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Veröffentlicht am 14.02.2023

Das letzte Konzert eine eigentlich schon getrennten Band

Unsere Herzen auf Repeat
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In unsere Herzen auf Repeat geht es um die vier ehemaligen Mitglieder der Band Moonlight Overthrow: Eva, Steph, Gina und Celeste. Die vier sind mit ungefähr 14 als queere „Girlband“ berühmt geworden, trennen ...

In unsere Herzen auf Repeat geht es um die vier ehemaligen Mitglieder der Band Moonlight Overthrow: Eva, Steph, Gina und Celeste. Die vier sind mit ungefähr 14 als queere „Girlband“ berühmt geworden, trennen sich aber nach einigen Jahren, und gehen unterschiedliche Wege. Während Celeste und Gina Solokarrieren als Sängerin und Schauspielerin anfangen, erfüllt Eva sich einen anderen Traum und geht aufs College, an welchem sie eine neue Freundin findet und versucht über den Schock der Trennung hinwegzukommen. Steph hingegen widmet sich ganz deren Familie, und deren Identität, denn Steph ist nonbinär und hat kurz vor der Trennung deren Vater verloren. Nach eineinhalb Jahren haben die vier sich an ihre neuen, von einander abgeschotteten Leben gewöhnt, als ein Sturm ihre Heimatstadt heimsucht und unglaubliche Flutschäden hinterlässt. Celestes Publizistin kommt auf die Idee eines Benefizkonzerts, welches die Band ein letztes Mal zusammen spielen lassen soll. Bei der Vorbereitung zu diesem Konzert müssen die vier sich wieder zusammenfinden, fallen zurück in alte Dynamiken, schmieden neue und geben ihr bestes Spannungen zu klären, was gerade bei Eva notwendig ist.

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Es lies sich kaum aus der Hand legen und der Schreibstil war hammermäßig. Gerade gut gefallen hat mir der Fakt, dass die Autorin aus allen vier Perspektiven geschrieben hat, da die Unterschiede und Ziele der vier so deutlich besser zu erkennen waren, und man jeden einzelnen wunderbar kennenlernen konnte. Das einzige was mich am Format ein bisschen gestört hat, war die Länge der Kapitel, da oft ein Kapitel zu Ende war und ein neues anfing, wenn man diese beiden sehr gut zu einem, etwas längerem Kapitel hätte machen können. Auch die Zeitsprünge waren zu Anfang recht verwirrend, doch da hab zumindest ich mich dann recht bald dran gewöhnt.
Die Themen des Buches sind ganz unterschiedliche. Einmal ist da natürlich das Thema der LGBTQIA+ Community, dann gibt es noch die Flutkatastrophe, als auch Kommunikation und Selbstfindung, so wie Freundschaft. Auf die meisten wurde sehr gut eingegangen. Gerade der Umgang mit den queeren Charakteren, der Kommunikation, die sich im Laufe der Geschichte und dem Leben der vier deutlich verbessert hat, und der Freundschaft wurde super behandelt, nur hätte ich mich sehr gerne noch etwas mehr zum Thema der Flutkatastrophe gehört. Die Charaktere beschreiben zwar die Zerstörung und wollen auch wirklich helfen, aber irgendwie wurde die Katastrophe eher wie ein Plot-Mittel verwendet, um die Band wieder zusammen zu bringen, was ich persönlich sehr schade fand, da mich dieses Thema sehr interessiert hätte.
Nun sind die Charaktere dran, und die finde ich persönlich besonders spannend. Am wenigsten Tiefe-Gefühl hatte ich bei Celeste. Ihr innerer Konflikt ist zwar verständlich, aber doch fand ich ihre Gedanken recht einseitig. Natürlich beschäftigt man sich viel damit, wenn die Exfreundin die man immer noch liebt auf einmal wieder in seiner Nähe ist, aber zwischendrin hatte man das Gefühl, es ginge um nichts anderes mehr. Die Szene mit ihrer Schwester fand ich aber sehr schön gestaltet. Die nächste ist Eva. Sie ist ein recht sympathisches Mädchen, welche erfrischend normal wirkt. Sie geht auf die Uni, sie hat Herzschmerz den sie zu verdrängen versucht, sie hat am meisten von allen Probleme mit ihren Freunden und man kann sich in ihr selbst wiederfinden, wenn man von dem Star-Sein absieht. Ihre Gedanken drehen sich zwar auch viel um die gleichen Themen, aber es gibt zwischendrin auch Abwechslung, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass viele der Schlüsselszenen aus ihrer Perspektive geschildert werden. Der vorletzte Hauptcharakter ist Steph, und auch Steph fand ich sehr interessant. Mein Problem mit deren Perspektiven ist nur, dass sie sehr düster sind. Natürlich macht das so Sinn, aber es ist nicht immer angenehm zu lesen. Sehr interessant fand ich den Unterschied zu deren Selbstwahrnehmung und der Wahrnehmung der anderem von demm. Meiner Meinung nach wirkte demm deutlich ruhiger auf mich durch die Perspektive der anderen. Schade fand ich, dass man Stephs Perspektive meistens eher in negativ gestimmten Szenen mitbekommen hat, wie zum Beispiel der Sturm oder der Vorfall mit deren Großmutter. Nun, die letzte von allen, Gina. Wenn Gina etwas will, holt sie es sich. Und lange wusste Gina was sie will, aber zu dem Zeitpunkt des Buches, weiß sie es nicht mehr so ganz. Sie hat einen erfolgreichen Start für eine Filmstar-Karriere, doch sie ist nicht so glücklich, wie sie es sich vorgestellt hatte- sie vermisst ihre Freunde. Also tut sie alles dafür, auf etwas hinzuarbeiten, was sie, wie es sich am Ende herausstellt, vielleicht doch nicht ganz so will, wie sie dachte.

