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Veröffentlicht am 19.02.2024

Informatives über erschreckende Tatsachen

Mutter ohne Kind
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Worum geht’s?
Jede 3. schwangere Frau erlebt schätzungsweise eine Fehlgeburt, doch die wenigsten sprechen darüber. Auch Eva Lindner hat ihr Kind verloren. Sie möchte das Tabu brechen und erzählt von sich ...

Worum geht’s?
Jede 3. schwangere Frau erlebt schätzungsweise eine Fehlgeburt, doch die wenigsten sprechen darüber. Auch Eva Lindner hat ihr Kind verloren. Sie möchte das Tabu brechen und erzählt von sich sowie anderen Betroffenen.

Meine Meinung:
„Mutter ohne Kind – Das Tabu Fehlgeburt und was sich ändern muss“ ist ein Sachbuch von Eva Lindner, das ein wirklich schwieriges Thema anspricht. Ein Thema, das leider viele selbst erlebt haben, das Thema Fehlgeburt oder Stille Geburt. Ihr Schreibstil ist für ein Sachbuch gut, flüssig und klar verständlich leserlich. Dennoch musste ich immer mal wieder Pause machen und das Gelesene sacken lassen, da es doch ein intensives Thema ist.

Eva Lindner schreibt über ihre eigene Stille Geburt und auch über die Erfahrungen anderer Frauen. Vieles wusste ich bereits, aber dass die Medizin hier so schlecht aufgestellt ist, was insb. Den psychologischen Umgang mit Patientinnen angeht, war mir so nicht bewusst. Sie stellt dar, wie alleingelassen Mütter oft sind. Wie sie am Tag nach einer Kürettage direkt wieder zur Arbeit müssen, falls der Arzt keine Krankmeldung ausstellt. Und auch darüber, wie in anderen Ländern mit Frauen umgegangen wird, die eine ungewollte, traumatische Fehlgeburt haben.

Aber nicht nur das traumatische Erlebnis an sich spricht die Autorin an, wir lesen auch über die Gesetzeslage in unterschiedlichen Ländern. Es gibt Länder, da werden solche Frauen wegen Totschlags zu mehreren Jahren oder Jahrzehnten Haft verurteilt. Wirklich grausam. Außerdem darüber, dass die meisten Forschungsergebnisse aus Übersee kommen, weil es in DE bzw. EU kaum Forschungen hierzu gibt. Anhand von Beispielen betroffener Frauen behandelt sie auch weitergehende Themen, wie die Feststellung z.B. einer Trisomie 21 und der Umgang bzw. die Verarbeitung nach einem Verlust. In den ersten Kapiteln gab es aufgrund sehr vieler Zahlen für mich ein paar Längen und auch das Gendern – man kann es mögen oder auch nicht – hat das Lesetempo zeitweise doch erschwert. Ansonsten fand ich das Buch intensiv, erhellend und auch spannend, was wir alles nicht wissen. Die Autorin informiert über wirklich alle Stadien zum Thema Mutter ohne Kind. Vom Verlust am Anfang einer Schwangerschaft, über eine Totgeburt, über den weiteren Kinderwunsch, die Traumabewältigung etc. Auch wenn auf den wenigen Seiten einiges nur kurz angesprochen werden kann, ist dieses Buch doch ein wertvoller Ratgeber für Frauen, die sich in so einer Situation befinden. Und ein wichtiges Buch, das hoffentlich aufweckt und auch zeigt, dass Medizin und Politik hier und auch beim Thema Frauengesundheit allgemein mehr tun müssen. Eine klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Das Sachbuch „Mutter ohne Kind – Das Tabu Fehlgeburt und was sich ändern muss“ ist ein wirklich spannender und informativ wertvoller Ratgeber, in dem Eva Lindner nicht nur ihre eigene Fehlgeburt beschreibt und ihre Gefühle, sondern auch mit anderen Betroffenen spricht, die sie hier zu Wort kommen lässt. Bis auf einige Längen am Anfang, bei denen mir einfach zuuu viele Zahlen waren, habe ich das Buch interessiert gelesen. Sie geht auf alle Themen ein von einer frühen Stillen Geburt, über eine Totgeburt bzw. die Geburt eines nur kurz lebenden Kindes, den weiteren Kinderwunsch bis hin zur Trauerbewältigung. Sie zeigt auf, was in Medizin und Politik für Schwachstellen vorhanden sind und spricht an, was sich ändern muss.

