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Veröffentlicht am 20.09.2020

Wird China das neue Weltreich Nr. 1 werden? Wird die EU zerbrechen?

Final Control
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Offline ist das neue Privileg (Galloway, S. 102)

Worum geht’s?
Auf der Suche nach Investoren für sein Start-Up CUMO lernt Tom Arakis kennen. Arakis, der viele Fäden in der Hand hält. Arakis selbst ist ...

Offline ist das neue Privileg (Galloway, S. 102)

Worum geht’s?
Auf der Suche nach Investoren für sein Start-Up CUMO lernt Tom Arakis kennen. Arakis, der viele Fäden in der Hand hält. Arakis selbst ist kurz zuvor mit einem unbeschreiblichen Plan vor möglichen Investoren gescheitert und zieht nun Tom mit in einen Strudel aus digitaler Überwachung, Beeinflussung der Banken, Aktienmärkte und sogar einzelner Staaten. Und Tom steht plötzlich vor dem Untergang Europas. Ein ungleicher Kampf zwischen den Weltmächten beginnt. Wer wird am Ende siegen?

Meine Meinung:
„Final Control“ von Veit Etzold ist ein Politthriller, der aktueller nicht sein könnte. Wie man es von dem Autor gewohnt ist, ist das Geschehen perfekt recherchiert. Veit Etzold schafft es wieder einmal meisterhaft, auf seine unvergleichliche Art die aktuelle Politik und das aktuelle Weltgeschehen verständlich und treffend darzustellen, einen Ausblick in eine mögliche Zukunft zu geben und das Ganze in einen spannenden Thriller zu verpacken. Von Anfang bis Ende hält einen das Buch gefesselt und regt die Phantasie an.

Die Ausführungen zum Social Credit System, das die Chinesen überwacht und ihnen bei allem was sie tun, Plus- und Minuspunkte gibt. Die Überwachung der im Untergrund lebenden Uiguren anhand ihrer mobilen Daten. Erschreckend, wie weit dort die Überwachung bereits jetzt geht! Unsere Gesellschaft wird immer mehr zu einer gläsernen Welt, aber China ist dem allen meilenweit voraus! Und dabei, über die Seidenstraße seine Finger (und vor allem Augen) noch weiter in die Welt hinauszustrecken.

Auch die Darstellung, wie die Weltwirtschaft zusammenhängt, wie alles aufeinander aufbaut und wie schnell und einfach alles zerstört werden könnte – wir brauchen keinen Dritten Weltkrieg mit Waffen. Das Erschreckende ist: Die Menschheit und unsere Gesellschaft, wie wir sie kennen, kann viel einfacher zerstört werden. Einzelne Gruppen können alles verändern – wenn sie denn wollen. Ist das wirklich nur eine Geschichte? Eine mögliche Verschwörungstheorie? Oder ist da mehr dran, als wir uns in unseren schlimmsten Alpträumen vorstellen können?

Und das Ganze gemischt mit traditionellen chinesischen Werten. Sun Tzus „Kunst des Krieges“. Das Buch ist wirklich wieder ein Meisterstück der Literatur!

Auch die Protagonisten wurden perfekt gewählt. Tom, der mir von Anfang an sympathisch war und der sich erst „mit dem Teufel einlässt“, am Ende aber doch noch auf die andere (die gute?) Seite wechselt.

Die Gestalt des Arakis ist ebenfalls sehr gut dargestellt. Er ist mit einer meiner Lieblings-Protagonisten. Obwohl er vor der für ihn wichtigen Bilderberg-Gruppe scheitert, zieht er seinen Plan durch. Und wie Veit Etzold im Buch schreibt: „Je schneller du merkst, dass Arakis schlauer ist als du… desto schlauer bist du“ (S. 61), so endet es auch. Obwohl Arakis am Ende scheinbar verliert, geht er doch als Gewinner aus alledem hervor – denn alles war von Anfang an so geplant…

Fazit:
Veit Etzold hat in seinem Buch „Final Control“ wieder einmal bewiesen, dass er seiner Zeit weit voraus ist. Mit seinem Gespür für aktuelle Themen und Diskussionen hat er mit dem Buch wieder einmal genau den Nerv der Zeit getroffen. Perfekt recherchiert ist das Buch mitreißend und verknüpft die erschreckende Realität mit ein bisschen Fiktion und ganz viel Spannung. Ein Buch, das man gelesen haben muss und das einen zum Nachdenken anregt – auch noch über die letzte Seite hinaus.

