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Veröffentlicht am 23.09.2021

Unglaublich authentisch und spannend – ein absoluter Pageturner

Abgefackelt
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Worum geht’s?
Nach dem Überfall auf seine Verlobte nimmt sich Pau Herzfeld eine Auszeit. Um zur Ruhe zu kommen, übernimmt er kurzfristig die Pathologenstelle in Itzehoe. Doch was eine Auszeit sein sollte, ...

Worum geht’s?
Nach dem Überfall auf seine Verlobte nimmt sich Pau Herzfeld eine Auszeit. Um zur Ruhe zu kommen, übernimmt er kurzfristig die Pathologenstelle in Itzehoe. Doch was eine Auszeit sein sollte, entwickelt sich rasch zu einem noch gefährlicheren Fall, als der zuvor.

Meine Meinung:
Mit „Abgefackelt“, dem zweiten Teil der Thriller-Serie um Paul Herzfeld, übertrifft der Autor Michael Tsokos sich noch einmal deutlich. Schon der erste Teil war mitreißend, aber dieser Teil hat es noch mehr in sich. Seine Kenntnisse als Professor der Rechtsmedizin bringt Tsokos wieder einmal genial ein. Diese Kenntnisse lassen die Beschreibung der Tatorte, der Krankheitsbilder etc. noch plastischer und realistischer wirken. Und auch der Schreibstil ist einfach genial! Das Buch hatte mich von der ersten Seite an.

Paul Herzfeld steckt in diesem Teil ein bisschen in einer Sinnkrise. Seine Verlobte hat sich etwas zurückgezogen nach den Erlebnissen im 1. Teil und auch er selbst sieht in jedem Schatten den ehemaligen Kollegen Schneider. Dennoch lässt sich Herzfeld nicht unterkriegen. Mir gefällt sein Charakter sehr gut. Er ist stark, wirkt real. Er ist verlässlich, umgeht aber auch mal die Gesetzte. Man kann sich auf ihn verlassen und er hat einen Instinkt, der ihm mehr als einmal das Überleben gesichert hat. Auch sein Schwager Lars hat in diesem Band wieder einen kurzen, aber sehr wichtigen Gastauftritt. Ebenso Thomforde ist wieder mit dabei, auch er nur kurz.

Und auch in diesem Teil schafft es Tsokos wieder, reale Fälle, reale Begebenheiten, reale Vorkommnisse in einen außergewöhnlichen Thriller zu verpacken. Vielleicht sind es gerade diese wahren Hintergründe, das Wissen, dass nicht alles komplett erfunden ist, was diesen Thriller noch grausamer macht. Von Anfang an ist eine Spannung da, dich sich zum Ende hin immer mehr und mehr steigert und der Showdown am Schluss ist einfach nur genial! Auch hier lässt uns der Autor wieder mit einem kleinen Cliffhanger stehen – aber zum Glück habe ich den nächsten Teil schon hier liegen.

Fazit:
Mit „Abgefackelt“ setzt Michael Tsokos die Thrillerreihe um Paul Herzfeld fort. Ich fand das Buch noch spannender, noch realistischer, noch mitreißender als den ersten Teil. Überhaupt fasziniert mich, dass Tsokos seine Bücher anhand von realen Vorkommnissen aufbaut, vielleicht werden gerade dadurch die Storys noch krasser. Durch seine Erfahrung als Professor der Rechtsmedizin wirken auch die Tatorte sowie die Taten selbst noch realistischer und grausamer. Hier lässt der Autor wirklich kein Detail aus.

5 Sterne für dieses blutige Meisterwerk – ich freue mich schon auf den nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Spannend, amüsant, kurzweilig und mystisch – eine wirklich strange Geschichte

The Stranger Times
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Worum geht’s?
The Stranger Times ist die Außenseiterzeitung für das Unerklärliche. Als Hannah nach der Trennung von ihrem Mann Geld braucht und sich auf Jobsuche macht, landet sie dort eher zufällig. Als ...

