Profilbild von Azyria_Sun

Azyria_Sun

Lesejury Star
offline

Azyria_Sun ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Azyria_Sun über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2023

Mein Favorit der Trilogie

Zeiten des Sturms (Sheridan-Grant-Serie 3)
0

Worum geht’s?
Sheridan Grant startet durch. Endlich hat sie den heißersehnten Vertrag mit einem Musiklabel in der Tasche und ihre CDs gehen durch die Decke. Ihre Beziehung mit Jasper läuft gut und auch ...

Worum geht’s?
Sheridan Grant startet durch. Endlich hat sie den heißersehnten Vertrag mit einem Musiklabel in der Tasche und ihre CDs gehen durch die Decke. Ihre Beziehung mit Jasper läuft gut und auch ansonsten hat sie alles, was sie sich immer gewünscht hat. Doch gerade, als sie die Schatten der Vergangenheit verdrängt hat, holen diese sie wieder ein.

Meine Meinung:
Mit „Zeiten des Sturms“ beendet Nele Neuhaus ihre Roman-Trilogie um Sheridan Grant. Und ich gestehe, dass mir dieser letzte Teil deutlich besser gefallen hat, als die vorhergehenden Bände. Ich mag ihren Schreibstil. Wir erleben die Geschichte mal aus Sicht von Sheridan, mal aus Sicht eines außenstehenden Dritten. Aber immer hat man das Gefühl, mitten drin zu sein und alles lebhaft vor sich zu sehen.

Sheridan entwickelt sich in diesem Band nochmals deutlich weiter. Es scheint fast so, als kann sie ihrer Vergangenheit endlich entkommen und im Leben ankommen. Etwas schade finde ich, dass Jordan, ihr endlich gefundener Halbbruder, sich vom Sympath zum Unsympathen entwickelt hat, aber so ist es manchmal im Leben. Dann treffen wir auch Keira wieder, die im letzten Band Sheridans Leben gerettet hat. Und Marcus, der Sheridans Musik produzieren möchte und sich im Laufe der Geschichte zu einem guten Freund entwickelt.

Auch die Story selbst gefällt mir gut. Besonders spannend fand ich Sheridans Besuch beim Mörder ihrer Mutter. Ihre Fähigkeit, Farben aus Stimmen zu lesen und so Menschen und Gespräche lenken zu können. Nebenbei erfahren wir viel über das Musikbusiness und die Höhen und Tiefen desselben. Und wir erleben eine Entführung mit. Dieses Buch ist wieder ein guter Mix aus Spannung und „normalem“ Roman und die Seiten fliegen dadurch nur so dahin. Wir haben hier alles, ein bisschen Thrill, ein bisschen Liebe, ein bisschen Eifersucht und ganz viel Erfolg. Ich fand es richtig schade, als das Buch und mit ihm die Serie um Sheridan Grant vorbei ist, weil wir ein offenes Ende haben, das noch Platz für mindestens einen weiteren Teil lässt. So viele Fragen sind am Ende doch noch offen, z.B. wie geht es mir Sheridan weiter, mit ihrer Karriere, ihrem Liebesleben, dem FBI? Wie mit ihrer Familie? Aber so hat die Fantasie eine Menge Spielraum, um sich selbst ein passendes Ende auszumalen. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung von mir an alle, die eine leichte Lektüre mit etwas Spannung suchen um sich vom Alltag abzulenken.

Fazit:
„Zeiten des Sturms“ ist der letzte Band von Nele Neuhaus Trilogie um Sheridan Grant – und mit Abstand der Beste der Teile. Sheridan entwickelt sich weiter. Wir haben wieder Spannung, eine wirklich packende Szene im Gefängnis, eine Entführung und jede Menge Veränderung. Es geht wirklich hoch her im letzten Teil der Trilogie. Sheridan startet durch, erlebt die Höhen und Tiefen der Musikbranche, hat mir Neid und Missgunst zu kämpfen, mit fanatischen Fans und mit Veruntreuung. Ich fand es wirklich ein schöner Abschluss der Trilogie, auch wenn wir ein offenes Ende haben, das fast zu viel Platz für Spekulationen lässt.

Zu gerne hätte ich noch mindestens einen weiteren Teil. 4 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2023

Ein Neuanfang für Sheridan Grant

Straße nach Nirgendwo
0

Worum geht’s?
Sheridan Grant hat ihre Familie verlassen, um in New York als Sängerin und Songwriterin durchzustarten. Doch es kommt anders, als erhofft. Kurz nach ihrer Abreise läuft Esra Amok und erschießt ...

