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Veröffentlicht am 18.09.2022

Spannender Plot mit einigen Schwächen

Der Diamanten-Coup
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Worum geht’s?
In Dresden werden die legendären Diamanten des Grünen Gewölbes gestohlen. Der Raub dauert nur 5 Minuten. Kunstdetektiv Adrian Falke, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, geraubte Kunstgegenstände ...

Worum geht’s?
In Dresden werden die legendären Diamanten des Grünen Gewölbes gestohlen. Der Raub dauert nur 5 Minuten. Kunstdetektiv Adrian Falke, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, geraubte Kunstgegenstände wieder der Allgemeinheit zurückzubringen, heftet sich den Tätern an die Fersen, wird aber schnell selbst zum Hauptverdächtigen der Polizei.

Meine Meinung:
Ich habe schon ein paar Bücher von Patrick Burow gelesen und war bislang immer mehr als begeistert. Mit „Der Diamanten Coup“, ebenfalls einem Cold-Case-Thriller, konnte er mich jedoch leider nicht überzeugen. Das Cover des Buches ist einfach genial, der bunte Buchschnitt ein absoluter Hingucker und auch die Grundidee perfekt für einen spannenden Thriller. Das Buch liest sich gut und ist durch die kurzen Kapitel besonders rasant.

Mit Kunstdetektiv Adrian Falke und Museumsdirektorin Julia Graf heften wir uns den Tätern an die Fersen. Die Jagd führt uns von Dresden nach London, Paris, Dubai und Antwerpen. Es ist immer wieder durchaus spannend und wir erleben die Planung und Durchführung mehrerer weiterer Diebstähle. Begeben uns mit den Hauptprotagonisten auf die andere Seite des Gesetzes, zu Adrians Informanten aus den einschlägigen Kreisen. Wir haben also die perfekten Zutaten für einen Thriller, der rasant und atemberaubend sein könnte und zudem auf einer wahren Geschichte beruht.

Und es gibt auch durchaus immer wieder spannende Szenen. Was mir allerdings gefehlt hat, ist mehr Hintergrundwissen. Es ging Schlag auf Schlag und teilweise haben Informationen gefehlt oder es war einfach zu Oberflächlich. Einige Szenen, wie die Flucht von Boucher, kamen mir etwas unglaubwürdig vor. Gut gefallen hat mir dagegen der Raubüberfall in Dubai und auch das Ende, als herauskam, wer hinter alledem steckt – das war nochmal eine gelungene Wendung. Doch auch diese etwas plötzlich. Mit ein paar Seiten mehr, etwas intensiveren Beschreibungen der einzelnen Szenerien und der Zwischenschritte wäre es für mich ohne mit der Wimper zu zucken, ein 5-Sterne-Thriller gewesen. So hat mir leider ein bisschen der Thrill und stellenweise der Tiefgang gefehlt, sodass ich leider 2 Sterne abziehen muss.

Fazit:
Bislang war Patrick Burow für mich immer ein 5-Sterne-Autor. Leider kann „Der Diamanten Coup“ da nicht mithalten. Der Klappentext und auch das geniale Cover versprechen jede Menge Spannung. Basierend auf einem wahren Fall versuchen wir an der Seite von Adrian und Julia, die Diamanten aus dem Grünen Gewölbe wiederzufinden. Es ist durchaus spannend, allerdings leider oft etwas kurz und oberflächlich erzählt, sodass einige Verbindungen und Schlussfolgerungen den LeserInnen verborgen geblieben sind und man Dinge als gegeben hinnehmen musste. Was schade ist, da die Geschichte an sich durchaus das Potenzial für einen herausragenden Thriller geboten hätte.

Gute 3 Sterne von mir, aber ich freue mich dennoch auf die weiteren Bücher des Autors!

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Spannendes Setup – aber eher für Young Adults

Als das Böse kam
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Worum geht’s?
Juno und Boy wachsen bei ihren Eltern auf einer einsamen Insel auf. Außer ihnen gibt es dort niemanden und auch ein Verlassen der Insel ist nicht möglich, da außerhalb tödliche Gefahren lauern. ...

