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Veröffentlicht am 08.09.2020

Geisterhochzeiten, ein Racheengel, eine schwarze Witwe und nichts für schwache Nerven!

Leichenbraut
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Worum geht’s?

Frauen die verschwinden und im Brautkleid in den Särgen ihrer verstorbenen Männer wieder auftauchen. Ein Serienkiller, der sich selbst als Racheengel sieht. Traditionelle „Geisterhochzeiten“. ...

Worum geht’s?

Frauen die verschwinden und im Brautkleid in den Särgen ihrer verstorbenen Männer wieder auftauchen. Ein Serienkiller, der sich selbst als Racheengel sieht. Traditionelle „Geisterhochzeiten“. Spuren, die bis zu 20 Jahre zurückreichen. Stephen Lang und sein Team ermitteln.


Meine Meinung:

Nach dem ersten Teil der Serie um Stephen Lang und sein Team konnte ich es kaum erwarten, auch den zweiten Teil zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht:
Mit „Leichenbraut“ gibt die Autorin Sage Dawkins dem Grauen einen neuen Namen! Gleich zu Beginn geht es spannend los und die Spannungskurve bleibt hoch! Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven! Besonders die Szene, in der das Opfer im Sarg erwacht, den toten Ehemann unter sich – diese grauenvolle Szene so bildhaft in Worte zu kleiden, das Entsetzen so lebendig dem Leser zu vermitteln ist wirklich ein sprachliches Meisterwerk. Bis zum Schluss fiebert man mit den Ermittlern mit. Bis zum Schluss kann man nicht annähernd erahnen, wer der Täter ist – ein absolut überraschendes Ende mit einem spannenden Showdown!

Auch hier finde ich es wieder absolut bewundernswert, wie gut Sage Dawkins mit Worten umgehen kann – zumal Deutsch nicht ihrer Muttersprache ist. Oder vielleicht genau deshalb. Sie spielt mit Worten, malt mit Worten, erschafft Bilder und Welten mit Worten – man kann die beschriebenen Szenen leibhaftig vor sich sehen! Mir gefällt auch der Ausflug in die chinesische Tradition der sog. „Geisterhochzeiten“. Ich habe hierzu im Internet recherchiert – und es gibt sie wirklich!

Allerdings sollte man, bevor man „Leichenbraut“ liest, zuvor den ersten Teil der Reihe gelesen haben, da einige Rückblicke kommen, die zwar kurz erläutert werden, deren Zusammenhang man aber ohne den ersten Teil nicht vollständig erfassen und verstehen kann. Auch lernt man im ersten Teil die Charaktere kennen und weiß, wie sie zusammenhängen.

Stephen Lang, der Hauptprotagonist der Serie, ist ein absolut solider Ermittler. Man weiß nicht zu viel Privates von ihm. Er hat ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, sein Vater ist an einer Art von Demenz erkrankt. Und man merkt, dass er viel an Jules – die er aus dem ersten Teil kennt – denken muss und ich habe ihm gedanklich die ganze Zeit zugerufen, dass er doch einfach dort anrufen soll oder vorbeifahren soll. Die zwei wären ein tolles Paar!

Danica, die IT-Spezialistin, vollbringt auch dieses Mal mit der Technik und den digitalen Möglichkeiten wahre Wunder. Der Ausflug ins Dark Web ist interessant aber auch erschreckend! Auch diesmal weiß sie wieder kurz vor den anderen, wer der Täter ist. Und der etwas verschrobene Hobbs, der Gerichtsmediziner. Der sich langsam zu einem guten Freund von Danica entwickelt – vielleicht weil die beiden nicht vor Ort mit dabei sind, sondern von der MID-Zentrale aus agieren.

Auch die anderen im Team (Mark, Tom, Harrison, Angus, Paul,…) arbeiten toll zusammen. Ein Team, wie man es sich nicht besser wünschen kann und von dem man selbst gerne ein Teil wäre. Lauter eigene Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch viele Gemeinsamkeiten haben und Spaß an ihrem Beruf und im Miteinander haben.


