Profilbild von Azyria_Sun

Azyria_Sun

Lesejury Star
offline

Azyria_Sun ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Azyria_Sun über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2023

Toller Einstieg in die Serie

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
0

Worum geht’s?
München 1912: Anna tritt ihre Stelle als Assistentin der Gerichtsmedizin an und hat gleich eine prominente Leiche auf dem Tisch. Doch ist es wirklich Selbstmord, wie die Polizei allen Glauben ...

Worum geht’s?
München 1912: Anna tritt ihre Stelle als Assistentin der Gerichtsmedizin an und hat gleich eine prominente Leiche auf dem Tisch. Doch ist es wirklich Selbstmord, wie die Polizei allen Glauben machen möchte? Als Anna auf den Skandalreporter Fritz Nachtwey trifft, stellt dieser Nachforschungen an und bringt unglaubliche Wahrheiten ans Licht.

Meine Meinung:
Petra Aicher startet ihre historische Romanserie um Fräulein Anna und Friedrich von Weynand alias Fritz Nachtwey mit „Fräulein Anna Gerichtsmedizin – Die Prinzregentenmorde“ wirklich gelungen. Der Schreibstil ist eingängig, leicht zu lesen und beschreibt die Szenerien lebendig und eindrucksvoll.

Auch die Charaktere sind perfekt dargestellt. Sowohl Anna, als auch Friedrich/Fritz mochte ich auf Anhieb. Und auch die Dialoge zwischen den beiden sind amüsant. Ich mag die Dynamik, die die Autorin zwischen Anna und Fritz aufbaut. Dann die Gerichtsmediziner Gernhuber und Schmidt, die von Arnsbergs, Friedrichs Frau Sibylle – alles Charaktere, die perfekt in diese Zeit passen und schöner nicht sein könnten. Jeder mit ganz eigenen Eigenheiten, die sie sympathisch oder unsympathisch machen.

Und um diese authentischen und interessanten Protagonisten schreibt Frau Aicher dann ihren historischen Roman. Ich mochte die Einblicke in die Gerichtsmedizin und in die Politik der damaligen Zeit. Einerseits noch die Adligen an der Macht, andererseits schon die Republik auf dem Vormarsch. Hier hat die Autorin die geschichtlichen Fakten perfekt in ihren Roman eingepasst. Und auch der Roman selbst war spannend. Ich mochte, wie Fritz sich in die Nachforschungen gestürzt hat, wie Anna sich entwickelt hat und wie die Autorin uns durch das Buch geführt hat. Wir hatten keine hohe Spannungskurve, eher immer mal wieder kleine Spannungspeaks, aber es ist ja auch ein Roman. Zu kurz kam mir allerdings der gerichtsmedizinische Teil, hier hätte ich mir vom Titel her schon mehr Einblicke erhofft. Aber ansonsten hat mir das Buch viel Spaß gemacht. Das damalige Leben sowohl der Adligen als auch der normalen Bürger war gut dargestellt und man hat sich mittendrin gefühlt in den Tumulten der damaligen Zeit. Und als Bonus hatten wir noch einen spannenden Showdown, den ich so gar nicht erwartet hätte, der aber ein großes Spannungshoch in das Finale der Geschichte gebracht hat. Ich habe das Buch gern gelesen und freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil. Mal sehen, was für Leichen da bei Anna im Keller landen.

Fazit:
Mit „Fräulein Anna Gerichtsmedizin – Die Prinzregentenmorde“ startet Petra Aicher in ihre historische Romanserie um Anna und Fritz/Friedrich. Und dieser erste Teil hat mir gut gefallen. Der Roman ist leicht zu lesen, stellt die politischen Verhältnisse der 1912er Jahre authentisch dar. Wir haben Protagonisten, die einfach nur perfekt sind. Das einzige, was mir etwas zu kurz kam, war tatsächlich der gerichtsmedizinische Teil. Dafür haben mir die Nachforschungen von Fritz/Friedrich gut gefallen sowie die Dynamik zwischen Fritz und Anna. Ein sehr kurzweiliges Buch mit einigen spannenden Momenten, das mit Lust auf den zweiten Teil gemacht hat.

4 Sterne von mir und ich bin sehr gespannt auf Annas nächste Leiche!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.09.2023

Alptraumhafte Spannung

Pacific Crest Trail Killer
0

Worum geht’s?
Auf dem Pacific Crest Trail (PCT) wird eine Frau ermordet. Mark Stetson, der auf dem Trail wandert, kommt zufällig am Tatort vorbei und wird mitten hineingezogen in die Ermittlungen. Er erkennt: ...

