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Veröffentlicht am 15.11.2021

Ein wortgewaltiges Buch über eine starke Frau – absolut beeindruckend!

Jane Austen und die Kunst der Worte
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Worum geht’s?
Jane Austen wächst um das Jahr 1800 als Pfarrerstochter in Steventon auf. Sie liebt den Ort und die Menschen, doch ihr Mutter hat nur den einen Wunsch: Jane bald zu verheiraten. Doch Jane ...

Worum geht’s?
Jane Austen wächst um das Jahr 1800 als Pfarrerstochter in Steventon auf. Sie liebt den Ort und die Menschen, doch ihr Mutter hat nur den einen Wunsch: Jane bald zu verheiraten. Doch Jane genießt ihre Freiheit und ihre Leidenschaft: Das Schreiben! Nächtelang sitzt sie an ihrem Schreibtisch und kann sich ganz in die Welt ihrer Geschichten verlieren. Würde ein Ehemann ihr dies weiterhin zugestehen?

Meine Meinung:
„Jane Austen und die Kunst der Worte“ von Catherine Bell (Aufbau Verlage GmbH & Co. KG, Berlin, November 2021) ist ein unglaubliches Buch! Es spielt in England um das Jahr 1800 und die Autorin bringt uns mit ihrer Sprache direkt hinein in diese Zeit. Wer die Romane von Jane Austen kennt, fühlt sich, als wäre er plötzlich ein Teil davon. Alles wirkt so realistisch und lebendig und zugleich so herzlich und emotional. Catherine Bell verzaubert ihre LeserInnen komplett, lässt uns Jane Austen kennen und lieben lernen und mit ihrer Liebe zum Detail und ihrem Auge auch für die kleinen Dinge wirkt alles noch realer.

Jane Austen. Wer kennt nicht „Stolz und Vorurteil“, wer hat nicht schon von Mr. Darcy gelesen oder die Filme gesehen? Aber über die Frau dahinter war mir bislang nichts bekannt. Sie war eben Jane Austen, die Autorin. Aber dass ein so lebendiges und ereignisreiches Leben dahinterliegt mit so vielen Emotionen, Verlusten, Entbehrungen aber auch so vielen Freunden, Festen und Momenten des Glücks, das war mir bis zur Lektüre dieses Buches nicht bewusst. Wie gerne hätte ich Jane kennengelernt, diese wirklich außergewöhnliche Frau, die nie aufgegeben hat, stark war, gefühlvoll. Oder ihre Schwester Cass, ihre Freundinnen und all die Leute aus Steventon, Bath und London. Alle Charaktere wurden von der Autorin so einzigartig zum Leben erweckt – ich habe jeden einzelnen vor mir gesehen. Die Frisuren, die Kleidung, die Eigenheiten. Dann die Landschaften, als wäre ich selbst dort gewesen. Die Feste, als hätte ich selbst teilgenommen.

Catherine Bell ist es wirklich auf herausragende Weise gelungen, das Leben von Jane einzufangen und wiederzugeben. Mir haben auch die Kapitel mit den Rückblicken und den Vorschauen gut gefallen, ebenso die Auszüge aus Janes Romanen. Der Aufbau der Geschichte hat die LeserInnen mitgenommen, als hätte man an der Seite von Jane ihr Leben mit ihr gelebt. Die Feste mit ihr gefeiert. Sich mit ihr über die Männer in ihrem Leben unterhalten. Ihre Verluste miterlitten. Jane ist für mich durch dieses Buch lebendig geworden. Ich durfte eine starke und bewundernswerte Frau kennenlernen und begleiten, eine Frau, von der ich bislang kaum etwas wusste und die nun bewundere. Vielen Dank!

Fazit:
Mit „Jane Austen und die Kunst der Worte“ erweckt Catherine Bell Jane Austen wieder zum Leben. Und nicht nur die Bücher von Jane selbst sind herausragend, mit ihrer Sprache und Wortwahl gelingt auch der Autorin Catherine Bell Außergewöhnliches! In ihrem Buch lässt sie ihre LeserInnen Teil der Geschichte werden. Wir begleiten Jane, als wäre sie unsere beste Freundin. Erleben ihre Momente der Freude mit, fühlen ihre Verluste mit ihr. Ich habe alles an dem Buch geliebt. Die rauschenden Feste, die anstrengenden Umzüge, das Älter werden Janes. Und ich durfte eine Frau kennenlernen, die so stark wie empathisch ist.

