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Veröffentlicht am 28.01.2024

Schöner Auftakt der Dilogie

Himmelsstürmerinnen - Wir greifen nach den Sternen
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Worum geht’s?
Schottland Ende des 19. Jahrhunderts: Haily, Emily, Ailis und Donella wachsen auf einem Adelsgut auf. Traditionell sollen sie verheiratet werden; doch die jungen Frauen wollen mehr. Lernen, ...

Worum geht’s?
Schottland Ende des 19. Jahrhunderts: Haily, Emily, Ailis und Donella wachsen auf einem Adelsgut auf. Traditionell sollen sie verheiratet werden; doch die jungen Frauen wollen mehr. Lernen, studieren und nach den Sternen greifen. Bei ihrer Grand Tour geht jede ihren Weg – wohin dieser sie wohl führt?

Meine Meinung:
Was historische Romane angeht, ist Sarah Lark eine meiner Lieblingsautorinnen. Besonders ihre Neuseeland-Bücher haben es mir angetan. Mit „Himmelsstürmerinnen – Wir greifen nach den Sternen“ startet sie eine neue Serie, diesmal eine Dilogie. Wir sind in Schottland, in Paris und in Boston. Und auch bei diesem Roman gefällt mir ihr Schreibstil. Leicht zu lesen aber zugleich unglaublich lebendig erschafft sie fiktive Figuren und Szenerien, in die sie historische Fakten mit einfügt.

Was mir bei Frau Lark besonders gefällt, ist, wie sie ihre Figuren zum Leben erweckt. Ich konnte mich bislang mit allen absolut identifizieren bzw. alle waren mir nach kurzer Zeit total ans Herz gewachsen und es war schön, sie in anderen Bänden wiederzutreffen. Das ist ihr hier leider nicht ganz gelungen. Vielleicht waren es mit 4 Hauptprotagonistinnen einfach zu viele. Wir haben eine Zeitlang Ailis intensiver begleitet und auch Donella. Haily und Emily kamen dadurch fast etwas kurz. Was ich sehr schade fand, weil sowohl die Diva Haily als auch die schüchterne Emily durchaus interessante Personen sind. Und auch Ailis und Donella konnten so nicht ganz in das Licht gestellt werden, das sie verdient hätten. Dennoch waren mir alle vier sympathisch.

Und auch ihr Lebensweg, den wir in diesem ersten Teil verfolgen durften, war spannend. Wir haben über die Harvard Computers gelesen, von denen ich noch nie gehört hatte. Über die Entwicklung von Luftschiffen und -ballons. Über die Erforschung von Tieren, insbesondere Graugänse. Und wir waren am Theater mit all seinen Intrigen. Dann immer noch die Standesdünkel von Schwarz/Weiß. Lauter spannende, geschichtliche Themen um die Frauen herum. Das hat mir wieder besonders gefallen, weil man bei Sarah Lark immer auch noch etwas lernt. Man lernt nicht nur tolle, fiktive Charaktere kennen und erlebt eine schöne spannende, emotionale Geschichte mit starken Frauen, die ihren Weg gehen, sondern erfährt auch noch Dinge, die man oft nicht oder nicht in dieser Tiefe wusste. Und in diesem Roman haben wir zudem am Ende noch einen richtig spannenden Showdown und einen Cliffhanger, der mich jetzt schon auf den zweiten Band neugierig macht. Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen und konnte mit den Mädels mitfühlen und mitlachen. Die Seiten sind nur so dahingeflogen und von mir eine ganz klare Leseempfehlung – Sarah Lark geht einfach immer und wenn ihr historische Romane mögt, dann ist die Autorin unbedingt ein Muss für euch!

Fazit:
Mit „Himmelsstürmerinnen – Wir greifen nach den Sternen“ beginnt Sarah Lark ihre Dilogie um Haily, Ailis, Emily und Donella, vier Frauen, die mehr wollen, als nur Hausfrau zu sein. Wir lesen über ihren Kampf, studieren zu dürfen und in der wissenschaftlichen Welt anerkannt zu werden. Wir erleben die Entwicklung von Heißluft- und Gasballons, erfahren etwas über die Harvard Computers und und und. Der Roman war wieder absolut mitreißend geschrieben und ich war schnell von der Geschichte gefesselt. Einziger negative Punkt ist, dass mit 4 Hauptprotagonistinnen leider das Wesen der einzelnen nicht ganz so hervortrat, wie das in Sarah Larks anderen Romanen der Fall ist. Für mich ist sie eine Meisterin im Erschaffen von Charakteren, die einen wie Freunde durch ihre Bücher begleiten, und das war hier leider etwas reduziert.

Dennoch habe ich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite verschlungen und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung der Dilogie - insbesondere wegen dem spannenden Schluss und dem Cliffhanger in diesem Band.

4 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Geschichten über die Geschichte der DDR

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Worum geht’s?
Heinz Labensky ist 79 und wohnt in einem Seniorenheim. Zeit seines Lebens hat er den Osten Deutschlands nicht verlassen. Bis er eines Tages einen Brief erhält von einer Frau, die behauptet, ...

Worum geht’s?
Heinz Labensky ist 79 und wohnt in einem Seniorenheim. Zeit seines Lebens hat er den Osten Deutschlands nicht verlassen. Bis er eines Tages einen Brief erhält von einer Frau, die behauptet, die Tochter von Rita, seiner Jugendliebe und ehemals besten Freundin zu sein. Rita, die plötzlich spurlos verschwand. Ohne nachzudenken, setzt Heinz Labensky sich in einen FlixBus und fährt los.

Meine Meinung:
Der Roman „Heinz Labensky – Und seine Sicht auf die Dinge“ ist ein gemeinsames Werk von Prof. Dr. Michael Tsokos und seiner Frau Anja Tsokos. Anders als die Thriller und Kriminalromane, die wir von Prof. Dr. Tsokos kennen, geht es hier ruhig zu und wir nehmen historische Einblicke in die ehemalige DDR. Der Schreibstil des Buches gefällt mir sehr gut, er ist bildhaft, direkt und mit einer Prise Humor.

Heinz Labensky ist ein 79jähriger Rentner mit niedrigem IQ, der als förderungsunfähig von der Grundschule genommen wurde und sich mit verschiedenen Aushilfsjobs durchs Leben geschlagen hat. Inzwischen wohnt er in einem Seniorenheim, wo er seinen Lebensabend verbringt. Ich mochte den alten, etwas verschrobenen Kauz, der einen ganz eigenen Kopf und eine ganz eigene Ansicht hat, sehr gerne.

Als ihn ein Brief erreicht, wird er nochmal mobil und zieht los - und da wird es dann richtig interessant, denn wir begleiten Heinz auf seinem Weg nach Rostock und erleben die tollsten Dinge mit ihm. Angefangen von der Gruppe Jungs auf Junggesellenabschied bis hin zu dem Mann, der auf dem Weg zu seiner Affäre ist. Und allen, denen er auf seinem Weg begegnet, erzählt Heinz eine Geschichte. Die Geschichte von ihm, von Rita und von der ehemaligen DDR. Hier verweben sich dann Fakten und Fiktion aufs Wildeste, aber ich fand das total unterhaltsam! Was Heinz angeblich alles erlebt hat – wobei er ja von sich sagt, dass er schon immer Geschichten erfunden hat. Bis auf wenige Längen hat es mir richtig gut gefallen. Wir bekommen Einblicke in das Leben der ehemaligen DDR, die Stasi, geheime Kinderheime, die Vorbereitung der Teilnehmer der Olympischen Spiele. Wir suchen das Bernsteinzimmer und erleben die Grenzöffnung und vieles mehr und alles an der Seite von Heinz. Und obwohl ich bereits geahnt habe, wie das Buch enden wird, nachdem er den Brief erhalten hat, so was das Ende doch total emotional und zu Herzen gehend und die letzten Seiten haben mich zu Tränen gerührt. Ein wirklich schönes Buch über einen Mann, der Geschichten aus und mit der Geschichte erzählt. Ich bin schon gespannt, ob noch ein weiteres gemeinsames Buch des Ehepaars erscheinen wird und wenn ja, was wir da lesen dürfen.

Fazit:
Prof. Dr. Michael Tsokos und seine Frau Anja Tsokos haben mit „Heinz Labensky – Und seine Sicht auf die Dinge“ gemeinsam einen wirklich unterhaltsamen Roman geschrieben. Auch wenn es zwischendurch einige Längen gab, so ist es doch unterhaltsam und mit einer Prise Humor geschrieben. Heinz, der sein Leben lang immer wieder Geschichten erfunden hat, unterhält uns auf der Fahrt nach Rostock wirklich grandios mit seinen Erzählungen, die Fakten und Fiktion verbinden. Sei es die Stasi, die Mauer und deren Öffnung, geheime Kinderheime und und und – hier bekommen wir einen wirklich spannenden Einblick in die Geschehnisse der ehemaligen DDR und es hat wirklich Spaß gemacht, von und über Heinz zu lesen. Und obwohl das Ende vorhersehbar war, ging es mir doch zu Herzen.

4 Sterne von mir und ich bin gespannt, ob es weitere gemeinsame Bücher des Ehepaars geben wird.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Pageturner für Romantik-Fans

Die vermisste Tochter
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Worum geht’s?
Vom Nachlassverwalter erhält Claudia ein Kästchen. In diesem sind die Zeichnung eines Wappens und eine Visitenkarte. Was haben diese beiden Dinge mit ihr bzw. ihrer Großmutter zu tun? Ihr ...

Worum geht’s?
Vom Nachlassverwalter erhält Claudia ein Kästchen. In diesem sind die Zeichnung eines Wappens und eine Visitenkarte. Was haben diese beiden Dinge mit ihr bzw. ihrer Großmutter zu tun? Ihr Weg zur Lösung des Geheimnisses führt sie nach Kuba.

Meine Meinung:
Mit „Die vermisste Tochter“ (Droemer Knaur, 12/2023) schreibt Soraya Lane den zweiten Roman ihrer Familiengeheimnis-Saga. Und auch hier erzählt sie in ihrem ausdrucksstarken Schreibstil zum einen aus der Gegenwart und zum anderen aus dem Havanna der 1950er Jahre zwei Geschichten, die doch eng miteinander verbunden sind.

Was mir gut gefällt ist, dass auch dieser Teil mit dem Besuch von Claudia beim Nachlassverwalter anfängt, wo diese ein Kästchen ausgehändigt bekommt. So hat bereits der erste Band gestartet und dies ist ein schöner roter Faden, der sich durch die Saga durchzieht. Und wie bereits im ersten Teil haben wir auch hier zwei Frauen, die miteinander verbunden sind und deren Leben bzw. Liebesleben fast parallel verläuft.

Ich finde es schön, einerseits die Gegenwart mit Claudias Suche zu verfolgen und andererseits Einblicke in die Vergangenheit zu bekommen und darin, was wirklich geschah. Auch hier begegnen wir wieder vielen sympathischen Charakteren – Mateo, der Claudia bei der Suche unterstützt, und sein Famlie sowie Marisa, Sara und wie sie alle heißen. Wir bekommen einen Einblick in das Leben privilegierter Töchter in den 1950er Jahren in Kuba. In die Zuckerrohrdynastie und den Umbruch des Regimes. Dies allerdings nur am Rande, was ich fast ein bisschen schade finde. Was für mich auch ein kleiner Negativpunkt ist, ist, dass wir zwei Liebesgeschichten haben, die zwar emotional aber auch ein bisschen Hollywood-kitschig sind. Dahinter kommt mir die Suche nach dem Geheimnis hinter dem Kästchen leider zu kurz, die für mich eigentlich im Mittelpunkt steht. Das hatte mir am ersten Teil besser gefallen, hier war der Fokus etwas mehr auf der Suche. Gut gefällt mir Hope, die wir auch hier wiedersehen und die das Hope’s House betreibt. Über sie würde ich gerne noch mehr erfahren. Wenn ihr hier also eine historische Suche erwartet, werdet ihr enttäuscht werden. Aber wenn ihr auf der Suche nach Romantik, Herz und Happy End seid, dann seid ihr hier genau richtig!

Fazit:
Soraya Lanes zweiter Teil ihrer Familiengeheimnis-Sage „Die vermisste Tochter“ führt uns ins Kuba der Gegenwart und der 1950er Jahre. Im Gegensatz zum ersten Teil tritt hier leider der Teil mit der Suche nach dem Familiengeheimnis etwas in den Hintergrund und wir erleben dafür zwei extrem romantische Liebesgeschichten. Das finde ich persönlich etwas Schade, weil mir gerade die Suche im ersten Band so gefalle hat. Aber wir haben auch hier wieder tolle Charaktere und bekommen einen kleinen historischen Einblick in die 1950er Jahre.

4 Sterne von mir und eine Leseempfehlung an alle, die eine romantische Ader haben.

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Veröffentlicht am 20.12.2023

Wundervolle Bilder treffen klassischen Text

Stolz und Vorurteil
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Worum geht’s?
Dagobert Bennet erfährt, dass eine wohlhabende Erpel Netherfield Park gemietet haben soll. Sofort sieht er seine Chance, eine seiner Töchter mit diesem zu verheiraten, um seine Geldsorgen ...

Worum geht’s?
Dagobert Bennet erfährt, dass eine wohlhabende Erpel Netherfield Park gemietet haben soll. Sofort sieht er seine Chance, eine seiner Töchter mit diesem zu verheiraten, um seine Geldsorgen loszuwerden.

Meine Meinung:
Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ ist definitiv einer meiner Lieblingsklassiker. Und diesen Klassiker hat Disney nun mit seinen Bewohnern aus Entenhausen kindgerecht wiederaufleben lassen. Die Geschichte wurde von Tea Orsi adaptiert und von Goodname Studio illustriert.

Und ich muss sagen: Das Buch lebt tatsächlich hauptsächlich von seinen wundervollen Bildern. Als Kind habe ich die Comics mit Mickey Mouse, Donald Duck & Co. verschlungen und so fand ich es wundervoll, die ganzen Charaktere wiederzusehen. Passend gekleidet in die Mode der damaligen Zeit. Als kleines Mädchen hätte ich die Bilder geliebt – Daisy in ihrem rosafarbenen Ballkleid, Mini mit ihrer glitzernden Schleife. Ein absoluter Mädchentraum. Außerdem sind immer wieder lustige Details in den Bildern zu finden, z.B. mit Billy der Ziege, und diese erzählen auch einen Teil der Geschichte. Es hat total Spaß gemacht, die Bilder detailliert zu betrachten und all diese nebenbei eingefügten Kleinigkeiten zu finden.

Von dem Text war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht, da er doch sehr knappgehalten war. Die Sätze waren einfach und kindgerecht, das Thema finde ich aber für die Altersempfehlung mit 4 Jahren zu kompliziert. Ich weiß nicht, ob 4jährige hier schon alles verstehen. Ansonsten war der Text doch eher oberflächlich an dem Klassiker orientiert, was ich fast ein bisschen schade fand. Aber in Verbindung mit den Bildern habe ich das Buch gerne gelesen und werde es sicher noch einige Male durchblättern, allein, um vielleicht noch mehr lustige Details in den Illustrationen zu finden. Das Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert für Kinder, die Disney mögen und sich konzentriert in Bildern verlieren können. Um den Text zu verstehen, sollten die Kleinen doch schon etwas älter als 4 Jahre sein.