Worum geht’s?
The Stranger Times ist die Außenseiterzeitung für das Unerklärliche. Als Hannah nach der Trennung von ihrem Mann Geld braucht und sich auf Jobsuche macht, landet sie dort eher zufällig. Als stellvertretende Chefredakteurin. Zunächst hält sie die Inhalte der Zeitung für Unsinn – bis plötzlich seltsame Ereignisse und Kreaturen auftauchen, die sie ihr bisheriges Weltbild infrage stellen lassen.

Meine Meinung:
Unter dem Pseudonym C.K. McDonnell startet der britische Comedian Caimh McDonnell mit „The Stranger Times“ eine Trilogie, in der sich britischer Humor, Mystik, Spannung und Kurioses gekonnt vermischen. Ein bisschen wurde ich beim Lesen an Christopher Moore erinnert. Genauso gekonnt bringt auch C.K. McDonnell unerklärliche Phänomene mit der Realität in Einklang, sodass sie beim Lesen real wirken. Das Buch ist von Anfang an spannend und ist mit dem schwarzen Schnitt zudem noch ein absoluter Hingucker.

Auch die Charaktere sind einfach einmalig. Hannah, die sich von ihrem reichen Ehemann trennt und einen Job bei The Stranger Times findet. Die ganz ihre Frau steht und sich nicht unterkriegen lässt. Grace, die eigentliche Chefin der Zeitung, die schon ewig da ist und alle im Griff hat. Ox und Reggie, die Journalisten der Zeitung, die so gegensätzlich sind, wie sie sich perfekt ergänzen. Stella, der jüngste Part der Truppe mit ihren grünen Haaren. Manny aus der Druckerei – der von sich selbst in der Mehrzahl und dritten Person spricht und nicht zuletzt Banecroft, der Chefredakteur, der irgendwie mit dem Leben abgeschlossen zu haben scheint und dann auch wieder nicht. Eine Truppe, wie man sie sich nicht kurioser vorstellen könnte und die absolut genial und einmalig ist und die ich unbedingt weiter kennenlernen möchte.

Obwohl ich es mit mystischen Romanen nicht so habe, hatte mich der Autor mit der Geschichte doch sofort gefesselt. Es gab Szenen, die einfach nur zum Schmunzeln waren. Und immer, wenn es zu mystisch für mich wurde, war es dennoch zugleich so spannend, dass es wieder absolut der Hammer war. Ich konnte nicht aufhören zu lesen! Es war so fantasievoll und lebendig, das Buch hat mich wirklich begeistert. Die Story selbst war so unglaublich wie außergewöhnlich und hatte am Ende – wie ein guter Thriller – einen fulminanten Showdown, der auch ein Ende hätte sein können, wenn man nicht wüsste, dass es sich um eine Trilogie handelt. Umso mehr kann ich mich nun auf den zweiten Teil freuen und hoffe, dass dieser nicht zu lange auf sich warten lässt.

Fazit:
Mit „The Stranger Times“, dem ersten Teil seiner Trilogie, lässt C.K. McDonnell das Unmögliche und Mystische wahr werden. Die Story hatte mich sofort gepackt. Die Charaktere waren einfach nur genial. Es war spannend und mitreißend, amüsant und unglaublich. Ein Buch, das Fantasie, Magie und Thriller in sich vereint – und mich auch ein bisschen an die Bücher von Christopher Moore erinnert hat. C.K. McDonnell hat mit diesem Buch einen sehr gelungenen Auftakt geschaffen, mich zum Lachen, zum Mitfiebern und zum immer Weiterlesen gebracht.

5 Sterne von mir für dieses ungewöhnliche aber auch außergewöhnliche Buch mit den großartigen Figuren, die ich unbedingt wiedertreffen möchte!

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Packender Auftakt einer neuen Thrillerserie

Abgeschlagen
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Worum geht’s?
Zwei Leichen werden in einem Park entdeckt – grausam hergerichtet und zerstückelt. Neben den Leichen eine Machete, die eigentlich in der Asservatenkammer im rechtsmedizinischen Institut liegen ...