5 Sterne von mir und vielen Dank, dass ich für ein paar Momente Teil der Welt von Jane Austen sein durfte!

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Raffinierte Plottwists, spannende Wendungen und undurchsichtig bis fast zum Schluss

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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Worum geht’s?
Die Leiche eines alten Mannes wird gefunden. Ist es ein natürlicher Tod oder ein Mord? Alles scheint etwas undurchsichtig, sodass die Ermittler genauer hinsehen. Dabei finden sie, einbetoniert ...

Worum geht’s?
Die Leiche eines alten Mannes wird gefunden. Ist es ein natürlicher Tod oder ein Mord? Alles scheint etwas undurchsichtig, sodass die Ermittler genauer hinsehen. Dabei finden sie, einbetoniert unter dem Hundezwinger des Toten, die Leichen von drei Frauen, die seit 30 Jahren vermisst werden. Pia Sander und Oliver von Bodenstein nehmen die Ermittlungen auf, im Laufe derer schnell weitere erschreckende Dinge zu Tage treten.

Meine Meinung:
Mit ihrem Kriminalroman „Muttertag“ schickt Nele Neuhaus ihr Ermittlerduo Sander & Bodenstein auf ihren 9. Fall – und dieser hat es wirklich in sich. Es geht bereits spannend los. Ich möchte fast sagen: Spannender als in allen Fällen zuvor! Und es bleibt spannend und undurchsichtig. Die Autorin erschafft hier ein wirklich geniales Szenario, bei dem alles möglich scheint. Der Schreibstil ist mitreißend, der Hintergrund des Falls schockierend und die Bilder, die die Autorin zum Leben erweckt, sind so spannend wie grausam – ich liebe einfach alles!

Für Pia wird es ein besonders persönlicher Fall. Ich mag Pia, sie wirkt authentisch und ist einfach eine toughe, straighte Frau. Kim, Pias Schwester, wird mit einer Vergangenheit konfrontiert, die vieles ändert. Ich mag, dass wir von Pia, Oliver von Bodenstein und den anderen im Team persönliche Dinge erfahren, diesmal auch von deren Chefin Engel. Mitzubekommen, was die Protagonisten beschäftigt und wie sie sich im Laufe der Bände entwickeln, hat etwas ganz Besonderes. Man fiebert noch mehr mit und kann sich noch mehr für die Personen freuen oder mit ihnen bangen

Der Fall selbst hat es ebenfalls in sich. Wo mir bei den Teilen davor doch manchmal einige Stellen etwas lang waren, ist dies hier absolut nicht der Fall! Allein der Täter, sein Vorgehen und sein Motiv – wie kommt man auf so eine kranke Idee? Der perfekte Psychopath! Dann die Tatorte und die anderen Schauplätze: Einfach perfekt gewählt. Und in diesem Teil geht es wirklich Schlag auf Schlag. Jeder hat ein Motiv, jeder könnte der oder die MörderIn sein. Und immer wieder ist man gemeinsam mit den Ermittlern auf einer falschen Fährte. Mehrmals erreicht die Spannung einen neuen Höhepunkt und besonders der Showdown am Flughafen hat mir gut gefallen – wobei hier die Szenerie an sich fast besser war als die Jagd auf den oder die TäterIn… Ein sehr gelungener Teil und ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band!

Fazit:
In ihrem 9. Fall schickt Nele Neuhaus ihre Protagonisten Pia und Oliver auf einen absolut genialen Fall. In „Muttertag“ ist wirklich nichts wie es scheint. Die Autorin legt gekonnt falsche Fährten aus und immer wieder wird es spannend, dann liegt man doch falsch und verfolgt schnell die nächste Spur. Und selbst als man weiß, wer gesucht ist, bleibt es rasant und mitreißend. Besonders die Szenerien haben mir an diesem Buch gut gefallen und der psychopathische Täter war einfach genial dargestellt! Die Tatmotive, der Tathergang – absolut genial, welch kranke Fantasien hier eingeflossen sind!

5 Sterne von mir für diesen erschreckenden Kriminalroman, der fast schon ein Thriller ist!

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Veröffentlicht am 08.11.2021

Jessica Niemi in Bestform – noch spannender und rätselhafter als der erste Teil

Teufelsnetz
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Worum geht’s?
Zwei Blogger verschwinden spurlos. Als eine Leiche gefunden wird, vermuten die Ermittler erst das Schlimmste. Aber die Frau, gekleidet in Manga-Klamotten, die an den Strand gespült wurde, ...