Worum geht’s?
Juno und Boy wachsen bei ihren Eltern auf einer einsamen Insel auf. Außer ihnen gibt es dort niemanden und auch ein Verlassen der Insel ist nicht möglich, da außerhalb tödliche Gefahren lauern. Juno hält sich an die Gebote und Verbote ihrer Eltern, bis sie eines Tages am Strand einen jungen Mann trifft. Kann der Fremde ihr gefährlich werden?

Meine Meinung:
„Als das Böse kam“ (dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Juli 2022) ist ein Thriller von Ivar Leon Menger, der mich etwas verwirrt zurückgelassen hat. Das Buch ist einerseits spannend, die Idee hinter der Geschichte ist außergewöhnlich und es ist mitreißend geschrieben. Aber nach dem Lesen habe ich erstmal geschaut, ob ich irgendwo einen Hinweis finde, ob das Buch tatsächlich für Erwachsene oder nicht doch eher für Jugendliche ist, da die Spannung zwar da war, aber immer leicht zurückhaltend und vorsichtig gewirkt hat.

Als 16jährige wäre das mein Buch gewesen. Ich hätte mit Juno mitgefiebert, versucht, hinter die Geheimnisse ihrer Eltern zu kommen. Juno mit der interessanten Eigenschaft, dass ihr Finger zuckt, sobald sie lügt. Die aufwächst mit 7 Regeln ihrer Eltern, die nie gebrochen werden dürfen, ansonsten wird man hart bestraft. Auch die Szenerie ist spannend. Eine einsame Insel, immer wieder der Probealarm, falls „Fremdlinge“ kommen, die lebensgefährlich werden können und vor denen man sich verstecken muss. Wie kann man 16 Jahre alt werden wie Juno und ohne alles aufwachsen? Ohne Fernsehen, fast ohne Bücher. Ohne ein Wissen, was außerhalb der Insel ist? Das ist fast unvorstellbar!

Auch die Idee dahinter fand ich super spannend. Es geht um Kindesentführung und darum, wie es den Betroffenen geht – nicht den Eltern, sondern den Kindern. Eine wirklich außergewöhnliche Idee, die der Autor an sich auch gut umgesetzt hat. Wäre das Buch als Young Adult Thriller bezeichnet gewesen, hätte ich ohne mit der Wimper zu zucken volle 5 Sterne vergeben. Für einen Thriller für Erwachsene war mir die Umsetzung leider zu soft und zu wenig tiefgehend. Da hätte ich mir noch mehr Input und Hintergründe gewünscht. Mehr von der Vorgeschichte, mehr Spannung, mehr Thrill. Die Geschichte hatte wirklich alle Grundlagen, der perfekte Thriller zu werden, der Autor hat jedoch meiner Meinung nach seine Werkzeuge nicht vollständig genutzt. Daher muss ich leider 2 Sterne Abzug geben.

Fazit:
Mit „Als das Böse kam“ schreibt Ivar Leon Menger einen Thriller, der das Thema Kindesentführung behandelt. Die Grundidee ist super spannend und es ist mal etwas anderes! Wir erleben, wie die 16jährige Juno und ihr kleiner Bruder auf einer Insel aufwachsen. Nur mit ihren Eltern und ohne Kontakt zur Außenwelt. Versteckt vor den „Fremdlingen“, die ihnen lebensgefährliche werden können. Und wie Juno auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden anfängt, Fragen zu stellen und Antworten erhält, die sie vielleicht lieber nicht hören möchte. Die Grundidee des Buches ist wirklich genial, die Szenen passen perfekt und das Ganze aus der Sicht von Juno zu erleben, ist außergewöhnlich und wirklich interessant. Allerdings geht mir das Buch zu wenig in die Tiefe und der Autor nutzt das Potenzial, das in dieser Story steckt, leider nicht voll aus. Er setzt die Spannung nur sehr zurückhaltend um und es ist für mich eher ein Young Adult Thriller, den ich als Jugendliche atemlos verschlungen hätte, bei dem es mir als jedoch Erwachsene am Thrill fehlt.

Daher leider nur 3 Sterne für einen Thriller, dem ich als Jugendliche ohne zu zögern 5 Sterne gegeben hätte.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Schräg und etwas verwirrend

Der letzte Schrei
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Worum geht’s?
Der queere Oded Chefer arbeitet mehr oder weniger erfolglos als Privatermittler, als sich ihm eine einmalige Chance eröffnet. Binyamin Direktor, ein angesagter Manager der High Society, beauftragt ...