Worum geht’s?
Sheridan Grant hat ihre Familie verlassen, um in New York als Sängerin und Songwriterin durchzustarten. Doch es kommt anders, als erhofft. Kurz nach ihrer Abreise läuft Esra Amok und erschießt mehrere Familienmitglieder und Mitarbeiter des Hofes. Sheridan gerät unter den Verdacht der Anstiftung und wird von der Polizei gesucht.

Meine Meinung:
Mit „Straße nach Nirgendwo“ setzt Nele Neuhaus unter dem Pseudonym Nele Löwenberg ihre Romanserie um Sheridan Grant fort. Und ich muss sagen, dieser Teil hat mir definitiv besser gefallen, als der Auftakt der Serie. Es war irgendwie spannender und die Personen waren mir näher, als dies im ersten Band der Fall war. Der Schreibstil gefällt mir auch gut. Flüssig und bildhaft und irgendwie ganz anders als bei ihren Kriminalromanen schreibt Nele Löwenberg mal in Ich-Form aus Sicht von Sheridan und mal aus der dritten Person vom Leben auf der Willow Creek Farm und von Jordan.

Und in diesem Band geht es nicht nur um Sheridan, sondern auch Jordan Blystone, der Polizist der mit der Aufklärung des Massakers auf Willow Creek betraut ist, hat hier eine ganz besondere Rolle. Für ihn ist dieser Band wirklich lebensverändernd. Er steht hier fast mehr im Mittelpunkt, als Sheridan selbst, zumindest empfand ich das so. Vielleicht auch, weil er mir wirklich sehr sympathisch war.
Auch Sheridan entwickelt sich weiter und versucht mehrmals, einen Neuanfang zu starten.

Das Buch selbst startet wirklich spannend mit dem Amoklauf von Esra. Und auch danach bricht die Spannung nicht ab. Sheridan, die von Journalisten verfolgt wird und mit Hass und Hetze der Bevölkerung zu kämpfen hat. Und die hier eine große Entwicklung durchmacht. Frau Löwenberg erzählt von einem jungen Mädchen auf dem Weg zur Frau, die viele Höhen und Tiefen erlebt und versucht, sich in ihrer Welt zurechtzufinden. Die versucht, anzukommen. Und wir haben wieder ein altes Familiengeheimnis, bei dem diesmal Detectiv Jordan Blystone im Mittelpunkt steht. Wobei mir das am Ende fast etwas zu klischeehaft war. Aber ansonsten hatten wir das ganze Buch über eine subtile Spannungskurve, die mich am Lesen gehalten und dafür gesorgt hat, dass ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Und durch die ich schon auf den dritten Teil gespannt bin. Hat Sheridan sich selbst und ihren Platz in dieser Welt gefunden? Und was ist mit Jordan? Und mit Nicholas? Ich bin sehr gespannt, wie es mit all den Protagonisten weitergeht und werde direkt mit dem dritten Teil der Serie beginnen!

Fazit:
„Straße nach Nirgendwo“ hat mir deutlich besser gefallen, als der erste Teil den Nele Löwenberg um ihre Hauptprotagonistin Sheridan Grant geschrieben hat. Wir hatten Spannung, wir durften erleben, wie Sheridan als junge Frau versucht, ihren Platz in der Welt zu finden, sich selbst zu finden und endlich anzukommen. Und wir haben Detectiv Jordan Blystone auf dem Weg zur Selbstfindung und bei der Entdeckung seines Familiengeheimnisses begleitet. All dies hat dafür gesorgt, dass ich einfach immer weiterlesen wollte, dazu der eindrucksvolle und lebendige Schreibstil, der die Bilder direkt vor meinem inneren Auge hat aufleben lassen – das Buch war wirklich sehr kurzweilig. Nur der Teil mit Jordan war mir am Ende dann doch etwas zu klischeehaft.

4 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2023

Brandaktuell, politisch und literarisch spannend

Die Welt kippt
0

Worum geht’s?
Die Politik zeigt klar, dass sie die gesetzten Klimaziele nicht erreichen wird. Aktivistin Tessa Hansen versucht, durch Hungerstreiks die Politiker zum Handeln zu zwingen und verliert dabei ...