Ein informatives und wertvolles Buch – 4 Sterne von mir

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Erfrischend anders

Murder in the Family
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Worum geht’s?
Vor 20 Jahren wurde Luke Ryder ermordet. Doch bis heute ist der Mord unaufgeklärt. Guy, der Stiefsohn der Ermordeten, möchte in einer Fernsehserie mit 6 Experten den Cold Case neu aufrollen ...

Worum geht’s?
Vor 20 Jahren wurde Luke Ryder ermordet. Doch bis heute ist der Mord unaufgeklärt. Guy, der Stiefsohn der Ermordeten, möchte in einer Fernsehserie mit 6 Experten den Cold Case neu aufrollen und versuchen, den Mörder zu finden und hinter Gitter zu bringen.

Meine Meinung:
Der Thriller „Murder in the Family“ (dtv, 02/2024) ist das erste Buch, das ich von Cara Hunter lesen. Und für die Autorin das erste Buch, das sie in diesem – wirklich außergewöhnlichen - Stil schreibt. Ein bisschen wie das Skript eines Filmes, dazwischen immer wieder Zeitungsausschnitte, Mitschnitte aus Gesprächen und Nachrichten/E-Mails zwischen den Beteiligten/Angehörigen.

Wir haben ein spannendes gemischtes Expertenteam, mit dem gemeinsam wir ermitteln. Ein ehemaliger Ermittler des NYPD, ein Kronanwalt, ein Journalist, eine Psychologin etc., die zusammen ein gutes Team abgeben. Für jeden wichtigen Bereich ein Experte, wobei es hier auf die einzelnen Charaktere erstmal nicht sooo ankommt… ERST einmal. Dann haben wir noch den Produzenten Nick und Guy, den Stiefsohn des Ermordeten, der den Fall in der True-Crime-Show „Infamous“ wieder aufrollen möchte, sowie dessen Schwestern.

Ich gestehe, dass ich anfangs etwas gebraucht habe, um in den Schreibstil hineinzufinden und flüssig zu lesen, da er doch gänzlich anders ist, als die Thriller, wie wir sie kennen. Aber ich muss auch sagen, als ich drin war, war ich drin und zwar mittendrin. Wir haben dieselben Infos, wie das Expertenteam und können so mit diesen Miträtseln. Neue Infos bekommen wir zeitgleich mit ihnen und haben so dieselben Chancen, auf den Täter zu kommen, wie auch das Team. Vielleicht ist es diese Tatsache, die – obwohl wir eher Ermittlerarbeit machen, als blutige Szenen in einem Thriller zu lesen – die Spannungskurve hochhält. Oder es sind die Cliffhanger am Ende jeder ausgestrahlten Serie. Auf jeden Fall musste ich immer weiterlesen, hatte die ganze Zeit ein Brennen unter den Nägeln und wollte mehr Informationen, tieferes Wissen, schneller mehr wissen und unbedingt diesen alten Mord aufklären. Zudem hat das neue Wissen, das wir bekommen haben, immer wieder zu krassen Wendungen geführt, die ein ganz neues, absolut faszinierendes Bild des Falles ergeben haben. Ein absolut anderes Lesegefühl, als ich es bislang jemals hatte. Dieses Buch ist erlebtes Lesen und wir sind tatsächlich mittendrin und nicht nur dabei. Auch wenn ich das Ende so nicht habe kommen sehen und nicht auf die Lösung gekommen wäre – so ging es wohl auch dem ganzen Team – war es doch passend und spannend und gut und richtig. Ein wirklich außergewöhnliches Buch, das mal einen ganz anderen Ansatz und Weg wählt. Bitte mehr davon!!!

Fazit:
Mit Ihrem Thriller „Murder in the Family“ schlägt Cara Hunter einen ganz neuen Weg ein. Und zwar einen absolut außergewöhnlichen und spannenden. Geschrieben ist das Buch eher wie ein Drehbuch. Wir haben immer dasselbe Wissen, wie das Expertenteam, das absolut perfekt gewählt und dargestellt ist, und bekommen Bilder, Zeitungsausschnitte etc. zeitgleich mit diesen. D.h. wir haben dieselbe Chance, auf den Täter zu kommen, die das Team auch hat. Es hat zwar kurz gedauert, bis ich drin war in dieser Schreibweise, aber dann konnte ich nicht mehr aufhören, zu lesen. Ich hatte die ganze Zeit über ein Kribbeln, weil ich schneller mehr wissen wollte und wurde komplett vom Ende überrascht. Und auch zwischendurch gab es immer wieder Wendungen, welche die Spannungskurve hochhielten!

