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Veröffentlicht am 03.05.2022

Unheimlich spannend und mega psycho

Der Insasse
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Worum geht’s?
Tills Sohn ist seit einem Jahr verschwunden, aber Tramnitz, der mutmaßliche Entführer und Mörder gibt die Tat nicht zu. Mittlerweile sitzt er in psychiatrischer Sicherheitsverwahrung. Und ...



Worum geht’s?
Tills Sohn ist seit einem Jahr verschwunden, aber Tramnitz, der mutmaßliche Entführer und Mörder gibt die Tat nicht zu. Mittlerweile sitzt er in psychiatrischer Sicherheitsverwahrung. Und hat dort angeblich ein Tagebuch, das von all seinen Taten erzählt. Um hinter die Wahrheit zu kommen, lässt sich Till einweisen.

Meine Meinung:
Von den Büchern von Sebastian Fitzek bin ich immer wieder hin- und hergerissen, aber „Der Insasse“ ist definitiv der Hammer! Schon die Covergestaltung, der Einband ist gefüttert und fühlt sich an wie die Wände einer Gummizelle, dazu der rote Buchschnitt – macht Lust, das Buch zu nehmen und direkt zu lesen. Dann der Schreibstil – die Seiten fliegen nur so dahin. Der Autor nimmt uns mit in die Gedanken von Till bzw. Patrick, lässt uns eindringen in die Welt der psychisch Kranken, dann die Beschreibung der Szenerien, der Kämpfe – es ist wundervoll grauenhaft und psycho.

Die Protagonisten sind perfekt inszeniert, allen voran Till, der verzweifelt auf der Suche nach der Wahrheit zum Verschwinden seines Sohnes Max ist und sich in die Klinik einschleusen lässt und dabei einen wahren Alptraum erlebt. Tramnitz, der psychotische Serienkiller, eine wirklich geniale Gestalt. Dann die Ärzte und Mitpatienten: Wer ist echt, wer hat etwas zu verbergen? Und am Ende, die Auszüge aus dem Tagebuch von Tramnitz: Schrecklich zu lesen und zugleich so schön formuliert.

Dieser Psychothriller ist so psycho, immer wenn man denkt, man kennt die Wahrheit, ist alles komplett anders. Von der ersten Seite an ist es spannend. In einer geschlossenen Anstalt zu sein, unschuldig und mit Medikamenten behandelt zu werden und nicht zu wissen, wem man trauen kann. Und ob man jemals wieder rauskommt. Allein das ist schon eine alptraumhafte Vorstellung. Aber dann noch die Geschehnisse darum herum! Selbst am Ende, als man durchatmen will, weil alles gut gegangen ist, ist es noch nicht vorbei und Fitzek setzt noch einen drauf: Wer ist Till wirklich? Wer Patrick? Und was haben Max und Dr. Liebert damit zu tun? Ist das Ende wirklich, wie es scheint? Oder ist es nur eine weitere mögliche Wahrheit? Es ist grauenhaft, es ist schaurig und das Buch hat mich wirklich geflasht. Und gerade, dass die mögliche Wahrheit am Ende noch weitere Möglichkeiten offenlässt, ist hier ein besonders genialer Schachzug des Autors, der perfekt zu dem Buch und dem Thema dahinter passt.

Fazit:
Mit „Der Insasse“ setzt Sebastian Fitzek die Messlatte im Bereich Psychothriller hoch an. Obwohl mich nicht alles Bücher des Autors gleichermaßen begeistern: Mit diesem Buch hatte er mich von der ersten Seite. Die Charaktere, insbesondere von Till und Patrick, sind einfach perfekt. Tramnitz ist ein genialer gestörter Serienmörder und die Handlung selbst absolut unvorhersehbar und gruselig. Jedes Mal, wenn man denkt, man ist dahintergekommen, wendet sich das Blatt und hinter jeder Seite steckt eine neue mögliche Wahrheit – die selbst ganz am Ende nur eine Variante der Realität ist, aber selbst hier muss nicht sein, wie es scheint.