Worum geht’s?
Zwei Blogger verschwinden spurlos. Als eine Leiche gefunden wird, vermuten die Ermittler erst das Schlimmste. Aber die Frau, gekleidet in Manga-Klamotten, die an den Strand gespült wurde, hat mit den Bloggern nichts zu tun – oder etwa doch?

Meine Meinung:
Mit „Teufelsnetz“ toppt Max Seeck den ersten Teil der Thriller-Serie um Jessica Niemi definitiv. Ich mag den rasanten und lebendigen Schreibstil, zumeist aus Sicht von Jessica, aber auch immer wieder aus der Sicht der anderen Protagonisten – und auch der Einschub im letzten Teil, der zurück in die Vergangenheit blickt, ist genial. Das Leben der Blogger, Kambo, Menschenhandel, das Dark Net – Max Seeck schafft es auf einzigartige Weise, aus allen diesen Zutaten das denkbar grausamste herauszuextrahieren und einen Cocktail der Angst zu mixen.

Jessica – ich mag sie einfach. Wie schon im ersten Teil versteckt sie auch hier ihr wahres Ich. Vielleicht kann sie deshalb keine wirklich engen Bindungen aufbauen? Die Zwiegespräche, die sie immer mit ihrer verstorbenen Mutter führt, fast schon, als würde sich ein Geist manifestieren, sind unheimlich gruselig. Man hat das Gefühl, die Luft im Raum verändert sich. Aber ich finde die Entwicklung, die Jessica in diesem Teil durchmacht, wirklich schön. Sie ist eine herausragende Ermittlerin, ein empathischer Mensch und ich hoffe, sie findet noch zu sich. Auch Hellu, ihre neue Vorgesetzte, ist eine Persönlichkeit. Etwas verschroben, auf die Überwachung ihrer Vitalitätsfunktionen fixierte Frau, die mir aber auch im Laufe der Zeit sympathischer wurde. Ich denke, dass sie und Jessica in Zukunft nochmal gut zusammenarbeiten werden. Harjula, der Kollege auf einem anderen Dezernat, kommt leider nur kurz vor – auch ihn könnte ich mir gut als Partner für Jessica vorstellen. Jusuf und Nina sind, wie wir sie schon aus dem ersten Teil kennen, einfach verlässlich, zielstrebig und wir hören fast ein bisschen wenig von ihnen.

Dann der Fall selbst. Die verschwundenen Blogger, die Leiche in Manga-Kleidung. Der Autor wirft uns direkt hinein in die Ermittlungen. Es ist spannend. Es ist verwirrend. Ich wusste nie, wem kann man glauben? Wer steckt dahinter? Immer mehr Personen tauchen auf und alle scheinen miteinander verbunden zu sein und dann doch wieder nicht. Der Autor spielt gekonnt mit unseren Gefühlen. Er hat mich mehr als einmal überrascht und selbst am Schluss mit der Lösung nochmals komplett umgehauen! Da mir Jessica schon irgendwie ans Herz gewachsen ist, haben mich dann auch besonders die letzten Seiten noch besonders berührt, als sie über ihren eigenen Schatten springt – aber ich will nicht Spoilern: Lest selbst und lasst euch von dem Autor mitnehmen auf eine Ermittlung, die explosiv ist, unvorhersehbar und bis zum Ende mitreißend!

Fazit:
Mit „Teufelsnetzt“, dem zweiten Teil der Thriller-Serie um Jessica Niemi, setzt Max Seeck die Messlatte für die Folgeteile nochmals deutlich hoch. Wir tauchen ein in die Welt der Blogger, der Mangas und der Fetische. Es ist mitreißend und grausam und am Ende auch ein bisschen wie Romeo und Julia, wenn der Tod die Liebenden wieder vereint. Aber vor allem ist es ein Buch, das unter die Haut geht. Plottwists ohne Ende. Die Protagonisten verfolgen und werden verfolgt und der Autor verwirrt seine LeserInnen immer wieder aufs Neue! Ich konnte das Buch bis zum Ende nicht aus der Hand legen, habe bis zum Schluss mitgefiebert und es einfach auch genossen, die Spannung bis unter die Haut zu fühlen.

5 Sterne für diesen genialen Thriller, mit dem der Autor meinen Puls mehrmals hochgejagt hat!

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Einfach britisch humorig und fabulös – die Queen in ihrem zweiten Fall!