4 Sterne und bitte mehr von dieser Art Thriller!

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Eine Geschichte wie im wahren Leben

Schwarzsehen für Anfänger
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Worum geht’s?
Tommy war mit seiner Rockband auf dem Sprung zur großen Karriere, als er Martina kennen und lieben lernte. Für sie und ihre gemeinsame Familie gab er seinen Traum auf. Jetzt wird er 50, Martina ...

Worum geht’s?
Tommy war mit seiner Rockband auf dem Sprung zur großen Karriere, als er Martina kennen und lieben lernte. Für sie und ihre gemeinsame Familie gab er seinen Traum auf. Jetzt wird er 50, Martina hat ihn verlassen und die Fabrik, in der er arbeitet, soll nach Estland ziehen. Was will ihm das Schicksal damit sagen?

Meine Meinung:
Ich mochte den Roman „Schwarzsehen für Anfänger“ von Cecilia Klang sehr gerne. Ihr Schreibstil ist unaufgeregt, aber eindrucksvoll. Ihre Charaktere sind wie du und ich, aber doch auch ein bisschen anders. Das Buch war locker zu lesen und irgendwie total interessant. Ein bisschen, als wenn man bei seinen Nachbarn Mäuschen spielen darf, wenn alles drunter und drüber geht.

Wir haben zum einen Tommy, den fast 50jährigen Ex-Rockstar, der irgendwie total goldig ist. Der dem tristen Alltagstrott entflieht und nochmal richtig Gas geben will. Dann seine Ex Martina, die man irgendwie unsympathisch findet und ihre beiden Kinder Felicia und Axel sowie seine etwas nervige Mutter Lisbeth, die es eigentlich nur gut meint. Dann noch Tommys bester Freund Charbel mit seiner Familie, die mir auch total sympathisch waren und natürlich Gunnel, die ehemalige Operndiva. Von ihr haben wir auch immer wieder Rückblicke in ihre Vergangenheit lesen dürfen – auch das hat mir sehr gut gefallen. Sie hatte ein wirklich spannendes und ereignisreiches Leben und ihre Karriere immer über alles gestellt. Ob ihr Leben ansonsten verlaufen wäre, wie das von Tommy?

Das Buch selbst lebt so vor sich hin, wie wir das auch tun. Irgendwie ist es ein ganz normaler Alltag eines Mannes, der geschieden wird und kurz davor ist, seinen Arbeitsplatz zu verlieren und doch macht es gerade das zu etwas ganz Besonderem. Ich könnte nicht mal sagen, warum, aber gerade diese Normalität hat mich ganz in ihren Bann gezogen gehabt. Wer möchte nicht mal bei irgendwem Mäuschen spielen. Und sicher ging es auch vielen schon so, wie Tommy. Mir persönlich zum Glück noch nicht, und dennoch ist es ein Buch, das Menschen in ähnlichen Situationen auch Mut machen kann. Das zeigt, wie wichtig Freunde sind und auch, dass man aus jeder Schieflage etwas Neues machen, einen Neustart wagen kann. Mit Gunnel haben wir noch eine urige alte Dame, die das Ganze – obwohl sie mir teils ein bisschen leidtat – doch auch mit ihrer sehr eigenen Art aufgelockert und erheitert hat. Bis auf wenige Längen am Anfang hat mir das Buch total gut gefallen, ich hatte es in kürzester Zeit durchgelesen und hätte zu gerne noch mehr über Tommy und seine Freunde erfahren! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir für alle über 30, die sich vom normalen Wahnsinn des Lebens gerne kurzweilig und interessant unterhalten lassen möchten.

Fazit:
„Schwarzsehen für Anfänger“ von Cecilia Klang ist ein wirklich interessanter Roman. Eigentlich geht es um das ganz normale Leben und den ganz normalen Wahnsinn und doch ist es unheimlich spannend, Mäuschen im Leben von Tommy und seinen Freunden zu spielen. Ich mochte besonders seinen Kumpel Charbel und die ehemalige, etwas exzentrische Obernsängerin Gunnel total gerne. Auch Tommys Kinder sind toll und überhaupt hat sich das Buch, bis auf wenige Längen zu Beginn, flüssig, unterhaltsam und fast von selbst gelesen.

