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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2018

Trotz Übergewicht mit sich zufrieden sein

Fa(t)shionista
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Magda Albrecht beschreibt in ihrem Buch sehr gut, wie es ist, dick zu sein. Sie hat schon seit ihrer Kindheit Probleme mit Übergewicht und gerade damals hatte sie doch sehr darunter zu leiden. Vor allem ...

Magda Albrecht beschreibt in ihrem Buch sehr gut, wie es ist, dick zu sein. Sie hat schon seit ihrer Kindheit Probleme mit Übergewicht und gerade damals hatte sie doch sehr darunter zu leiden. Vor allem Kinder sind durch ihre Direktheit oft schon ziemlich grausam gegenüber ihren Altersgenossen, die irgendwie aus dem Raster fallen.

Aber auch im Leben als Erwachsener mit Übergewicht gibt es noch einige Diskriminierungen, denen man sich stellen muss. Wenn man dann kein gutes Selbstwertgefühl hat, dann wird das sicher auch schnell zu einem großen Problem und führt dazu, dass man den eigenen Körper ablehnt, aber täglich damit leben muss.

Das Buch möchte nicht zum Abnehmen animieren, sondern helfen, die Sicht der Dinge bei Betroffenen zu verändern. Wenn man mit sich selber im Reinen ist und auch nicht das Bestreben hat, krampfhaft abzunehmen, dann wirkt man auch anders nach außen und vor allem kommt man mit sich selber auch besser klar.

Auch wenn ich nicht betroffen bin und nie übergewichtig war, finde ich es sehr gut, was die Autorin mit ihrem Buch erreicht. Ich finde es auch schlimm, die Menschen direkt in eine Schublade zu packen und an den Vorurteilen festzuhalten. Man kann nur hoffen, dass dieses Buch viele Leser findet, damit die Menschen mit Vorurteilen gegenüber Übergewichtigen dazu gebracht werden, diese zu überdenken.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Sehr berührende Geschichte

Eine Insel zwischen Himmel und Meer
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Crow wurde als kleines Mädchen auf einer kleinen Insel angespült in einem wenig seetauglichen Boot. Auf der Insel lebt nur Osh und er nimmt sie bei sich auf. Hilfe haben die beiden nur durch Miss Maggie, ...

Crow wurde als kleines Mädchen auf einer kleinen Insel angespült in einem wenig seetauglichen Boot. Auf der Insel lebt nur Osh und er nimmt sie bei sich auf. Hilfe haben die beiden nur durch Miss Maggie, die auf der Nachbarinsel lebt, zu der man bei Ebbe zu Fuß gehen kann. Die anderen Bewohner der Inselgruppe behandeln Crow ziemlich abweisend. Das wundert Crow und sie möchte den Grund dafür erfahren.

Außerdem möchte sie wissen, wer ihre Eltern sind und aus welchem Grund sie sie in dem Boot dem Meer anvertraut haben. Osh ist davon nicht so begeistert, weil er fürchtet, dass Crow dann lieber woanders leben möchte als bei ihm, wenn sie die Hintergründe ihrer Herkunft aufdeckt.

Trotzdem hilft er ihr, weil Miss Maggie es auch tut und weil er weiß, wie wichtig Crow diese Suche ist. Was sie dabei aber zutage fördern und an Abenteuern erleben würde, das war keinem klar. Und am Ende lernt Crow, dass man eine Familie auch finden und nicht nur hinein geboren werden kann.

Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen. Es ist so mitreißend geschrieben, dass man es nur schwer aus der Hand legen kann. Gleichzeitig ist es recht einfach geschrieben, da es ja aus der Sicht eines Kindes erzählt. Dies ist wunderbar gelungen, wie ich finde. Auch das Bild auf dem Cover ist wunderschön und einfach nur passend.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Nelsons Geschichte

Die Herzen der Männer
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In dem Buch geht es um drei Generationen von Jungen und Männern. Es beginnt mit Nelson, der auch der rote Faden der Geschichte ist und bleibt. Er hat keine Freunde und sein Vater macht ihm genau daraus ...

In dem Buch geht es um drei Generationen von Jungen und Männern. Es beginnt mit Nelson, der auch der rote Faden der Geschichte ist und bleibt. Er hat keine Freunde und sein Vater macht ihm genau daraus noch einen Vorwurf, statt ihn zu unterstützen. Bei den Pfadfindern ist Nelson zwar voll in seinem Element, aber auch dort fällt es ihm schwer, Zugang zu den anderen Jungen und jungen Männern zu finden. Er sondert sich ab, hat ein Einzelzelt und sein Ziel ist es, möglichst viele Auszeichnungen zu erlangen. Nur Jonathan ist sein Freund, auch wenn es nicht gerade eine einfache Freundschaft ist.

Der Roman umfasst drei Generationen und besonders gut gefällt es mir daran, dass es nicht um Nelsons Nachfahren geht, wie es in so vielen Romanen der Fall ist. In diesem Buch wird es anders gemacht und es geht in der Folge um Jonathans Nachkommen, die aber von Nelson bei den Pfadfindern betreut werden und so ist dann der Zusammenhang auch wieder da.