Fazit:

„Leichenbraut“ ist ein Thriller, der mich mitgenommen hat auf eine Reise ins Grauen! Lebendig begraben zu werden – was gibt es Schlimmeres? Die Autorin spielt mit Ängsten und Alpträumen. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bis zum Schluss blieb es spannend. Dies ist ein Thriller, den man gelesen haben muss! Kein 08/15-Werk sondern etwas Außergewöhnliches!

Von mir fünf Sterne, eine absolute Leseempfehlung für alle, die auch vor grausamen Details nicht zurückschrecken.

Ich kann es nicht erwarten, den nächsten Teil der Reihe zu lesen!

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Veröffentlicht am 05.09.2020

Die Kunst des Todes

Dunkle Ufer
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Zwischen Oper, Opfer und Obsession

Worum geht’s?

Frauen in London verschwinden und tauchen kurze Zeit später in der Themse wieder auf - wie antike Kunstwerke dekoriert. Julia, eine Kunsthistorikerin, ...

Zwischen Oper, Opfer und Obsession

Worum geht’s?

Frauen in London verschwinden und tauchen kurze Zeit später in der Themse wieder auf - wie antike Kunstwerke dekoriert. Julia, eine Kunsthistorikerin, wird als externe Beraterin in die Ermittlungen von Stephen Lang und sein Team einbezogen. Dabei kommt sie dem Serienkiller näher, als gedacht. Zu nah?



Meine Meinung

„Dunkle Ufer“ von Sage Dawkins ist der Auftakt einer Thrillerserie um Stephen Lang und sein Team. Ich muss ehrlich sein: Am Anfang fiel es mir etwas schwer, in die Geschichte zu kommen. Auf den ersten Seiten ist es ein bisschen ein verwirrendes Hin und Her zwischen Protagonisten und Schauplätzen. Daher hat sich das erste Drittel für mich ein bisschen gezogen. Danach wurde es dann immer spannender und spannender und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen! Ich mag den Schreibstil der Autorin. Die Sprache ist niveauvoll und hebt sich deutlich von anderen Büchern ab. Sie schafft es gekonnt, mit Worten Bilder heraufzubeschwören, einen mit in die Geschichte zu nehmen und mit Emotionen und Phantasien zu spielen. Die Spannungskurve steigt zum Ende des Buches immer mehr an, man fiebert mit, hofft mit, fühlt mit und – ACHTUNG SPOILER – bis zum Ende und selbst am Ende weiß man nicht, wer der unheimliche Killer ist und wer der Copykiller oder ob es ein und dieselbe Person sind oder ob der, den man verdächtigt, doch der wahre Themse Vampir – wie er von der Presse genannt wird – ist. Eine spannende Geschichte, die nichts für schwache Nerven ist und auch grausige Details greifbar darstellt.



Die Hauptprotagonistin, die Kunsthistorikerin Jules, mag ich sehr. Sie ist eine etwas eigene Person, die aber im Laufe der Geschichte auftaut. Ein bisschen verschroben, wie das graue Entchen, das zum stolzen Schwan wird. Hat ein Herz für verletzte Tiere, ist sehr empathisch aber auch etwas eigen und manchmal ein bisschen versunken in ihre eigene Welt. Aber sehr sympathisch. Auch ihre beste Freundin Ella, das genaue Gegenteil von Jules, ist einfach ein absolut herzlicher, etwas extrovertierter aber total lebenslustiger Mensch, die immer wieder versucht, Jules aus ihrem grauen Alltag zu reißen und der das auch immer wieder perfekt gelingt.



Stephen Lang, Hauptprotagonist und Leiter des Teams, welche zur Aufklärung der Fälle um den Themse Vampir angesetzt sind, hat mir ebenfalls gut gefallen. Ein solider Ermittler, der sich in Jules verguckt – ich hoffe, in den weiteren Teilen sehen sie sich wieder, weil die beiden nicht nur beruflich ein schönes Team wären. Trotz vieler Probleme und Unwegsamkeiten ist er stets fokussiert, ein guter und solider Ermittler und ich bin gespannt, was es von ihm in den weiteren Teilen noch zu lesen geben wird!