Worum geht’s?
Der queere Oded Chefer arbeitet mehr oder weniger erfolglos als Privatermittler, als sich ihm eine einmalige Chance eröffnet. Binyamin Direktor, ein angesagter Manager der High Society, beauftragt ihn, im Falle eines seiner Schäfchen für ihn tätig zu werden. Schnell muss Oded feststellen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt und nicht jeder die Wahrheit sagt.

Meine Meinung:
„Der letzte Schrei“ ist ein Kriminalroman von Yonatan Sagiv. Er spielt in Tel Aviv und der Autor führt seine LeserInnen hinein in die Welt der sog. queeren Bevölkerung. Anfangs war für mich der Schreibstil des Autors etwas ungewohnt und so hat es gedauert, bis ich so richtig in dem Buch angekommen war. Dennoch fand ich den Ausflug in die Welt des Sein und Schein, der Unterschied zwischen den Vierteln der High Society und der ärmeren Bevölkerung sowie ins Rotlichtmilieu sehr interessant.

Mit Oded Chefer, dem Hauptprotagonisten, konnte ich allerdings bis zum Ende nicht recht warm werden. Anfangs hat mich verwirrt, dass der Autor von Männern sowohl als sie als auch als er gesprochen hat. Eventuell war das, um die Diversität seiner Charaktere hervorzuheben? Mich hat es jedenfalls bis zum Ende hin verwirrt. Und Oded ist einerseits ein interessanter Charakter, andererseits ein Mensch, der sich selbst gegenüber nicht ehrlich ist und nicht ehrlich sein kann. Von daher passt er gut in die Scheinwelt der Prominenten, die der Autor malt, allen voran Alon und Binyamin, zwei Charaktere aus der High Society. Gut gefallen haben mir die Charaktere von Mona und ihren Mädels aus der Trans-Community. Von ihnen haben wir leider nur kurz am Ende lesen dürfen, aber diese Gruppe war wirklich schillernd und genial.

Der Fall selbst hat mich etwas verwirrt. Es gab durchaus spannende Momente, allerdings kamen die immer unerwartet und plötzlich und anfangs hat die Geschichte auf mich etwas zusammenhanglos gewirkt. Wir haben nicht viel von den Ermittlungen mitbekommen, sondern alles hat etwas zufällig angemutet. Nur im Mittelteil, als Oded an der Schule von Carine war, wurde es etwas spannender. Der Roman hatte also durchaus amüsante Momente und aufregende Stellen und auch die Einblicke in die unterschiedlichen Communities haben mir gefallen. Am Ende hat mir dann aber leider doch etwas mehr Tiefe gefehlt und auch Spannung kam nicht wirklich auf. Dadurch hatte das Buch für mich leider doch einige Längen. Eine gute Basisstory und spannende Charaktere, aus denen der Autor m.E. mehr hätte herausholen können.

Fazit:
Mit „Der letzte Schrei“ schreibt Yonatan Sagiv einen Kriminalroman, in dessen Mittelpunkt Tel Aviv und der queere Privatermittler Oded Chefer stehen. Der Ausflug in die unterschiedlichen Communities hat mir gut gefallen. Sei es in das Leben der Reichen und Schönen, als auch in das Rotlichtmilieu und in die Trans-Community. Hier hat der Autor uns wirklich bildhaft in die einzelnen Persönlichkeiten hineingeführt, besonders Mona und ihre „Mädels“ gefielen mir sehr. Dennoch kam während des Lesens keine richtige Spannung bei mir auf und auch die Bezeichnung von Oded und Co. mal als er und mal als sie hat mich eher verwirrt. Vielleicht wollte der Autor damit die Diversität seiner Protagonisten herausstellen? Obwohl es spannende und amüsante Momente gab, hatte das Buch für mich doch auch einige Längen aufzuweisen, das Ende wirkte etwas zu konstruiert und mit Oded, dem Hauptprotagonisten, konnte ich bis zum Ende nicht richtig warm werden.