5 Sterne für diesen genialen Psychothriller, der definitiv Lust auf mehr macht!

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Ein spannender Auftakt mit skurrilen Charakteren

Schwarzlicht
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Worum geht’s?
Wie bei einem missglückten Zaubertrick werden die Opfer an öffentlichen Plätzen ausgestellt aufgefunden, in Kästen von Illusionisten, durchbohrt und zerstückelt. Als die Polizei sich nicht ...

Worum geht’s?
Wie bei einem missglückten Zaubertrick werden die Opfer an öffentlichen Plätzen ausgestellt aufgefunden, in Kästen von Illusionisten, durchbohrt und zerstückelt. Als die Polizei sich nicht mehr zu helfen weiß, holen sie den Mentalisten Vincent Walder dazu, der Mina Dabiri und ihr Team bei den Ermittlungen unterstützen soll. Doch hat er mehr mit den Opfern zu tun, als es anfangs scheint?

Meine Meinung:
„Schwarzlicht“ (Droemer Knaur, April 2022) ist der Auftakt zu der Krimitrilogie um Mina Dabiri und Vincent Walder. Das Autorenduo bestehend aus der Bestsellerautorin Camilla Läckberg und dem Mentalisten Henrik Fexeus und entführt uns LeserInnen in eine Welt der Magie, der Illusionen, aber auch in eine Welt des Grauens. Der Schreibstil des schwedischen Duos hat mich wirklich gepackt. Das Buch war mitreißend und ging unter die Haut und auch die Einschübe über die Arbeit von Mentalisten und der Psychologie dahinter haben mir gut gefallen.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, sind die Hauptprotagonisten. Der Mentalist Vincent Walder, der in allen Zahlen Bedeutungen sieht und Verbindungen sucht und Mina Dabiri, die einen absoluten Horror vor Schmutz und Bakterien hat und unter einem manischen Hygienezwang leidet. Zwei außergewöhnlich skurrile und schrullige Charaktere, die sich aber super ergänzen und die das Ganze amüsant anders gestalten. Überhaupt hat mir das Ermittlerteam gut gefallen. Es sind ja alles Charaktere, die irgendwo angeeckt sind und anders sind.

Dann die Story selbst: Auch wenn es mit dem Titel des Buches nichts gemein hat und der englische Titel „Box“ deutlich passender wäre, war es ungewöhnlich und spannend und mit den Szenerien von den Taten und Tatorten fast schon mehr Thriller als „nur“ Kriminalroman. Es war genau die richtige Menge an Blut, Gehirnmasse, Spannung und Schauer, der ein gutes Buch ausmacht und einen dazu bringt, immer weiterlesen zu wollen. Die Spannungskurve stieg immer weiter an und auch die Einschübe in die Vergangenheit haben mir gut gefallen. Besonders mit dem Ende haben die Autoren die Spannung nochmal extrem ausgereizt und zugleich auch noch Situationskomik hineingebracht. Ich freue mich jetzt schon auf die weiteren Teile, möchte mehr über Nathalie erfahren, wie sie zu Mina in Verbindung steht. Ist sie ihre Tochter? Oder doch nicht? Und wer war am Telefon? Und auch über Vincents Schwester Jane: Werden wir ihr wiederbegegnen? Oder nicht? Oftmals wurde etwas ausführlich über das Psychologische oder das sog. Wikipedia-Wissen gesprochen wurde, aber alles in allem hat dies der Spannung und dem Auftakt der Trilogie keinen Abbruch getan und ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil!

Fazit:
Mit dem Kriminalroman „Schwarzlicht“ starten Camilla Läckberg und Henri Fexeus in ihre Dabiri-Walder-Trilogie. Und der Auftakt ist wirklich sehr gelungen. Auch wenn der Titel des Buches mit dem Inhalt nicht viel gemein hat, werden wir doch schnell entführt in eine Welt der Spannung, der Illusionen und des Grauens. Besonders die Charaktere haben es mir angetan. Sie sind schrullig, skurril und herrlich anders, vor allem Vincent mit seinem Zahlentick und Mina mit ihrer Bakterienphobie. Einige kleine Längen gab es zwischendurch, die aber der Spannung keinen Abbruch getan haben und ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil und hoffe, wir müssen nicht zu lange warten, um dem ganzen Team wiederbegegnen zu dürfen!