Vielen Dank für diesen mal wieder genialen Politthriller!

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Von Außergewöhnlichen, von blödsinnig und wahnsinnig Normalen

Neue Irre - Wir behandeln die Falschen
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„Der Sinn, und dieser Satz steht fest, ist stets der Unsinn, den man lässt“ (Seite 200 des Buches)

Worum geht’s?
Der Bereich Psychiatrie und Psychologie ist ein großes Feld. Hier wird das Wesentliche ...

„Der Sinn, und dieser Satz steht fest, ist stets der Unsinn, den man lässt“ (Seite 200 des Buches)

Worum geht’s?
Der Bereich Psychiatrie und Psychologie ist ein großes Feld. Hier wird das Wesentliche von Psychiatrie und Psychotherapie auf einfache und auch für einen Laien verständliche Sprache kurz und prägnant dargestellt.

Meine Meinung:
„Neue Irre“ von Dr. med. Dipl. theol. Manfred Lütz ist die Erweiterung seines vor 10 Jahren erschienenen Buchs „Irre! Wir behandeln die Falschen“. Es ist wirklich eine Erweiterung und Aktualisierung. Viele Teile sind identisch oder quasi identisch zum ersten Buch. Aber es sind weitere Beispiele und Anekdoten hinzugekommen und teilweise haben sich auch Ansichten oder Therapien geändert bzw. erweitert, was mit in das neue Buch eingeflossen ist.

Das Buch liest sich gut und verständlich und wird durch die Beispiele aus der Praxis aufgelockert. Viele der Geschichten bringen einen zum Schmunzeln. Das Kapitel über Depression und Manie hilft einem, sich – wenn man hiermit noch nie zu tun hatte – besser in die Patienten hineinversetzen zu können. Auch der Teil über Süchte hilft einem, mehr Verständnis mit dieser „Krankheit“ aufbringen zu können. Im Kapitel über die Demenz lernt man auch, die Angehörigen der Patienten zu verstehen und zu verstehen, was auch diese Menschen mitmachen müssen – was oft von außen gar nicht so wahrgenommen wird, weil die Patienten selbst für Außenstehende „normal“ wirken.

Dennoch ist das Buch keine leichte Lektüre. Es ist verständlich, aber ich habe manche Sätze – da diese oftmals auch etwas verschachtelt waren – zweimal gelesen, um wirklich zu verstehen, was gemeint ist. Aber der Autor schafft es dennoch gekonnt, einem einen (kleinen) Einblick in den Bereich der Psychiatrie und Psychologie zu geben. Sehr schön finde ich auch, dass der Autor nicht nur von „Kranken“ oder „Patienten“ spricht, sondern von „außergewöhnlichen Menschen“ und auch das Positive aufzeigt und so automatisch auch die unterbewusste Akzeptanz und das Miteinander fördert.

Fazit:
Ein durchaus lesenswertes Buch, wenn auch keine „leichte Lektüre“. Aber wer auf auch für Laien verständliche Weise etwas mehr über die unterschiedlichen Bereiche von Psychiatrie und Psychologie lesen möchte, der ist bei diesem Buch genau richtig! Besonders die Beispiele aus der Praxis bringen einem zum Schmunzeln und lockern die Lektüre durchaus auf. Ein gutes Buch, das einem auf positive Weise die „Krankheiten“ näherbringt und bei einigen Bereichen den Umgang mit diesen „Krankheiten“ erleichtert.

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Veröffentlicht am 12.09.2020

Ein Ausflug ins Internet des Grauens!

Blutasche
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Worum geht’s?
Ein neuer Serienmörder lässt Stephen Lang und sein Team vom MID nicht schlafen. Verbrannte Frauenleichen tauchen auf, es scheint zunächst ein normaler Brandunfall zu sein. Doch dann führen ...

Worum geht’s?
Ein neuer Serienmörder lässt Stephen Lang und sein Team vom MID nicht schlafen. Verbrannte Frauenleichen tauchen auf, es scheint zunächst ein normaler Brandunfall zu sein. Doch dann führen die Spuren des Killers das MID-Team ins Dark Web, zu grausigen Videos und zu den „Stimmen“, die ständig neue Opfer fordern. Wird es Stephen Lang und seiner Crew gelingen, den Täter zu fassen, bevor es ein neues Opfer gibt?

