Amüsanter Cozy-Crime
Mord im HimmelreichWorum geht’s?
Björn Kupernikus ist in den Ruhestand gegangen. Der Traum des ehemaligen Schauspielers war es immer, die Rolle des Kommissars im Tatort verkörpern zu dürfen – doch mehr als Nebenrollen waren ...
Worum geht’s?
Björn Kupernikus ist in den Ruhestand gegangen. Der Traum des ehemaligen Schauspielers war es immer, die Rolle des Kommissars im Tatort verkörpern zu dürfen – doch mehr als Nebenrollen waren ihm nie vergönnt. Bis auf dem Campingplatz eine Leiche auftaucht. Hat er jetzt doch noch die Rolle seines Lebens?
Meine Meinung:
Ganz ungewohnt starten wir mit Andreas Winkelmann in seine Mord-auf-Achse-Reihe. Im ersten Fall für Kupernikus geht es um „Mord im Himmelreich“. In seinen Thrillern gefallen mir die genial grausamen Beschreibungen der Tatorte und Taten, hier die im Gegenteil dazu richtig amüsanten Szenen. Der Autor kann wirklich beides und der Schreibstil ist hier genauso lebendig und bildhaft, dabei aber auch locker und leicht zu lesen.
Bereits die Charaktere, denen wir hier begegnen, sind einzigartig. Ich konnte Kupernikus mit seiner Lederweste und der Oldskull-Cappy richtig vor mir sehen. Auch die ehemalige Lehrerin und jetzt Künstlerin Annabelle ist wirklich genial. Ich hoffe, dass wir beide in weiteren Büchern wiedersehen dürfen. Inklusive Pinguin. Wen ich auch gerne wieder treffen und näher kennenlernen würde, das ist die Rechtsmedizinerin – und Thiago, der so ein bisschen neben der Kappe wirkt, aber wirklich das Mädchen für alles und immer für eine Überraschung gut ist. Ansonsten treffen wir viele Camping-Charaktere, die wir wohl auf jedem Campingplatz in Deutschland treffen könnten.
Und mit diesen ergeben sich neben dem Fall wirklich lustige Szenen – besonders gefallen hat mir die Toiletten-Szene etwa in der Mitte des Buches. Auf sowas muss man erstmal kommen! Aber auch so war es total unterhaltsam, mit den eingestreuten Sätzen, die an Bauernweisheiten erinnert haben und den vielen Dingen, die im Nachhinein lustig waren, wie z.B. der große Schluck Wasser, den Kupernikus beim Spint in den See geschluckt hat. Auch die Ermittlungen haben sich amüsant-solide gestaltet und ab und an hatten wir auch richtig spannende und fesselnde Szenen. Zudem wirtschaftlich-politische Themen in Bezug auf die Immobilien. Und natürlich eine Leiche, die plötzlich verschwunden ist. Am Ende ging es dann kurz hoch her, bevor wir endlich den Mörder überführt haben – aber haben wir das wirklich? Und war es wirklich Mord? Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich hatte es in null-Komma-nix durchgelesen. Es hat mir wirklich Lust gemacht auf mehr von dem Autor in diesem Genre – wobei ich auch schon sehnsüchtig auf den nächsten harten Winkelmann warte. Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung!
Fazit:
Andreas Winkelmann kann auch Cozy-Crime, was er mit „Mord im Himmelreich“ unter Beweis stellt. Der locker-leichte Schreibstil ist gespickt mit amüsanten Szenen. Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Dann noch die wirklich sehr eigenen und sehr interessanten Charaktere – allen voran Kupernikus, Annabelle und Thiago. Man kann sich für einen guten Cozy-Crime nichts besseres wünschen. Dazu noch ein Ende, bei dem ich wirklich überrascht wurde und dann war das Buch schon viel zu schnell vorbei.
5 Sterne von mir und ich bin gespannt auf den zweiten Fall dieser Mord-auf-Achse-Reihe!