5 Sterne für diesen gelungenen Auftakt in eine Trilogie aus Spannung, Grauen und mit jeder Menge Situationskomik!

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Eine wunderbare Freundschaft vor den Wirren des 1. Weltkriegs

Die Buchhandlung in der Amalienstraße
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Worum geht’s?
Um 1918 machen die Freundinnen Elly und Henni ihren Traum wahr und beginnen ihre Arbeit in der Buchhandlung in der Amalienstraße. Vor den Wirren des 1. Weltkriegs, dem Sturz der königlichen ...

Worum geht’s?
Um 1918 machen die Freundinnen Elly und Henni ihren Traum wahr und beginnen ihre Arbeit in der Buchhandlung in der Amalienstraße. Vor den Wirren des 1. Weltkriegs, dem Sturz der königlichen Herrscher und den Anspannungen der Räterepublik tun sie alles, um die Buchhandlung am Leben zu halten.

Meine Meinung:
Mit „Die Buchhandlung in der Amalienstraße“ (Ullstein Buchverlage, April 2022) gelingt Heidi Rehn ein weiterer Roman, der absolut faszinierend und bezaubernd ist. Ihr bildhafter Schreibstil ist unheimlich bewundernswert! Dann die Verbindung zwischen Historie und Fiktion – vor allem die vielen auch nebensächlichen historischen Details, die sie immer in ihre Geschichten einpflegt; ihr gelingt es immer wieder, Dinge aufzuspüren, die so interessant sind und von denen ich noch nie gehört habe!

In diesem Teil erleben wir nicht nur den Beginn und den Verlauf des 1. Weltkriegs mit, wir sehen vor allem, wie es den kleinen Geschäften in dieser Zeit ergeht und den Frauen, die daheimgeblieben sind. Erleben mit, wie die Frauen, die immer kleingehalten und unterschätzt wurden, plötzlich ihren „Mann“ stehen und mindestens genauso gut die Aufgaben erledigen, die sonst den Männern vorbehalten waren. So erleben wir den Beginn der Gleichberechtigung mit, das erste Mal, dass Frauen wählen dürfen. Aber auch die Zensur, denen viele Bücher und ihre Autoren unterliegen. Dann der Kampf der Roten gegen die Weiße und die Räterepublik - so viel Geschichte so mitreißend erzählt findet man nicht oft. Und das alles dürfen wir Seite an Seite mit Elly und Henni erleben, die in diesen Zeiten erwachsen werden. Die das Glück haben, selbstbewusste Frauen zu sein und in ein neues Zeitalter hineinwachsen zu dürfen.

Neben den beiden ist mir auch das ganze Team der Buchhandlung ans Herz gewachsen. Zu gerne hätte ich noch mehr persönliche Geschichten auch von Theres und Ruth gehört, zwei Frauen, die sicher ein interessantes Leben in einer für sie schwierigen Zeit geführt haben. Dann die Diskussionsrunden in den Cafés und Bars – wie wundervoll, mit solchen Menschen aufwachsen zu dürfen. Die rauchigen Kneipen, angeheizten Diskussionen, ausgelassenen Feiern, der Kampf, der Aufstand – dies alles hat die Autorin wieder so real und lebendig auf Papier gebracht, dass ich das Buch Seite um Seite verschlungen habe! Heide Rehn ist für mich eine der besten Autorinnen im Bereich historische Romane und ich bekomme nicht genug von ihren Büchern!

Fazit:
Mit „Die Buchhandlung in der Amalienstraße“ hat Heidi Rehn wieder auf ihre faszinierende Weise ein Stück Geschichte auf Papier gebannt, das, gespickt mit ein bisschen Fiktion, lebendig, ergreifend und einfach nur herrlich zu lesen ist. Mit Elly und Henni und dem ganzen Team der Buchhandlung dürfen wir erleben, wie die Frauen erstarken, wie es zum 1. Weltkrieg kommt, zur Räterepublik, zum Sturz des Kaisers und Königs. Heide Rehn erzählt von der Zensur der Bücher aber auch vom neuen Selbstbewusstsein der Frau. Und wir dürfen mit Elly, Henni, Leo und Zacherl das Leben der Studenten und Künstler in den Kneipen erleben, bei Zigarettenrauch, Bier und hitzigen Diskussionsrunden.