Worum geht’s?
Zwei Leichen werden in einem Park entdeckt – grausam hergerichtet und zerstückelt. Neben den Leichen eine Machete, die eigentlich in der Asservatenkammer im rechtsmedizinischen Institut liegen sollte. Wie kommt die Machete dahin? Als dann auch noch der Hausmeister des Instituts mit einer mysteriösen Nachricht zu Paul Herzfeld kommt, glaubt der nicht mehr an den scheinbar bereits gefundenen Täter.

Meine Meinung:
Mit „Abgeschlagen“ startet Michael Tsokos in eine Thrillerserie, die sich um den Rechtsmediziner Paul Herzfeld dreht, den wir schon aus seinen anderen Büchern kennen. Wie wir es von Tsokos gewohnt sind, startet auch dieses Buch direkt mit einer großen Portion Spannung, die sich im Verlauf des Geschehens immer mehr aufbaut. Die Story ist einerseits vorhersehbar, andererseits dennoch undurchsichtig und gespickt mit blutigen Details, die definitiv nichts für schwache Nerven sind.

Hauptprotagonist ist Paul Herzfeld. Er lebt zusammen mit seiner Verlobten Petra und der gemeinsamen Tochter Hannah in Kiel. Dort arbeitet er seit etwas über einem Jahr als Rechtsmediziner. Darüber hinaus hat er ein perfektes kriminalistisches Gespür und denkt über den Sektionssaal hinaus. Er gefällt mir sehr gut. Ist familiär, zielstrebig und gerissen. Dann treffen wir auch den Ermittler Thomforde wieder. Ihn kennen wir ebenfalls aus den anderen Büchern des Autors und auch er ist ein authentischer Charakter und ich hoffe, dass er auch in den weiteren Teilen gemeinsam mit Paul Herzfeld ermittelt. Genauso hoffe ich, dass wir auch die Gastrechtsmedizinerin Tattoli weidersehen werden – militärisch ausgebildet und gewieft hätte ich von ihr gerne noch viel mehr erfahren.

Der Fall selbst hatte mich von der ersten Seite an. Lediglich die vielen weiteren Sektionen hatten mich etwas verwirrt. Da hatte die Geschichte am Anfang für mich doch einige Längen, die aber schnell verfolgen sind und im Nachhinein hat man dann auch den Sinn des Ganzen erkannt. Das Buch war dann einfach nur packend und Tsokos hat den Fall gekonnt aufgebaut, immer wieder Spannungspeaks eingebaut und der Showdown am Ende hat die Seiten nur so dahinfliegen lassen! Und ganz am Ende gab es dann noch einen Cliffhanger und einen Zeitungsartikel, der uns schon auf das nächste Buch hoffen lässt und ich bin froh, dass ich den nächsten Teil bereits hier habe, da ich unbedingt wissen muss, wie es weitergeht!!!

Fazit:
Mit „Abgeschlagen“ gelingt Michael Tsokos ein genialer Serienauftakt in seine neue Thrillerserie um den Rechtsmediziner Paul Herzfeld. Die Charaktere, die wir teilweise bereits aus den anderen Büchern des Autors kennen, sind perfekt gewählt und absolut authentisch. Nach einer kleineren Länge am Beginn des Buches war ich dann sofort drin in der Geschichte. Es war blutig und spannend. Man kam der Lösung immer näher und war sich doch erstmal nicht sicher, bis man endlich mit einem fulminanten Showdown am Schluss erlöst wurde – und dennoch auch noch einen Cliffhanger hatte bei dem ich froh bin, dass ich den nächsten Teil bereits hier habe, weil ich unbedingt weiterlesen muss!!!

4 Sterne von mir für diesen sehr gelungenen Auftakt zu einer neuen Thrillerserie, die definitiv auf meine Must-Read-Liste kommt!

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Unglaublich spannend, mitreißend und informativ – ein absoluter Pageturner

Das letzte Bild
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Worum geht’s?
Eva sieht auf dem Titelbild einer Zeitung ein Phantombild, das ihr zum Verwechseln ähnlichsieht. Doch die Frau auf dem Bild ist in den 1970er Jahren tot in Norwegen aufgefunden wurde. Wer ...

