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Veröffentlicht am 19.05.2024

Positiv überrascht

Südlich von Porto wartet die Schuld
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In den Dünen zwischen Torreira und Quinta das Riscas finden Naturschützer die Leiche eines Mannes. Das Opfer ist ein bekannter Richter namens Roque Loureiro und war in der Gegend sehr unbeliebt, was die ...

In den Dünen zwischen Torreira und Quinta das Riscas finden Naturschützer die Leiche eines Mannes. Das Opfer ist ein bekannter Richter namens Roque Loureiro und war in der Gegend sehr unbeliebt, was die Anzahl der Verdächtigen nicht gerade mindert. Ria Almeida und João Pinto ermitteln mit Hilfe von Commissario Joaquim Baptista, der über das Wiedersehen mit Ria nicht sonderlich erfreut ist. Nebenbei versucht die Polizistin, ihren Umzug zu organisieren und ist damit sichtlich überfordert, doch Hilfe ist schon unterwegs.

Das ist der zweite Fall für Ria Almeida, die Deutschland den Rücken gekehrt hat und jetzt in Torreira an der portugiesischen Atlantikküste lebt.

Die Autorin Mariana da Silva war mir bisher völlig unbekannt, deshalb wusste ich auch nicht, dass es bereits einen Teil zu dieser Krimireihe von ihr gibt. "Südlich von Porto wartet die Schuld" hat mich positiv überrascht.

Mit Ria und João hat die Autorin zwei völlig unterschiedliche und authentische Figuren geschaffen. Zwischen ihr und Baptista sind deutlich Spannungen spürbar, was die ganze Geschichte in meinen Augen sehr unterhaltsam gemacht hat. Beide sind nicht auf den Mund gefallen, halten mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg, was hin und wieder zu Auseinandersetzungen zwischen ihnen führt. Mit Mariposa ist das ermittelnde Quartett komplett. Alle vier Figuren sind sympathisch beschrieben. Ich hatte den Eindruck, dass jeder für sich etwas verkorkst ist und so seine Eigenheiten hat, sie zusammen aber ein tolles Team bilden und sie sich toll ergänzen. Als ob sie sich gegenseitig brauchen würden, was ja nichts schlechtes ist.

Der Fall war durchaus interessant und spannend, aber in einem Fall mit einem Richter hätte ich mehr Verdächtige erwartet. Aber gut, so war es auch nicht schlecht und es blieb übersichtlich. Die Auflösung war sehr bewegend und auch etwas überraschend. Am Ende hatte ich fast mit allen Mitleid.

Diese Krimireihe war für mich die Entdeckung des Jahres und ich werde sie weiterverfolgen. Doch erstmal werde ich den ersten Teil "Südlich von Porto lauert der Tod" nachholen und lesen, wie Ria nach Portugal gekommen ist und wieso sie Deutschland verlassen hat. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Hat noch Luft nach oben

Was der See birgt
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Im Yachthafen von Riva wird eine übel zugerichtete männliche Leiche gefunden. Das Opfer ist Filippo Frey, ein freier Journalist für das Mailänder Stadtmagazin. Gianna Pitti, eine ehrgeizige Polizeireporterin ...

Im Yachthafen von Riva wird eine übel zugerichtete männliche Leiche gefunden. Das Opfer ist Filippo Frey, ein freier Journalist für das Mailänder Stadtmagazin. Gianna Pitti, eine ehrgeizige Polizeireporterin von der lokalen Zeitung, schleicht sich an den Tatort und muss entsetzt feststellen, dass sie das Opfer kannte. Gemeinsam mit ihrer Chefin Elvira Sondrini und ihrem Onkel Francesco fängt sie an, in dieser Sache zu ermitteln.

Dieser Krimi ist der erste Fall für Gianna Pitti, die am Gardasee für die Lokalzeitung Massaggero di Riva als Polizeireporterin arbeitet.

