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Veröffentlicht am 11.11.2019

Kieler Kommissar angelt 1896 große Fische im Hamburger Hafen

Tod in der Speicherstadt
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Das Buch:
Alles begann damit, dass ich beinahe zufällig in Anja Marschalls Premierenlesung am 25.10.2019 in der Speicherstadt saß und mich auf der Stelle in die Geschichte verliebte. Die Autorin hatte ...

Das Buch:
Alles begann damit, dass ich beinahe zufällig in Anja Marschalls Premierenlesung am 25.10.2019 in der Speicherstadt saß und mich auf der Stelle in die Geschichte verliebte. Die Autorin hatte es geschafft mich mit den Ausschnitten ihres Buches in das Hamburg des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu entführen und es blieb mir gar nichts anderes übrig als den ganzen Roman lesen zu wollen. Wann immer ich beim Lesen an Stellen ankam, die sie vorgelesen hatte, hörte ich wieder ihr zu – wie sie begeistert von Hauke und Sophie, von Zollanwärter Detlefsen und vom Kaffeehändler Bellingrodt erzählte, von ihren Recherchen und vor allem über Kaffee! Kaffee ist eine Wissenschaft, glaube ich, und einen kleinen Teil dieser Wissenschaft verarbeitet die Autorin auch zwischen diesen Buchdeckeln. Eines jedenfalls ist sicher: Guter Kaffee braucht keine Milch!

Das Cover des Buches passt perfekt zur Geschichte. Es zeigt einen Teil der alten Speicher, so wie man sie heute auch noch bewundern kann. Es reiht sich so gar nicht in die Riege der modernen historischen Cover oder jener der Kriminalromane ein. Es fällt aus der Reihe und das gefällt mir sehr, insbesondere da ich Hamburg-Romane sehr gern lese. Die Haptik des Buches ist weich mit erhabenen Buchstaben, sodass man das Buch einfach gern in der Hand hält.

Ein besonderes Schmankerl liefert die Autorin mit ihren Kapitelanfängen. Jedes Kapitel ist mit einem Originalauszug aus Hamburger Zeitungen von 1896 überschrieben. Hin und wieder sind diese Auszüge zum Schmunzeln und manchmal muss man sich schon anstrengen um entweder die alte Rechtschreibung oder auch die Abkürzungen einer Anzeige zu entziffern. Ich kann sagen: Ich habe es geschafft!

Worum geht’s?
Hauke Sötje, Kommissar der Kieler Polizei soll in Hamburg in einem Mordfall im Zusammenhang mit einer Schmugglerbande ermitteln. Hierbei stößt er zunächst auf einigen Widerstand – sowohl durch Polizeirat Roscher als auch durch Oberzollinspektor Jensen, der behauptet dass in seiner Speicherstadt nicht geschmuggelt wird. Jensen stellt ihm einen „Aufpasser“ zur Seite – Zollanwärter Detlefsen – mit dem im Schlepptau Hauke nun seine Ermittlungen führen muss.
Parallel dazu – für sich allein, aber dennoch im gleichen Fall – ermittelt Sophie, Haukes Verlobte, in einem weiteren Mordfall, der zunächst gar nicht zur eigentlichen Ermittlung passen will.
Eine Verbrecherjagd durch die Hamburger Speicherstadt beginnt und mit jedem Puzzleteil, das Hauke und Sophie finden, schließt sich die Schlinge um den Hals des Täters enger zusammen.

Die Charaktere:
Hauke Sötje – ehemaliger Kapitän – und seine Verlobte Sophie sind eindeutig die Sympathieträger in diesem Roman. Mit Ermittlungsmethoden, die in der heutigen Zeit sicherlich als angestaubt gelten können, suchen sie Teil für Teil zusammen. Gleichwohl haben sie sich jedoch an Konventionen zu halten, die die Ermittlungen nicht eben erleichtern. So muss sich Hauke von Polizeirat Roscher immer wieder anhören, dass er nicht einfach die Großen der Wirtschaft, wie z.B. Wilhelm Bellingrodt und seinen Sohn, verhören oder gar vorladen kann, da dieser einen mächtigen Einfluss in der Stadt hat und Roscher das Leben schwer machen kann.
Darüber hinaus ist Hauke als „der Kommissar aus Kiel“ zunächst kein gern gesehener Gast – insbesondere als er Oberzollinspektor Jensen mit dem Kaffeeschmuggel konfrontiert. Man muss ihn einfach mögen, so wie er sich dennoch immer wieder über eben diese Konventionen hinweg setzt und zielstrebig seine Ermittlungen durchführt. Hinzu kommt, dass Hauke mutig ist und sich nicht so schnell einschüchtern lässt.