Worum geht’s?
Eva sieht auf dem Titelbild einer Zeitung ein Phantombild, das ihr zum Verwechseln ähnlichsieht. Doch die Frau auf dem Bild ist in den 1970er Jahren tot in Norwegen aufgefunden wurde. Wer ist diese Frau? Ist sie eines natürlichen Todes gestorben? Eva begibt sich auf den Fußspuren der Unbekannten, die sie in die dunkle Vergangenheit ihrer Vorfahren führen.

Meine Meinung:
Anja Jonuleit hat mit „Das letzte Bild“ einen wirklich außergewöhnlich intensiven Roman geschrieben. Basierend auf einer wahren Begebenheit, nämlich dem Fall der Isdal-Frau, hat sie recherchiert und einen Roman zu Papier gebracht, der Wahrheit und Fiktion perfekt vereint. Besonders erwähnenswert ist die Herangehensweise, wie die Autorin das Buch aufgebaut hat. Immer wieder bekommen wir Ausschnitte aus der Zeitung Die Zeit aus dem Jahr 2018. Dazwischen begleiten wir einmal Eva in der Gegenwart und zum anderen Margarete/Marguerite in der Vergangenheit. Beide Parts, Gegenwart und Vergangenheit, nähern sich immer mehr an und bilden am Ende für die LeserInnen ein perfektes und rundes Bild.

Die Geschichte selbst ist so faszinierend wie traurig. Margarete wird als kleines Kind von ihrer Zwillingsschwester Ingrid (Evas Mama) und ihrer Mutter getrennt. Sie wächst bei einer Familie auf, die sie aufgenommen hat und macht sich dann als junge Erwachsene auf die Suche nach ihrer vermissten Familie. Mir gefällt die Stärke, die Margarete hat. Andererseits stellt die Autorin auch das Getriebene, das Haltlose perfekt dar. Der fehlende Halt einer Familie scheint Margarete auch im Leben eine gewisse Unruhe gegeben zu haben. Ihre Suche bringt sie durch Belgien und Deutschland nach Rom, wo sie Damiano, den Fotografen kennenlernt. Er scheint fast eine Art Doppelleben zu führen – warum, das erfahrt ihr im Buch. Er nimmt Margarete mit nach Norwegen, wo sie ihrer Familie immer näherkommt.

Auf der anderen Seite haben wir Eva, die ihrer Tante unglaublich ähnlichsieht und mehrmals deswegen erschrockene Blicke erntet von Leuten, die ihre Tante persönlich kannten. Sie reist nach Norwegen. Der Polizist Solberg und die Übersetzerin Moen unterstützen sie bei ihrer Suche, die erschreckende Dinge zu Tage fördert. Aber deren Ergebnis Ingrid, der Mutter von Eva, auch eine große Last nehmen.

Und ich habe in dem Buch so viele neue Dinge erfahren. Lebensbornheime – davon hatte ich noch nie zuvor gehört. Ein erschreckender Einblick in die Zeit des 2. Weltkriegs, den uns die Autorin da gibt. Die Geschichte ist schon fast ein Krimi. Sowohl Margarete als auch Eva kommen der Wahrheit immer näher und am Ende gibt es dann einen so erschreckenden wie unerwarteten Showdown, ein Ergebnis, das die Geschichte ändert! Das Buch hat mich wirklich von Anfang bis Ende gefesselt und ich konnte es nicht aus der Hand legen! Es war mein erstes, aber definitiv nicht letztes Buch von Anja Jonuleit!

Fazit:
„Das letzte Bild“ von Anja Jonuleit ist ein Roman, aber zugleich auch ein Krimi und ein Blick in die Schrecken des Dritten Reichs. Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt die Autorin mal aus der Vergangenheit aus Sicht von Margarete, mal aus Evas Sicht aus der Gegenwart. Sie führt beide Geschichten immer näher zueinander, eine außergewöhnlich geniale Art, einen Roman aufzubauen. Und auch die Story selbst ist unglaublich! Jedes Detail wurde beachtet, es ist perfekt recherchiert. Es ist mitreißend und fesselnd und das Ende ist absolut unerwartet.

