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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2018

Mitreißend und dramatisch

Eine Liebe, in Gedanken
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Die Autorin "Kristine Bilkau" hat den historischen Roman "Eine Liebe, in Gedanken" verfasst und damit eine dramatische und mitreißende Geschichte gezaubert. Erschienen ist der Roman im "Luchterhand Verlag".


Die ...

Die Autorin "Kristine Bilkau" hat den historischen Roman "Eine Liebe, in Gedanken" verfasst und damit eine dramatische und mitreißende Geschichte gezaubert. Erschienen ist der Roman im "Luchterhand Verlag".


Die junge Frau Antonia und ihr Freund Edgar teilen dem Traum von einer gemeinsamen Zukunft. Hamburg im Jahr 1964, eine Zeit nach dem Krieg unter Angst und Härte aufgewachsen, lernen beide sich kennen und wollen den Schritt in die Welt wagen. Edgar zieht nach Hongkong und nach ihrer Verlobung soll auch Antonia hinterherkommen. Doch nach einem Jahr Vertröstung möchte Antonia nicht mehr länger warten und löst die Verlobung auf. Beide Leben verlaufen getrennt voneinander und zeigen die Höhen und Tiefen ihrer Entscheidung. Nach dem Tod ihrer Mutter macht sich Antonias Tochter auf die Suche nach Edgar.

Mit dem Roman bringt Kristine Bilkau die Nachkriegszeit auf spannende Weise näher, sodass man viele Informationen erfährt und besonders das Leben der Frauen zur damaligen Zeit nachvollziehen kann. Antonias Tochter setzt sich mit großer Interesse und Fürsorge mit der Vergangenheit ihrer Mutter auseinander.

In der Ich-Perspektive verfolgt man Antonias Leben und versetzt sich in ihre Lage. Nach dem Krieg erhofft sie sich ein besseres Leben, das sie mit Edgar führen möchte. Viele Träume und Hoffnungen bilden sich zu der Zeit nach dem Krieg. Antonias Tochter ergründet dabei unbekannte Geschehnisse und erfährt viel über ihre verstorbene Mutter.

Interessant und romantisch wurde die Liebe und Zuneigung zwischen Antonia und Edgar dargestellt. Ihre Tochter stößt auf liebevolle Briefe zwischen den Beiden, die aufzeigen, wie es in der Beziehung ausgesehen hat. Auch wenn Antonia und Edgar in der Zeit von Hongkong keinen direkten Kontakt zueinander hatte, konnte man die wahrhaftige Liebe spüren. Ihre Tochter hatte zuvor nicht die Ahnung gehabt und somit waren auch für sie die Briefe ein absolutes Erlebnis. Der steinige Weg wird dabei dramatisch und mitreißend beschrieben. Dadurch bekommt das Buch eine melancholische Wendung, was teilweise etwas deprimierend ist.

Ein historischer Roman, der zum Träumen wagt und den Aufschwung der Nachkriegszeit beweist. Die Gefühle und die Dramatik stehen im Vordergrund!

Veröffentlicht am 15.11.2018

Mal etwas anderes!

Hausboot Lotte, Kater Emma und ich
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Mit dem Buch "Hausboot Lotte, Kater Emma und ich" berichtet die Autorin "Nicola Eisenschink" in 24 Kapiteln über ihr facettenreiches Leben auf ihrem Hausboot. Erschienen ist die Biografie im "Eden Books ...

Mit dem Buch "Hausboot Lotte, Kater Emma und ich" berichtet die Autorin "Nicola Eisenschink" in 24 Kapiteln über ihr facettenreiches Leben auf ihrem Hausboot. Erschienen ist die Biografie im "Eden Books Verlag".


Nachdem Nicolas Eisenschinks Ehemann plötzlich die Ehe beenden will, möchte Nicola nicht den Kopf in den Sand stecken und nimmt all ihren Mut zusammen, um ihren Traum von einem eigenen Hausboot zu erfüllen. Von der Idee bis zur Umsetzung ihres Plans ist es ein steiniger, aber auch lebensfroher Weg. In ihr neues Zuhause begleitet sie ebenfalls ihr Kater Herr Emma. Mit ihren tatkräftigen Freunden und Nachbarn werden die Herausforderungen und ihre Zweifel schnell zu einem großen Abenteuer.