Es hat mir richtig Spaß gemacht, Tommy eine Zeitlang begleiten zu dürfen. Gerne hätte ich noch mehr über ihn und die anderen gelesen. 4 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Vielversprechender Serienauftakt

Stummer Schrei
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Worum geht’s?
Mehrere Menschen werden in die Luft gejagt. Sie haben eins gemein: Sie sind führend tätig für Unternehmen, die eine hohe CO2-Bilanz haben. Kriminalkommissarin Eva Nymann bekommt mehrere Briefe, ...

Worum geht’s?
Mehrere Menschen werden in die Luft gejagt. Sie haben eins gemein: Sie sind führend tätig für Unternehmen, die eine hohe CO2-Bilanz haben. Kriminalkommissarin Eva Nymann bekommt mehrere Briefe, die auf die Taten hinweisen. Der Stil der Briefe erinnert stark an ihren ehemaligen Partner Lukas Frisell. Doch ist er wirklich der „Terrorbomber“?

Meine Meinung:
Ich habe schon viel von Arne Dahl gehört und auch einige Bücher von ihm hier, aber der Kriminalroman „Stummer Schrei“ ist tatsächlich das erste Buch, das ich von ihm lese. Und Eva Nymanns erster Fall zu Verbrechen im Namen des Klimas hat es in sich. Besonders gut gefällt mir der Schreibstil. Mal sind wir in der Stadt, mal im Polizeirevier und mal im Wald. Und jedes Mal ist es absolut atmosphärisch. Als wäre man mit vor Ort.

Eva Nymann ist die Hauptprotagonistin. Eine Frau in ihren besten Jahren, die mit der NOVA ein Team zugeteilt bekommt, das den sog. Terrorbomber dingfest machen soll. Aber m.E. liegt hier die Hauptrolle eher bei ihrem ehemaligen Vorgesetzten Lukas Frisell, der zurückgezogen im Wald lebt und versucht, keinen CO2-Fußabdruck zu hinterlassen. Und bei Evas bester Freundin Sonja Ryd, die mit einem Alkoholproblem zu kämpfen hat. Dann haben wir noch Shabir Sarwani und Anton Lindberg sowie Anika Stolt, genannt Ankan. Ein Team, das absolut sympathisch ist und das in meinen Augen eine tolle Serienzukunft vor sich hat.

Das Buch selbst startet im ersten Kapitel ziemlich langsam. Aber das ist oft bei ersten Bänden einer Serie so, da hier meist erstmals das Team kennengelernt wird. Allerdings sind nur im ersten Viertel ein paar Längen, danach wird es immer rasanter. Wir haben solide Ermittlungen, dürfen bei den Teambesprechungen Mäuschen spielen. Es geht auch auf die Straße bzw. in den Wald, wo wir mit dem Team auf die Jagd gehen dürfen. Und hier wird es richtig spannend. Besonders die Szenen im Wald und bei den Preppern haben es mir angetan. Ich konnte den Wald förmlich riechen. Und obwohl es hier absolut rasant war, so haben die Beschreibungen des Autors doch auch entschleunigt und innehalten lassen. Das fand ich besonders faszinieren. Ebenso die Beschreibungen, wie Lukas im Wald gewohnt hat. Auch die Szenen mit Lukas in der Stadt waren genial. Und am Ende wurde es dann immer spannender und fesselnder. Auch, als klar war, wen wir jagen, stieg die Spannungskurve weiter an. Ein wirklich guter erster Teil mit solider Ermittlungsarbeit, packenden Verfolgungsszenen und mehreren Spannungspeaks, bei denen einem die Haare zu Berge standen. Ich werde die Serie auf jeden Fall weiterverfolgen, der Einstieg war fesselnd und vielversprechend. Außerdem gab es einen so gemeinen Cliffhanger am Schluss, dass man einfach wissen muss, wie es weitergeht!

Fazit:
Mit „Stummer Schrei“ startet Arne Dahl seine Krimiserie um Eva Nymann und ihr Team. Es geht zwar verhältnismäßig langsam los mit einigen Längen, wird aber im Laufe des Buches immer spannender und mitreißender. Wir haben ein interessantes Team, bekommen Einblicke in das Leben von Preppern. Wir jagen den Terrorbomber quer durch die Stadt und im Wald. Hier malt der Autor absolut atmosphärische Szenen, die mir wirklich gut gefallen haben.