Worum geht’s?
Auf dem Pacific Crest Trail (PCT) wird eine Frau ermordet. Mark Stetson, der auf dem Trail wandert, kommt zufällig am Tatort vorbei und wird mitten hineingezogen in die Ermittlungen. Er erkennt: Das ist das Werk eines Serienkillers. Und er soll recht behalten: Der Mord wird nicht der einzige bleiben.

Meine Meinung:
Obwohl „Pacific Crest Trail Killer“ von Christian Piskulla ein wahres Bücher-Schwergewicht ist, habe ich doch jede Seite innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Das Buch war einfach genial. Der Schreibstil mitreißend, allein, wie der Autor den PCT beschreibt: Als würde man ein Fotoalbum des Trails betrachten. Dann die Beschreibung der grausamen Morde, des Killers – der Autor geht hier wirklich krass in jedes noch so kleine Detail.

Mit Mark Stetson, dem ehemaligen Militärpolizisten, haben wir unseren Hauptprotagonisten. Dann haben wir noch die Hikerin Rebecca und natürlich das Team des FBI, allen voran Cortez, den Chef der Ermittler. Und natürlich den Killer. Alle Protagonisten fand ich absolut perfekt und authentisch dargestellt. Was mir besonders gefallen hat, war, dass der Autor auch die Dynamik im FBI-Team dargestellt hat. Wie sie sich gegenseitig auf die Schippe genommen haben, aber auch, wenn es um tiefere, härtere Situationen ging. Das hat schon richtig real gewirkt. Und auch der Killer war der Hammer. Der perfekte Alptraum! Ich gestehe: Ich habe nachts immer vorsichtig nach zwei roten Lichtern einer Nachtsichtkamera Ausschau gehalten…

Auch der Fall selbst war absolut atemberaubend! Es wurden erschreckende Themen behandelt, wie die Gewalt gegen Frauen (Femizid) und wie alles immer krasser und härter wird. Der Autor hat uns mitgenommen in das Problem der Obdachlosigkeit in den USA, wie leicht man da hineingeraten kann und nicht mehr herauskommt. Und die erschreckende Gewalt und Respektlosigkeit, die Obdachlose dort erfahren müssen. Echt harter Tobak und dann noch der Killer selbst: Hier hat der Autor wirklich alptraumhafte Spannung geschaffen und uns mitgenommen auf einen Hike des Horrors! Die Spannungskurve war von Anfang an hoch. Und ein paarmal waren wir dem Killer so nah, ich dachte nur: Arggggh, mach doch die Augen auf! Diese Momente waren wohl die nervenaufreibendsten überhaupt. Das habe ich so in noch keinem Buch erlebt, dass ich die Protagonisten am liebsten angeschrien und geschüttelt hätte. Es war einerseits wunderschön, die Natur auf dem PCT mitzuerleben, die der Autor wirklich unglaublich atmosphärisch beschrieben hat. Und andererseits absolut krass, Jagd auf den Killer zu machen und in den Kopf des Killers sehen zu dürfen. Dann noch der geniale Showdown am Ende – besser geht es wirklich nicht. Und der Epilog, in dem wir alle nochmals kurz sehen durften. Ein Buch, das mich so begeistert hat, dass ich mir direkt das Debüt des Autors „Das Stahlwerk“ gekauft habe und jetzt schon dem nächsten Buch, das Ende des Jahres erscheint, entgegenfiebere. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die die Natur lieben und superstarke Nerven haben. Aber Achtung: Danach werdet ihr nie wieder zelten gehen!

Fazit:
Christian Piskullas „Pacific Crest Trail Killer“ ist ein wirkliches Thriller-Meisterwerk. Neben den atemberaubend schönen Bildern des PCT nimmt uns der Autor auf eine wahrhaft alptraumhafte Jagd auf einen Serienkiller mit. Die Spannungskurve ist von Anfang an hoch. Jedes noch so grausame Detail wird detailliert beschrieben und ihr braucht wirklich starke Nerven. Selbst ich bin nachts vorsichtiger durch die Wohnung gelaufen, mit Gänsehaut auf den Armen. Zudem haben wir noch tiefgründige und erschreckende Themen wie den Femizid und die Obdachlosigkeit in den USA behandelt. Dieses Buch ist wirklich harter Tobak. Tiefgründig, atemberaubend spannend und mit einem mega Thrill.