Auch die Rolle von Freddie, dem Wachmann, ist gut dargestellt. Bis zum Ende hat man ihn im Verdacht. Aber ist sich nie sicher. Auf ihn trifft definitiv der Spruch zu: Stille Wasser sind tief.



Dasselbe gilt für Collins. Bis zum Ende weiß man nicht, woran man mit ihm ist. Er hat alles, kann alles, ist intelligent, reich, gutaussehend – aber wer ist er wirklich?



Fazit:

Ein sehr gelungener Einstieg in eine neue Thrillerreihe, die ich unbedingt weiterlesen möchte! Der Anfang war leider ein bisschen langatmig, aber das Ende des Buches hat das mehr als wettgemacht! Die Wortwahl, das sprachliche Niveau, die grausigen Details, die immer wieder für Gänsehautmoment gesorgt haben. Die Beschreibungen, die das Grauen zum Leben erweckt haben – ein Thriller, von dem man einfach mehr haben möchte! Die Autorin hat es definitiv geschafft, mich zu fesseln! Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Spannung pur und ein Wiedersehen mit alten Bekannten!

Old Bones - Tote lügen nie
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Wenn ihr die Reihe um den genialen Pendergast kennt, werdet ihr euch freuen, zwei alte Bekannte wiederzusehen: Dr. Nora Kelly, welche bereits dort in spannende Fälle mit und um Pendergast verwickelt war, ...

Wenn ihr die Reihe um den genialen Pendergast kennt, werdet ihr euch freuen, zwei alte Bekannte wiederzusehen: Dr. Nora Kelly, welche bereits dort in spannende Fälle mit und um Pendergast verwickelt war, und Corrie Swanson, damals eine etwas schwierige Jugendliche, die von Pendergast unter seine Fittiche genommen wurde und durch den Corrie das FBI kennengelernt hat und den Wunsch, selbst FBI-Agentin zu werden.

In dem vorliegenden Buch hat Corrie nun ihren ersten Auftritt als FBI-Agentin: Auf der Suche nach einem Grabräuber, der die Köpfe von Toten aus den Gräbern holt und einer verschwundenen Frau, gerät sie immer tiefer in den Fall, der sie schließlich in die Sierra Nevada führt. Hier hat Nora Kelly das sagenumwobene "Lost Camp" gefunden. Das Camp der sagenumwobenen Donner-Pioniere, die im Jahre 1846 eingeschneit wurden und angeblich nur durch Kannibalismus überleben konnten. Auch im Camp treibt ein Unbekannter sein Unwesen. Ein Schädel verschwindet, Teilnehmer der Expedition werden ermordert. Doch wer steckt hinter dem Ganzen? Was hat Corries Fall mit dem Camp zu tun? Und warum werden die Köpfe der Toten entwendet?

Ganz am Ende taucht dann im Epilog auch noch kurz Pendergast auf und vollbringt - mal wieder - eines seiner genialen Meisterwerke.

Das Buch ist der Auftakt zu einer weiteren Serie von Preston & Child, bei der Dr. Nora Kelly und Corrie Swanson die Hauptrolle spielen. Der erste Teil fängt spannend an und die Spannungskurve bleibt hoch. Bis zum Schluss kann man nur vermuten, wer und was hinter der ganzen Sache steckt und selbst da wird man von den Autoren nochmals überrascht.

Die Autoren haben einen ganz eingenen und unverkennbaren Schreibstil, der einen fesselt und man will das Buch nicht aus den Händen legen. Die Figuren, die Orte des Geschehens, die Gefühle - bildhaft beschrieben, als wäre man selbst dabei!

Ein sehr gelungener Serienauftakt, der auf viele weitere spannende Abenteuer mit Nora und Corrie hoffen lässt!