Worum geht’s?
Die Politik zeigt klar, dass sie die gesetzten Klimaziele nicht erreichen wird. Aktivistin Tessa Hansen versucht, durch Hungerstreiks die Politiker zum Handeln zu zwingen und verliert dabei fast ihr Leben. Unterdessen scheint China weiter zu sein. Die Volksrepublik kauft in Afrika riesige Landflächen, aber keiner weiß, wozu. Was plant China?

Meine Meinung:
Mit „Die Welt kippt“ schreibt Heiko von Tschischwitz einen Roman, der nicht aktueller sein könnte! Im Nachwort sind noch einige Dinge, die im Buch genannt sind, näher ausgeführt, was zeigt, wie gut der Autor sich in das Thema hineinrecherchiert hat. Der Roman ist spannend geschrieben, auch komplexe Vorgänge werden gut erklärt und Herr von Tschischwitz geht selbst direkten und brisanten Fragen nicht aus dem Weg, denen die Politik gerne ausweicht.

Wir erleben das Geschehen aus mehreren Perspektiven. Vorwiegend begleiten wir die Klimaaktivistin Tessa Hansen und die Investorin Shannon O´Reilly. Letztere investiert in grüne Projekte, um den CO2-Fußabdruck zu negieren. Dann haben wir noch die in China für das Klimaressort verantwortlichen, den deutschen Bundeskanzler sowie den US-Präsidenten und seinen Stab. Eine bunte Mischung interessanter Protagonisten, die perfekt gewählt sind, um ein heikles Thema wie dieses direkt und ungeschönt zu diskutieren. Allerdings muss ich sagen, dass ich mit den Protagonisten nicht richtig warm geworden bin. Sie haben perfekt in den Roman gepasst, aber selbst zu Tessa und Shannon konnte ich nicht wirklich eine Bindung aufbauen.

In dem Roman selbst wird dann vorwiegend das Thema Klimakrise behandelt. Aber wir tauchen auch ein in die Welt der KI, der Quantencomputer und des Wettstreits der Nationen untereinander, insbesondere China vs. die westliche Welt. Dabei fängt der Autor langsam an, diskutiert die aktuell aus den Nachrichten bekannten Themen und geht dann aber noch tiefer in die Diskussion hinein und weit über das aktuell Bekannte hinaus, was wirklich interessant ist. Er zeigt auf, was viele nicht wahrhaben wollen. Nicht nur das Unvermögen der Demokratien, die oft am Bürokratismus scheitern; auch, dass man Opfer bringen muss, um Ziele zu erreichen – siehe der Umgang mit Menschenrechten in China. Kollateralschäden nennt das der Autor in seinem Buch. Und hier hat er die perfekten Protagonisten gewählt, die er hier quasi zur Rede stellt und die sich in dem Buch ihr Unvermögen eingestehen müssen. Diese Diskussionen empfand ich sehr interessant. Vor allem auch die darin genannten wissenschaftlichen und politischen Aspekte. Als Normalo bekommt man zwar vieles mit, aber vieles eben auch nicht und mindestens einen Teil hiervon hat Herr von Tschischwitz direkt und ungeschönt in seinem Roman aufgenommen. Einen Stern Abzug muss ich allerdings geben, da es anfangs einige Längen gab. Dennoch denke ich, dass dies ein Buch ist, das man gelesen haben muss!

Fazit:
In seinem Roman „Die Welt kippt“ stellt Heiko von Tschischwitz ungeschönt die aktuelle Lage in Sachen Klima dar. Er greift die derzeitigen Diskussionen auf und geht noch weit darüber hinaus. Stellt kritische Fragen, findet dazu anhand seiner Protagonisten Antworten und ausweichende Antworten und auch in die Weltpolitik bekommen wir einen Einblick, vor allem China vs. den Westen. Der Autor bringt uns wissenschaftliche und politische Dinge nahe und ich fand das Buch – bis auf einige Längen am Anfang – total spannend und erhellend. Vieles war mir bekannt, vieles aber auch nicht. Und vor allem die Fragen, die er in seinem Roman aufwirft, die brisanten Themen, die er zu Papier bringt und den Ausblick in eine mögliche Zukunft machen das Buch zu einer Lektüre, die man gelesen haben sollte.

4 Sterne von mir für diesen Roman, der hoffentlich Augen öffnet!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2023

Mystische Spannung und unerwartete Verbindungen

Unwesen
0

Worum geht’s?
Ein gelber Container wird in dem kleinen Örtchen Nörrtälje angespült und keiner ahnt, welcher Horror sich hinter dessen verschlossener Tür verbirgt. Nur Siw und Max fühlen das Dunkle, das ...