Sophie passt sich nicht immer an – im Gegenteil, sie hat ein Faible für Ermittlungen, was in dieser Zeit völlig undamenhaft ist. Sie rät ihrem Arbeitgeber sogar, seine Tochter in die Geschicke der Buchhalterei einzuführen und ihr die Firma zu zeigen, damit sie lernt mit Geld umzugehen. Ein sehr gewagter Rat! Diese Eigenschaft macht sie mir so überaus sympathisch. Auch dass sie sich darüber Gedanken macht, dass Frauen generell nicht gerecht behandelt werden. Im Zusammenhang damit, dass dies die Zeit war, in der die Hafenarbeiter streiken und auch die Frauenrechte gestärkt werden sollten, ein nachvollziehbarer Charakterzug, der einmal mehr zeigt, dass Sophie eine starke Frau ist. Manchmal jedoch bringt sie sich, vielleicht durch eine gewisse Unbedachtheit, in Schwierigkeiten, aus denen ihr Hauke aber jedes Mal heraus hilft – und damit ihr Held und der der Leserschaft sein darf.

Neben vielen anderen sympathischen, rüpelhaften oder furchtbar unangenehmen Nebencharakteren, die allesamt so gut beschrieben sind, dass ich sie mir lebhaft vorstellen kann, gibt es auch Zollanwärter Hans Detlefsen. Er ist mit seinen 17 Jahren noch so unbedarft, hat Träume und ist einfach liebenswert. Er vertraut Hauke absolut und will ihm mit allem, was ihm möglich ist, zu Diensten sein. Ihn mochte ich sehr, auch weil er es ist, der dem Leser vieles über die neue, moderne Speicherstadt erzählt. Aus ihm sprach der Stolz auf „seine“ Speicherstadt und das obwohl sein Erbe – nämlich der Laden seines Vaters – dafür weichen musste.

Historischer Hintergrund:
Der historische Hintergrund für diesen Roman ist exzellent recherchiert. Als Leser fühlt man sich ein bisschen so, als würde man genau in diese Zeit zurück versetzt werden und einen Rundgang durch Hamburg machen. Auch ohne die Stadt zu kennen, ist es möglich sich vorzustellen, wie es hier ausgesehen und gerochen haben muss. Der Krach im Hafen, die Gerüche aus der Kaffeerösterei oder den Guano-Speichern.
Schaut man genauer hin, findet man die recherchierte Historie in der modernen Stadt wieder. Die Geschichten, die die Autorin erzählt sind nicht nur liebenswert, sondern auch historisch korrekt. Das gefällt mir ausgesprochen gut, da ich genau dieses Merkmal an historischen Romanen besonders mag. Man lernt etwas, indem man eine spannende Geschichte liest. Bisweilen habe ich sogar im Internet weiter geschaut, wann was gebaut wurde z.B. Es gibt eine Szene, in der schreibt die Autorin „Einen Tunnel gab es ja nicht.“ und bezog sich dabei auf eine Elbquerung. Stimmt, der alte Elbtunnel wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut. Solche kleinen Details sind es, die einen durch die gesamte Geschichte begleiten und diese so glaubwürdig machen.

In einem Anhang bekommt der Leser zudem einen Überblick über reale Historie und Fiktion. Die großen Ereignisse wie z.B. der Hafenarbeiterstreik werden hier erklärt, Gebäude, die tatsächlich existierten oder noch existieren werden erwähnt und wie sie in der Realität genutzt wurden. Es macht Spaß diesen Anhang zu lesen, der dann auch noch durch ein kleines Hamburger Sprachlexikon abgerundet wird.

Schreibstil:
Mit ihrem Schreibstil trifft Anja Marschall die Sprache der Zeit – oder jedenfalls so, wie ich sie mir vorstelle. Wer den Hamburger schon mal Platt schnacken hören hat, kann sich sicher vorstellen, was ich meine. Außerdem lässt sie ihre Figuren – z.B. Quartiersleute, Hafenarbeiter usw. – platt schnacken. Das war einfach so, das sprach man in dieser Zeit. Und trotzdem wird auch jemand, der dieses Dialektes nicht mächtig ist, keine Schwierigkeiten haben, die Inhalte der Dialoge zu verstehen. Erstens: es gibt ja besagtes Sprachlexikon und Zweitens: wenn ein wirklich längerer Dialog stattfindet, arbeitet die Autorin den Inhalt des Dialoges geschickt in die nächsten Zeilen ein, sodass sich der Inhalt spätestens daraus ergibt.