Dennoch gute 3 Sterne für den spannenden Einblick in die diversen Communities in Tel Aviv.

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Veröffentlicht am 07.05.2022

Anfangs schwierig zu lesen, dann aber wirklich fesselnd

Meine geniale Freundin
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Worum geht’s?
Elena und Lila sind von klein auf beste Freundinnen, aber es ist auch eine schwierige Freundschaft. Die beiden wachsen in einem kleinen italienischen Dorf auf und sind auch im hohen Alter ...



Worum geht’s?
Elena und Lila sind von klein auf beste Freundinnen, aber es ist auch eine schwierige Freundschaft. Die beiden wachsen in einem kleinen italienischen Dorf auf und sind auch im hohen Alter noch gut befreundet, als Lila plötzlich verschwindet und alles aus ihrem Leben löscht. Bilder, Gegenstände, nicht ist mehr da.

Meine Meinung:
Mit „Meine geniale Freundin“ beginnt Elena Ferrante ihre neapolitanische Saga um die Freundinnen Elena und Lila. Und obwohl alles rein fiktiv ist hat man doch das Gefühl, als erzähle die Autorin aus ihrem eigenen Leben. Aus der Ich-Perspektive beginnt sie in der Gegenwart und geht dann schnell zurück in die Kindheit und Jugend der Protagonisten. Dabei verwendet sie eine wunderschöne und außergewöhnlich literarische Sprache.

Gemeinsam mit Elena und Lila erleben wir, wie das Leben in einem kleinen, italienischen Dorf nahe Neapel in den 1950er Jahren ist, in dem alles volkstümlich anmutet und noch alte Werte und Gedanken gelten. Jeder kennt jeden und die Unversehrtheit der Mädchen wird hoch geschätzt bis hin zur Blutrache, wenn ein Junge oder Mann ein Mädchen falsch anschaut oder gar anfasst. Und wir haben mit den Solaras die Herren der Kleinstadt, die Mafia, wie sie in keinem solchen Roman fehlen darf.

Anfangs fand ich es etwas beschwerlich zu lesen. Im ersten Teil sind Lila und Elena 6-7 Jahre alt und lernen sich gerade kennen. Dabei versetzt sich die Autorin wunderbar in die Gedankenwelt eben dieser Altersgruppe hinein. Das war es aber auch, was es mir etwas schwer gemacht hatte. Später, ab der Jugendzeit der beiden, fiel mir das Lesen dann deutlich leichter und es wurde spannender. Wir werden aus Sicht der beiden hineingetragen in dieses kleine Dorf im Rione, wachsen mit den beiden zusammen auf und erleben hautnah ihre Wünsche und Träume mit. Eine wunderschöne Geschichte über eine Freundschaft, die durch dick und dünn geht, mit all ihren Gemeinsamkeiten aber auch mit der typischen Eifersucht und dem Gefallen wollen und Nacheifern. Und das ganze vor der Kulisse eines kleinen Dorfes, in dem jeder jeden kennt. Den Weg der Freundinnen zu verfolgen macht wirklich Spaß und man hat das Gefühl, die Autorin wäre tatsächlich ihre Protagonistin Elena und hätte alles genau so erlebt, so lebendig wirkt die Geschichte. Als ich dann so richtig im Geschehen drin war, war das Buch leider schon zu Ende mit der Hochzeit von Lila und jetzt bin ich gespannt auf den zweiten Teil. Wird Lila wirklich glücklich werden? Wird Elena sich Nino angeln? Und wie geht es überhaupt mit dem kleinen Dorf weiter, das wie eine Welt für sich wirkt? Ein wirklich schönes Buch über eine anrührende Freundschaft.

Fazit:
Elena Ferrantes „Meine geniale Freundin“ ist der erste Teil ihrer neapolitanischen Saga um die Freundinnen Elena und Lila. Und obwohl es rein fiktiv ist hat man doch das Gefühl, die Autorin erzählt aus ihrem eigenen Leben! Die Kindheit der beiden ist etwas schwierig zu lesen, obwohl es erstaunenswert ist, wie gut sich die Autorin in die Gedanken und die Sicht der Kinder hineinversetzt. Ab der Jugendzeit wird es dann spannender und mitreißender. Die Freundschaft von Elena und Lila wächst und wir sind mit dabei. Bei den beiden, ihrer Entwicklung. In dem kleinen Ort, in dem alles noch fast mittelalterlich anmutet und die Blutschande noch hochgehalten wird. In dem die Mafia regiert und jeder den Wunsch hat, mehr zu sein als er ist.