Die unhöfliche Tote
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Worum geht’s?
Das Lieblingsbild der Queen verschwindet und taucht beim Second Sea Lord wieder auf. Wie kam es dahin? Kurz darauf wird die Leiche einer ihrer Haushälterinnen aufgefunden. Zunächst sieht ...

Worum geht’s?
Das Lieblingsbild der Queen verschwindet und taucht beim Second Sea Lord wieder auf. Wie kam es dahin? Kurz darauf wird die Leiche einer ihrer Haushälterinnen aufgefunden. Zunächst sieht alles nach einem Unfall aus, doch schnell überschlagen sich die Ereignisse und die Haushälterin bleibt nicht die einzige Tote.

Meine Meinung:
In dem zweiten Teil der Krimiserie schickt SJ Bennett die Queen los, Erkundigungen über „Die unhöfliche Tote“ einzuholen. Wo mir der erste Teil noch etwas zu langsam und langwierig war, macht die Autorin hier alles wieder wett. Es ist amüsant zu lesen, wir haben sogar ein paar wirklich spannende Momente. Die Sprache und der britische Humor sind einfach genial und auch der Aufbau des Buches gefällt mir gut. Die Erzählungen aus der Sicht der Queen und aus der Sicht von Rozie und den anderen. Von überall bekommen wir ein bisschen etwas mit und kommen so gemeinsam mit der Queen nach und nach auf das große Ganze.

Die Queen selbst ist in dem Buch einfach nur goldig und zum Knuddeln. Pflichtbewusst, was ihre Termine und Verpflichtungen angeht, immer um das Wohl ihrer Familie, ihrer Angestellten und auch ihrer Hunde besorgt. Aber auch tiefgründig und verschmitzt. Und sie steht über den Dingen, wenn auch nur, um weiter ermitteln zu können. Es stört sie nicht, wenn sie durch Tipps die Ermittler dahin bringt, wo sie die Lösung vermutet. Auch Rozie ist natürlich wieder mit dabei. Ihre stellvertretende Privatsekretärin, die allein schon durch ihren Stil und ihr Äußeres anders ist und auffällt, die man aber ebenfalls einfach gernhaben muss! Die Queen hat sie definitiv angesteckt mit ihrem Wunsch, Dinge aufzuklären und die beiden verbindet dadurch etwas ganz Besonderes. Auch Sir Simon ist wieder mit dabei und Sir James und ein bisschen der Duke und DC Strong – ich mag sie einfach alle. Ein geordnetes Durcheinander bei Hofe mit Charakteren, die das Leben besser nicht schreiben könnte!

Der Fall selbst hat mir diesmal auch besser gefallen, als im ersten Teil. Hier war mehr Hintergrund, mehr Spannung. Auch der Aufbau war sehr gut gelungen. Die Bruchschaden-Sache, die verschwundenen Dinge, die Tote im Schwimmbad und wie SJ Bennett das nach und nach zu einem einheitlichen Bild zusammengesetzt hat – wirklich spannend aufgebaut und gut durchdacht. Besonders gefallen hat mir die Stelle mit Rozie in den unterirdischen Gängen – allein der Gedanke daran ist so spannend, man möchte direkt hinein und alles erkunden! Am Ende gab es dann wieder das Meeting mit DC Strong und den anderen, in dem man auch die letzten offenen Fragen noch erklärt bekommen hat. Wobei ich noch nicht weiß, ob mir der Aufbau dieses Abschlussmeetings gefällt oder nicht, kommt doch vieles in Wiederholung nochmal vor und einiges bleibt dennoch im Verborgenen. Hier würde ich mir teilweise auch dazwischen wünschen, öfters mal die Gedanken der Queen lesen zu dürfen! Mit am Herzlichsten und Emotionalsten war für mich dann der Grund, warum die Queen gerade das Bild der Britannia so ins Herz geschlossen hat – aber den müsst ihr schon selbst herausfinden!

Fazit:
Mit dem zweiten Teil „Die unhöfliche Tote“ gelingt SJ Bennett ein wirklich guter Fall, in dem die Queen wieder ermittelt. Was ich im ersten Teil vermisst habe, das finde ich hier. Der Schreibstil und der britische Humor sind wieder einzigartig. Dann der Fall: Die Bruchschaden-Geschichte, die Tote im Schwimmbad und wie genial die Autorin am Ende alle Fäden zusammenlaufen lässt, das hat mich diesmal wirklich mitgerissen. Wir hatten spannende Momente mit Rozie in den unterirdischen Gängen. Sir Simon war wieder mit dabei, die Queen selbst natürlich, DC Strong und wie sie alle heißen. Ich habe die Menschen am Hof schon wirklich ins Herz geschlossen und dieser Teil hat mir sehr viel Spaß gemacht zu lesen. Wobei ich teilweise gerne mehr in den Kopf der Queen geschaut hätte, weil einige Erklärungen bei mir doch offen blieben. Aber vielleicht ging nur mir das so.