Besonders beeindruckt hat mich, wie Frau Marschall mit Adjektiven, die Situationen oder Menschen beschreiben, Stimmung herauf beschwört oder die Menschen vor dem inneren Auge lebendig werden lässt. Hinzu kommt eine ordentliche Prise Humor!
Zitat S.111: „Schnaufend drehte die Dame sich zurück zum Tisch, beugte sich ein wenig vor und flüsterte ihrer üppig ausgestatteten Freundin, deren Mantel ein Fuchskragen zierte, etwas zu. Das tote Tier über den fleischigen Schultern besagter Freundin starrte aus gläsernen Augen verzweifelt auf den unter vielen Schichten Rüschen verpackten Busen.“

Der Roman wird aus 2 Perspektiven erzählt – Haukes und Sophies. Diese beiden Perspektiven liefern immer mehr Puzzleteile, die am Ende schließlich zu einem Ergebnis zusammen geführt werden. Sehr schön fand ich auch, dass es manchmal so war, dass ich mehr wusste, als Hauke oder Sophie, weil die beiden nicht allzu oft dazu kamen, ihre Ermittlungen miteinander zu teilen. Trotzdem hat der Leser bis zum Ende zwar viele Verdachtsmomente den Täter betreffend, aber erst ziemlich spät wird klar, wer es tatsächlich gewesen ist. Die Auflösung erfolgt dann ohne plakativ präsentiert zu werden im Verlauf der Geschichte.

Auffällig ist immer wieder der Stolz der Hamburger auf ihre (Speicher-)Stadt. Ich liebe es, zumal es heute noch genauso ist. Der Hamburger hat ein ganz besonderes Verhältnis zu seiner Heimat und das macht ihn einfach aus – gestern wie heute.

Fazit:
Mit diesem Roman ist der Autorin eine Liebeserklärung an ihre Heimatstadt und an ihre Figuren gelungen. Sie hat ihre exzellente Recherche zu einem absolut empfehlenswerten Roman verarbeitet. Für Fans historischer Romane und nicht allzu blutiger Krimis ein absolutes Muss. 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.11.2019

Eine Geschichte mit und fürs Herz

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
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Das Buch:
„Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt“ von Brittainy C. Cherry erzählt die Geschichte zweier Menschen, die oberflächlich und auf den ersten Blick betrachtet unterschiedlicher nicht sein könnten. ...

Das Buch:
„Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt“ von Brittainy C. Cherry erzählt die Geschichte zweier Menschen, die oberflächlich und auf den ersten Blick betrachtet unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf den zweiten Blick erzählt das Buch die Geschichte einer amerikanischen Kleinstadt, deren Einwohner es sich zur Aufgabe gemacht haben, jeden, der auch nur im Ansatz anders zu sein scheint, auszugrenzen. Dabei ist es unwichtig, wie beliebt oder unbeliebt ein Mensch in der Vergangenheit war. Das Buch erzählt die Geschichte einer angeblich gläubigen Gemeinschaft, die darauf pocht, dass ihre Moralvorstellungen gelebt werden. Einzelschicksale sind dabei zweitrangig und die Gefühle der Menschen scheinen keine Rolle zu spielen… solange nur der Eindruck nach außen hin passt.

In der Leseprobe haben mich der wirklich flüssige und leicht lesbare Schreibstil der Autorin und ihre Fähigkeit, einen sofort in die Geschichte zu katapultieren, beeindruckt. Darüber hinaus hat der kurze Buchanfang in mir Emotionen geweckt, die mich – als jemand, der nicht in erster Linie Konsument von Liebesromanen ist – dazu brachten, dass ich das Buch in Gänze lesen wollte und dies bitte immer mit einem Paket Taschentüchern dabei. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde bei Lesejury gelesen, wofür ich mich recht herzlich bedanke.

Worum geht’s?
Grace und Finley Braun haben ihre Ehe beendet, verkaufen ihr Haus und ziehen getrennt in ihre Heimatstadt Chester zurück. Während Grace ganz offensichtlich über das Ende ihrer Ehe trauert, hat man bei Finley den Eindruck, als zöge er mit fliegenden Fahnen von dannen in sein neues Leben. In Chester angekommen, streikt Grace‘ Auto und beinahe verursacht sie einen schlimmen Unfall, wenn da nicht der Automechaniker Jackson wäre, der sie durch beherztes Handeln vor eben diesem Unfall bewahrt. Blöderweise ist Jackson „das Monster“ von Chester, mit dem man sich besser nicht abgibt und schon gar nicht, wenn man die Tochter des Pastors und eine Harris ist. Ebenso wie sein Vater hasst Jackson die Familie Harris seit Kindertagen und will schon deshalb mit Grace besser nichts zu tun haben. Aber obwohl sich die beiden eigentlich meiden wollen, begegnen sie sich immer wieder und ziemlich schnell bemerken sie, dass sie gar nicht so verschieden sind.

Charaktere:
Der Autorin gelingt es glänzend Grace und Jackson als „die Guten“ zu beschreiben, während viele andere Charaktere einfach als spießig, wütend und im Fall von Grace‘ Mutter einfach als verabscheuungswürdig dargestellt werden.