Viele Jahre hat Nicola Eisenschink in verschiedenen Redaktionen gearbeitet, bis sie sich ihrem außergewöhnlichen Beruf, als Trauerrednerin, gewidmet hat. Nun lebt die Mittfünfzigerin mit ihren drei Katzen auf ihrem Hausboot "Lotte" und erzählt in diesem Buch von ihrem langen, aber auch schönen Weg zu ihrem Lebenstraum.

Durch den Willen und den Mut schafft es Nicola ihrem Glück Stück für Stück näherzukommen. Nach einer großartigen Idee begibt sie sich zur ersten Hürde, der Umsetzung. Veränderungen entstehen und Nicolas Leben wird auf einen Schlag umgekrempelt. Als Leser war ich hierbei fasziniert von der tollen Entscheidungen. Von den Anfängen bis zum Schluss verfolgt man Nicolas Alltag.

Auch lustige und unterhaltsame Momente bekommt man in der Erzählung zu spüren. Der Umzug und der wagemutige Schritt etwas Neues zu wagen ist interessant. Nicolas Traum ist ungewöhnlich und trotzdem macht es mich neugierig, mehr zu erfahren. Als Leser ist es nicht nur die Lebensveränderung, die man erfährt, sondern auch die Entwicklung von Nicola persönlich. In jedem Alter kann man neues Wissen und Erfahrungen erlangen. Besonders sich selber zu finden, bestärkt die Autorin. Immerhin hat jeder seinen eigenen Weg zum Glück und den muss man für sich alleine finden.

Somit gibt die Autorin zwar Inspirationen und Anregungen, zeigt aber auch, dass jeder letztendlich selbst die Entscheidung seines Lebens treffen muss. Gerne bin ich in die Geschichte eingetaucht, die sich mit tollem Schreibstil fast wie ein Roman, statt einer Biografie lesen lässt.

Die Verwirklichung von Nicolas Traum wurde in dem Buch toll und interessant demonstriert. Gerne habe ich ihr gefolgt und den Mut bewundert!

Veröffentlicht am 15.11.2018

Die Sehnsucht nach Freiheit

Der Zopf
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Der Debütroman "Der Zopf" wurde von der französischen Autorin "Laetitia Colombani" geschrieben und ist im "S. Fischer Verlag" erschienen. Die Geschichte erzählt von drei starken Frauen und ihrer Bewältigung ...

Der Debütroman "Der Zopf" wurde von der französischen Autorin "Laetitia Colombani" geschrieben und ist im "S. Fischer Verlag" erschienen. Die Geschichte erzählt von drei starken Frauen und ihrer Bewältigung ihrer verschiedenen Schicksale.

Smita lebt in Indien. Sie gehorcht einer Unterordnung und kämpft für ein besseres Leben ihrer Tochter. Nicht wie Smita, soll Lalita lesen und schreiben beherrschen.
In Sizilien möchte Guilia in das Familienunternehmen ihres Vaters einsteigen. Doch die letzte Perückenfabrik Palermos ist kurz vor dem Scheitern.
Sarah in Kanada hat vor nichts zu Fürchten. Sie ist erfolgreiche Anwältin und leitet mit ihren Partnern eine große Kanzlei. Eine schwere Erkrankung wirft die unabhängige Frau aus ihrer gewohnten Bahn.

Zu Beginn fällt mein Blick auf ein interessantes Cover und einen undeutbaren Titel. Ohne große Schnörkelei versetzt die Autorin den Leser in drei faszinierende und bewundernswerte Geschichten, die einen mitfiebern und beeindrucken lassen.