4 Sterne von mir für die Queen und ihr Ermittlerteam!

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Ein sehr emotionales und offenes Buch über ein schwieriges Thema

Was bleibt, wenn wir sterben
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Worum geht’s?
Der Tod ihrer Eltern bringt die Journalistin Louise Brown zu einem Umdenken und zu einem Berufswechsel. Sie wird Trauerrednerin, nimmt uns mit in ihre Berufsalltag und stellt uns nicht nur ...

Worum geht’s?
Der Tod ihrer Eltern bringt die Journalistin Louise Brown zu einem Umdenken und zu einem Berufswechsel. Sie wird Trauerrednerin, nimmt uns mit in ihre Berufsalltag und stellt uns nicht nur sich selbst sondern auch Menschen und Geschichten vor, denen sie hierbei begegnet.

Meine Meinung:
„Was bleibt wenn wir sterben“ von Louise Brown ist kein Ratgeber, sondern ein Buch, in dem die Autorin offen über ihre eigenen Erlebnisse mit dem Tod spricht. Der Schreibstil ist leicht, aber tiefsinnig. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und zum Überdenken. Mit unterschiedlichen Geschichten bringt Louise Brown dabei ihre Gefühle und Erlebnisse Ausdruck und beschreibt anhand dieser Erzählungen, wie auch sie selbst sich in Bezug auf das Thema Sterben weiterentwickelt hat und umgedacht hat.

Obwohl im ersten Kapitel die Geschichten fast etwas zerrissen und unorganisiert gewirkt haben, hat sich das schnell geändert und anhand der Erzählungen hat man die Entwicklung der Autorin gesehen. Mit ihren Erlebnissen hat sie Themen dargestellt wie die eigene Endlichkeit und das Umgehen damit. Sie hat erzählt, wie man mit Trauer umgeht und wie unterschiedlich Trauer von einzelnen Menschen verarbeitet und bewältigt wird. Die Geschichten waren für sich genommen individuell aber wunderschön. Und hinter jeder steht ein Mensch, das Leben eines Menschen. Seine guten und schlechten Seiten. Seine Ziele, die er erreicht hat und seine Wünsche, die sich erfüllt haben oder auch nicht. Jeder dieser Sätze hat Erinnerungen hervorgerufen, die zu Herzen gehen und deren Worte bei den Hinterbliebenen Erlebnisse und Eigenheiten wieder sichtbar gemacht haben, die zu einem lachenden und einem weinenden Auge geführt haben. Die Autorin hat auch aufgezeigt, wie sich durch ihre Arbeit als Trauerrednerin ihre eigene Einstellung verändert hat.

Interessant fand ich auch den Teil mit den Death Cafés – davon hatte ich zuvor noch nie gehört. Aber die Idee, die Möglichkeit dahinter, finde ich sehr gut. Überhaupt die Art, wie die Autorin sich mit dem Thema auseinandersetzt: Mit ganz viel Offenheit und Ehrlichkeit, mit eigenen Berichten und Geschichten von Dritten. Mit Herz und Empathie. Das Buch hat mich zum Nachdenken angeregt aber beim Lesen auch eine tiefe, innere Ruhe transportiert. Ein wirklich gelungenes Buch über ein Thema, das häufig tabuisiert wird.

Fazit:
Louise Brown lässt uns in ihrem Buch „Was bleibt wenn wir sterben“ an ihrer Arbeit als Trauerrednerin teilhaben und auch an ihren eigenen Erlebnissen, Gedanken und Empfindungen. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, als erlaubt uns die Autorin einen Blick in ihre Seele. Auch wenn es anfangs etwas uneinheitlich wirkte, so haben mich die Geschichten doch tief berührt. Die Erzählung über die Death Cafés, über ihre Besprechungen mit den Trauernden, über Wichtiges und Unwichtiges und über das Reden über den Tod und das Nachdenken über die eigene Endlichkeit. Ein tiefgründiges Buch, das dennoch eine unheimliche Ruhe und Leichtigkeit transportiert.

4 Sterne von mir für ein Buch, das ich sicher noch öfters in die Hand nehmen werde!

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