Worum geht’s?
Ein gelber Container wird in dem kleinen Örtchen Nörrtälje angespült und keiner ahnt, welcher Horror sich hinter dessen verschlossener Tür verbirgt. Nur Siw und Max fühlen das Dunkle, das in dem Container lauert und sich über die ganze Stadt legen wird, sobald die Tür geöffnet wird.

Meine Meinung:
Nordische Bücher sind einfach genial. Allein die Orte und Szenen bringen schon eine Düsternis in die Geschichten, die nur dort möglich ist. Genauso ist es auch mit John Ajvide Lindqvists Roman „Unwesen“ (dtv, Mai 2023). Das Cover verströmt eine Dunkelheit, die Lust auf mehr macht. Und auch der Schreibstil des Autors ist fesselnd. Mal lesen wir aus der Perspektive eines nebenstehenden Erzählers – der durchaus einen gewissen Humor in seine Kommentare bringt. Mal sind wir einfach beim Geschehen mit dabei. Ein anderes Mal geht es dann ein Stück in die Vergangenheit. Und lasst euch von dem Begriff Roman nicht täuschen: Es gibt hier einige Szenen, in denen der Autor Dinge beschreibt, die wirklich grausam sind und für die ihr starke Nerven mitbringen müsst!

Hauptsächlich geht es um Siw, die alleinerziehende Mama von Alva, die – wie alle Frauen in ihrer Familie – mit einer besonderen Gabe ausgestattet ist, die sie „Gehör“ nennt und die ihr Dinge zeigt, welche in der Zukunft passieren. Auch ihre Tochter Alva spielt eine besondere Rolle. Dann haben wir noch Max, der eine ähnliche Gabe besitzt. Und um sie herum ihre Freunde Anna, Marko, Johan und Maria. Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die dennoch aufgrund der Umstände zusammenfinden.

Der Roman selbst ist eine Mischung aus vielem. Zum einen haben wir die Freundschaft der Protagonisten untereinander und der Zusammenhalt von Siws Familie. Hier sehen wir, wie gut es ist, Menschen zu haben, die für einen da sind, einen stützen und stärken, was ich wirklich schön fand. Besonders wie die Freundschaft zwischen Anna und Johan wuchs, hat mir gut gefallen. Zum anderen geht es um Immigranten und um Rassismus, ein topaktuelles Thema, das uns leider überall begegnet. Und nicht zuletzt haben wir noch das Unwesen, das einen gewissen Horror in die Story bringt und aufgrund dessen von der ersten Seite an eine Spannung greifbar ist, als würde etwas zwischen den Seiten darauf lauern, in einem unbemerkten Moment die Lesenden anzuspringen. Dadurch haben wir auch einen Spannungsbogen, der immer da ist, sanft aber beständig. Nur muss ich sagen, dass ich von dem Unwesen, das ja der Titel des Buches ist und im Klappentext so gehypt wird, gerne noch mehr gelesen hätte; das kam für mich etwas zu kurz. Dennoch hatte das Buch etwas, der Schreibstil, der Inhalt – ich konnte einfach nicht auf hören zu lesen und ich kann es nicht benennen, aber ich wollte einfach immer mehr wissen über die Personen, über die Hintergründe und das hat das Buch dann für mich – obwohl gerne mehr Horror hätte sein können – zu einem Pageturner gemacht und die fast 800 Seiten sind nur so dahingeflogen. Ich bin schon sehr gespannt auf weitere Werke des Autors!

Fazit:
„Unwesen“ von John Ajvide Lindqvist ist ein Roman, der einen unglaublichen Mix an Themen verarbeitet und es dennoch schafft, spannend und mitreißend zu bleiben. Es geht um Immigranten, um Rassenhass, um Freundschaft, Verbindungen und Zusammenhalt. Und um ein bisschen Horror – der gerne intensiver hätte sein dürfen, vor allem da er Titel des Buches ist. Die Protagonisten waren gut gewählt und die Erzählperspektiven spannend zusammengesetzt. Und von Anfang an habe ich eine unterschwellige Spannung gespürt, die der Autor durch grausam beschriebene Details immer wieder angeheizt hat und die nie abriss.