Der schlichte und dabei wenig unterhaltsame Schreibstil hat mich mitgerissen. Obwohl die Erzählweise fast monoton klingt, bin ich von der Geschichte und den Schicksalen angetan. Die Autorin bringt den Leser bereits nach kurzen Seiten mitten ins Geschehen. Ohne große Dramatik erfährt man die Schicksale der drei Frauen und begleitet sie auf ihren Weg in die Freiheit.

Jedes Kapitel widmet sich einer der drei Frauen und wird abwechselnd wiederholt. So erhält man viele Informationen über die Kultur und Lebensweisen der Frauen. Ihr Alltag könnte nicht unterschiedlicher sein, umso fesselnder sind die Sprünge der Schicksale. Besonders die Rangordnung in Indien hat mich mitgenommen. Smita kämpft gegen ihre Ängste und beweist dabei Willensstärke. Aber auch die anderen Frauen haben es nicht leicht in der Gesellschaft und müssen sich mutig ihrem Schicksal stellen.

Die Gegensätze der Geschichte werden gesondert für sich erzählt, trotzdem erahnt man als Leser den Zusammenhang zu dem Titel "Der Zopf". Auch wenn zu Beginn alles noch unabhängig geschildert wird und keine Deutung einleuchtet, flechtet die Autorin die Geschichten Stück für Stück zu einem gemeinsamen Ende. Spannend bleibt es somit bis zum Schluss.

Ein Roman mit starken Frauen, die eine gemeinsame Geschichte verbindet. Gefühlvoll und mitreißend!

Veröffentlicht am 15.11.2018

Die geheime Liebe des Karl Marx

Revolution im Herzen
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Der historische Roman "Revolution im Herzen" wurde von den Schwestern "Claudia und Nadja Beinert" geschrieben und ist im "Droemer Knaur Verlag" erschienen. In diesem Roman wird der Philosoph Karl Marx ...

Der historische Roman "Revolution im Herzen" wurde von den Schwestern "Claudia und Nadja Beinert" geschrieben und ist im "Droemer Knaur Verlag" erschienen. In diesem Roman wird der Philosoph Karl Marx mal von einer anderen Perspektive betrachtet, passend zu seinem 200. Geburtstag.


Helena, auch "Lenchen" genannt, kommt aus armen Verhältnissen und wagt den Schritt in die Stadt. Als Dienstmädchen möchte sie es sich und ihrer Familie beweisen. Im Haushalt der Familie Marx fühlt sich Lenchen schnell der jungen Ehefrau Jenny engverbunden. Nur Karl Marx ist vertieft in seine Tätigkeiten und zeigt sich mürrisch gegenüber Lenchen. Seine Ideen und Werke bleiben aber auch von ihr nicht unbemerkt und wecken ihr Interesse. Eine rettungslose Liebe entsteht, die nicht nur ihre Freundschaft zu Jenny auf eine harte Probe stellt.

Da ich grundsätzliche gerne historische bzw. Liebesromane lese, hat mich der Inhalt des Buches vom ersten Moment an gefesselt. Den Philosophen Karl Marx kennt man durch seine politischen Ansichten und Ideologien. Umso faszinierender fand ich die Idee der beiden Autorinnen, den "eigentlich" uninteressanten Blickwinkel seiner Laufbahn zu wählen. Die historischen Fakten und die zusätzliche Fiktion zu kombinieren, ist den Schwestern dabei gelungen.

Die Historie steht neben der Liebe im Vordergrund. Dadurch ist die Geschichte keineswegs überladen oder schnulzig. Die geschichtlichen Hintergründe sind durchdacht und bis ins Detail recherchiert. Sogar die Orte wurden zeitgetreu dargestellt, sodass man sich toll in die damalige Zeit hineinversetzen konnte.

Lenchen ist die perfekte Hauptrolle. Ihr Leiden und ihre Gefühle werden immer wieder geschildert und dem Leser näher gebracht. Ihr Verhalten gegenüber Karl Marx bleibt spannend. Ihre persönlichen Notizen lassen den Leser in ihre tiefsten Gedanken eintauchen. Schnell wird klar, welches Drama auf sie wartet. Spannend und fesselnd bleibt es hierbei bis zum Schluss.