Insgesamt ein solider Einstieg in eine Serie, bei der ich jetzt schon auf den 2. Teil gespannt bin. 4 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Vielversprechender Krimiauftakt

Hildur – Die Spur im Fjord
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Worum geht’s?
Als sie ein Kind war, verschwanden ihre Schwestern spurlos. Jetzt ist Hildur erwachsen, arbeitet als Kriminalbeamtin und hat mit ihrer dunklen Vergangenheit und noch dunkleren Vorahnungen ...

Worum geht’s?
Als sie ein Kind war, verschwanden ihre Schwestern spurlos. Jetzt ist Hildur erwachsen, arbeitet als Kriminalbeamtin und hat mit ihrer dunklen Vergangenheit und noch dunkleren Vorahnungen zu kämpfen. Als Jón, ein bekannter Pädophiler, ermordet aufgefunden wird, wird auch der Fall um ihre verschwundenen Schwestern wieder brisant.

Meine Meinung:
Mit „Hildur – Die Spur im Fjord“ startet Satu Rämö ihre Krimiserie um Hildur Rúnasdóttir, und dieser Auftakt kann sich wirklich sehen lassen. Ich bin allgemein ein Fan von Krimis und Thrillern aus dem hohen Norden, da allein durch die Umgebung schon immer eine Grundspannung gegeben ist. Und auch Frau Rämö, deren Wahlheimat Island ist, hat diese Spannung sehr gut umgesetzt. Obwohl der Schreibstil gleichmäßig und fast unaufgeregt vor sich hinfließt, hat mich das Buch doch sofort gepackt gehabt und atmosphärische Szenerien zum Leben erweckt.

Vor allem die Protagonisten gefallen mir gut. Allen vorn Hildur – deren dunkle Gabe gerne noch mehr hervorkommen kann. Aber auch Jakob, den ich mir wie einen strickenden Wikinger vorstelle, ist eine tolle Person und Beta, ihre Chefin, ebenfalls. Endlich mal eine Polizeistation, auf der sich alle verstehen und in der es keine Kämpfe zwischen den Kollegen oder zwischen Chef/Untergebenen gibt. Und wir durften in diesem ersten Teil alle ein bisschen kennenlernen, genug, um noch mehr über die drei erfahren zu wollen.

Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass die Autorin immer wieder Wissenswertes über das Land und die Leute einfließen ließ. Dadurch wirkte alles noch lebendiger. Ich empfand die Geschichte und die Personen dadurch realer. Als wäre man bei Hildur auf dem Beifahrersitz, wenn sie einen mit auf die Ermittlungen nimmt. Die übrigens sehr solide und authentisch waren. An diesem ersten Teil hat wirklich alles gepasst. Ein paar Längen gab es bei dem Kennenlernen der Leute, aber das ist meist bei ersten Bänden der Fall. Und obwohl die Spannungskurve gleichmäßig durchlief, gab es doch auch ein paar Spannungspeaks, die den Puls angeheizt haben. Zudem hatten wir immer wieder kursive Kapitel aus der Sicht des Täters, die wirklich wahnhaft angemutet haben, sowie einen gruseligen Schluss. Und die Autorin hat es zudem geschafft, meine Neugier anzuregen. Was ist damals passiert? Wird Hildur je erfahren, was aus ihren Schwestern geworden ist? Gibt es noch mehr Opfer? Und werden Hildurs Vorahnungen vielleicht in den Folgeteilen einen größeren Teil einnehmen und intensiver oder deutlicher werden? Das Buch hat mir definitiv Lust auf mehr gemacht und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band!

Fazit:
Mit ihrem Kriminalroman „Hildur – Die Spur im Fjord“ hat Satu Rämö es geschafft, meine Neugierde zu wecken. Nicht nur auf die Protagonisten, sondern auch darauf, wie es weitergeht. In unaufgeregter Sprache schafft sie eine anhaltende Spannung mit einigen Peaks, die wirklich grausam waren und Thrillerpotenzial hatten. Wir durften in den Kopf des Täters schauen, haben mit Hildur gemeinsam in die Vergangenheit geblickt und ich freue mich schon darauf, Hildur, ihr Team und ihre Suche weiterverfolgen zu dürfen. Bis auf einige Längen am Anfang beim Kennenlernen der Protagonisten hat mich das Buch absolut überzeugt und ich freue mich auf die Fortsetzung.

4 Sterne von mir!

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