Ganz klar 5 Sterne von mir und ich fiebere schon dem nächsten Buch des Autors entgegen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.09.2023

Verwirrende aber spannende Wendungen

Verlogen
0

Worum geht’s?
Akranes: Marianna ist spurlos verschwunden. Ihre 15jährige Tochter findet einen Abschiedsbrief und alle gehen von einem Selbstmord ihrer Mutter aus. Bis einige Monate später ihre Leiche gefunden ...

Worum geht’s?
Akranes: Marianna ist spurlos verschwunden. Ihre 15jährige Tochter findet einen Abschiedsbrief und alle gehen von einem Selbstmord ihrer Mutter aus. Bis einige Monate später ihre Leiche gefunden wird - das Gesicht schrecklich entstellt.

Meine Meinung:
„Verlogen“ (Kiepenheuer & Witsch, 09/2023) von Eva Björg Aegisdottir ist der zweite Teil der Island-Krimi-Serie „Mörderisches Island“, in dem Elma und ihr Team gemeinsam ermitteln. Ich mag isländische Krimis und Thriller allgemein schon wegen der düsteren Stimmung, die diese immer heraufbeschwören. Und auch bei Frau Aegisdottir ist das der Fall. Die Beschreibung der Umgebung allein lässt schon alles düsterer und angespannter wirken. Wir erleben hier den manchmal eintönigen aber eben auch realistischen Alltag der Protagonisten mit, werden aber die ganze Zeit von einer unterschwelligen Spannung begleitet. Der Erzählstil regt die Fantasie an. Immer wieder lesen wir Einschübe aus der Vergangenheit, die ich anfangs anders eingeordnet habe und die daher die Geschehnisse der Gegenwart nochmals in ein ganz anderes Licht rückten.

In diesem Teil erfahren wir etwas mehr über die Polizistin Elma, die mir schon im ersten Teil gut gefallen hat. Außerdem über ihren Kollegen Saevar, ihn mochte ich in diesem Band besonders gerne. Hördur, der Chef der beiden, hat diesmal nur eine Nebenrolle und auch Elmas Familie kommt nicht ganz so intensiv vor, wie im ersten Teil. Dennoch gefallen mir die Teile, in denen das Privatleben der Protagonisten dargestellt wird und uns diese noch näherbringt.

Und auch in diesem Band ist es wieder die Mischung, die für mich das Buch lesenswert machen. Diese Einfachheit, die Alltäglichkeit des Normalen gemischt mit der psychologischen Finesse und dem Fall selbst, der einen ständig irgendwie auf Spannung hält. Die Verbindung der Vergangenheit in die Gegenwart. Und auch die Dinge, die die Autorin offenlässt: Ohne ins Detail zu gehen, hat sie doch alles gesagt und Platz gelassen für die eigene Fantasie. Gut gefallen hat mir auch, dass ich anfangs in der Vergangenheit nicht wusste, wo ich bin bzw. von anderen Voraussetzungen ausgegangen bin, wodurch sich der Fall im Laufe der Seiten nochmals sehr verändert hat. So kam es für mich zu einigen unvorhergesehenen Wendungen. Auch wenn ich gestehen muss, dass es – im Gegensatz zum ersten Band – hier für mich doch ein paar Längen gab. Außerdem hatte ich gehofft, auf meine offenen Fragen aus dem ersten Teil antworten zu erhalten; aber vielleicht bekomme ich diese ja noch im nächsten Band? Sehr gut hat mir auch der Epilog am Ende gefallen. Wie heißt es so schön: Ich weiß, dass ich nichts weiß. Und das trifft auf das Ende ganz gut. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf den dritten Band der Serie!

Fazit:
Mit „Verlogen“ setzt Eva Björg Aegisdottir ihre Krimi-Serie „Mörderisches Island“ fort. Ich muss allerdings gestehen, dass mir dieses Buch nicht ganz so gut gefallen hat, wie der erste Teil. Dennoch hatten wir auch hier wieder die isländischen Krimis eigene düstere Spannung, die Autorin hat mich gekonnt verwirrt und ich mochte die Vermischung aus dem Alltagsleben der Protagonisten und dem Fall selbst. Das ist etwas, was definitiv ein Wiedererkennungswert der Autorin ist. Auch mochte ich es, dass mich die Kapitel in der Vergangenheit verwirrt haben und sich erst nach und nach auflösten, sodass für mich der Fall in der Gegenwart nach fast jedem Kapitel nochmals in einem ganz anderen Blickwinkel dastand. Und dass wir im Epilog eine Antwort auf quasi alles erhalten haben.