Als Fazit würde ich das Buch definitiv empfehlen. Es lässt sich leicht lesen, hat eine wunderschöne Geschichte mit zwar Schmerz aber schön wenig Drama und ist repräsentativ- was man sich nur wünschen kann.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 29.01.2023

Unterschiedliche Umgänge mit Trauer und bitter-süßer Herzschmerz

Bleib bei mir, Sam
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In „Bleib bei mir Sam“ geht es um die Verarbeitung von Trauer, das festhalten und sich verlieren in Personen die einen verlassen haben und ums loslassen und trotz allem weitermachen.
Julie hat Pläne. Sie ...

In „Bleib bei mir Sam“ geht es um die Verarbeitung von Trauer, das festhalten und sich verlieren in Personen die einen verlassen haben und ums loslassen und trotz allem weitermachen.
Julie hat Pläne. Sie macht ihren Abschluss, zieht mit ihrem Freund Sam nach Portland und studiert dort an kreatives Schreiben. Doch sobald Sam stirbt, haben diese Pläne kaum noch Wert. Nicht wissend wie sie damit umgehen soll, gibt sie ihr bestes zu verdrängen, dass sie Sam jemals kannte. Sie schmeißt seine Sachen weg, lässt sich bei keine Trauer-Veranstaltung blicken, löscht sämtliche Chats an denen er beteiligt war und schottet sich von ihren Freunden ab. Sams Cousine Mika versucht mit ihr Kontakt aufzunehmen, doch auch das geht schief. Julie kann ihn jedoch nicht für immer ignorieren, und um seine Stimme nochmal zu hören, ruft sie seine Mailbox an. Doch anders als erwartet, geht nicht diese dran, sondern Sam selbst, mit der Aussage, Julie noch die Möglichkeit für einen Abschied geben zu wollen, sobald sie dazu bereit ist. Sam baut sie auf und versucht sie wieder in ihr Leben zurück zu bringen. Leider erreicht er aber für lange Zeit das Gegenteil, denn Julie zieht sich noch mehr zurück, um mit ihm am Telefon Zeit zu verbringen. Doch die beiden haben nur eine begrenzte Zahl an Anrufen, und ihre Zeit miteinander schwindet dahin.

