Ein ganz besonderes Buch
Die Wahrheit, wie Delly sie siehtDer Klappentext von "Die Wahrheit, wie Delly sie sieht" liest sich vielversprechend und ich ging mit sehr hohen Erwartungen an diesen Roman. Zum Glück wurden diese auch völlig erfüllt, denn mit dieser ...
Der Klappentext von "Die Wahrheit, wie Delly sie sieht" liest sich vielversprechend und ich ging mit sehr hohen Erwartungen an diesen Roman. Zum Glück wurden diese auch völlig erfüllt, denn mit dieser Geschichte hat man einen sehr feinfühligen, tollen Jugendroman, den auch Erwachsene lesen könnten und eigentlich auch sollten- so werden doch sehr ernste Dinge besprochen und das aus der Sicht einer 11 Jährigen.
Im Nachwort schreibt die Autorin selbst, dass dieses Buch nicht leicht zu schreiben war und ich verstehe vollkommen wieso das so war. An dieser Stelle muss ich auch meine Hochachtung ausdrücken: die Mühe hat sich gelohnt, etwas wunderbares ist dabei heraus gekommen.
Es geht primär um Delly- ein vorlautes, aufgewecktes, Lebens lustige Mädchen, die immer Ärger bekommt, obgleich ihre Absichten zu Beginn stehts einen positiven Sinn hatten. Nur leider geht er im Verlauf ihrer Handlung unfreiwillig jedes Mal verloren. Sie ist aufbrausend und schnell mit der Faust zur Stelle, wenn man sie reizt. Ihre Eltern und Lehrer drohen ihr schon mit dem Schule für schwer Erziehbare Kinder, sollte sie noch einmal Unfug stiften. Gerade zu dieser schwierigen Zeit erscheint Ferris Boyd. Ein Mädchen was nicht spricht, immer traurig in die Welt zu blicken scheint und nicht möchte, dass man es berührt. Delly setzt sich zum Ziel diesem Mädchen näher zu kommen und das Buch behandelt eine Kinderfreundschaft, die feinfühliger und realistischer nicht hätte sein können.
Sowohl Delly als auch Ferris reifen unglaublich in ihrer gemeinsamen Geschichte und Freundschaft. Delly wird durch Ferris ein anderer Mensch und lernt, dass sie denken und fragen sollte, bevor sie handelt. Sie setzt sich auch mit Ferris auseinander- etwas was keiner von den Erwachsenen zu gelingen scheint. Denn es hat seine Gründe, warum Ferris nicht mehr spricht. Delly, der Hauptcharakter dieses Romans ist sehr kindgerecht skizziert und ich mochte sie sehr gerne. Am Anfang des Buches tat mir sie sogar sehr leid- so fühlte sie sich von allen Missverstanden.
Alles in allem bin ich von "der Wahrheit, wie Delly sie sieht" absolut begeistert. Ernste Themen wurden hier sehr leicht und kindgerecht verpackt. Der Leser fühlt sich am Ende auch so, als hätte er verstanden.
Man sollte auch zu hören können, wenn das Kind nichts sagt, um auf diese Weise die wichtigen Dinge zu vermitteln. Grandios!
Einzig das Ende kam mir dann etwas zu schnell daher und ich fühlte mich etwas im Stich gelassen, weswegen ich 1 Stern abziehe.
Dennoch kann ich eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen! Ein kleines Buchjuwel.