5 Sterne für dieses lebendige Stück Geschichte, ich freue mich schon auf Heidi Rehns weiteren Romane!

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Spannende Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart

FROST
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Worum geht’s?
Bevor Helgi als Kommissar Huldas Nachfolge antritt, möchte er noch seine Abschlussarbeit in Kriminologie fertigstellen. Hierbei geht es um die 30 Jahre zurückliegenden Ermittlungen in zwei ...

Worum geht’s?
Bevor Helgi als Kommissar Huldas Nachfolge antritt, möchte er noch seine Abschlussarbeit in Kriminologie fertigstellen. Hierbei geht es um die 30 Jahre zurückliegenden Ermittlungen in zwei Todesfällen in einem alten Sanatorium. Er ahnt nicht, welche Geister er hierbei hervorruft.

Meine Meinung:
Mit „Frost“ startet Ragnar Jónasson seine Thrillerserie um Kommissar Helgi, welche direkt an die Hulda-Trilogie anschließt. Auch hier erkennt man sofort am Cover den Autor und auch der Schreibstil ist wieder eindrucksvoll. Diesmal allerdings mit weniger faszinierenden Landschaftsbeschreibungen, die mir bei der Hulda-Trilogie so gefallen haben und die die Stimmung der Bücher deutlich intensiviert haben. Auch hier arbeitet der Autor wieder in mehreren Handlungssträngen. Einmal in den 1950er Jahren, dann Ende der 1980er Jahren und in der Gegenwart des Jahres 2012.

Helgi kommt als neuer Protagonist mit dazu und er gefällt mir wirklich gut. Eine neue Figur, die viel Potenzial hat. Auch Hulda dürfen wir kurz erleben. Warum sie nicht mehr am Arbeitsplatz auftaucht, um vor der Pension ihren Tisch zu räumen, wissen wir ja schon seit Teil 1 der Hulda-Trilogie. Hier bin ich sehr gespannt, ob Helgi in den weiteren Bänden die Ermittlungen aufnehmen wird und Huldas letzter Fall doch noch zum Abschluss kommt.

Auch Helgis erster Fall ist interessant, ebenso die Verknüpfung der einzelnen Erzählstränge. Hier baut sich die Spannung etwas langsamer auf, als in der Trilogie, aber dennoch hat mich auch dieses Buch sehr schnell gefesselt gehabt. Etwas gefehlt haben mir hier allerdings tatsächlich die Beschreibungen der Landschaft und der Szenerien. Dafür bringt der Autor neben dem eigentlichen Fall ein anders Problem auf den Tisch: Die häusliche Gewalt von Frauen gegen Männer. Und die Scham, die diese davor haben, sich nach außen hin zu öffnen und Hilfe zu suchen. Auch das Thema Selbstjustiz ist wieder mit dabei. Alles in allem ein guter Einstieg für Helgi, es war spannend, unvorhersehbar und interessant. Auch die Lösung zum Schluss hat mir wieder gut gefallen. Unerwartet, aber dennoch sinnig. Leider haben wir am Ende des Buches ein offenes Ende, das auch ein finales Ende bedeuten könnte, was ich allerdings nicht hoffe, da ich gerne mehr von Helgi lesen möchte und hoffe, dass er sich auch Huldas letztem Fall annimmt! Ich hatte so gehofft, dass die beiden sich in diesem Teil begegnen, da sie so ein gutes Team abgeben würden!

Fazit:
„Frost“ ist Ragnar Jónassons gelungener Einstieg in seine neue Serie um Kommissar Helgi. Es ist genauso spannend und mitreißend, wie die Hulda-Trilogie und knüpft auch direkt hieran an. Wir dürfen sogar Hulda nochmals kurz erleben. Ich hoffe sehr, dass Helgi sich mit als Erstes um Huldas letzten Fall kümmern wird und wir hier auch noch einen befriedigenden Abschluss finden können! Der Fall selbst, die Morde in dem Sanatorium, waren wieder unglaublich spannend und verworren aufgebaut und die Lösung, so unvorhersehbar sie war, so logisch war sie doch auch. Einzig die Stimmung, die der Autor in der Hulda-Trilogie durch die Beschreibung der Orte und Szenerien heraufbeschworen hat, kam mir hier leider etwas zu kurz. Aber ich freue mich schon sehr auf weitere Fälle mit Kommissar Helgi!