Meine Meinung:
Mit „Blutasche“ von Sage Dawkins ist endlich der nächste Teil der Thriller-Serie um Stephen Lang und sein Team erschienen! Der Autorin gelingt es wieder perfekt, mit Worten Bilder zu erschaffen. Grausige Bilder. Dieses Mal entführt uns Sage Dawkins in die Tiefen des Dark Net. Das „Internet“, das eine Vielzahl größer ist, als das uns bekannte „Visible Web“. Mit Foren, Räumen, Communities, die man sich in seinen schlimmsten Alpträumen nicht ausmalen kann und nicht ausmalen will und auch dieses Mal gelingt es der Autorin wieder, über ein Thema zu schreiben, das außergewöhnlich ist. Man fragt sich: Wie kommt sie immer auf solche Ideen? Was geht in ihrem Kopf vor? Absolut nichts für schwache Nerven!!!

Dieses Mal fängt es etwas ruhiger an, mit einigen Spannungs-Peaks, aber ab der Mitte des Buches steigt die Spannungskurve an und bleibt bis zum Schluss hoch! Wenn man die anderen Teile gelesen hat, dann hat man den Stil und die Gedankengänge der Autorin schon ein bisschen kennengelernt und mein Spürsinn in Bezug auf den Täter lag richtig – auch wenn ich zum Ende hin doch etwas ins Wanken kam! Und auch die Einschübe die aus Sicht des Killers geschrieben sind, in seine Gedanken blicken lassen. Wenn man sieht wie nahe er dem Team bzw. dem nächsten Opfer ist – ich liebe es!

Der Ausflug ins Dark Net ist der Hammer! Die Showrooms, die Communities, die „Stimmen“, die den Täter anfeuern und ihm „Befehle“ geben. Perfekt umgesetzt in diesem Buch! Ein Teil des Deep Web wird hier lebendig! Und das erschreckende ist ja, diese Räume gibt es wirklich und das ist nur ein kleiner Teil, den die Autorin uns hier miterleben lässt! Wie kaputt ist die Menschheit bzw. manche davon???

Was mir sehr gefallen hat ist, dass man die Protagonisten noch näher kennen lernt. Und vor allem (SPOILER-ALARM): Stephen und Jules sehen sich wieder :) darauf habe ich im zweiten Teil die ganze Zeit gewartet! Und auch Danica und Mark – der ewige Junggeselle und Playboy- scheinen sich näherzukommen… ob daraus mehr wird?

Sehr gut gefallen hat mir auch die Rolle von Neil, dem früheren Schulkameraden von Danica und jetzt Constable. Er war mir von Anfang an etwas suspekt, aber das hätte ich nicht erwartet!!!

Fazit:
Ein genialer dritter Teil der Serie! Der zweite Teil hat mir ein bisschen besser gefallen, da er noch unheimlicher und psychotischer war, aber auch der Teil kann sich mehr als sehen lassen! Ich bin ein Fan von Thrillern, die das Dark Net/Deep Web einbeziehen, weil es dort so unheimliche Tiefen gibt, die man gar nicht kennen lernen möchte! So viel abgrundtief Böses. Und ein Teil dieses Bösen wird hier lebendig! Ein schwarzes Loch des Grauens…

Auf jeden Fall ist dieser Teil ein unbedingtes Lese-Muss! Wer Thriller mag, Psychospiele, zum Leben erwachte Alpträume in einer nach außen heil wirkenden Welt, der kommt an diesem Buch nicht vorbei! Vielen Dank, Sage, dass ich bei der Leserunde für dieses Buch dabei sein durfte!

Ich hoffe, der vierte Teil lässt nicht zu lange auf sich warten!!!

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Geisterhochzeiten, ein Racheengel, eine schwarze Witwe und nichts für schwache Nerven!

Leichenbraut
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Worum geht’s?

Frauen die verschwinden und im Brautkleid in den Särgen ihrer verstorbenen Männer wieder auftauchen. Ein Serienkiller, der sich selbst als Racheengel sieht. Traditionelle „Geisterhochzeiten“. ...

Worum geht’s?