Ich war zufrieden mit dem Buch. Der Schreibstil hat einen schön mitgenommen und in eine neue Welt geführt, wenn auch unserer sehr ähnlich. Was mir vor allem gefallen hat, waren die unterschiedlichen Umgänge mit Trauer. Da waren die einen, die gar nicht so richtig zu trauern schienen, dann diejenigen, die zwar trauern aber dennoch versuchen weiterzumachen und sich nicht aufhalten zulassen und dann war da Julie, die alles verdrängt hat. Sie gab ihr bestes, einfach nicht über Sam nachzudenken, denn wenn Sam nicht in ihrem Kopf ist, kann sein Tod ihr auch nicht weh tun. Diese unterschiedlichen Darstellungen fand ich sehr interessant und vor allem auch realistisch, da ja wirklich niemand mit Emotionen genau gleich umgeht. Sehr realistisch war auch die Entwicklung der Liebesgeschichte, so weit man sie mitbekommt. Die beiden haben sich langsam kennengelernt, es gab kleine Patzer und war sehr schön aufgebaut.
Ich persönlich fand die Idee sehr originell. Klar, Gespräche mit Toten gibt es öfters, aber auf die Art war es mir komplett neu. Vor allem auch die Mystik hinter diesen Anrufen ist sehr interessant. Warum sind es nur Julies und Sams Handys? Warum wird ihre Verbindung schwächer, wenn Sam über Julies Handy mit anderen spricht? Diese Fragen wurden nicht beantwortet, was auf der einen Seite schade ist, auf der anderen aber auch Sinn macht, denn das Buch war immerhin aus Julies Perspektive, und wie soll sie solche Dinge herausfinden?
Was dem Autor sehr gut gelungen ist, sind Ortsbeschreibungen. Seien es das Filmfestival, welches ich mir bildlich vorstellen konnte, oder die goldenen Felder, die ich nun auf ewig mit einem bitter-süßen Gefühl verbinden werde, Dustin Thao hat es wirklich wunderbar hinbekommen Geschehnisse in Szene zu setzen und ihnen mit seinem Schreibstil den richtigen Flair zu geben.
Auch die Charaktere fand ich sehr spannend aufgebaut. Fangen wir mit Julie an. Das erfrischende an Julie ist, dass sie ganz offensichtlich Fehler hat, die zwar manchmal frustrieren, aber doch voll und ganz menschlich sind, und deswegen ohne Frage dazugehören. Julie ist sehr auf sich selbst fokussiert. Sie gibt ihr Bestes auf die Bedürfnisse anderer zu achten, wenn sie daran denkt, aber oft genug tut sie das halt auch nicht, was dann manchmal zu Konflikten führt. Leider kann sie auch absolut nicht mit Trauer umgehen. Während alle um sie herum langsam durch die Stadien der Trauer gehen, ist sie beim Verdrängen stecken geblieben, und muss nun das ganze Buch kämpfen, um dort wieder hinauszukommen. Als nächstes kommt Sam, von dem wir dafür, dass er der zweite Hauptcharakter ist, vergleichsweise wenig mitbekommen, da er halt nur in Erinnerungen und den Anrufen vorkommt. Seine höchste Priorität scheint allerdings das Wohlergehen seiner Liebsten zu sein. Er gibt sein bestes, Julie zu helfen, redet mit Mika wenn nötig, obwohl es die Verbindung zu der Liebe seines Lebens stören könnte und tut das gleiche nochmal mit seinem kleinen Bruder. Er hatte ein gutes Verhältnis mit seiner Familie und gute Freunde. Alles in allem finde ich Sam gut dargestellt, und kann absolut verstehen, warum Julie sich in ihm verliebt hat. Die nächste wichtige Person ist ohne Zweifel Mika. Mika versucht mit allen Mitteln ihr Leben weiterzuleben, obwohl ihr bester Freund und Cousin gestorben ist. Sie versucht wieder Kontakt mit Julie aufzubauen, nachdem diese sich abgeschottet hat, verteidigt sie, wenn Menschen Julie die Schuld an Sams Tod geben und versucht, im Willen ihres Cousins zu handeln. Doch Mika hat nicht nur Sam verloren, denn auch von Julie wurde sie lange nicht mehr wie die Freundin behandelt, die sie ist, weshalb die Beziehung zwischen Mikaund Julie nur langsam wieder besser wird. Die ltzten Charaktere über die ich sprechen möchte sind Jay, Rachel, Oliver und Yuki. Diese freundesgruppe besteht am Anfang noch nicht ganz so, denn Oliver gehört noch nicht dazu, doch es dauert nicht so lange, bis auch er hinzustößt, nachdem seine alten Freunde einen Kommentar zu viel gemacht haben. Die gruppe trauert selbst, unterstützt Julie aber auch und gibt alles, um sich gemeinsam eine letzte schöne Geste für Sam auszudenken. Sie halten zusammen, und Szenen mit ihnen haben direkt dafür gesorgt, das man sich wohler fühlte.
Fazit: Ich kann das Buch sehr gut empfehlen, wenn man sich nach Herzschmerz und bitter-süßen Abschieden sehnt. Es ist wirklich wunderschön und verdient den Hype, den es im Moment hat, voll und ganz.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Das Gespräch zwischen einem ehemaligen Neonazi und einer Holocaustüberlebenden