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Wenn Liebe blind macht – und du am Abgrund stehst

8.540 Kilometer
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Eine Geschichte darüber, wie eine Reise und eine große Liebe alles verändern

In ihrem Erstlingswerk „8.540 km gegen das System“ erzählt Jennifer Schmitz ihre eigene Geschichte. Die Geschichte von Sunny ...

Eine Geschichte darüber, wie eine Reise und eine große Liebe alles verändern

In ihrem Erstlingswerk „8.540 km gegen das System“ erzählt Jennifer Schmitz ihre eigene Geschichte. Die Geschichte von Sunny und Jasper. Die Geschichte einer großen Liebe, die Sunny zu Jasper nach Oregon führt. Eine Reise, die überschattet wird von Drogen, Kriminalität und Lügen/Halbwahrheiten. Und eine Reise, die letztendlich in einer Flucht vor dem FBI endet.

Ich habe das Buch verschlungen! Die Autorin erzählt die Geschichte nicht nur, sondern sie nimmt einen mit auf ihre Reise. Die Landschaft sieht man bildhaft vor sich. Man fühlt mit den Protagonisten. Sunny – aus deren Perspektive die Geschichte geschrieben ist – wird zu einer Freundin, mit der man mitfiebert, der man helfen will, die man manchmal auch schütteln und zur Vernunft bringen möchte. Ihr Freund Jasper bringt einen abwechselnd dazu, ihn zu hassen und dann doch wieder zu mögen. Er ist meiner Meinung nach ein sehr empathischer und sympathischer junger Mann, der auf den falschen Weg geraten ist und nicht mehr zurückkann. Der von den Drogen nicht mehr wegkommt und dessen Emotionen und dadurch auch sein Verhalten extrem von den Drogen gesteuert sind und der unterschiedliche Suchtmittel einsetzt, um dadurch Gefühle und Lebenslagen „zu kontrollieren/zu steuern“. Und der es erschreckenderweise als selbstverständlich sieht, auch Sunny ungefragt Drogen zu geben. Die Beschreibung der Wirkung der Drogen, welche die beiden nehmen, ist stellenweise schon erschreckend und erschreckend detailliert. Manchmal wirkt es beim Lesen ein bisschen „drogenverherrlichend“, beim Weiterlesen aber sieht man dann, dass das nicht so sein soll und welche negativen Folgen diese Drogen für die Beziehung der beiden und für die Gesundheit haben. Wie aggressiv sie teilweise Jasper machen.

Die Geschichte zeigt auch, wie wichtig Familie und Freunde sind und wie viel Halt sie einem geben.

Man fühlt sich beim Lesen zurückversetzt in die eigene Jugend. Erinnert an die eigene erste, große Liebe. Eine Liebe, die einen vieles verzeihen und vergessen lässt. Die immer wieder hoffen lässt. Die festhalten lässt, auch wenn der Kopf keinen Sinn mehr sieht, einfach weil das Herz einen führt. Im Nachhinein vielleicht jugendlicher Leichtsinn. Oder, um es mit den Worten aus dem „Fliegenden Holländer“ zu sagen: „Auch ohne Hoffnung, wie ich bin, geb ich mich doch der Hoffnung hin“.

Am Ende bleiben viele Fragen offen. Ich hatte das Glück, das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen zu dürfen und bekam von der Autorin einige dieser Fragen beantwortet. Und Spoiler: Es wird vermutlich einen zweiten Teil geben!

Fazit:

„8.540 km gegen das System“ ist nicht nur ein Buch, sondern eine Geschichte, die einen in ihren Bann zieht und die man beim Lesen miterlebt. Mit Sunny, der Hauptprotagonistin, fühlt man sich schon gleich freundschaftlich verbunden und man fühlt mit ihr mit und fiebert mit ihr mit. Das Buch hat mich bereits auf den ersten Seiten in seinen Bann gezogen und ich kann kaum erwarten, bis ein zweiter Teil erscheint und ich erfahren darf, wie es mit Sunny und Jasper weitergeht! Für mich ein Buch, das man gelesen haben muss!

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Veröffentlicht am 26.08.2020

Ein neuer "Hannibal Lecter"?