4 Sterne von mir, ich freue mich schon auf den dritten Teil und bin gespannt, wie es privat mit Elma weitergeht!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.09.2023

Unterhaltsame Gedankengänge

Kleine Probleme
0

Worum geht’s?
Lars hat sich viel vorgenommen. Nachdem seine Frau ihn verlassen hat, wollte er sich komplett ändern und alle offenen Dinge erledigen. Doch nun ist der 31.12., die Silvesterfeier bei seinem ...

Worum geht’s?
Lars hat sich viel vorgenommen. Nachdem seine Frau ihn verlassen hat, wollte er sich komplett ändern und alle offenen Dinge erledigen. Doch nun ist der 31.12., die Silvesterfeier bei seinem Sohn steht an und er hat alle guten Vorsätze bislang aufgeschoben. Ob ihm die Zeit noch reicht?

Meine Meinung:
„Kleine Probleme“ (Kiepenheuer & Witsch, September 2023) von Nele Pollatschek ist ein Buch, das mich wirklich gut unterhalten hat. Es ist anders. Ein Roman, aber auch kein Roman. Der Schreibstil führt uns eher direkt in den Kopf von unserem Hauptprotagonisten Lars.

Lars ist ein Mann, wie er klischeehafter nicht sein könnte. Eigentlich kann er alles, aber auch doch wieder nichts. Motivation und Organisation sind schwierig und er lässt sich gerne von seiner Frau anleiten. Doch jetzt will er sich wirklich ändern, aber wie das mit guten Vorsätzen so ist, schiebt er die raus, bis es nicht mehr geht und wir haben den 31.12. Nur ab und an hören wir auch etwas von seiner Frau Johanna, die wie das kleines Engelchen in seinem Kopf sitzt und versucht, ihn zu motivieren, die Dinge doch anzugehen. Oder mit ihm diskutiert, was auch ganz unterhaltsam ist.

Wirklich viel passiert dann in dem Roman eigentlich gar nicht. Aber allein seine Gedanken zu lesen – hätte ich nicht zuerst geschaut, wer das Buch geschrieben hat, ich hätte wetten können, es ist ein Autor und keine Autorin. So gut stellt Frau Pollatschek die Gedanken von Lars dar! Was mir außerdem wirklich gut gefallen hat, ist der Humor hinter dem Ganzen. Das Buch war ein bisschen, als hätten wir Sven Regener und Torsten Sträter zusammengewürfelt. Und da ich sowohl den Autor Regener als auch den Autor/Comedian Sträter total mag, war für mich das Buch einfach nur kurzweilig und unterhaltsam. Zwischendurch gab es einige Sätze, die ich zweimal lesen musste, weil sie zu lang und zu verschachtelt waren. Ansonsten aber waren die Geschichten und Gedanken für mich amüsant und ich gestehe, irgendwann hat in meinem Kopf Torsten Sträter vorgelesen. Für mich also eine klare Leseempfehlung an alle, die diese beiden ebenfalls mögen und sich gerne einen kurzweiligen aber sehr unterhaltsamen Roman gönnen möchten. Mir hat das Buch total gut gefallen und ich werde auf jeden Fall noch nach mehr von der Autorin Ausschau halten.

Fazit:
„Kleine Probleme“ von Nele Pollatschek ist ein Roman, der mich wirklich gut unterhalten hat. Der Schreibstil und die Geschichte selbst haben mich an eine Mischung aus Sven Regener und Torsten Sträter erinnert, genauso der Humor und da ich ein Fan von beiden bin, war für mich das Buch ein voller Erfolg und es hat total Spaß gemacht, in den Kopf von Hauptprotagonisten Lars zu schauen und seine Gedanken zu lesen. Denn das war es, ein Roman, der die Gedanken von Lars darstellt – der, ich gebe es zu, in meinem Kopf irgendwann mit Torsten Sträters Stimme gesprochen hat. Es war witzig und unterhaltsam, teilweise ein bisschen klischeehaft aber auch mit viel Wahrheit behaftet und bis auf ein paar etwas zu lange, zu verschachtelte Sätze für mich ein voller Erfolg.

4 Sterne und gerne mehr von der Autorin, ich mochte das Buch sehr!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.09.2023

Rasante mystische Spannung

Ingenium
0

Worum geht’s?
Jess sitzt im Gefängnis, angeblich hat sie ihren Freund ermordet. Doch der Fall ist komplexer, als er zunächst scheint. Mike, der nach einem Football-Unfall eine Inselbegabung besitzt und ...