Loretta Harris verkörpert in den ersten 2 Dritteln des Buches in der Tat eine Frau, der man besser aus dem Weg gehen sollte. Sie sprüht Gift in alle Richtungen, hat kein Erbarmen und erklärt all diese Eigenschaften mit ihrem Glauben. Dennoch erscheint sie mir verlogen und schon recht bald bekommt man den Eindruck, dass hinter dieser giftigen Fassade mehr stecken muss. Die Figur der Loretta Harris ist meiner Meinung nach der perfekte Antagonist und so sehr ich sie auch verabscheut habe, wütend auf sie war und ihre Argumentationen nicht verstehen konnte, so sehr kann ich nur den Hut ziehen, dass die Autorin mit einer solchen Überzeugung diese Figur geschrieben hat.

Die liebreizende Grace hingegen entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einer selbstbewussten jungen Frau, die auf dem Weg der Selbstfindung ist und dabei eine nie enden wollende Unterstützung von Jackson erhält. Er ist es, der ihr beibringt, dass es nicht darauf ankommt, immer allen gefallen zu müssen sondern darauf, für sich selbst einzutreten. Auf dem Weg ihrer Selbstfindung übertritt Grace Grenzen, die sie normalerweise noch nicht einmal erahnt hätte und sie lernt sehr schnell, dass es in ihrem Leben als Erstes wichtig ist, dass sie glücklich ist – und nicht zuerst die anderen. Sie lernt auch, dass die Menschen, die wirklich zu ihr stehen, diesen Weg mitgehen und sie unterstützen. Ihre Mutter gehört allerdings nicht dazu!

Jackson wurde mit 10 Jahren von seiner Mutter verlassen. Seither hängt sein Vater am Alkohol, sodass er im gleichen Moment quasi Vater und Mutter verloren hat. Als Ex-Junkie kümmert er sich um seinen Vater, dessen Autowerkstatt und seinen Hund Tucker. Mehr braucht er nicht und mehr will er nicht in seinem Leben. Ansonsten ist er damit beschäftigt, wütend und für die Gesellschaft in Chester das Monster zu sein.
Gemeinsam mit Grace findet er aber heraus, dass er okay ist, dass es okay ist andere zu brauchen und vor allem zu mögen. Und ganz langsam, mit Höhen und Tiefen, nähern sich Grace und Jackson an und öffnen sich füreinander.

Natürlich muss der Leser Grace und Jackson mögen. Man kann sich dem nicht entziehen. Die Geschichte zwischen den beiden ist manchmal ein bisschen klischeehaft, aber nicht nervig kitschig, sondern irgendwie schön. Darüber hinaus spricht die Autorin einfach Themen an, die sehr tiefgreifende Veränderungen in Menschen zur Folge haben können, als da wären: der Verlust wichtiger Menschen, Fehlgeburten, Untreue…

Was mich am meisten erschreckt hat, ist die Oberflächlichkeit der Einwohner von Chester. Ich bin mir nicht sicher, ob wirklich eine komplette Gemeinde so reagieren würde. Vielleicht musste diese Eigenschaft aber auch einfach so überzeichnet werden, damit Jacksons und Grace‘ Schicksale diese Wirkung haben konnten, die sie auf den Leser zwangsläufig haben.

Schreibstil:
Brittainy C. Cherry schreibt sehr flüssig, bedient sich der jungen Sprache (oder zumindest ihre Übersetzerin) und somit passen Thema und Sprache sehr gut zusammen und der Roman lässt sich sehr leicht lesen.
Was mich etwas irritiert hat, ist das Faktum, dass Grace älter als Jackson ist, was meiner Meinung nach in solchen Romanen doch eher selten vorkommt und darüber hinaus, dass Grace bereits 30 ist. Die Geschichte und Verhaltensweisen als solche sähe ich eher bei Protagonisten die Anfang 20 sind. Dann allerdings wäre mindestens ein Schicksalsschlag schon nicht mehr so glaubhaft möglich gewesen, wie er beschrieben wurde.

Ein bisschen abstrus und unglaubwürdig fand ich das Ende, wenngleich auch hier eine Menge Emotionen drin steckten. Aber da war plötzlich an mancher Stelle – und zu schnell für meine Begriffe – Friede, Freude, Eierkuchen. Ganz so, als hätte es die Vorgeschichte nicht gegeben oder man sei zu alten Verhaltensmustern zurückgekehrt.

Ansonsten hat der Roman meinen Erwartungen aber voll entsprochen. Ich war darauf aus, etwas leichte Kost fürs Herz zu bekommen, ein paar Tränen fließen zu lassen (okay, ich gestehe, manchmal waren es auch ein paar mehr) und mich in die Geschichte fallen lassen zu können. Das hat sehr gut funktioniert!

Fazit:
Für Liebhaber der Kategorie Liebesroman ist das Buch bestens geeignet! Es dient mit Emotionen, Klischees und einer Geschichte, die bis auf das teilweise zu schnelle Ende glaubwürdig ist. Von mir gibt’s 4 von 5 Sternen für die leichte, lockere Unterhaltung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 03.11.2019

Auf der Suche nach der Wahrheit!

