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Veröffentlicht am 28.10.2018

Das Leben einer Papiermacherin

Das Geheimnis der Papiermacherin
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Der historische Roman "Das Geheimnis der Papiermacherin" wurde von der Autorin Andrea Bottlinger geschrieben und ist im Aufbau Verlag erschienen.

Die Papiermühle der Familie Pecht steht vor dem Ruin. ...

Der historische Roman "Das Geheimnis der Papiermacherin" wurde von der Autorin Andrea Bottlinger geschrieben und ist im Aufbau Verlag erschienen.

Die Papiermühle der Familie Pecht steht vor dem Ruin. Durch den Dreißigjährigen Krieg wurden die Rohstoffe zur Herstellung des Papiers immer bescheidener und kostspieliger. Anna möchte das Unternehmen ihres Vaters retten, indem sie Lumpen von außerhalb sammelt. Doch die Tat kann hohe Strafen mit sich bringen und ausgerechnet für ihren größten Konkurrenten Bartholomäus kommt dies wie gerufen. Ungeahnt trifft Anna auf seinen attraktiven und lieben Bruder Johann, der ihr helfen möchte. Aber kann sie ihm trauen?

Die Autorin entführt den Leser nach Nürnberg in das Jahr 1621 und zeigt detailreich die damaligen Lebensverhältnisse. Zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieg geht es der Bevölkerung schlecht und die Menschen kommen nur schwer über ihre Runden. Auch Annas Familie ergeht es so, weshalb Anna alles daran setzen möchte, um die Familientradition der Papiermacher weiterzuführen.

Anna ist für ihre jungen Jahre mutig, anspruchsvoll und sympathisch. Für den Erhalt des Unternehmens ist sie bereit zu kämpfen und schlägt sich als Frau tapfer. Ihre Stärke ist beeindruckend, sodass ich gerne ihren Taten gefolgt bin. Mit dabei ihre Freunde und den charmanten Johann, die ich ebenfalls nach wenigen Kapiteln in mein Herz geschlossen habe.

Außerdem taucht man als Leser wunderbar in das Leben einer Papiermacherin ein. Damals kein einfacher Beruf. Doch Anna steckt ihr ganzes Herzblut hinein. Neben der Papiermühle kommt es zu aufregenden Auseinandersetzung, Höhen und Tiefen und natürlich einem Hauch Liebe. Denn Johann ist zwar auf der Seite der Konkurrenz, geht aber Anna dennoch nicht aus dem Kopf. Die Mischung fand ich gelungen.

Ein tollbeschriebener und lebendiger Roman mit sympathischen Charakteren, einer fesselnden Handlung und eine märchenhafte Erzählung!

Veröffentlicht am 28.10.2018

Unspektakulär trotz Humor

Ein besoffener Bär im Bergwerkswald
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Der Roman "Ein besoffener Bär im Bergswald" wurde von dem Autor "Petteri Nuottimäki" geschrieben und ist im "Harper Collins Verlag" erschienen.

Der kleine Ort bei Bergslagen wird durch die hohe Arbeitslosigkeit ...

Der Roman "Ein besoffener Bär im Bergswald" wurde von dem Autor "Petteri Nuottimäki" geschrieben und ist im "Harper Collins Verlag" erschienen.

Der kleine Ort bei Bergslagen wird durch die hohe Arbeitslosigkeit geplagt und besteht nur durch eine zusammengefallene Stadt. Erst durch das verschwommene Handy-Video von dem Sohn des Bürgermeisters Per beginnt die Gemeinde wieder an zu strahlen. Doch was steckt hinter dem verwackelten Video? Ist es ein Elch, ein Bär oder etwas ein Elefantenbaby? Die Bewohner der Stadt können sich vor den zahlreichen Touristen kaum retten. Bürgermeister Per ist voller Aufruh und muss das Herausfinden der Wahrheit verdrängen.

Ein humorvoller und unterhaltsamer Einstieg bestätigt das ausgefallene Cover und die interessante Inhaltsangabe. Der Autor erschafft eine Geschichte, die nicht besser zum heutigen Zeitgeist passen könnte. Die Charaktere und dessen Lebenseinstellungen werden auf überspitzte Art dargestellt und bringen auch mich zum Schmunzeln. Besonders zu Anfang wird durch die großen Gerüchte für Neugier und Spannung gesorgt.

Der Schreibstil ist schlicht, hat aber trotzdem Potenzial. Mit skandinavischen Humor und einer Leichtigkeit fühlt man sich mit den Bewohnern des Ortes vertraut. Der Hauptcharakter und Bürgermeister Per ist sympathisch. Bei den Komplikationen kann man sich in seine Situation authentisch hineinversetzen und seinen Gedankengängen folgen.