Hass und Versöhnung
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In Hass und Versöhnung geht es um Emil, einen inzwischen Jungen Mann, welcher in seiner Jugend in die rechte Szene abgerutscht ist, und Anna, welche als kleines Kind den Holocaust mitmachen musste. Die ...

In Hass und Versöhnung geht es um Emil, einen inzwischen Jungen Mann, welcher in seiner Jugend in die rechte Szene abgerutscht ist, und Anna, welche als kleines Kind den Holocaust mitmachen musste. Die beiden treffen sich, und tauschen ihre Erfahrungen aus. Emil, wie er gezwungener Maßen umzog, dadurch sämtliche Motivation verlor und sich auch die Beziehung zu seiner Familie verschlechterte. Aus dieser Situation wurde er von seinem Mitschüler Frankie gerettet- und der rechten Musik, die dieser mitbrachte. Schnell trafen sich die beiden auch zusammen mit einer Gruppe weiterer Jungs, die sich im Keller von einem von ihnen trafen und sich dort gegenseitig in ihren Hass und ihre Aggressionen hineinsteigerten. Emil reicht das jedoch irgendwann nicht mehr und zusammen mit einem seiner Kameraden, wie sie sich gegenseitig nennen, fängt er an sich mehr über die Partei „der III. Weg“ zu informieren und politische Aktionen zu organisieren. Am Ende eskaliert es, und Emil landet im Gefängnis. Anna erzählt die Geschichte davon, wie die Deutschen ihr Leben erst mit kleinen und dann mit immer größer werdenden Änderungen ihr Leben wie sie es kannte zerstörten. Sie hielt sich in Ghettos auf, in unterschiedlichen Gefängnissen, wurde von Familien und einem Waisenhaus versteckt und wird dabei durchgehend von ihren Eltern beschützt, die alles dafür geben, dass ihre Tochter dem Holocaust überlebt.

Wow. Ich habe das Buch in maximal zwei Tagen verschlungen und bin… begeistert? Geschockt? Ich kann es nicht ganz ausdrücken. Die Geschichte ist unglaublich erzählt. Der Schreibstil selbst hat mich nicht so unglaublich überzeugt, aber die Geschichten der beiden dafür um so mehr. Gerade Emil hat mich komplett aus den Socken gerissen, denn mir war nicht klar, wie einfach es ist in die rechte Szene einzutauchen und wie wenig dann auch von außen unternommen wird. Gerade bei den Konzerten, bei denen zwischendrin ja auch Polizisten anwesend war, hat niemand was unternommen? Das hat mich schon überrascht und zwar nicht auf gute Weise.
Der Spannungsbogen war permanent da. Zwar wird man in den ersten Seiten des Buches schon ein bisschen gespoilert, gerade bei Anne weiß man ja auch, dass sie überlebt, aber das hat ihre Erzählungen nicht weniger spannend gemacht, vor allem weil man bis zum Ende nicht wusste, was mit ihren Eltern sein würde. Auch bei Emil fragt man sich immer mehr, wie er aus dem ganzen wieder rauskommen soll, so überzeugt wie er seine Ansichten vertreten hat. Die anfänglichen Treffen wurden ja schnell zu deutlich mehr, und er war ja auch von niemandem außer seinen rechten Freunden mehr ansprechbar, ohne die Menschen für Lügner zu halten. Da hatte ich die Wendung am Ende nicht mehr wirklich erwartet, beziehungsweise konnte vorher nicht ganz dran glauben, trotz des Wissens, dass sie ja irgendwo geschehen musste.
Die Umsetzung dieser Geschichten fand ich auch gut gemacht. Mir hat es sehr gefallen, dass die Charaktere davon selbst erzählen, das hat das ganze zumindest ein bisschen leichter zu ertragen gemacht. Auch hat einem das zwischendrin, wenn die Charaktere Pause gemacht haben, auch selbst die Chance gegeben, das gerade aufgenommene ein bisschen zu verarbeiten.

Alles in allem würde ich das Buch definitiv weiterempfehlen. Ich denke es tut jedem gut, sich über das Thema mehr zu informieren und da es auf wahren Geschichten basiert dürfte es auch keine schlechte Quelle sein. Auch war es angenehm zu lesen, soweit das bei diesem Thema geht. Ich bereue auf jeden Fall nicht, es mitgenommen zu haben, als es mir ins Auge gefallen ist.

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Anders als erwartet, aber nicht weniger schön

Neon Gods - Hades & Persephone
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LEICHTE SPOILER

In Neon Gods geht es um Persephone und Hades. Persephone ist die Tochter einer der Dreizehn (die Machthaber in der Stadt Olympus) und kann Olympus nicht ausstehen, weshalb sie den Plan ...

LEICHTE SPOILER

In Neon Gods geht es um Persephone und Hades. Persephone ist die Tochter einer der Dreizehn (die Machthaber in der Stadt Olympus) und kann Olympus nicht ausstehen, weshalb sie den Plan hat, sobald sie mit 25 den Zugang zu ihrem Treuhandfonds hat, die Stadt zu verlassen. Dieser Plan wird ihr von ihrer Mutter zerstört, denn diese hat sie mit dem Herrscher Zeus verlobt- was Persephone weder wusste noch gut heißt. Da sie das Gefühl hat keine Option zu haben, flieht sie und wird von Zeus Männern zur Unterstadt gedrängt. Anstatt vor dem Styx jedoch innezuhalten rennt sie darüber, direkt in Hades Arme. Hades ist der, von vielen tot geglaubte, Herrscher der Unterwelt. Sofort fühlt sich Persephone von ihm angezogen- und er sich von ihr. Die beiden schließen einen Handel ab, der Persephone schützen soll, dabei aber Verlangen in ihr weckt, die sie bis jetzt in sich verborgen hat.

Ich habe das Buch geliebt. Es werden Kritikpunkte kommen, keine Frage, doch es war unglaublich unterhaltsam und wunderbar zu lesen. Der Schreibstil der Autorin zieht einen in seinen Bann und das Buch nicht in einem Rutsch zu lesen kostet unglaublich viel Selbstkontrolle.
Das Thema des Buches ist allerdings ein anderes als erwartet, denn das ganze geht deutlich mehr in den Dark Romance Bereich als der Klappentext oder die Leseprobe haben vermuten lassen. Das hat mich zwar nicht gestört und war auch gut geschrieben, eine Andeutung oder so wäre aber schön gewesen, damit man weiß, worauf man sich einlässt.
Die Umsetzung fand ich allerdings schön gemacht. Die Liebesgeschichte wurde wunderschön eingeleitet, es war förmlich spürbar wie Hades Persephone mehr und mehr vertraute. Ich persönlich hab die Unterstadt in’s Herz geschlossen. Von der Vertrautheit der Menschen untereinander, den verzierten Säulen die Geschichten erzählen bis zu den Märkten. Die Atmosphäre wurde wunderbar dargestellt und Persephone ging es ganz genauso. Sie hat sich nicht nur in Hades verliebt sondern in die Unterstadt gleich mit.
Als nächstes sind die Figuren an der Reihe und diese sind der Autoren wirklich gut gelungen. Persephone ist eine starke, selbstreflektierte Frau die weiß was sie will und das auch ausdrücken kann, dabei aber manchmal vergisst, auf ihre körperlichen Bedürfnisse zu achten. Hades tut gerne so, als würde ihn nichts außer Rache interessieren und doch würde er für seine Leute und Persephone sein Leben geben. Er respektiert ihre Wünsche, gibt ihr jederzeit die Möglichkeit etwas nicht zu tun wenn sie es nicht will oder sich nicht bereit dazu fühlt und passt auch darauf auf, dass sie sich nicht selbst vernachlässigt. Dann gibt es noch Persephones Schwestern. Die Beziehung zwischen den Vieren ist wunderschön. Jede von ihnen würde alles für die anderen tun und sie haben aufeinander abgestimmt, wie sie sich selbst nach außen präsentieren: Persephone die brave Tochter, Psyche die eher Unauffällige, Eurydike die Unschuldige und Kallisto, die älteste welche sich gegen ihre Mutter auflehnt. Auch Hermes und Dionysos sind interessant, gerade Hermes, weil ich ihre Rolle in dem ganzen immer noch nicht richtig einschätzen kann. Sie scheint überall mitzumischen und ist aufgeschlossen und locker- hat aber auch ihre eigenen Probleme und Prioritäten.
Nun zum Spannungsbogen. Die Geschichte hatte definitiv großes Potential und hat auch viel Spannung aufgebaut, gerade dann am Ende die Szene mit Eurydike hat dem Spannungsaufbau sehr geholfen. Nur leider war die Auflösung bei weitem nicht so, wie sie hätte sein können. Der Endkonflikt zwischen Hades und Zeus passte nicht wirklich zum sonstigen Stil der Geschichte und hätte irgendwie anders gelöst werden können. Das fand ich schon ein bisschen sehr schnell mit sehr wenigen Konsequenzen.

Mein Fazit ist folgendes: Mir hat das Buch sehr viel Spaß gemacht. Ich würde es an Menschen empfehlen, die nichts gegen Sexszenen haben und Liebesgeschichten mögen. Wenn man allerdingsauf große Konflikte hofft, würde ich mir etwas anderes suchen.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Nick & Charlie: das Herzen brechende Heartstopper novella

Nick & Charlie (deutsche Ausgabe)
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In Nick und Charlie geht es um Nick, welcher am Anfang des Buches die Schule abschließt, und Charlie, seinen festen Freund, welcher jetzt erst in seine Abschlussklasse kommt. Nick freut sich sehr auf die ...

In Nick und Charlie geht es um Nick, welcher am Anfang des Buches die Schule abschließt, und Charlie, seinen festen Freund, welcher jetzt erst in seine Abschlussklasse kommt. Nick freut sich sehr auf die Uni, auch wenn er Angst davor hat, Charlie zurück zu lassen. Charlie ist so schon nervös und nicht der größte Fan davon, dass Nick geht, doch dass seine Tumblr Follower ihm einreden, dass eine Fernbeziehung nie funktioniert, macht ihm enorm zu schaffen. Mit Nick reden will er aber auch nicht, um seinem Freund nicht die Vorfreude zu nehmen.

Das Buch war… unfassbar. Die Spannung war seit dem ersten Kapitel aus Charlies Sicht da, denn wo Nick enthusiastisch und optimistisch war, war Nick niedergeschlagen und hat durch den ständigen Druck seiner Follower mehr und mehr Angst bekommen. Das ganze steigert sich auf einer Party und wird immer schlimmer, auch für den Leser. Bis zur letzten Seite, konnte ich nicht sagen, wie es mit den beiden ausgehen wird.
Von der Geschichte selbst, hat es mir als Heartstopper-Fan sehr viel Spaß gemacht, würde Neulingen aber wahrscheinlich nicht viel sagen. Ich betrachte es eher als weiteren Heartstopper Teil als als eigene Geschichte, denn auf die Art passt es deutlich besser, finde ich.
Die Charaktere waren meiner Meinung nach echt überzeugend. Aled, einer von Charlies Freunden, der versucht zu helfen und damit irgendwie alles schlimmer macht, die Freunde der beiden, die nicht verstehen, warum Charlie sich aufregt aber trotzdem versuchen für ihn da zu sein, Nick, der einfach nur wissen will was das Problem ist und irgendwann gerechtfertigt davon genervt ist, dass er es nicht gesagt bekommt, und Charlie, der einfach nicht mehr klar kommt. Sie haben alle auf wunderbare Weisen ihre Makel und gerade Charlies Panik kann ich verstehen, genauso wie den Drang, seinem Freund die Freude nicht nehmen zu wollen.
Der Schreibstil war (zumindest im englischen) schön flüssig und nicht wirklich fordernd, so dass man das Buch auch lesen konnte, wenn man sich nicht mehr zu 100% konzentrieren konnte.
Das Buch hat Spaß gemacht zu lesen, und es war schön, auch schriftlich etwas von Charlie und Nick mitzubekommen.

Als Fazit würde ich sagen, dass das Buch für jeden Heartstopper-Fan eine schöne Erweiterung der Geschichte ist. Alleine stehend macht es glaub ich nicht so viel Sinn, wobei man auch das sicher machen kann. Ich würde es definitiv empfehlen.

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