Frauen die verschwinden und im Brautkleid in den Särgen ihrer verstorbenen Männer wieder auftauchen. Ein Serienkiller, der sich selbst als Racheengel sieht. Traditionelle „Geisterhochzeiten“. Spuren, die bis zu 20 Jahre zurückreichen. Stephen Lang und sein Team ermitteln.


Meine Meinung:

Nach dem ersten Teil der Serie um Stephen Lang und sein Team konnte ich es kaum erwarten, auch den zweiten Teil zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht:
Mit „Leichenbraut“ gibt die Autorin Sage Dawkins dem Grauen einen neuen Namen! Gleich zu Beginn geht es spannend los und die Spannungskurve bleibt hoch! Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven! Besonders die Szene, in der das Opfer im Sarg erwacht, den toten Ehemann unter sich – diese grauenvolle Szene so bildhaft in Worte zu kleiden, das Entsetzen so lebendig dem Leser zu vermitteln ist wirklich ein sprachliches Meisterwerk. Bis zum Schluss fiebert man mit den Ermittlern mit. Bis zum Schluss kann man nicht annähernd erahnen, wer der Täter ist – ein absolut überraschendes Ende mit einem spannenden Showdown!

Auch hier finde ich es wieder absolut bewundernswert, wie gut Sage Dawkins mit Worten umgehen kann – zumal Deutsch nicht ihrer Muttersprache ist. Oder vielleicht genau deshalb. Sie spielt mit Worten, malt mit Worten, erschafft Bilder und Welten mit Worten – man kann die beschriebenen Szenen leibhaftig vor sich sehen! Mir gefällt auch der Ausflug in die chinesische Tradition der sog. „Geisterhochzeiten“. Ich habe hierzu im Internet recherchiert – und es gibt sie wirklich!

Allerdings sollte man, bevor man „Leichenbraut“ liest, zuvor den ersten Teil der Reihe gelesen haben, da einige Rückblicke kommen, die zwar kurz erläutert werden, deren Zusammenhang man aber ohne den ersten Teil nicht vollständig erfassen und verstehen kann. Auch lernt man im ersten Teil die Charaktere kennen und weiß, wie sie zusammenhängen.

Stephen Lang, der Hauptprotagonist der Serie, ist ein absolut solider Ermittler. Man weiß nicht zu viel Privates von ihm. Er hat ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, sein Vater ist an einer Art von Demenz erkrankt. Und man merkt, dass er viel an Jules – die er aus dem ersten Teil kennt – denken muss und ich habe ihm gedanklich die ganze Zeit zugerufen, dass er doch einfach dort anrufen soll oder vorbeifahren soll. Die zwei wären ein tolles Paar!

Danica, die IT-Spezialistin, vollbringt auch dieses Mal mit der Technik und den digitalen Möglichkeiten wahre Wunder. Der Ausflug ins Dark Web ist interessant aber auch erschreckend! Auch diesmal weiß sie wieder kurz vor den anderen, wer der Täter ist. Und der etwas verschrobene Hobbs, der Gerichtsmediziner. Der sich langsam zu einem guten Freund von Danica entwickelt – vielleicht weil die beiden nicht vor Ort mit dabei sind, sondern von der MID-Zentrale aus agieren.

Auch die anderen im Team (Mark, Tom, Harrison, Angus, Paul,…) arbeiten toll zusammen. Ein Team, wie man es sich nicht besser wünschen kann und von dem man selbst gerne ein Teil wäre. Lauter eigene Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch viele Gemeinsamkeiten haben und Spaß an ihrem Beruf und im Miteinander haben.


Fazit:

„Leichenbraut“ ist ein Thriller, der mich mitgenommen hat auf eine Reise ins Grauen! Lebendig begraben zu werden – was gibt es Schlimmeres? Die Autorin spielt mit Ängsten und Alpträumen. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bis zum Schluss blieb es spannend. Dies ist ein Thriller, den man gelesen haben muss! Kein 08/15-Werk sondern etwas Außergewöhnliches!

Von mir fünf Sterne, eine absolute Leseempfehlung für alle, die auch vor grausamen Details nicht zurückschrecken.

Ich kann es nicht erwarten, den nächsten Teil der Reihe zu lesen!

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Veröffentlicht am 05.09.2020

Die Kunst des Todes

Dunkle Ufer
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Zwischen Oper, Opfer und Obsession

Worum geht’s?