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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„Jig Saw Man“ ist der Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe von Nadine Matheson. Überall in der Stadt werden Einzelteile von Leichen aufgefunden. Ein Killer treibt sein Unwesen und hält die Londoner Serial ...

„Jig Saw Man“ ist der Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe von Nadine Matheson. Überall in der Stadt werden Einzelteile von Leichen aufgefunden. Ein Killer treibt sein Unwesen und hält die Londoner Serial Crimes Unit, insbesondere Henley und Ramouter, ganz schön auf Trab. Wer steckt hinter den Morden? Ist es ein Nachahmungstäter des legendären Jig Saw Killer? Ein Komplize, der dessen Werk weiterführt? Trotz privater Probleme sowohl Henleys auch Ramouters sind die beiden dem Killer dicht auf den Fersen. Dann taucht unerwartet der legendäre Jig Saw Killer wieder auf und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Nach dem Lesen des Klappentextes hätte ich mir – leider – etwas mehr erhofft. Am Anfang wird viel Wissen vorausgesetzt und es gibt viele Rückblicke, die man als Leser dieses ersten Teils nicht kennen kann. Die Spannungskurve beginnt sehr flach, steigt aber ab dem ersten Drittel an und in der Mitte des Buches wird es wirklich spannend und man kann das Buch kaum zur Seite legen. Am Ende bleiben dann leider viele Fragen offen. Die privaten Probleme der Protagonisten werden sehr in den Vordergrund gestellt und man erwartet immer, dass diese früher oder später etwas mit dem Fall zu tun haben; dem ist jedoch nicht so. Dafür sind andere Stellen, an denen durchaus Platz für noch mehr Spannung gewesen wäre, sehr kurz abgehandelt worden. Vieles hat man schon anderswo gelesen, aber die Autorin spielt auch mit „Klischees“ aus anderen Thrillern sehr gut und verbindet diese doch so, dass ganz neue Aspekte entstehen. Ansonsten ist das Buch gut geschrieben und leicht zu lesen. Die Autorin schafft es, anhand einer sehr bildhaften Sprache auch grausige Details „sichtbar“ zu machen – nichts für schwache Nerven.

Mit der eigentlichen Hauptprotagonistin Henley bin ich bis zum Ende nicht richtig warm geworden, dafür ist Ramouter, der Polizei-Azubi, wirklich sympathisch. Ich hoffe sehr, dass er in den Folgeteilen wieder auftaucht! Die anderen aus der Truppe lernt man eher so am Rande kennen.

Auch die Person von Olivier – dem Jig Saw Killer – finde ich gelungen. Erinnert ein bisschen an Hannibal Lecter. Er liest in den Menschen, wie in einem offenen Buch und spielt mit ihren Ängsten und Alpträumen und ist ein Meister der Manipulation von dem ich gerne mehr lesen würde.

Am Ende wäre ein abschließender Epilog – vielleicht aus Sicht von Henley – schön gewesen, der einen Einblick gibt, was noch kommen kann bzw. was aus den einzelnen Personen wird. Es bleiben sehr viele offene Fragen; aber auch hier: Es ist ja der Auftakt zu einer neuen Reihe und vielleicht werden diese Fragen in Teil 2 gelöst!

Fazit:

Jig Saw Man ist ein Buch, in dem man die Protagonisten der Reihe kennenlernt. Dieses Kennenlernen nimmt einen großen Platz ein, wodurch die Geschichte selbststellenweise etwas kurz kommt. Trotz kleinerer Schwächen und Längen finde ich das Buch für einen Serieneinstieg aber sehr gelungen. Mit dem Hintergrundwissen, dass es weitere Teile geben wird, sind auch die offenen Fragen am Ende eher als Teaser zu sehen. Ich werde den zweiten Teil aber auf jeden Fall lesen, da ich unbedingt wissen muss, wie es weitergeht und die offenen Fragen beantwortet haben möchte. Als Einstieg in die Serie ist dieser erste Teil ein absolutes Muss und durchaus lesenswert!

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