Die Schuld jenes Sommers
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Das Buch:
Ich durfte das Buch „Die Schuld jenes Sommers“ von Katherine Webb im Rahmen einer Leserunde lesen, wofür ich mich beim Diana Verlag und Lovelybooks bedanke. Das Cover ist interessant gestaltet ...

Das Buch:
Ich durfte das Buch „Die Schuld jenes Sommers“ von Katherine Webb im Rahmen einer Leserunde lesen, wofür ich mich beim Diana Verlag und Lovelybooks bedanke. Das Cover ist interessant gestaltet und macht neugierig, nicht zuletzt deshalb, weil es sich nicht in die sonst so üblichen Covers historischer Romanen einreiht.

Frances‘ Geschichte wird in diesem Buch auf 2 Zeitebenen erzählt – 1942 und 1918. Die Kapitel der Gegenwart und Vergangenheit sind deutlich getrennt, verzahnen sich in ihrer Handlung im Laufe der Erzählung aber immer mehr ineinander – bis hin zu dem Moment, in dem sie sich treffen.

Worum geht’s?
Die englische Stadt Bath wird 1942 von deutschen Fliegern bombardiert. Mitten in den Wirren dieser zweitägigen Angriffe geht der 6jährige Davy verloren. Frances, die eigentlich auf ihn aufpassen sollte, hatte ihn zu einem befreundeten Ehepaar gebracht, weil sie selbst Zeit für sich brauchte. Eine nervenaufreibende Suche nach dem Jungen beginnt, während der sich viele Beziehungen zur Familie des Jungen offenbaren und ein lange verborgenes Stück Vergangenheit wortwörtlich an die Oberfläche katapultiert wird. Frances sucht nun nicht mehr nur nach Davy sondern auch nach ihrer eigenen Vergangenheit.

Bath 1918: Die 8jährige Wyn – Frances‘ beste Freundin – verschwindet und kann trotz intensiver Suche nicht gefunden werden. Nichts deutet auf den Verbleib des kleinen Mädchens hin, aber Frances‘ hat seit dem tiefe Schuld- und Schamgefühle, die sie sich selbst nicht oder nur unzureichend erklären kann.

Charaktere:
Frances Parry ist eine junge Frau, die unter ihren Schuld- und Schamgefühlen beinahe zusammen zu brechen droht. Zunächst ist mir als Leser keineswegs bewusst, warum sie diese Gefühle haben sollte. Sie behauptet sich in einem Männerberuf, hat sich – obwohl dies in jener Zeit sicher nicht als üblich zu bezeichnen ist – von ihrem Ehemann getrennt und kümmert sich liebe- und aufopferungsvoll um den kleinen Davy, der nicht ihr eigenes Kind ist. Ich habe sie am Anfang des Buches als eine Frau ohne jegliches Selbstwertgefühl wahrgenommen und konnte mir kaum erklären, welche Schuld sie auf sich geladen haben könnte, die diese Charaktereigenschaft untermauern würde. Im Laufe des Romans beginnt der Leser aber zu verstehen, worin Frances‘ Problem liegt. Als die Leiche ihrer damals besten Freundin Wyn auftaucht, begibt sich Frances auf eine Reise in ihre eigene Vergangenheit um Wyns Tod und die Umstände aufzuklären, wie es dazu kam. Dabei reißt sie in ihrer Seele alte Wunden auf und stellt sich ihren größten Dämonen, bis sie die Erklärung (und hoffentlich ihren Frieden) findet.

Die deutlich ältere Carys, Davys Mutter, ist eine alkoholabhängige, furchtbar verlebte und unsympathische Frau, die Frances Schuldgefühle nährt, indem sie sie für das Verschwinden des kleinen Davy verantwortlich macht. Während Frances jedoch Tag um Tag nach Davy sucht, tut Carys gar nichts dafür, gibt den Jungen sogar auf und behauptet, er sei tot. Die ständig wütende Carys wirkt so abstoßend, dass sie mich mit ihrer Selbstgerechtigkeit und ihrer fordernden Art bisweilen wirklich wütend hat werden lassen. Mehr als einmal hatte ich die Frage im Kopf, was sich diese Frau eigentlich einbildet, dass sie so mit Frances umgehen darf. Letztlich hat aber auch sie ihr Päckchen zu tragen, sodass ich sie am Ende des Romans zwar verstehen kann, ihr verzeihen kann ich jedoch nicht. Sie hätte etwas tun können und tat es nicht, möglicherweise weil sie sich für ihr Wissen schämte, und macht stattdessen Frances in gewisser Weise mitverantwortlich.

In Bezug auf Frances bin ich hin- und hergerissen, ob ich sie mag oder nicht. Im Nachhinein erscheint mir diese Figur aber absolut authentisch. Ich denke, jeder wird nachvollziehen können, was in der kleinen Kinderseele kaputt gegangen war und wie schwer es ist, als Erwachsener an solche tief vergrabenen Erinnerungen wieder heran zu kommen um diese zu verarbeiten. Ebenso empfinde ich Carys zwar als widerlich, aber lebensecht. Ihre Erlebnisse in einem lieblosen Elternhaus mit einem trinkenden und gewalttätigen Vater und die Umstände von Wyns Verschwinden haben sie hart und ungerecht werden lassen.