Das Buch beschreibt die Gefühlswelt der Jungen und Männer schon sehr gut, um die es da geht. Aber dabei wird es nie kitschig oder anderweitig übertrieben. Das gefällt mir daran so gut. Es wird einfach das Leben der Menschen beschrieben und das ist schon interessant genug. Auch das Cover gefällt mir gut, das einen Jungen von hinten zeigt und das in gedeckten, aber warmen Farben gehalten ist. Es beschreibt die Stimmung dieses Romans ziemlich gut.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Sehr eindringliche Geschichte

Der Reisende
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Otto Silbermann, ein jüdischer Kaufmann, kommt in der Zeit der Judenverfolgung auch nicht ungeschoren davon. Seine Wohnung wird gestürmt, er kann sich gerade noch so durch die Hintertür ins Freie retten ...

Otto Silbermann, ein jüdischer Kaufmann, kommt in der Zeit der Judenverfolgung auch nicht ungeschoren davon. Seine Wohnung wird gestürmt, er kann sich gerade noch so durch die Hintertür ins Freie retten und ist seitdem auf der Flucht. Seine Frau und seinen Sohn weiß er in Sicherheit, aber er selber hat keine Sicherheit mehr. Er hat noch Geld und man sieht es ihm nicht an, dass er ein Jude ist. Das sind aber schon die einzigen Vorteile, die er in dieser Zeit hat, in der alles gegen ihn gerichtet ist.

Er versucht eine Flucht über die Grenze, aber ansonsten reist er einfach in Zügen quer durch Deutschland. Er hat einfach die Hoffnung, dass er in einem fahrenden Zug nicht so leicht als Jude enttarnt wird und außerdem weiß er einfach nicht mehr, wohin mit sich. Er hat kein Zuhause mehr, wo er sich zurückziehen kann, in einem Hotel bekommt er so leicht auch kein Zimmer. Auf seiner Reise macht er einige Bekanntschaften mit Menschen, die aber alle nicht lange Teil seines Lebens sind.

Das Buch ist wahnsinnig eindringlich geschrieben und ich fand es in weiten Teilen einfach nur bedrückend zu lesen. Vor allem merkt man es einfach, dass es in der betreffenden Zeit geschrieben wurde und wenn man dann die Geschichte des Autors liest, geht das bedrückende Gefühl auch nicht weg. Da ich Bücher aus dieser Zeit gerne lese, ging es mir auch bei diesem Buch nicht anders, auch wenn ich schon einige Male bei der Schilderung der Ereignisse schlucken musste.

Das Cover zeigt einen Bahnsteig und ist in Schwarz-Weiß gehalten. Da das Buch hauptsächlich in Zügen spielt, ist das Cover daher schon sehr passend und das düstere Bild fällt schon sehr auf. Ich kann das Buch auf jeden Fall den Menschen empfehlen, die ein Interesse an einer authentischen Geschichte über die damalige Zeit haben.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Geschichten rund ums Segeln

Hafenkino
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Steffi von Wolff beschreibt in ihrem Buch ihr Leben mit ihrem Mann und seinem Segelboot, das ALTE heißt. Da das Boot schon vor ihr da war, muss sie sich damit arrangieren und ist fortan im Urlaub und an ...

Steffi von Wolff beschreibt in ihrem Buch ihr Leben mit ihrem Mann und seinem Segelboot, das ALTE heißt. Da das Boot schon vor ihr da war, muss sie sich damit arrangieren und ist fortan im Urlaub und an verlängerten Wochenenden mit dem Boot unterwegs. So sehr sie sich mit dem Leben an Bord auch arrangiert hat und es auch gerne mag, so gerne würde sie aber auch mal etwas anderes im Urlaub sehen, als immer wieder die gleichen Anlaufstellen, die sie schon kennt. Das klingt im Buch so durch und ich kann es gut verstehen. Ihr Mann hat dafür allerdings weniger Verständnis, denn für ihn ist Segeln das einzig Wahre.

So segeln die beiden eben immer wieder und erleben dabei schöne und auch weniger schöne, dafür aber ziemlich kuriose Dinge. Die Autorin beschreibt, wie sie sich mit dem Leben an Bord arrangiert, auch wenn es ihr nicht immer leicht fällt. Aber auch Begegnungen mit anderen Reisenden werden beschrieben, bei denen dem Mann der Autorin oft genug die Pumpe geht, weil er sich so aufregen muss. Ein wenig erinnert diese Art zu reisen an Camping, denn der Platz auf dem Boot ist eher begrenzt und am Hafen muss man sich immer auch mit den anderen Seglern auseinandersetzen, die auch Strom brauchen und dergleichen Dinge mehr.

Darum würde ich nach der Lektüre dieses Buches sagen, dass es nicht meine Welt wäre, mit einem Segelboot durch die Gegend zu fahren. Trotzdem fand ich die Lektüre sehr unterhaltsam und angenehm zu lesen. Das Cover passt sehr gut zu dem Inhalt und so wird das Buch in der Buchhandlung sicher auch interessierte Leser finden. Ich würde das Buch den Menschen empfehlen, die nicht unbedingt Infos über das Segeln brauchen, sondern vielmehr mit Geschichten um das Thema unterhalten werden möchten.