Paige eingelebt hat. Wenn man das jedoch geschafft hat, ist es ein unglaublich interessantes und spannendes Buch.

Paige als Hauptfigur ist sehr mutig. Tapfer, stark und eigen. In kleineren Häppchen erfährt der Leser etwas von ihrer Vergangenheit und erfährt darüber hinaus wieso Paige zu der wurde, die sie jetzt ist. Paige mochte ich von Anfang an. Auch ihr Gegenspieler Arcturus. Den schweigsamen Wächter, der sie als Sklavin hält. Kaum etwas spricht und viele Geheimnisse zu haben scheint.
Ich habe die Szenen zwischen Paige und Arcturus geliebt und wollte immer wissen, was weiter zwischen ihnen passieren wird.

Antiheld der Geschichte ist die Rephait Nashira. Sie bringt "Seher" (die Kontakt mit dem Äther haben) um, um sich deren Gabe unter den Nagel zu reisen. Es ist klar, dass sie es auf Paige abgesehen hat, so hat diese doch eine äußerst seltene Gabe, die des Traumwandelns. Paige muss also die gesamte Zeit auf der Hut vor dieser Kreatur sein.

Für mich hat in diesem Buch einfach alles gestimmt- na bis auf das Ende. Das war grausig gemein und ich habe sofort gegoogelt, wann der nächste Band erscheint. Ich war entsetzt zu lesen, dass noch nicht mal ein englisches Release-Datum zu lesen war :( The Bone Season ist der Auftakt zu einer 7 teiligen Reihe. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie die Autorin über 7 Bände hinweg dieses hohe Niveau halten will. Ich bin nach diesem spannenden, Nerven aufreibenden Auftakt jedoch 100% gewillt weiter zu lesen!

Einfach tolle Fantasy- klare Leseempfehlung. Doch Vorsicht: man muss bei diesem Buch wirklich seinen Kopf anstrengen, um hier mit zu kommen!

Veröffentlicht am 20.01.2017

Etwas mehr wäre schön gewesen

Was ich dich träumen lasse
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Als ich damals das Cover und den Titel zum ersten Mal sah, war es um mich geschehen und das Buch stand auf meiner Wunschliste. Der Klappentext versprach einen bittersüßen Roman. Nachdem dann auch die vielen ...

Als ich damals das Cover und den Titel zum ersten Mal sah, war es um mich geschehen und das Buch stand auf meiner Wunschliste. Der Klappentext versprach einen bittersüßen Roman. Nachdem dann auch die vielen positiven Rezensionen erschienen, war ich umso gespannter, um dann am Ende doch etwas (ein klein wenig) enttäuscht zu sein.

Es geht darin um Elena und Rico. Rico hat einen Autounfall und Elena gibt sich die Schuld, da er seitdem im Koma liegt. Als sie in seinem Zimmer eine Liste findet, auf der die Top Ten der Dinge stehen, die Rico gemacht haben will, bevor er "den Löffel abgibt" übernimmt Elena für ihn diese Liste und hofft dabei doch nur das Rico wieder aufwacht.

Der Schreibstil des Romans ist sehr flüssig und die Autorin kommt ohne viel Vorgeplänkel auch gleich zur Sache. Muss sie auch, so hat das Buch nur 256 Seiten. Wobei wir schon mal beim ersten Kritikpunkt wären. Auf so wenig Seiten ist wenig Raum für Gefühl. Und genau diesen Raum habe ich irgendwie vermisst. Der Schreibstil ist sehr kurz und knapp und das Buch liest sich absolut flott, weil immer wieder Erinnerungs-gesprächsfetzen zwischen geschoben sind. Mitunter musste man schon arg aufpassen, wer nun was sagt, da diese Gespräche nur die wörtliche, vergangene Rede beinhalteten und nicht nochmal zusätzlich da stand, wer was sag. Man liest sich zwar ein, aber ich habe gerne von vornherein klare Bilder im Kopf. Somit gestaltete sich das Lesen als sehr schwierig.

Desweiteren fand ich die Liebesbeziehung zwischen Rico und Elena, die in Rückblenden beschrieben wurden, so honig-triefend kitschig, das es mich wahrlich geschüttelt hat. Und für mich war Rico ganz klar die Frau in der Beziehung. Ein Junge der mit gerade mal 18 Jahren schon von der großen, ewig dauernden Liebe spricht und sonst nur Süßholz von sich gibt, kann ich irgendwie nicht ernst nehmen. Er blieb für mich was er war: nur eine, von einer Frau erdachten Romanfigur. Kein realer Junge/Mann.

Elena wiederum, erinnerte mich durch ihre burschikose Art eher an einen Jungen. Ständig ruppige Antworten parat und auch sonst, agiert sie sehr gefühlslos, war jedoch auf den Schock, den Ricos Unfall nach sich gezogen hat, liegen könnte.

Alles in allem fand ich das Buch dann doch sehr vorhersehbar und stellenweise nicht tiefgründig genug. Bei dem Ende hätte ich bestimmt etwas weinen können, wenn es nicht so abrupt geendet hätte, sondern vielleicht hier und da noch etwas ausgestaltet gewesen wäre. Hier war mir eindeutig viel zu viel weg lektoriert ;)

Einfach selbst lesen und schauen, ob die gefühlvolle Geschichte für einen aufgeht, oder leider wie bei mir nicht.