Die geheime Liebe des Karl Marx lassen auch die Ansicht über seine Persönlichkeit verändern. Karl wird bis heute als starker und mutiger Mann präsentiert und ist Vorbild für viele Personen. Seine Anfänge in der Politik werden auch in diesem Buch angeschnitten. Die Entwicklung seines Charakters hat mir besonders gefallen. Zu Anfang verhält er sich gegenüber Lenchen distanziert und kalt. Doch im Laufe der Handlung zerbricht auch seine Fassade, wodurch wir einen "anderen" Marx kennenlernen.

Ein gelungener, historischer Roman über den Philosophen Karl Marx und der großen Liebe zu Lenchen! Die Verknüpfung aus geschichtlichen Ereignissen und fiktiver Handlung ist faszinierend.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Fesselnder Ostsee-Krimi

Kalter Sand
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Der Kriminalroman "Kalter Sand" wurde von der Autorin "Anja Behn" geschrieben und ist der dritte Fall um den Kunsthistoriker Richard Gruben. Erschienen ist der Roman als flexibler Einband im "Emons Verlag".


Kunsthistoriker ...

Der Kriminalroman "Kalter Sand" wurde von der Autorin "Anja Behn" geschrieben und ist der dritte Fall um den Kunsthistoriker Richard Gruben. Erschienen ist der Roman als flexibler Einband im "Emons Verlag".


Kunsthistoriker Richard Gruben und Philipp Stöbsand haben sich lange nicht mehr gesehen. Als Philipp Richard zu seiner Vernissage einlädt, fährt Richard an die Ostsee um seinen langjährigen Freund zu besuchen. Kaum angekommen, wird Richard Gruben mit einem grauenvollen Verbrechen konfrontiert, welches bereits mehrere Jahre zurückliegt. Ausgerechnet Philipp ist der Hauptverdächtige bei diesem Mord. Richard rollt die Vergangenheit auf und versucht die Wahrheit herauszufinden.

Nach wenigen Seiten fühlt man sich auch ohne Vorkenntnisse der vorherigen Fälle in der Handlung zurecht. Der Einstieg ist auf Anhieb nach einem interessanten Prolog gelungen, sodass die Situation dem Leser schnell vertraut vorkommt. Der bildhafte Schreibstil gibt der Handlung etwas Reales und das Gefühl man sei direkt vor Ort. Die Ostsee ist dabei eine perfekte Kulisse für den spannenden Krimi.

Anja Behn überzeugt mit großartiger und fesselnder Spannung bis zum Ende. Der Krimi erzeugt Verwirrungen und Nervenkitzel. Immer wieder wird man als Leser auf neue Fährten geführt, sodass es schwer bleibt einen Täter zu finden. Der Leser wird somit in die Geschichte eingebunden und kann seine eigenen "Ermittlungen" anstellen.

Richard Gruben ist der Hauptprotagonist der Handlung, was mir gefallen hat, da er außergewöhnlich nicht der Kriminalkommissar in diesem Buch ist. So hatte ich als Leser schnell eine Bezugsperson und habe die authentischen Ermittlungen einfach verfolgen können. Besonders interessant war hierbei, dass der Fall in der Vergangenheit liegt. Somit ist es besonders schwer den Täter zu finden. Verschiedene Ansätze von Richard geben jedem Kapitel neue Spannung. Auch ich habe ständig neue Verdächtige gehabt.

Außerdem erfährt man in der Geschichte viele Gedanken und taucht nicht nur in den Alltag von Richard ein. Auch Philipp und weitere Personen werden immer wieder aufgegriffen. So erfährt man viele Ansichten, wodurch aus einzelnen Aussagen wichtige Beweise werden. Der Leser ist dadurch den Ermittlungen immer ein Stück voraus. Einige Wendungen geben aber auch dem Ende große Spannung.

Ein stürmischer Krimi mit toller Kulisse und interessanten Charakteren. Richard Grubens Ermittlungen haben gefesselt und mitgerissen!