Trotzdem muss ich sagen, dass die Unterhaltung nicht bis zum Schluss garantiert werden kann. Bereits nach den ersten Kapiteln ist unklar, welche Ereignisse noch folgen sollen. Das Thema rund um das Video steht im Vordergrund, wird aber viel zu umfangreich erzählt. Stattdessen habe ich mir spannende Wendungen gewünscht, die leider nicht vorkamen. Dadurch blieb zum Schluss die Spannung aus.

Obwohl der Leser auf amüsante Weise in die Geschichte integriert wird und die Charaktere mir ans Herz gewachsen sind, konnte ich mich das Buch nicht überzeugen. Der schwarze Humor ist nach meinem Geschmack gewesen. Jedoch konnte das Ende nicht mit dem Einstieg mithalten. Eindeutig ausbaufähig gewesen!

Veröffentlicht am 28.10.2018

Ein gelungener Schweden-Krimi

Der Schmetterling
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Der Kriminalroman "Der Schmetterling" wurde von der Autorin "Gabriella Ullberg Westin" geschrieben und ist im Harper Collins Verlag erschienen. Es handelt sich um einen Start einer Krimi-Reihe.

Heiligabend ...

Der Kriminalroman "Der Schmetterling" wurde von der Autorin "Gabriella Ullberg Westin" geschrieben und ist im Harper Collins Verlag erschienen. Es handelt sich um einen Start einer Krimi-Reihe.

Heiligabend soll dieses Jahr etwas ganz Besonderes werden, da ist sich Mans sicher. Henna und ihre beiden Kinder warten bereits auf den Weihnachtsmann, doch Mans verspätet sich. Als es dann überraschend klingelt, erwartet Henna ihren Ehemann. Stattdessen trifft sie ihr Mörder an und wird vor den Augen ihrer Kinder ermordet.
Johann Rokka ist Kriminalpolizist und kehrt nach zwanzig Jahren zurück in seine Heimatstadt Hudiksvall in Nordschweden. Da Henna die Frau seines alten Freundes Mans war, übernimmt er den Mordfall. Die Verdächtigen sind verstreut und die Suche bleibt ungenau, bis es zu einem zweiten Mord kommt. Ob es wohl eine Verbindung gibt?

Der Schreibstil der Autorin ist bereits nach wenigen Seiten fesselnd, da der Mord schnell Fokus des Geschehens wird. Die Autorin wählt in dem Krimi ihren eigenen Wohnort, wodurch die Umgebung, aber auch die kalte Jahreszeit authentisch dargestellt wird. Durch die düstere Beschreibung und die Details der Gegend entsteht schnell die Atmosphäre mitten in Schweden zu sein.

Der Mord gibt Nervenkitzel, trotzdem sinkt die Spannung im Laufe der Handlung. Uninteressant ist die Geschichte dennoch nicht, weil der Fall in sich verschlüsselt ist und sich der Kriminalinspektor Johann Rokka mit der Ermittlung schwer tut. Johann besitzt Kontakt zum Ehemann und trifft somit bei den Verdächtigen auf einige bekannte Gesichter. Die Vermischung aus Beruf und Privat ist hier gelungen und zeigt, wie schwer sich so objektiv ermitteln lässt.

Außerdem hat die Autorin den Leser geschickt miteinbezogen. Die Frage nach dem Mörder bleibt bis zum Schluss erhalten und hält die Unterhaltung aufrecht. Zudem bleibt es spannend, was die Bedeutung des Titels "Der Schmetterling" hat. Diese Frage belassen die Neugier und bringen ein tolles Ende.

Ein spannender Mordfall mit fesselndem Schreibstil, einer gelungen Kulisse und interessanten Charakteren! Ich bin gespannt, ob es zu einer Fortsetzung kommt.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Handlung langatmig, trotz guter Idee!

Vier.Zwei.Eins.
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Der Thriller "Vier. Zwei. Eins." wurde von der Autorin und Journalistin Erin Kelly geschrieben und ist im "S. Fischer Verlag" erschienen.

Kit und Laura erleben 1999 in Cornwall gemeinsam eine totale ...

Der Thriller "Vier. Zwei. Eins." wurde von der Autorin und Journalistin Erin Kelly geschrieben und ist im "S. Fischer Verlag" erschienen.

Kit und Laura erleben 1999 in Cornwall gemeinsam eine totale Sonnenfinsternis. Bei der Dämmerung bemerkt Laura einen Schatten und wird daraufhin Zeugin einer brutalen Vergewaltigung. Ihr Mann ist anderer Meinung. Auch der Beschuldigte streitet die Tat ab. Doch wer sagt nun die Wahrheit? Das Opfer Beth schweigt und schleicht sich unbemerkt in den Alltag von Laura und Kit. Die Bedrohung nimmt seinen Lauf, nachdem Beth 15 Jahre später wieder vor dessen Tür steht.

Der Einstieg in die Handlung ist fesselnd und nervenaufreibend, wodurch mich die Leseprobe direkt überzeugt hat. Gleich zu Beginn befindet man sich mitten im Geschehen, erlebt die brutale Erkenntnis von Laura. Erhofft habe ich mir dadurch einen packenden Thriller, der es leider nicht geworden ist.

Die Zeitsprünge sind zwischen dem Jahr 1999, in dem die Tat geschehen ist und 2015, wo Laura und Kit unter falschem Namen untertauchen und ihr Leben ohne die Vergangenheit weiterleben wollen. Außerdem wechseln die Perspektiven der Personen innerhalb der Kapitel, sodass man Einblicke in die Gedanken der Charaktere erhält. Auch die Sonnenfinsternis bleibt bis zum Ende Teil des Geschehen, was eigentlich ein interessantes Detail ist.

Als Leser findet man die Frage nach der Wahrheit spannend und aufregend. Da zwei Wahrheiten aufeinander treffen und die Personen nicht immer durchschaubar sind, ist es nicht leicht die Lüge zu entlarven. Trotzdem fehlt die Spannung nach dem guten Start. Die Szenen sind langatmig und schleppend. Schnell war mir das Ende klar. Auch die Inhaltsangabe greift viel vor, wodurch die Hälfte des Buches bereits bekannt ist. Bei einem so dicken Buch echt schade.

Die Geschichte hat eine interessante Idee, gut beschriebene Charaktere und eine spannende Thematik. Fesseln oder herausstechend ist der Thriller durch seine geringe Spannung leider nicht!

Veröffentlicht am 28.10.2018

Eine Segelreise um die Welt

Blau Türkis Grün
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Das Buch "Blau Türkis Grün" ist ein gelungenes Segelbuch über die Reise von Mareike Guhr. Als Leser wird man ein Teil der Segelfahrt und kann die Momente nachempfinden. Die Eindrücke sind dabei atemberaubend.

Mareike ...

Das Buch "Blau Türkis Grün" ist ein gelungenes Segelbuch über die Reise von Mareike Guhr. Als Leser wird man ein Teil der Segelfahrt und kann die Momente nachempfinden. Die Eindrücke sind dabei atemberaubend.

Mareike Guhr ist Journalistin und möchte seit ihrer Kindheit den Traum vom Segeln um die Welt ermöglichen. Mit ihrem 50-Fuß-Katamaran macht sich Mareike mit ihrer wechselnden Besatzung auf die Fahrt. Das tiefblaue Meer strahlt Freiheit aus und die Küsten sind wunderschöne Anlaufstellen. Als Ziel: die drei Ozeane zu queren und die schönsten Orte der Welt zu besichtigen. In diesem Buch hält die leidenschaftliche Seglerin diese Momente fest.

Nach dem türkisfarbenen Cover bin ich bereits angetan und möchte mehr erfahren. Im Umschlag nimmt uns Mareike mit einer überschaubaren und schlichten Landkarte mit und zeigt ihre bereisten Routen auf. So habe ich als Leser den Überblick der Orte nie verloren. Neben bekannten Inseln, wie Bali und Haiti, stehen auch unbekannte Stopps an, die besonders interessant sind.

Die Segelsportjournalistin und Skipperin beginnt und beendet ihre Segeltour in ihrer Heimatstadt Hamburg. 2012 bis 2016 ist eine lange Zeit, bei denen man an viele Orte und Sehenswürdigkeiten gelangt. Die Hoch und Abs einer Segelfahrt auf dem weiten Ozean werden authentisch und fesselnd geschildert. Neben sonnigen Momenten sind auch einige stürmische Tage dabei, bei denen Mareike trotzdem nicht den Mut verliert. Die Motivation ist beeindruckend und interessant zu verfolgen.

Die einzelnen Kapitel widmen sich den unterschiedlichen Stopps und geben Einblick in die Kultur der Bevölkerung. Außerdem enthält das Buch Farbfotos, die die Faszination des Meeres zeigen. Manche Bilder sind nicht immer scharf erkennbar, aber sind dennoch schön anzusehen. Die Sehnsucht nach einer solchen Reise ist bei mir teilweise tatsächlich entstanden. In einem sogenannten Gedankensplitter erfährt man die Gedanken und Gefühle von Mareike, die immer wieder zwischen den einzelnen Kapitel zu finden sind.

Für Segelliebhaber sicherlich kein Kriterium, jedoch muss ich manche Fachwörter bemängeln. Da ich in dem Gebiet ahnungslos bin, habe ich manche Wörter nachschlagen müssen. Hier hätte ich mir eher ein kleines Verzeichnis mit wichtigen Wörtern zum Segeln gewünscht, was den Lesefluss verbessert hätte. Wer aber kleine Eckdaten zur Reise möchte, findet zum Ende ein kleines Interview.

Die Faszination des Meeres und der Segelreise ist atemberaubend gelungen. Die tollen Bilder laden zum Träumen ein und bringen den Leser näher an das Geschehen. Für Segelliebhaber sicherlich toll!