Gute 3 Sterne für diesen gelungenen Einstieg und ich setzte hohe Erwartungen in den nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Eher ein Spannungsroman als ein Thriller und ein unerwartetes Ende

The Nothing Man
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Worum geht’s?
Eve Black schreibt ein Buch über den Nothing Man. Den Mann, der der damals 12-jährigen alles nahm. Ihre Familie und ihr Leben. Jetzt hat sie sich zum Ziel gesetzt, ihn zu fassen und ihr Buch ...

Worum geht’s?
Eve Black schreibt ein Buch über den Nothing Man. Den Mann, der der damals 12-jährigen alles nahm. Ihre Familie und ihr Leben. Jetzt hat sie sich zum Ziel gesetzt, ihn zu fassen und ihr Buch soll ihr dabei helfen.

Meine Meinung:
„The Nothing Man“ von Catherine Ryan Howard ist ein wirklich interessantes Buch. Es ist als Thriller bezeichnet, ist für mich allerdings eher ein Spannungsroman, da mir für einen Thriller hier doch der „thrill“ fehlt. Aber bereits die Aufmachung gefällt mir gut. Das Cover zieht sofort den Blick auf sich. Und auch die Art, wie die Autorin zu Schreiben beginnt: In der Gegenwart und mit Jim, der ein Buch liest und dann geht das Buch direkt in das Buch über. Wirklich ungewöhnlich und hat mir sehr gut gefallen. Auch der Schreibstil an sich war gut.

Die Charaktere waren ebenfalls gut getroffen. Eve, die sich auf die Suche nach dem Mörder ihrer Familie macht. Dann der Nothing Man selbst. Und Ed, der Gardaì, der damals mit dem Fall befasst war und es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, den Nothing Man zu schnappen. Aber ich muss auch sagen, dass ich keinem der Charaktere wirklich nahegekommen bin oder Sympathien entwickelt habe. Dafür waren vielleicht die Wechsel zwischen Buch und Gegenwart zu viele. Auch hat der Anfang von Eves Buch sich etwas gezogen. Man musste lange warten, bis Spannung aufgebaut wurde und wir hinter das Ganze gekommen sind. Was True Crime - und das war das Buch im Buch - ja auch so an sich hat. Aber gegen Ende hin nahm die Geschichte dann richtig Fahrt auf und was mir am Anfang etwas lang erschien, war am Ende an Spannung dann wieder absolut on Top! Und die Autorin hat am Ende nochmal mit einem Twist, einem Highlight aufgewartet, das dann aber nicht wirklich aufgeklärt wurde. Ich hätte zu gern die noch offene Frage des Nothing Man beantwortet gehabt. Und auch noch mehr über Katie erfahren. Und über ihre Mutter Noreen. Eine tragische aber auch suspekte Gestalt, der ich gerne in den Kopf geblickt hätte.

Wie gesagt, ein Thriller war es für mich nicht. Eher ein Spannungsroman. Aber wer es nicht ganz so blutig aber dennoch rasant mag, der ist hier genau richtig!

Fazit:
Mit „The Nothing Man“ schreibt Catherine Ryan Howard eine ganz eigene Art von Geschichte. Man beginnt zu lesen und plötzlich beginnt man erneut zu lesen, weil es ein Buch im Buch gibt – ein wirklich interessanter Ansatz. Anfangs ist es noch etwas langatmig, aber am Ende ist dann wirklich viel Spannung drin und ein unerwarteter Twist noch ganz am Schluss, bei dem ich zu gerne die Antwort erfahren hätte! Ein Buch, das gut zu lesen ist und als Spannungsroman hätte ich auch 5 Sterne vergeben. Und ich habe noch so viele offene Fragen, die wohl, wie auch die Frage des Nothing Man, keine Antwort bekommen werden.

Da ich das Buch aber als Thriller bewerten muss: 3 gute Sterne von mir – das Genre Spannungsroman wäre treffender.

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