Worum geht’s?
Jess sitzt im Gefängnis, angeblich hat sie ihren Freund ermordet. Doch der Fall ist komplexer, als er zunächst scheint. Mike, der nach einem Football-Unfall eine Inselbegabung besitzt und in sekundenschnelle Rätsel lösen kann, erhält den Teil eines Rätsels mit der Bitte, Jess zu besuchen, da sie mit niemandem außer ihm reden möchte. Er kennt Ihren Fall nur aus den Nachrichten, sie selbst nicht persönlich, aber seine Neugierde ist geweckt.

Meine Meinung:
Der Thriller „Ingenium: Das erste Rätsel“ (Hoffmann und Campe, September 2023) von Danielle Trussoni ist einfach unglaublich packend. Ja, man könnte es – wie unter dem Klappentext geschrieben steht – mit Dan Brown vergleichen. Mich persönlich hat Frau Trussoni jedoch noch mehr gepackt. Der Schreibstil ist absolut mitreißend und selbst unglaubliche Dinge wirken glaubhaft. Ich wurde direkt hineingezogen in den Bann dieses Thrillers.

Meine Lieblingsprotagonisten sind Mike – natürlich – und Rachel, die erst gegen Ende dazukommt. Mike mit seiner Inselbegabung, sich komplexeste Zahlenfolgen merken zu können, Zahlen als Farben, ja Farbexplosionen zu sehen ist wirklich spannend. Und wie die Autorin beschreibt, wie sich ein Rätsel vor seinen Augen löst, ist einfach unglaublich! Dann Rachel, die sich mit Religion, genauer gesagt mit der Kabbala beschäftigt und den Mysterien dahinter. Sie war mir total sympathisch, dabei haben wir sie nur kurz erlebt und ich könnte nicht mal sagen, was diese Sympathie hervorgerufen hat. Außerdem haben wir noch Jess, die neben Mike ebenfalls eine Hauptprotagonistin ist, die ich aber bis zuletzt irgendwie nicht richtig greifen konnte. Und Prof. Gupta, Mikes Mentor, den würde ich gerne noch weiter kennenlernen, da er einen mysteriösen Hintergrund hat und wer weiß, wo er in dieser Welt überall seine Finger drin hat.

Im Buch selbst versuchen wir mit Mike gemeinsam das Gottesrätsel zu lösen. Zwischendurch dürfen wir einen Ausschnitt aus Jess Tagebuch lesen – dieser Teil hat mir besonders gut gefallen. Es war mystisch, es war ein absoluter Horror aber genau deshalb so genial. Unglaublich unwirklich und trotzdem irgendwie real, ich hätte ewig weiterlesen können! Und wir haben die Briefe von LaMoriette, dem Porzellanpuppenmacher aus dem beginnenden 20. Jahrhundert, gelesen, auch diese absolut fantasievoll. Die Autorin hat mich wirklich hineingezogen in eine Welt, die nicht von dieser Welt ist. Es sind unmögliche Dinge passiert und mir als Exit-Room- und Rätsel-Fan hat es total Spaß gemacht, zu versuchen, die Rätsel mit Mike gemeinsam zu lösen. Gut gefallen haben mir auch die Bilder zu den Rätseln, die wir immer wieder zwischen den Textzeilen entdecken durften. Sehr gelungen fand ich auch die Verbindung der Vergangenheit und der Gegenwart. Der Plot an sich ist nicht unerwartet, so etwas hat man öfters, aber einfach die ausdrucksstarke Schreibweise der Autorin und die phantasievollen Szenerien, wie sie auf jedes noch so kleine Detail geachtet hat, haben dieses Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht und ich hoffe, wir dürfen noch mehr Rätsel knacken!

Fazit:
Mit „Ingenium“ schreibt Danielle Trussoni einen unglaublichen Thriller, der außergewöhnliche Bilder erschafft, Farbexplosionen zeichnet und absolut packend und mitreißend ist. Selbst Unmögliches scheint möglich und Unwirkliches real. Ich mochte die Protagonisten. Mike mit seiner Inselbegabung, Rachel, Jess und auch alle anderen und war total gefangen in deren Welt. Habe gemeinsam mit ihnen versucht, das Rätsel zu lösen und gebannt die Geschehnisse verfolgt. Frau Trussoni hat wirklich einen außergewöhnlichen Thriller geschrieben und ich möchte unbedingt mehr von ihr lesen!

5 Sterne von mir und ich hoffe auf viele weitere Rätsel!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere