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Veröffentlicht am 11.12.2021

Wenn die Vergangenheit dich einholt und dein Leben ändert

Mutterliebe
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Worum geht’s?
Als die psychiatrische Anstalt Nazareth geschlossen wird, nutzen Marianne und Jesse das verfallene Gebäude für heimliche Treffen. Sie dringen immer tiefer vor und stoßen im Archiv auf Unterlagen, ...

Worum geht’s?
Als die psychiatrische Anstalt Nazareth geschlossen wird, nutzen Marianne und Jesse das verfallene Gebäude für heimliche Treffen. Sie dringen immer tiefer vor und stoßen im Archiv auf Unterlagen, die ihr Leben verändern. Und nicht nur ihr Leben, sondern auch das Leben der Generation nach ihnen.

Meine Meinung:
Der Roman „Mutterliebe“ von Erin Kelly (S. Fischer Verlag GmbH, 2021) ist ein absoluter Spannungsroman. Die Autorin erzählt aus drei unterschiedlichen Sichten und führt uns ins Jahr 1958, die 1980er Jahre und ins Jahr 2018. Der Schreibstil gefällt mir besonders gut. Das Buch ist leicht zu lesen und geht dennoch tief unter die Haut. Die Beschreibungen der Autorin der Gebäude, des Ortes, der Menschen und der Emotionen sind einfach unglaublich, es ist, als würde man sich einen Film anschauen! Besonders die Szene in Nazareth im Glockenturm – erschreckend realistisch!

Besonders fasziniert hat mich die Geschichte von Helen im Jahr 1958, als Nazareth noch in Betrieb war. Erin Kelly hat die Psychologie und die psychiatrischen Behandlungen und Therapien wiederaufleben lassen. Die Elektroschocks, wie Menschen gegen ihren Willen behandelt wurden, es war erschreckend und fesselnd zugleich. Die Patientinnen – absolut authentisch dargestellt. Norma, der wir später wiederbegegnen; ich hatte Gänsehaut! Dann die Jugend von Marianne und Jesse, wie sie sich in dem verfallenden Gebäude treffen, das Archiv und die Patientenunterlagen finden, mit denen alles beginnt. Und später die Gegenwart, erzählt aus der Sicht von Honor, Mariannes Tochter, die an Borderline leidet. Auch ihr Leben ist faszinierend und erschreckend zugleich. Und die Verbindungen, die die Autorin zwischen diesen Personen zieht, sind absolut krass. Es war so fesselnd und ich konnte mich absolut fallenlassen und diese Reise durch die Jahrzehnte miterleben, als wäre ich vor Ort gewesen!

Am Anfang wusste ich nicht, worum es geht, was hinter allem steckt, alles war irgendwie verworren und dennoch war eine unterschwellige Spannung greifbar und ich musste einfach weiterlesen. Wie die Autorin dann die Leben der Protagonisten verbunden hat durch die Ereignisse der Vergangenheit, den Unfall, die weiteren Geschehnisse – es war so unheimlich fesselnd und mitreißend. Und besonders gut hat mir das Ende gefallen. Honor. Baby Clay. Ein Ende, das alles wieder auf Anfang setzt. Eine Mutterliebe, die schützen möchte, um Unheil zu verhindern, die aber durch Verschweigen alles schlimmer macht und alles ändert. Dieses Buch war das erste, das ich von Erin Kelly gelesen habe, aber sicher nicht das letzte!

Fazit:
Mit „Mutterliebe“ schreibt Erin Kelly einen Spannungsroman, der es wirklich in sich hat. Wir reisen mit ihr ins Jahr 1958 und erleben mit, wie es Helen in Nazareth ergeht. Wie mit Patienten in psychiatrischen Anstalten umgegangen wird. Sie werden gefesselt, bloßgestellt, Elektroschocktherapien ausgesetzt. Dann gehen wir weiter in die 1980er Jahre. Marianne und Jesse finden zueinander und werden schließlich durch ein schreckliches Geheimnis lebenslang miteinander verbunden. Und das Buch endet in der Gegenwart bei Honor, der Tochter von Marianne. Doch ist mit der Gegenwart wirklich Schluss oder beginnt hier alles wieder dort, wo das Schicksal seinen Lauf nahm?

4 Sterne von mir für diesen fesselnden Spannungsroman!

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Eine ebenso spannende wie erschreckende Utopie

Q
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Worum geht’s?
Menschen werden nicht mehr durch ihr Selbst bestimmt, sondern durch den sog. Q-Wert. Was du machst, was du darfst, wer du bist – alles steckt in der Zahl hinter diesem Wert. Als Elenas 9-jährige ...

Worum geht’s?
Menschen werden nicht mehr durch ihr Selbst bestimmt, sondern durch den sog. Q-Wert. Was du machst, was du darfst, wer du bist – alles steckt in der Zahl hinter diesem Wert. Als Elenas 9-jährige Tochter durch einen Test fällt, wodurch ihr Q-Wert abfällt und sie auf eine Schule für wertvollere Familien in Kansas gesteckt wird, folgt Elena ihr und kommt schrecklichen Machenschaften auf die Spur.

Meine Meinung:
Der dystopische Roman „Q“ von Christina Dalcher (S. Fischer Verlage GmbH, 2021, Übersetzerin Michaela Grabinger) ist ein absolut spannendes Buch. Die Autorin nimmt Bezug auf die Eugenik im Dritten Reich, die laut der Autorin bis in die 1970er Jahre noch ähnlich praktiziert wurde. Mich hat das Bewertungssystem zudem ein bisschen an China erinnert, das seinen Bürgern ein ähnliches System aufgezwungen hat. Der Schreibstil der Autorin war flüssig und leicht, aber auch intensiv und mitreißend. Mir haben auch die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit gut gefallen.

Elena und Freddie waren mir total sympathisch. Auch, dass Elena für ihre Tochter alles aufgibt, ihr Leben und sogar ihre Gesundheit. Das ist wahre Mutterliebe. Und Elenas Oma hatte ich direkt ins Herz geschlossen, ebenso Lissa und Ruby Jo. Elenas Oma lag gar nicht so falsch mit ihren Vermutungen. Auch die anderen Charaktere waren gut dargestellt, z.B. Elenas Mann Malcolm. Die Veränderung, die wir bei ihm erlebt haben war absolut erschreckend. Vor allem auch in Bezug auf die Rückblicke.

Die Geschichte selbst war total mitreißend. Das Thema ist immer noch aktuell, auch im Hinblick auf Social Media. Alles wird immer mehr durch „Likes“ und dadurch bestimmt, welchen Wert man scheinbar nach außen hin hat. Und Christina Dalcher erweitert diesen Wert in ihrem Buch noch. Wir bekommen mit, wie die Wurzeln des Q-Wert entstehen. Wie langsam aber immer intensiver versucht wird, die perfekten Menschen zu bilden und welche erschreckenden Ausmaße das alles annehmen kann. Das Buch öffnet einem die Augen, wie schnell Dinge passieren können, die man gar nicht möchte. Die Idee, die Geschichte dahinter und die Umsetzung haben mir wirklich sehr gut gefallen, auch wenn ich mir an einigen Stellen mehr Tiefe und detailliertere Hintergrundinformationen gewünscht hätte. Ich fand es spannend, mitzuverfolgen, wie Elena, Lissa und Ruby Jo ermittelt haben und wie investigativer Journalismus Dinge ans Licht bringen und verändern kann. Wie wichtig Wissen für die Menschen ist! Und ganz besonders der finale Showdown, als die Spannungskurve nochmals richtig anstieg und es um alles geht. Ich habe so mit Elena mitgefiebert, ihr nur das Beste gewünscht. Schade, dass das Buch nicht länger war!

Fazit:
Mit „Q“ schildert Christina Dalcher eine absolut spannende und unglaublich erschreckende Dystopie, die aufzeigt, wie schnell sich Dinge ändern können. Sie setzt hierzu das Thema Eugenik ein, aber wir bekommen auch Einblick in den investigativen Journalismus. Mir gefällt es, dass die Autorin sowohl die Gegenwart als auch die Vergangenheit in ihren Roman mit einbezieht und wir so miterleben dürfen, wie ein schreckliches System entsteht, Leben verändert und beeinflusst werden. Und besonders gut haben mir die Protagonisten gefallen; die sympathischen wie Elena, Lissa, Ruby Jo ebenso wie auch die unsympathischen Charaktere. Es war ein Erlebnis, Elena auf ihrer Fahrt nach Kansas zu begleiten und alle Entwicklungen mit ihr miterleben zu dürfen. Teilweise hätte ich mir ein bisschen mehr Hintergrundinformationen oder Tiefe gewünscht, aber das Buch war spannend, bis zum Ende und das Thema hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht.

4 Punkte von mir für diese spannende und ungewöhnliche, aber auch erschreckende Utopie!

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Der geniale Pendergast – mysteriöser denn je

BLOODLESS - Grab des Verderbens
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Worum geht’s?
In Savannah werden mehrere komplett ausgeblutete Leichen aufgefunden. Steckt wirklich der mysteriöse Vampir von Savannah dahinter? Special Agent Pendergast und sein Partner Agent Coldmoon ...

Worum geht’s?
In Savannah werden mehrere komplett ausgeblutete Leichen aufgefunden. Steckt wirklich der mysteriöse Vampir von Savannah dahinter? Special Agent Pendergast und sein Partner Agent Coldmoon werden mit dem Fall betraut und kommen Dingen auf die Spur, die bis ins Jahr 1971 zurückreichen und die Constance Greene ihrer Vergangenheit näher denn je bringen.

Meine Meinung:
Endlich ist mit „Bloodless – Grab des Verderbens“ von Preston & Child der 20. Fall für Special Agent Pendergast da! Ich muss sagen: Für mich ist immer der Dezember, wenn der neue Pendergast rauskommt, das absolute Bücherhighlight des Jahres und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Die Geschichte ist ebenso mitreißend wie unglaublich. Der Schreibstil des Autoren-Duos ist einfach einmalig und es gibt nur wenige Thrillerserien, die mich nach so vielen Teilen noch so begeistern können, wie die Serie um den genialen Pendergast.

Pendergast ist einfach einmalig. Man hat das Gefühl, er kann alles und weiß alles. Er ist mein absoluter Lieblingsprotagonist. Genauso wie sein Mündel Constance Greene, die Frau, die schon weit über 100 Jahre als ist und immer an Pendergasts Seite. Die ein ungeheures Wissen hat, unzählige Sprachen spricht und genauso tough wie intelligent ist. Und auch Agent Coldmoon, der nunmehr den 3. Teil an Pendergasts Seite ermittelt, ist ein tolle Charakter. Der Mann mit dem indianischen Hintergrund, der gerne verbrannten Kaffee mag, aus Pendergast und Constance noch nicht so ganz schlau wird aber immer mehr mit den beiden zu einem sich perfekt ergänzenden Trio verwächst. Und auch die anderen Protagonisten sind perfekt gewählt. Der Senator, das Kamerateam, der Geisterbeschwörer Moller mit seiner Kamera. Und vor allem auch der Detective vor Ort, Alanna Delaplane. Sie würde ich gerne wiedertreffen.

Die Story selbst hat es ebenfalls wieder in sich. Normalerweise bin ich kein Fan von Science-Fiction oder mysteriösen oder unerklärlichen Phänomenen, aber Preston & Child schaffen es, dass diese phantastischen Dinge absolut normal und real wirken – darin sind sie wirklich Meister. Der Ausflug in die anderen Universen – unglaublich aber dennoch so real dargestellt. Es beginnt schon spannend im Jahr 1971 und geht in der Gegenwart genauso spannend weiter. Ich war absolut mitgerissen von der Geschichte. Normalerweise bin ich gerne mit den Ermittlern auf Augenhöhe, hier finde ich es aber gerade besonders gut, wenn Pendergast den LeserInnen immer einen Schritt voraus ist. Man hat das Gefühl, dass man von ihm noch so viel lernen kann. Und dann der fulminante Showdown. Im Hier und Jetzt und zwischen den Welten. Es war so unglaublich und einfach genial und typisch Pendergast. Leider lassen uns die Autoren wieder mal mit einem Cliffhanger zurück. Wo ist Pendergast? Sucht er Constance? Und Constance? Wird sie die Mission, die sich ihr so unverhofft eröffnet hat, abschließen können? Ich hoffe so auf einen schnellen nächsten Teil, weil ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht!

Fazit:
Mit dem 20. Fall um Special Agent Pendergast, „Bloodless – Grab des Verderbens“ hat das Autorenduo Preston & Child wieder einmal ein Meisterwerk vollbracht. So unglaublich und phantastisch die Story ist, so real wirkt sich doch. Ein Phänomen, das den Autoren gelingt, wie sonst niemandem. Pendergast ist wieder in Höchstform, so wie wir ihn kennen und lieben. Und gemeinsam mit Constance Greene und Agent Coldmoon wachsen sie zu einem immer bessern Trio zusammen. Auch die Story selbst ist wieder spannend von Anfang bis Ende und hält uns Leser ganz schön auf Trab bis hin zum fulminanten Showdown am Schluss.

5 Sterne von mir und ich hoffe, dass wir schnell mit einem nächsten Teil von diesem gemeinen Cliffhanger erlöst werden!

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Unglaublich emotional und unheimlich fesselnd

Diana (Ikonen ihrer Zeit 5)
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Worum geht’s?
Viele haben sie damals miterlebt, die Traumhochzeit zwischen Charles und Diana. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt und Diana merkt bald, dass ihr Traum doch nur ein goldener Käfig ist. ...

Worum geht’s?
Viele haben sie damals miterlebt, die Traumhochzeit zwischen Charles und Diana. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt und Diana merkt bald, dass ihr Traum doch nur ein goldener Käfig ist. Und sie ist nicht bereit, sich allen Zwängen bedingungslos zu unterwerfen.

Meine Meinung:
„Diana – Königin der Herzen“ von Julie Heiland (Ullstein Buchverlage, November 2021) ist eine Mischung aus Biografie und Fiktion. Auf dem Cover erkennt man sie gleich – Lady Di. Ich war damals noch ein Kind aber ich weiß noch, wie fasziniert meine Mutter von ihr war. Sie hat alles über sie gesehen und gelesen und auch die Übertragung der Hochzeit von Diana und Charles haben wir damals live im Fernsehen mit angesehen. Von daher habe ich einen kleinen Eindruck von Dianas Leben mitbekommen und konnte viel Bekanntes im Buch der Autorin wiederfinden. Auch der Schreibstil, die Beschreibung der Etikette am Hof, der Paläste, der Mitglieder des Königshauses und dann die fiktive Geschichte, die Julie Heiland darum geschrieben hat, haben mich einfach mitgerissen. Der Schreibstil war leicht und doch so gefühlvoll und intensiv.

Diana, ein Mädchen, das scheinbar ihren Traum lebt. Ein Märchen, wie es sich viele Frauen wünschen. Doch nicht alles ist, wie es scheint. Und Diana hatte viel zu kämpfen. Mit den Regeln, den Erwartungen, den Zwängen. Und am meisten wohl gegen sich selbst, weil sie sich selbst nie genug war. Es hat mich beeindruckt, wie gut die Autorin die Gefühle von Diana zu Papier gebracht hat. Es kam einem nicht fiktiv, sondern wirklich real vor – so könnte es gewesen sein. Auch die Gespräche zwischen ihr und Charles, zwischen ihr und Elizabeth. Die Kämpfe, die sie immer wieder ausfechten musste. Dann ihre Auftritte in der Öffentlichkeit – ich hatte gleich wieder die entsprechenden Bilder aus den Medien im Hinterkopf. Dann die Ausführungen über die Bulimie, gegen die Diana fast ihr ganzes Leben lang angekämpft hat. Die Beschreibung der Gedanken und Gefühle, die hinter dieser Krankheit stehen. Auch dies hat die Autorin einfach nur perfekt dargestellt, sodass jeder es verstehen und mitfühlen konnte.

Das Buch hat mich wirklich von der ersten zur letzten Seite begeistert und mir das Leben und auch die vielen guten Dinge, die Lady Di in ihrem Leben getan hat, wieder vor Augen geführt. Sie ist durch dieses Buch für mich noch ein bisschen intensiver und stärker geworden. Eine Frau, die viel zu kämpfen hatte, der immer wieder Steine in den Weg gelegt wurden, die alles für ihre Kinder und ihre Mitmenschen gegeben hat, die nie aufgegeben hat und immer wieder aufgestanden ist. Eine wirklich starke Frau, die am Ende mit dem Leben bezahlen musste, dass sie für sich selbst eingestanden ist. Diana ist wirklich immer noch die Königin der Herzen!

Fazit:
In „Diana – Königin der Herzen“ erweckt Julie Heiland die Prinzessin von Wales noch einmal zum Leben. Die Übergänge von biografischen und fiktiven Details sind so fließend, dass einem alles real vorkommt. Als würde man am Leben von Lady Di teilnehmen. Die Gespräche, die Reisen, die Vorgänge im Palast. Ich konnte alles direkt vor mir sehen. War von der ersten bis zur letzten Seite wie das sprichwörtlich kleine Mäuschen, das alles mitbekommt. Das Buch ging zu Herzen, hat Diana nochmals aufleben lassen und teilweise habe ich beim Lesen die Bilder aus der Presse vor mir gesehen. Ein wirklich schönes Buch über eine Frau, für die nur scheinbar ein Märchen wahr wurde, das sie letztendlich mit ihrem Leben bezahlen musste.

5 Sterne von mir für diese eindrucksvolle Geschichte über Lady Di, die für viele immer noch ein Vorbild ist und immer die Königin der Herzen bleiben wird!

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Alte Spuren und ein Fall, der seine Wurzeln bis tief in Wirtschaft und Politik gräbt

Eingeholt
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Worum geht’s?
Agentin Atlee Pine ist auf der Suche nach ihrer Schwester, die seit 30 Jahren vermisst wird. Dabei kreuzen sich ihre Ermittlungen mit denen von John Puller und gemeinsam decken sie eine noch ...