Frauen in London verschwinden und tauchen kurze Zeit später in der Themse wieder auf - wie antike Kunstwerke dekoriert. Julia, eine Kunsthistorikerin, ...

Zwischen Oper, Opfer und Obsession

Worum geht’s?

Frauen in London verschwinden und tauchen kurze Zeit später in der Themse wieder auf - wie antike Kunstwerke dekoriert. Julia, eine Kunsthistorikerin, wird als externe Beraterin in die Ermittlungen von Stephen Lang und sein Team einbezogen. Dabei kommt sie dem Serienkiller näher, als gedacht. Zu nah?



Meine Meinung

„Dunkle Ufer“ von Sage Dawkins ist der Auftakt einer Thrillerserie um Stephen Lang und sein Team. Ich muss ehrlich sein: Am Anfang fiel es mir etwas schwer, in die Geschichte zu kommen. Auf den ersten Seiten ist es ein bisschen ein verwirrendes Hin und Her zwischen Protagonisten und Schauplätzen. Daher hat sich das erste Drittel für mich ein bisschen gezogen. Danach wurde es dann immer spannender und spannender und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen! Ich mag den Schreibstil der Autorin. Die Sprache ist niveauvoll und hebt sich deutlich von anderen Büchern ab. Sie schafft es gekonnt, mit Worten Bilder heraufzubeschwören, einen mit in die Geschichte zu nehmen und mit Emotionen und Phantasien zu spielen. Die Spannungskurve steigt zum Ende des Buches immer mehr an, man fiebert mit, hofft mit, fühlt mit und – ACHTUNG SPOILER – bis zum Ende und selbst am Ende weiß man nicht, wer der unheimliche Killer ist und wer der Copykiller oder ob es ein und dieselbe Person sind oder ob der, den man verdächtigt, doch der wahre Themse Vampir – wie er von der Presse genannt wird – ist. Eine spannende Geschichte, die nichts für schwache Nerven ist und auch grausige Details greifbar darstellt.



Die Hauptprotagonistin, die Kunsthistorikerin Jules, mag ich sehr. Sie ist eine etwas eigene Person, die aber im Laufe der Geschichte auftaut. Ein bisschen verschroben, wie das graue Entchen, das zum stolzen Schwan wird. Hat ein Herz für verletzte Tiere, ist sehr empathisch aber auch etwas eigen und manchmal ein bisschen versunken in ihre eigene Welt. Aber sehr sympathisch. Auch ihre beste Freundin Ella, das genaue Gegenteil von Jules, ist einfach ein absolut herzlicher, etwas extrovertierter aber total lebenslustiger Mensch, die immer wieder versucht, Jules aus ihrem grauen Alltag zu reißen und der das auch immer wieder perfekt gelingt.



Stephen Lang, Hauptprotagonist und Leiter des Teams, welche zur Aufklärung der Fälle um den Themse Vampir angesetzt sind, hat mir ebenfalls gut gefallen. Ein solider Ermittler, der sich in Jules verguckt – ich hoffe, in den weiteren Teilen sehen sie sich wieder, weil die beiden nicht nur beruflich ein schönes Team wären. Trotz vieler Probleme und Unwegsamkeiten ist er stets fokussiert, ein guter und solider Ermittler und ich bin gespannt, was es von ihm in den weiteren Teilen noch zu lesen geben wird!



Auch die Rolle von Freddie, dem Wachmann, ist gut dargestellt. Bis zum Ende hat man ihn im Verdacht. Aber ist sich nie sicher. Auf ihn trifft definitiv der Spruch zu: Stille Wasser sind tief.



Dasselbe gilt für Collins. Bis zum Ende weiß man nicht, woran man mit ihm ist. Er hat alles, kann alles, ist intelligent, reich, gutaussehend – aber wer ist er wirklich?



Fazit:

Ein sehr gelungener Einstieg in eine neue Thrillerreihe, die ich unbedingt weiterlesen möchte! Der Anfang war leider ein bisschen langatmig, aber das Ende des Buches hat das mehr als wettgemacht! Die Wortwahl, das sprachliche Niveau, die grausigen Details, die immer wieder für Gänsehautmoment gesorgt haben. Die Beschreibungen, die das Grauen zum Leben erweckt haben – ein Thriller, von dem man einfach mehr haben möchte! Die Autorin hat es definitiv geschafft, mich zu fesseln! Absolute Leseempfehlung!

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