Wyn Hughes ist 8 Jahre alt und Frances‘ beste Freundin in 1918. Sie ist ein fröhliches, neugieriges und vor allem angstfreies Kind. Sie reißt die eher schüchterne Frances mit und nimmt sie so, wie sie ist. Im Gegensatz zu Frances, deren Elternhaus sicher nicht wohlhabend, im Gegensatz zu den Hughes aber besser situiert ist, wächst Wyn in ärmlichen und lieblosen Verhältnissen auf. Beide Mädchen verbindet ein Geheimnis, das sie keineswegs verraten dürfen. Zunächst empfinden sie dieses Geheimnis als aufregend und neu, aber irgendwann kommt der Tag, an dem es für die Mädchen eher zur Belastung wird. Dennoch halten beide weiterhin den Mund.
Für Frances unverständlich ändert sich Wyns Verhalten ihr gegenüber kurz vor ihrem Verschwinden drastisch. Frances fühlt sich ausgeschlossen und abgeschoben, kann aber mit ihren 8 Jahren kaum erklären, woran dies liegen könnte. Als Wyn ausgerechnet nach einem Streit mit Frances verschwindet, macht sich Frances schreckliche Vorwürfe und traut sich dennoch nicht davon zu erzählen – nicht einmal der Polizei sagt sie die ganze Wahrheit.
Ich mag die beiden Mädchen, wie sie ihren Sommer verbringen, wie sie miteinander umgehen und vor allem wie einfach das Leben erscheint, obwohl die Verhältnisse alles andere als einfach sind. Wyns verändertes Verhalten hat mich zunächst ebenso ratlos sein lassen wie Frances. Aber recht schnell kann man sich eine eigene Theorie entwickeln, woher diese Veränderung rührt und dann mit bangen, ob die Wahrheit ans Licht kommen wird.

Es gibt recht viele Nebencharaktere, die alle sehr glaubwürdig dargestellt sind. Als Leser kann man sich in diesen Ort, in diese Gemeinschaft der Familien hinein denken und zu großen Teilen auch verstehen. Besonders schön fand ich hierbei, dass der Täter erst sehr spät zu entlarven ist. Die ersten Verdachtsmomente schafft die Autorin mit sehr kleinen Details, sodass ich als Leser die Chance hatte, mit Frances gemeinsam die Wahrheit aufzudecken. Sie wurde nicht einfach präsentiert!

Historischer / Psychologischer Hintergrund:
Die Kategorie historischer Roman ist für mich mit diesem Buch nicht gegeben. Zwar sind beide Zeitstränge in der Vergangenheit angesiedelt, aber abgesehen von den Bombenangriffen, die zeitlich korrekt ins Jahr 1942 fallen, hätte man die gleiche Geschichte auch in der Gegenwart erzählen können. Über den ersten und zweiten Weltkrieg erfährt man im Grund nichts, obwohl beide Familien von beiden Kriegen berührt waren. Auswirkungen scheinen sie aber kaum gehabt zu haben, wenn man von der Zerstörung durch die Bomben absieht. Dieser Umstand macht die Geschichte als solche nicht schlechter, jedoch hatte ich mir etwas mehr geschichtlichen Hintergrund erhofft.

Dafür punktet die Autorin meiner Meinung nach mit feinfühliger Erzählung in Bezug auf die psychologischen Hintergründe ohne diese wirklich zu erklären. Gerade Kinder können schlimme Erlebnisse so weit verdrängen, dass sie meinen, sich daran gar nicht mehr zu erinnern. Nur die Gefühlswelt bleibt an der Oberfläche und sehr deutlich wahrnehmbar. Durch die mangelnde Erinnerung sind diese Gefühle aber nur schwer erklärbar. Heute kann einem bei einer solchen Aufarbeitung ein guter Psychologe helfen. Den hatte Frances nicht und macht sich auf Anraten der einzigen Polizistin, die ihr überhaupt helfen will, auf die Suche nach den Orten ihrer Kindheit. Das Ergebnis ist m.E. sehr gut beschrieben – einfühlsam und nachvollziehbar. So merkt der Leser sehr schnell, dass hinter Frances Schuldgefühlen deutlich mehr steckt als Unsicherheit.

Schreibstil:
Ich mag den Schreibstil von Katherine Webb. Er ist einfach zu lesen und sehr flüssig, sodass man sich auf die Geschichte einlassen kann. Etwas schwierig mag es erscheinen, dass Häuser in England Namen haben, dass Straßenzüge u.U. recht ähnliche heißen usw. Aber dies ist eben in England so und man gewöhnt sich daran, insbesondere weil nach einer gewissen Zeit nur noch wenige Örtlichkeiten wirklich relevant sind.