Worum geht’s?
Agentin Atlee Pine ist auf der Suche nach ihrer Schwester, die seit 30 Jahren vermisst wird. Dabei kreuzen sich ihre Ermittlungen mit denen von John Puller und gemeinsam decken sie eine noch viel größere Verschwörung auf – und bezahlen ihr Wissen fast mit dem Leben. Wem kann man vertrauen? Wer lügt?

Meine Meinung:
„Eingeholt“ von David Baldacci ist bereits der dritte Thriller mit Atlee Pine, und obwohl ich die ersten beiden Teile nicht gelesen habe, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, etwas zu vermissen. Das Buch kann man durchaus auch ohne Vorkenntnisse lesen. Allerdings hatte ich nach dem Lesen den starken Wunsch, mehr über Atlee Pine zu erfahren und ich werde mir auf jeden Fall auch die ersten beiden Teile noch holen, da mir die Agentin einfach unheimlich gut gefällt. Auch der Schreibstil ist wieder genial. Der Aufbau des Falls, das Spinnen der Verwicklungen bis tief hinein in die oberen 10.000; einfach genial. Ein typischer Baldacci und dennoch einzigartig. Baldacci gelingt es immer wieder, seine LeserInnen in eine Welt der Spannung zu entführen, die absolut fesselt und den Wunsch weckt, noch schneller noch mehr erfahren zu wollen.

Atlee Pine wie gesagt ist ein Charakter, der mich absolut fasziniert! Sie ist einfach genial, ihre Art, was sie kann, wie sie ermittelt, wie sie denkt. Und fast genauso gut finde ich Carol Blum, ihre Assistentin. Obwohl sie noch gar nicht so alt ist, war sie in meinem Kopf ein bisschen eine häusliche Miss Marple. Auch sie musste man einfach vom ersten Moment an gernhaben. Ich fand sie zuckersüß. Und John Puller – ich kenne die ersten zwei Teile nicht, aber könnte mir John und Atlee durchaus als perfektes Paar vorstellen. Diese drei stellen für mich eines der besten Ermittlertrios dar, die ich seit langem kennengelernt habe!

Auch der Fall selbst hatte mich von der ersten Seite an fasziniert. Nicht nur die Geschehnisse in dem Hochhaus, das Zusammenspiel von Drogen, Erpressung, Menschenhandel, Prostitution und das bis hinein in die oberen Ränge von Politik und Wirtschaft, sogar bis hinein ins Militär und FBI. Dann die Szenen auf der Straße, die Verfolgungsjagden – ich habe jedes Mal mitgefiebert, bin zusammengezuckt, als der Schuss hinter dem Kaffee viel, in dem Atlee und John sich mit Tony getroffen hatten. Alles geschah oftmals so plötzlich und unerwartet – hinter jeder nächsten Seite hat man wieder ein Attentat vermutet. Und dann die Reise in Atlees Vergangenheit, zu Mercy. Ich hatte so mit ihr gehofft! Hätte so gerne auch dieses Rätsel gelöst. Und ich werde auf jeden Fall mit Atlee im nächsten Teil dabei sein und hoffentlich gemeinsam mit ihr die Schatten ihrer Vergangenheit verscheuchen. Ein geniales Buch, fesselnd und mitreißend bis zum Ende!

Fazit:
Der dritte Teil von David Baldaccis Thrillerserie um FBI-Agentin Atlee Pine heißt „Eingeholt“ und der Titel passt wirklich gut. Ich habe die anderen Teile nicht gelesen, hatte aber nie das Gefühl, Informationen zu vermissen. Höchstens den Wunsch, Atlee schon früher begegnet zu sein. Dieser Teil auf jeden Fall war absolut mitreißend und spannend. Ich mochte die Protagonisten. Atlee ist eine geniale Frau, Carol einfach nur zum Knuddeln und John – ich hoffe, die beiden (Atlee und John) finden zueinander, irgendwie würden sie für mich ein perfektes Paar abgeben. Dann der Fall selbst, die Verwicklung von Politik und Wirtschaft in fast schon mafiöse Verbrechenskartelle. Es war einfach nur mitreißend und spannend. Und am Ende: Hat jetzt die Vergangenheit Atlee „eingeholt“ oder Atlee die Vergangenheit? Lest es selbst und findet es heraus!

5 Sterne von mir für ein Buch über eine Agentin, die irgendwie ein bisschen ein Vorbild ist.

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