5 Sterne von mir und vielen Dank für diesen mehr als gelungenen Einblick in das Schicksal der Isdal-Frau!

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Eine spannende Geschichte, ein dunkles Geheimnis und die Verbindung eines Dorfes

Der Sucher
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Worum geht’s?
Cal Hooper ist ein ehemaliger Cop, der genug von seinem Beruf hat. Er kauft sich in einem kleinen Ort ein baufälliges Haus, das er renovieren möchte und wo er einen Neuanfang machen möchte. ...

Worum geht’s?
Cal Hooper ist ein ehemaliger Cop, der genug von seinem Beruf hat. Er kauft sich in einem kleinen Ort ein baufälliges Haus, das er renovieren möchte und wo er einen Neuanfang machen möchte. Doch als Trey bei ihm auftaucht, wird er wieder in seine Rolle als Cop gedrängt und deckt Dinge auf, die besser im Verborgenen geblieben wären.

Meine Meinung:
„Der Sucher“ von Tana French ist mein erstes Buch der Autorin. Es ist ein Roman, der aber durchaus sehr spannende, krimiartige Elemente in sich birgt. Mir gefällt die Sprache der Autorin gut, in der sie uns die Geschichte von Cal erzählt. Bodenständig, wie auch Cal ist, führt sie uns durch die Geschichte. Achtet auf all die kleinen Details, die Krähen, die Landschaft, die Leute. Sie schafft mit Worten eine wunderschöne Welt, in der wir für eine kurze Weile verschwinden dürfen.

Cal gefällt mir sehr gut. Er ist so, wie ich mir einen ehemaligen Cop vorstellen würde. Er wirkt ein bisschen bärbeißig, aber hat ein gutes Herz und will helfen. Und obwohl er vor seiner Vergangenheit als Cop fliehen möchte, schafft er es eben doch nicht ganz. Mir gefällt die Entwicklung, die er macht. Die Beschreibung, wie es sich in das Dorf und die Leute dort einbindet und doch nie einer von ihnen ist. Dann Trey. Trey ist anders, als ich dachte. Trey bringt Cal dazu, nach Brandon zu suchen. Und dann die ganzen anderen Charaktere. Cals Nachbar Mart, der ein bisschen der Chef des Dorfes ist. Noreen, die alles über jeden weiß. Lena, Noreens Schwester, die bestimmt die perfekte Frau für Cal wäre und all die anderen. Eine Dorfgemeinschaft, die man direkt vor sich sieht und die authentischer nicht sein könnte.

Auch die Story selbst gefällt mir gut. Wir leben uns gemeinsam mit Cal im Ort ein, besonders die Szene mit Malachys Selbstgebranntem ist mir im Gedächtnis geblieben. Alte Männer, die immer noch kleine Jungs sind. Und neben diesem Einleben in den Ort baut die Autorin noch einen Fall auf über einen verschwundenen Jungen, der spannend ist. Undurchsichtig. Und der die LeserInnen am Ende an einen Punkt bringt – ich hatte das niemals so vorausgesehen. Das Buch war spannend, hatte einige wenige Längen zwischendurch, da hätte ich mir teilweise ein bisschen weniger gewünscht. Ansonsten hatte das Buch alles, was einen unterhaltsamen, kurzweiligen, spannenden und interessanten Roman ausmacht. Und auch die Lösung am Ende – ein bisschen hat man sich in ein kleines sizilianisches Dorf versetzt gefühlt, wo die Mafia das Sagen hat.

Fazit:
„Der Sucher“ von Tana French ist ein Roman, der einige wenige Längen hat, aber ansonsten unterhaltsam ist und spannend. Die Autorin schafft das Bild eines kleinen Dorfes, in das sich der Ex-Cop Cal einlebt. Die Menschen in dem Dorf werden in dem Buch so lebendig, man sieht sie direkt vor sich. Auch die Landschaft, das Örtchen – absolut perfekt dargestellt! Und neben der Geschichte von dem Aussteiger Cal, der sich selbst neu erfinden möchte, kommen wir hinein in einen Vermisstenfall, der Spannung mit sich bringt und den man unbedingt lösen möchte.

4 Sterne von mir für dieses durchaus fesselnde Buch!

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