Die Suche um Davy ist die einzige Teilgeschichte, die mir etwas zu umfassend erscheint, da sie später einfach in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Ich denke, sie dient dazu die persönlichen Verhältnisse zwischen Frances und Carys darzustellen, aber ich glaube, das hätte die Autorin entweder kürzer oder mit anderen Erlebnissen tun können. Andererseits zeigt die Ausführlichkeit der Suche natürlich auf, wie nervenaufreibend dies für Frances gewesen ist.
Alle anderen Teile der Geschichte sind spannend geschrieben und relativ wenig vorhersehbar. Natürlich kann man mit seinen Vermutungen richtig liegen, oft genug lag ich aber auch daneben und war überrascht, wenn dann die Lösung ans Licht kam.

Fazit:
Dieses Buch ist zwar nicht wirklich ein historischer Roman, erzählt aber eine spannende Geschichte über die Suche nach der Wahrheit und der eigenen Vergangenheit auf zwei Zeitebenen. Die Geschichte konnte mich absolut fesseln. Aber aufgrund des mangelnden historischen Aspekts und der etwas ausschweifenden Suche nach Davy vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Düsteres aus dem (eigenen) Alltag

Verloren im Alltag
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Das Buch:
Ich habe dieses e-book im Rahmen einer Leserunde gelesen, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei der Autorengruppe AgAti bedanke. Diese Gruppe besteht aus den Münchner Autoren Kerstin ...

Das Buch:
Ich habe dieses e-book im Rahmen einer Leserunde gelesen, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei der Autorengruppe AgAti bedanke. Diese Gruppe besteht aus den Münchner Autoren Kerstin Herzog, Robert Dimrich, Sebastian Flecker, Stefan Egeler und Tamara Schopka und schreibt düstere, bisweilen sogar wirklich schaurige Geschichten, die aus Erlebnissen des ganz normalen Alltags resultieren.

Meine Meinung:
Die Geschichten beginnen zumeist relativ harmlos in einer Alltagssituation… Der Mann, der mit den Einkäufen nach Hause kommt… Ein Mann, der Flyer verteilt… Ein Schüler, der Hilfe braucht. Und doch entwickeln sie sich schnell und meistens mit einem steilen Spannungsbogen zu etwas schaurigem, einer Fiktion der möglichen näheren Zukunft und enden oftmals mit einem unvorhergesehenen Ende. Bei der einen oder anderen Geschichte habe ich daran gedacht, dass sie der Auftakt zu einem Psychothriller sein könnte, denn trotz der Kürze wurde eine Spannung aufgebaut, die bei mir unweigerlich die Frage aufwarf: Und wie geht es jetzt weiter?

Die meisten der Geschichten haben ein recht offenes Ende, sie lassen Raum für die Fantasie des Lesers. Manchmal hat mich dieses offene Ende jedoch auch unzufrieden zurück gelassen. Es gab mindestens eine Geschichte, bei der ich das Gefühl hatte, wenn sie weiter ginge, würde sie mich, ihren Leser, in den Wahnsinn treiben – genau wie ihren Protagonisten. Und manchmal waren es so kleine und sehr kreative Ideen, die mir eine Gänsehaut über den Rücken jagen ließ – oder auch hämisch lächeln.

Was diese Geschichten jedoch wirklich schaurig macht, ist die Tatsache, dass man sie nicht einfach in die fiktionale Ecke stellen kann. Ganz im Gegenteil! Der technische Fortschritt unserer Gesellschaft lässt vielmehr die Vermutung zu, dass es so oder so ähnlich wie in der Geschichte einmal sein könnte. Es ist vorstellbar und dadurch irgendwie dichter dran. Dadurch machen dieses Geschichten nachdenklich und man muss sich vielleicht auch eines Tages der Frage stellen: Wie komme ich damit denn nun klar?

Die letzten 3 Geschichten beschäftigen sich mit unserem Lebensende und dies auf unterschiedliche Art und Weise. Mir gefiel hier „Das Fest der Dankbarkeit“ am besten, weil sie eine Art beschreibt, wie ich sie mir für mein eigenes Ableben wünschen würde.

Fazit:
13 Geschichten (ob die Zahl in der Düsternis der Geschichten wohl gewollt ist?) - 13x Spannung auf wenigen Seiten – 13x Nachdenken über die Frage, ob es dazu wohl bald kommen kann – 13x lesenswert. 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Spannung in einem Filmpark

Die drei ???: und das blaue Biest
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Das Buch:
Es handelt sich hierbei um Folge 167 aus der Reihe der drei ??? Das Buch kann unabhängig von allen anderen Folgen gelesen werden. Wir haben ein Paperback aus dem Carlson Verlag, welches schon ...