Die Geschichte um Filippos Tod, die immer noch in Italien existierenden Geheimbünde, Familiengeheimnisse und Korruption fand ich äußerst interessant und anfangs war es überhaupt nicht ersichtlich, in welche Richtung die eigentlichen Ermittlungen gehen. Aber viele Dinge wurden nur begonnen, dann aber nicht weitergeführt. Einiges bekommt man nicht zugreifen. Dass es innerhalb von Giannas Familie eine Vorgeschichte gibt, war von Anfang an klar und von Seite zur Seite kam auch etwas Licht in diese Geschichte. Die Abschnitte um Francesco fand ich emotional und beängstigend. Es war immer wieder zu merken, dass seine Alzheimer fortschreitet, auch wenn er es nicht wahrhaben will und kann.

Gianna ist eine sympathische und temperamentvolle junge Journalistin. Ich kann verstehen, dass Francesco und Elvira die Sache so lange vor ihr verheimlicht haben. Diese ganze Geheimnistuerei war aber nur bis zu einem gewissen Grad für mich nachvollziehbar. So ganz überzeugt hat mich dieser Auftakt nicht, aber auch nicht enttäuscht. Schwierigkeiten hatte ich eher mit dem Schreibstil. Teilweise war dieser lieblos und abgehakt. Dann wieder gab es Passagen, wo die Atmosphäre und Stimmung deutlich zu spüren war und ich große Lust auf eine Italienreise bekam.

Insgesamt betrachtet, war es ein temporeicher, verwirrender und unterhaltsamer Fall. Teilweise hätte ich mir allerdings mehr Tiefe gewünscht. Ich werde die Reihe trotzdem weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Enttäuschend

Der Nachtläufer
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In einer norwegischen Kleinstadt geht die Angst um: Drei Menschen haben die Überfälle des Einbrechers, den man „Nachtläufer“ nennt, überlebt – aber wie lange noch, bis der Erste stirbt? Kommissar Eddie ...

In einer norwegischen Kleinstadt geht die Angst um: Drei Menschen haben die Überfälle des Einbrechers, den man „Nachtläufer“ nennt, überlebt – aber wie lange noch, bis der Erste stirbt? Kommissar Eddie Feber ist sicher, dass die mysteriösen Zahlenkombinationen an den Tatorten einen Hinweis darauf geben – doch wird er das eiskalte Rätsel rechtzeitig lösen? Was Feber nicht ahnt: Ganz in seiner Nähe hat auch der junge Meidel Jonsson das Gefühl, vor Angst ersticken zu müssen: Immer näher rückt der Tag, an dem sein Vater aus dem Gefängnis nach Hause zurückkehren wird. (Klappentext)

Die Leseprobe hat mich begeistert und ich war überzeugt, das ist genau das richtige Buch für mich. Doch weit gefehlt. Ich musste mich durch die Seiten kämpfen und war letzten Ende einfach nur enttäuscht. Bei diesem Kriminalroman hat sich die Autorin hauptsächlich auf den Täter und dessen Motive konzentriert, wobei was das angeht etliche Fragen noch offen bleiben. Der sympathische Ermittler Eddie Feber bekommt nicht so viel Raum, von seinen Ermittlungen ganz zu schweigen. Ich lese gerne Krimis aufgrund der interessanten und spannenden Ermittlungsarbeit und Wendungen, doch ersteres nimmt äußerst wenig Platz ein und zweiteres fehlt gänzlich. Außerdem fehlte es mir an Spannung. Dann stellte sich mir die Frage, wieso man zuerst den zweiten Fall von Feber übersetzt und veröffentlicht hat statt mit dem ersten anzufangen, was ja durchaus am logischsten wäre.

Von mir gibt es keine Leseempfehlung für diese neue Reihe. Das Buch hat mich enttäuscht.

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Veröffentlicht am 06.04.2024

Helsinki in Angst und Bange

Seele voll Zorn
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In Helsinki wird in einer Lagerhalle ein ermordetes Pärchen gefunden. Mik Kohonen und Loris Anders übernehmen den brutalen Mordfall. Sie können allerdings keinerlei Spuren oder Hinweise finden, durch die ...