Fazit:
Disneys „Stolz und Vorurteil“ lebt hauptsächlich von den wundervollen Illustrationen. Ich fand es schön, die Enten und Mäuse aus den Comics aus Kindertagen in diesem Klassiker von Jane Austen wiederzusehen. Der Text war kindgerecht, aber in meinen Augen etwas oberflächlich und hat den Klassiker nicht ganz so rübergebracht, wie ich mir das gewünscht hätte. Dafür waren die Bilder absolut genial. Ein Teil der Geschichte wurde von den Illustrationen erzählt und immer wieder waren lustige Details in den Bildern versteckt und es hat Spaß gemacht, sich hierin zu verlieren.
Einen Stern Abzug gebe ich für den kurzen Text, daher 4 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Erfrischend anders und unterhaltsam

Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (Die mörderischen Cunninghams 1)
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Worum geht’s?
Michael Cunningham wird aus dem Gefängnis entlassen – die Ideale Gelegenheit für ein Familientreffen in einem verschneiten, einsam gelegenen Hotel in den Bergen. Kurz, nachdem alle eingetroffen ...

Worum geht’s?
Michael Cunningham wird aus dem Gefängnis entlassen – die Ideale Gelegenheit für ein Familientreffen in einem verschneiten, einsam gelegenen Hotel in den Bergen. Kurz, nachdem alle eingetroffen sind, wird auch schon die erste Leiche entdeckt und Ernest Cunningham macht sich an die Ermittlungen.

Meine Meinung:
„Die mörderischen Cunninghams – Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen“ (Ullstein Buchverlage, 10/2023) ist ein Detektivroman von Benjamin Stevenson, der einfach anders ist. Der Erzähler in dem Roman ist gleichzeitig der fiktive Autor der Geschichte und wir hören auch immer mal wieder seine Stimme aus dem Off, was dem Ganzen einen sehr eigenen Charme verleiht. Der Schreibstil selbst ist geprägt von einem sarkastischen Humor, der immer wieder durchkommt und ansonsten leicht zu lesen und doch überaus bildhaft geprägt.

Die Familie selbst hat mir gut gefallen. Jeder der Cunninghams, egal ob von Geburt an oder angeheiretet, ist eine Type für sich und gemeinsam sind sie ein Haufen Protagonisten, der hier nicht besser hätte hineinpassen können. Einerseits typisch für solche Bücher, andererseits aber auch kultig und anders – manchmal musste ich ein bisschen an die Adams Family denken.

Die Geschichte selbst fließt vor sich hin, hat am Anfang einige Längen, wird dann aber immer mitreißender und spannender, wie ein Fluss, der sich auf einen Wasserfall zubewegt. Gut gefallen haben mir die selbstironischen und schwarzhumorigen Einschübe von Ernie, dem Erzähler. Spannend auch, wie nach und nach rauskommt, wer alles jemanden auf dem Gewissen hat und warum alle der/die mögliche Mörder/in sein könnten. Ein grundsolider Krimi zum Miträtseln, der mit einigen unvorhergesehenen Twists aufwartet und immer wieder eine Überraschung bereithält. Auch für die Lachmuskeln. Ich fand die Geschichte wundervoll unterhaltsam, auch wenn ich nie auf die Lösung gekommen wäre, die Ernie uns am Ende in einem Monolog präsentiert, was ein bisschen an Agatha Christie oder Sherlock Holmes erinnert aber doch auch sehr charmant ist. Und das alles vor einer Kulisse in den tief verschneiten Bergen – was will so ein Detektivroman mehr? Eine unterhaltsame Geschichte mit sympathischen Charakteren, die man besser doch nicht persönlich kennen möchte. Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung, wenn ihr gute Unterhaltung sucht und Spaß am Mitraten habt.

Fazit:
Benjamin Stevensons Detektivroman „Die mörderischen Cunninghams – Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen“ wartet auf mit einer Portion Humor, einer Menge gut dosierter Spannung und urigen, ganz eigenen Charakteren. Anfangs gibt es durchaus einige Längen, aber mit den Seiten steigt die Lesegeschwindigkeit und es wird immer rasanter. Außerdem ist der selbstironische Humor des Erzählers wirklich unterhaltsam und das Buch die perfekte Ablenkung zum Mitraten nicht nur für Zwischendurch. Die Cunninghams sind ein kurioser Haufen, der mir total gut gefallen hat, den ich aber lieber nicht persönlich kennenlernen möchte – lest das Buch, dann wisst ihr, warum.

4 Sterne von mir und gerne mehr von diesen schwarzhumorigen Büchern!

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