Das Buch:
Es handelt sich hierbei um Folge 167 aus der Reihe der drei ??? Das Buch kann unabhängig von allen anderen Folgen gelesen werden. Wir haben ein Paperback aus dem Carlson Verlag, welches schon etwas weniger robust ist. Das Lesealter wird ab 10 Jahre angegeben. Das Cover ziert das blaue Biest aus dem Titel und sieht reichlich gefährlich aus. Aber ist es das auch wirklich?

Worum geht’s?
Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews werden von ihrem Freund Andy in den Freizeitpark „Movie Empire“ gerufen um dort eine Serie von Sabotage Akten aufzuklären. An jedem Tatort einer Sabotage finden sich seltsame Nachrichten des Täters, die die Detektive zunächst nicht deuten können und sie entsprechend irritieren. Gemeinsam mit Andy und der Managerin Judy lösen sie den Fall jedoch am Ende auf und können den Übeltäter der Polizei übergeben.

Unsere Meinung:
Ich habe meinem 10jährigen Sohn das Buch vorgelesen und wir hatten viel Spaß dabei.
Die drei Detektive gehören aus unserer Sicht heute in beinahe jedes Kinderzimmer und können Groß und Klein faszinieren.

In dieser Folge trennen sich die Detektive für eine Weile und ermitteln in unterschiedliche Richtungen. Daraus entstehen interessante Perspektivwechsel und die Blöcke werden natürlich stets an einer spannenden Stelle unterbrochen. Beim Vorlesen ist der Wechsel der Perspektive jedoch für den Zuhörer u.U. recht schwierig zu erkennen, da nicht immer sofort klar ist, wo die andere Perspektive beginnt. Rein optisch sind sie klassisch durch Absätze getrennt.

Am Ende führen ihre Ermittlungen die Detektive wieder zusammen und Bob, der Computerspezialist, bringt dann auch noch interessante Neuigkeiten mit, die ihnen dabei helfen eine Straftat zu verhindern. Wir mögen die ??? mit all ihren Eigenarten. Sie sind abenteuerlustig, klug und absolut sympathisch.
Mit Andy und Judy haben sie Freunde an ihrer Seite, die einerseits ihre Hilfe brauchen, aber andererseits auch aktiv mit ermitteln. Diese Kombination wirkt authentisch.

Die drei Detektive müssen hier mindestens 18 Jahre alt sein, da sie bereits Auto fahren dürfen. Insofern ist der Altersunterschied zwischen der Zielgruppe ab 10 Jahre und den Helden recht groß. Darüber hinaus sind die Filme, auf die sich hier häufiger bezogen wird – klar, wir sind in einem Filmpark – eher selten ab 10 Jahre freigegeben, was dazu führt, dass ein so junger Leser mit den Filmtiteln nur recht wenig anfangen kann.
Illustrationen finden sich in diesem Paperback keine mehr. Für Leser im Teenageralter ist dies sicherlich gerechtfertigt, in der Lesergruppe ab 10 kann das eventuell die Leselust etwas trüben. Zudem ist die Schrift sehr klein, sodass ich es streckenweise recht anstrengend fand den Text zu lesen.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Es kamen auch nur vereinzelt Fragen meines Sohnes, wenn er inhaltlich etwas nicht verstanden hatte. Die Spannung hält der Autor durchgängig hoch und bis zum Schluss bleibt offen, wer der Saboteur ist. Eigentlich lösen die Detektive in dieser Folge 3 Fälle auf einmal. Der Fall um das blaue Biest nimmt hierbei jedoch nicht die meiste Aufmerksamkeit der drei ein. Dies fand ich schon etwas verwunderlich, denn eigentlich ist der titelgebende Fall eher eine Nebengeschichte, die letztlich recht schnell abgehandelt wird. Der zentrale Fall ist aber sehr spannend beschrieben und lies meinen 10jährigen Sohn mitfiebern – mich übrigens auch!

Eignung für Kinder:
Das Buch wird im Buchladen in der Rubrik „Lesen ab 10 Jahre“ geführt. Für dieses Alter ist das Buch zum Selbstlesen meiner Ansicht nach noch nicht geeignet. Wird es vorgelesen, kann ein 10jähriger dem Fall durchaus folgen und kräftig miträtseln. In der Altersgruppe ab 12 oder vielleicht 14 sähe ich das Buch eher passend.
Da jedoch keine furchtbaren Handlungen auftreten, ist es durchaus in Ordnung, es auch jüngeren Kindern vorzulesen. Ich hatte als Vorleser viel Spaß gemeinsam mit meinem Sohn zu rätseln.

Fazit:
Ein spannender Fall der drei Detektive, der jedoch nicht zum Titel des Buches passt. Die Geschichte des Buches zum Selbstlesen sehe ich eher ab 12 oder 14 Jahre, zum Vorlesen aber auch schon ab 10 Jahren. Für die fehlenden Illustrationen in dieser Altersgruppe, die sehr kleine Schrift und die sehr kurz behandelte Titelstory ziehen wir 1 Stern ab und geben 4 von 5 Sternen.