In Helsinki wird in einer Lagerhalle ein ermordetes Pärchen gefunden. Mik Kohonen und Loris Anders übernehmen den brutalen Mordfall. Sie können allerdings keinerlei Spuren oder Hinweise finden, durch die sie den Täter identifizieren könnten. Dann verschwindet ein weiteres Paar. Mik findet einen Hinweis zu einem alten Fall. Er wird aber von seinem Kollegen und seiner Vorgesetzten nicht ernst genommen, weshalb er einen gefährlichen Alleingang wagt.

"Seele voll Zorn" von Helene Falk ist der Auftakt zur Mik-Kohonen-Reihe, die in Finnland spielt.

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Der erste konzentriert sich auf die Ermittlungen und verschiedene Personen, die mal mehr oder mal weniger mit dem Fall verbunden sind. Der zweite dann mehr auf das Opfer und die Aufklärung. Mik Kohonen ist die Hauptfigur und ich finde ihn äußerst interessant und sympathisch. Er leidet an Albträume, die auf ein sehr traumatisches Ereignis während des Dienstes zurückzuführen sind. Ihn bei der Auseinandersetzung mit dem Trauma zu begleiten, hat mich sehr berührt. Nach der ersten Hälfte war ein wenig die Luft raus und es gab keinerlei Wendungen oder Überraschungen. Der Schreibstil ist unheimlich fesselnd und lebendig. Das Cover gefällt mir sehr gut und passt zu der düsteren Atmosphäre.

Von mir gibt's gut gemeinte 3,5 Punkte und eine Leseempfehlung. Ich werde die Reihe weiter verfolgen. Der zweite Fall für Mik Kohonen mit dem Titel "Abgrundtiefer Hass" soll Ende Juli erscheinen.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Enttäuschend

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Im September 2019 möchte die Juristin Anna Samuelsson wie jedes Jahr gemeinsam mit ihrer Freundin Milena und ihrem Verlobten Henrik eine Wanderung über mehrere Tage unternehmen. Doch Milena möchte dieses ...

Im September 2019 möchte die Juristin Anna Samuelsson wie jedes Jahr gemeinsam mit ihrer Freundin Milena und ihrem Verlobten Henrik eine Wanderung über mehrere Tage unternehmen. Doch Milena möchte dieses Mal ihren neuen Freund Jacob Tessin mitnehmen, der all ihre Pläne über den Haufen wirft und eine andere Route vorschlägt. Nach kurzem Hin und Her entscheiden sie sich für seinen Vorschlag und machen die Wanderung durch den Nationalpark Sarek. Der Albtraum lässt nicht lange auf sich warten.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Anna steht im Mittelpunkt, dazu kommen Rückblicke auf die Wanderung und vergangene Erlebnisse und Verhöre mit Kriminalinspektor Anders Suhonen. Dass man den Augenmerk auf Anna legt, hat mich nach einiger Zeit sehr gestört. Dadurch gerieten die anderen Teilnehmer an der Wanderung in den Hintergrund und ich hätte sehr gerne mehr über sie erfahren. Viel zu schnell lassen sich die drei Freunde von Jacob überreden, den Sarek zu gehen, statt die geplante Route, für die sie ja offensichtlich mehrere Buchungen vorgenommen hatten.

Für mich wird durch den ständigen und abrupten Wechsel der Perspektiven auch der Lesefluss und die  anfängliche Spannung immer wieder gestört. Das Tempo wird dadurch herausgenommen. Ich bin mit den Figuren nicht richtig warm geworden. Sie waren sehr unnahbar, was wohl daran lag, dass man sich hauptsächlich auf Anna konzentrierte. In meinen Augen wurden zu viele unnütze Dinge beschrieben. Das Ende ist einfach ein Witz und ehrlich gesagt, kam ich mir veräppelt vor. Das einzige Positive an dem Buch war die beschriebene düstere und bedrückende Atmosphäre. Die sorgte bei mir für Gänsehaut.

Nach der Hälfte hatte ich jegliche Lust auf diese Geschichte verloren und musste mich regelrecht durch die letzten Seiten kämpfen. Von mir gibt's keine Leseempfehlung. Ich kann diesen ganzen Hype nicht nachvollziehen, mal wieder. Schade.

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