4 Sterne für den sehr gelungenen Einstieg in seine neue Thriller-Reihe!

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Ein Pageturner, der seinesgleichen sucht!

DUNKEL
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Worum geht’s?
Hulda steht kurz vor ihrer Pensionierung und soll schon vor der Zeit ihren Platz für einen jüngeren Kollegen räumen. Doch ihr Chef erlaubt ihr noch einen weiteren Fall. Sie entscheidet sich ...

Worum geht’s?
Hulda steht kurz vor ihrer Pensionierung und soll schon vor der Zeit ihren Platz für einen jüngeren Kollegen räumen. Doch ihr Chef erlaubt ihr noch einen weiteren Fall. Sie entscheidet sich für den Fall der Russin Elena und kommt einer Wahrheit auf die Spur, die für sie selbst lebensgefährlich ist.

Meine Meinung:
Hinweis: Lest unbedingt die Trilogie in umgekehrter Reihenfolge, da dieser erste Teil ansonsten zu viel vorwegnimmt!

Mit „Dunkel“ startet Ragnar Jónasson die Thriller-Trilogie um seine Kommissarin Hulda Hermannsdóttir. Warum diese Reihenfolge, ich weiß es nicht. Ich habe zum Glück aufgrund eines Tipps die Bücher in umgekehrter Reihenfolge gelesen und kann das jedem nur empfehlen.

Dieser Teil ist einfach nur genial! Ich hatte das Buch an einem halben Tag durch, konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Der Autor ist für mich persönlich meine Entdeckung des Jahres! Die Beschreibung der Landschaft, der Schreibstil selbst. Es ist düster, es ist verworren, es ist tiefgründig und es ist absolut unvorhersehbar. Seine Bücher haben eine atemberaubende und spannende Stimmung, die direkt unter die Haut geht. Hulda, ich mag sie einfach. Und kurz vor der Pensionierung findet die Frau, die so viel durchgemacht hat, endlich doch noch ihr Glück – ich habe es ihr von Herzen gegönnt! Auch die Story selbst: Die Asylbewerber und das komplizierte Aufnahmeverfahren. Der Kampf als Frau in einer Männerdomäne. Menschenhandel. Und all das vor einem bzw. mehreren Mordfällen, die einfach wieder unglaublich sind! Ragnar Jónasson versteht es wirklich, Spannung aufzubauen und die LeserInnen in das schöne aber manchmal auch düstere Island hineinzuziehen, sie zu fesseln und zu verwirren. Es ist unglaublich, wie er seine Bücher aufbaut, wie er Fährten legt, die scheinbar nicht zusammenpassen und dann doch am Ende alle Wege auf ein Ziel zulaufen lässt. Ein Ende, das mich diesmal allerdings schwer getroffen hat. Versteht mich nicht falsch, das Ende ist für das Buch passend und hat durchaus etwas für sich, dennoch habe ich das Buch mit schwerem Herzen und einem Tränchen im Auge nach der letzten Seite geschlossen.

Fazit:
Lest die Hulda-Trilogie unbedingt in umgekehrter Reihenfolge, denn mit „Dunkel“, Ragnar Jónassons erstem Teil, endet eigentlich schon alles. Es ist wieder düster, es ist spannend, es ist rasant. Vor der faszinierenden Kulisse Islands baut der Autor einen weiteren, unvergleichlichen Thriller auf. Mehrere Morde, mehrere Verdächtige und doch ist nichts, wie es scheint. Es ist Huldas in meinen Augen spannendster und zugleich gefährlichster Fall! Der Autor hatte mich ab der ersten Seite komplett in seinem Bann, und ich konnte das Buch erst aus der Hand legen, als ich die letzte Seite gelesen hatte. Ein fulminantes, aber auch trauriges und unerwartetes Ende. Ungewohnt und dennoch passend, aber man kann das Buch nur mit einem Tränchen im Auge schließen.

5 Sterne für diesen fantastischen und emotionalen Teil – für dieses Buch braucht ihr kein Lesezeichen!

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