4 Sterne von mir für dieses Buch, das eine tolle Mischung aus Düsternis, Spannung und Freundschaft ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.05.2023

Spannend mit kleinen Abzügen

Sommer der Wahrheit
0

Worum geht’s?
Sheridan wächst Anfang der 1990er Jahre auf einer Farm in Nebraska auf. Sie hat ständig mit ihrer Adoptivmutter zu kämpfen und auch ansonsten ist das Leben für sie dort alles andere als einfach. ...

Worum geht’s?
Sheridan wächst Anfang der 1990er Jahre auf einer Farm in Nebraska auf. Sie hat ständig mit ihrer Adoptivmutter zu kämpfen und auch ansonsten ist das Leben für sie dort alles andere als einfach. Bis sie die Tagebücher ihrer leiblichen Mutter entdeckt und dadurch einem Geheimnis auf die Spur kommt, das alles verändert.

Meine Meinung:
Unter dem Pseudonym Nele Löwenberg schreibt Nele Neuhaus den ersten Roman ihrer Sheridan-Grant-Serie „Sommer der Wahrheit“. Der Schreibstil ist anders als in ihren anderen Büchern, aber ich war dennoch davon gefesselt. Um ehrlich zu sein, hat mir dieses Buch besser gefallen, als ihre Krimis, die sie unter ihrem richtigen Namen schreibt. Ich fand es mitreißender und atmosphärischer geschrieben.

In diesem ersten Teil begleiten wir die 15-17jährige Sheridan auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden. Sheridan gefällt mir ganz gut, sie ist selbstbewusst und stark. Auch ihre drei älteren Brüder gefallen mir gut, ebenso die Männer, denen sie begegnet, ihr Dad und ihre Tante Isabella. Auch ihre Adoptivmutter und ihr Bruder Esra sind gut getroffen. Allerdings hätte ich alle gerne teilweise noch intensiver kennengelernt, so haben mir die Charaktere gut gefallen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich große Sympathien oder Antipathien entwickelt habe, wie das in anderen Romanen zu einzelnen oder mehreren Personen oft der Fall ist. Ich könnte aber auch nicht sagen, woran es lag. Oder was gefehlt hätte.

Der Roman selbst führt uns durch Sheridans Pubertät. Wir erleben mit, welche Erfahrungen sie dort auf der Farm macht. Wie sie immer wieder mit ihrer Adoptivmutter zu kämpfen hat. Teilweise war es mir ein bisschen zu viel Körperlichkeit, aber andererseits gehört das zum Erwachsenwerden dazu, wobei ich Sheridan in einigen Fällen dann doch etwas zu wenig verliebt und zu sehr verkopft empfand für ein Mädchen in ihrem Alter. Was hingegen dafür etwas zu kurz kam in meinen Augen, war die Hintergrundgeschichte, die im Klappentext hervorgehoben wurde. Die Tagebücher, die Geschichte um ihre wahre Mutter. Das war für mich der wirklich spannende Teil, über den ich noch gerne viel mehr gelesen hätte. Mehr erfahren hätte. Diese Geschichte hätte ich mir mehr im Vordergrund gewünscht. Dennoch wurde ich wirklich gut unterhalten, hatte das Buch auch in null Komma nix gelesen und bin schon gespannt, was uns im zweiten Teil erwartet und wie es mit Sheridan weitergeht. Was das Leben für sie bereithält und wohin es sie führt. Das Buch hat mir definitiv Lust auf mehr gemacht!

Fazit:
Mit „Sommer der Wahrheit“ startet Nele Löwenberg ihre Romanserie um Sheridan Grant. Ein Mädchen, das in einem kleinen Ort in Nebraska als Adoptivtochter aufwächst und die versucht, ihren Platz im Leben und in der Liebe zu finden. Ein bisschen wie Aschenputtel hat sie dabei mir ihrer bösen Adoptivmutter zu kämpfen, findet aber bei drei ihrer vier Brüder Unterstützung. Etwas unter geht die eigentliche Geschichte, nämlich die Tagebücher ihrer leiblichen Mutter, was ich wirklich schade fand, weil dieser Teil mich sehr gebannt hat. Hierzu hätte ich zu gerne noch viel mehr gelesen und erfahren! Aber vielleicht bekommen wir in den weiteren Bänden ja mehr Hintergrundinformationen geliefert? Ich würde mich darüber auf jeden Fall freuen!

4 Sterne und ich bin gespannt, wie es mit Sheridan Grant weitergeht!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere