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Veröffentlicht am 19.07.2022

Liebesglück am Fjord in Norwegen

Das kleine Atelier am Fjord
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Livi kehrt, nachdem sie ein Jahr zuvor sowohl ihre Eltern als auch ihren Ehemann bei einem Autounfall verloren hat, Oslo den Rücken und zieht nach Bergen, wo früher ihre Großeltern auf einer kleinen Insel ...

Livi kehrt, nachdem sie ein Jahr zuvor sowohl ihre Eltern als auch ihren Ehemann bei einem Autounfall verloren hat, Oslo den Rücken und zieht nach Bergen, wo früher ihre Großeltern auf einer kleinen Insel inmitten eines Sees gelebt haben. Bei einem Bummel durch das Städtchen entdeckt sie im Schaufenster eines heruntergekommenen Ateliers ein Bild, das sie unweigerlich in seinen Bann zieht. Der Inhaber des Ateliers und Maler des Bildes, Mattis, wird auf sie aufmerksam und bittet Livi herein, da er die Traurigkeit in ihren Augen auf der Leinwand festhalten will. Mattis, der nach seiner Scheidung, die Trennung von seinen Kindern kaum aushält, lebt quasi in seinem Atelier. Livi bietet ihm an, mit ihr in dem Haus ihrer Großeltern eine Wohngemeinschaft zu gründen. So wäre beiden geholfen, Mattis würde ein eigenes Zimmer haben und Livi wäre in dem Haus auf der Insel im Bergsee nicht allein. Mattis nimmt Livis Angebot an. Bald darauf beschließen die beiden, ihre Geschäftsidee im Atelier zu verwirklichen und Art&Dine Workshops anzubieten. Mattis betreut Malkurse zu einem bestimmten Thema und Livi bekocht dazu die Teilnehmer themenbezogen.
Livi und Mattis tragen beide schwere Päckchen mit sich. Als Leser fällt man praktisch mitten in die Geschichte hinein. Durch die angenehme Wortwahl von Frau Feger, versetzt man sich kapitelweise in die beiden Protagonisten hinein, spürt mit ihnen ihre Trauer, ihre Verzweiflung, aber auch ihre Ideen und damit ihre Euphorie. Ich finde es wahnsinnig schön, wie ich bspw mit Livi durch den Wald stapfe und sich dann das Haus auf der kleinen Insel im See zeigt. Ich habe den Wald gerochen, den seltsamen Geruch im Haus, aber auch die Acrylfarben, so detailgetreu sind die Beschreibungen.
Als sich dann noch bei beiden kleine Verliebheitsregungen zeigen, ist es um mich geschehen. Ich liebe dieses Buch.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Ein Laborbeagle auf dem Weg in sein “ Für Immer” - Zuhause

Benni und Keks
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Heute möchte ich euch ein wundervolles Kinderbuch ans Herz legen. Benni, die pubertierende Tochter der Familie möchte eigentlich gar keinen Hund, sondern ein Pony. Also versucht sie mit allen erdenklichen ...

Heute möchte ich euch ein wundervolles Kinderbuch ans Herz legen. Benni, die pubertierende Tochter der Familie möchte eigentlich gar keinen Hund, sondern ein Pony. Also versucht sie mit allen erdenklichen Tricks, den Einzug einer Fellnase zu verhindern. Erfolglos. Nach reiflicher Überlegung und vielen Gesprächen und Informationen, beschließt die Familie, dass sie einem ehemaligen Laborhund ein Zuhause geben wollen. So kommt Keks ins Haus und sorgt für viel Aufregung, Arbeit, aber auch Freude. Bennis Ablehnung verschwindet mit der Zeit und Keks lebt sich immer besser ein.

Dieses Buch liegt mir natürlich als Frauchen einer Beagledame besonders am Herzen. Ich fand es großartig mit welcher Sorgfalt die einzelnen Etappen ( Informationen einholen, Einzug des Hundes, Leben mit dem Hund etc ) erklärt und vollkommen kindgerecht beschrieben werden. Es gibt so viel, was bei der Anschaffung eines felltragenden Familienmitglieds beachtet werden muss, ob Mischling oder Rassehund, Tierheimbewohner, Züchterhund oder eben ob man einem Laborhund, der seine ersten Lebensmonate bis - jahre im Labor verbracht hat und der noch nichts anderes auf der Welt kennt, ein Zuhause bieten kann. Die Illustrationen durch Frau Isabelle Grunwald sind so detailgenau, dass es eine große Freude ist, sich die Bilder mit den Kindern genau anzuschauen. Frau McGary gelingt hier durchaus der Spagat zwischen informativem Sachbuch und unterhaltsamen Kinderbuch. Den Kindern wird verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich vorher genau zu informieren und das nicht jeder Hund ( eigentlich kein Hund ) von Anfang an ein problemloser Gefährte ist. Es gehört viel Mut und Durchhaltevermögen dazu, einen Hund in eine Familie zu integrieren, aber wenn man sich die Mühe macht, man eben auch einen treuen Begleiter an seiner Seite hat.
Ich möchte nicht nur Familien, die auf der Suche nach einem Vierbeiner sind, dieses Buch empfehlen, sondern auch Schulen und ihren Schulbibliotheken, da im Buch ebenfalls guten wichtige Informationen zum Thema Tierschutz und Laborhunden aufgezeigt werden,und wo, auf dem Buch aufbauend, bspw auch Gruppenarbeiten, Vorträge oder Projektwochenthemen zu diesem wichtigen Thema entstehen können.

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Wunderschöner Liebesroman am Starnberger See

Wo dein Herz zuhause ist
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Dies ist der erste Band der „ Alte-Schule-Saga“.
Erst die Tatsache, dass ihr Cousin seinen Pflichtanteil ausbezahlt haben will, hilft Felicia Sommerfeldt aus ihrer Lethargie, die sie nach dem Tod ihrer ...

Dies ist der erste Band der „ Alte-Schule-Saga“.
Erst die Tatsache, dass ihr Cousin seinen Pflichtanteil ausbezahlt haben will, hilft Felicia Sommerfeldt aus ihrer Lethargie, die sie nach dem Tod ihrer geliebten Tante Leona, befallen hat. Von ihr hat Felicia das Haus, eine ehemalige Schule, am Starnberger See geerbt, da sie dort mit ihrer Tante gelebt und eine Kochschule eröffnet hatte. Da sie aber sehr an der alten Schule hängt und sie nicht verkaufen will, beschließt sie, 3 einzelne Appartements, ehemalige Klassenzimmer, zu vermieten, um so einen Kredit bei der Bank zu bekommen, mit dem sie ihren Cousin ausbezahlen kann.
Noch bevor die Anzeige überhaupt in der Tageszeitung erschienen ist, bewirbt sich Ben mit seinem Hund Poldi, um eine Wohnung. Versuche den Landschaftsarchitekten auf die Anzeige zu vertrösten scheitern. Mit seiner äußerst hartnäckigen Art und dem Vorschlag, sich um den riesigen, inzwischen verwahrlosten Garten zu kümmern, gelingt es Ben, als erster Mieter Einzug in die alte Schule zu halten. Nur ein paar Stunden später erscheinen quasi zeitgleich zwei Frauen, die ebenfalls den „ Vorab-Tipp“ bekommen hatten und Ben , kontaktfreudig wie er ist, führt Lina und Jule schon mal rum und ehe Felicia sich versieht, hat sie alle 3 Wohnungen vermietet. Zuerst etwas unglücklich, wie diese „Vermietungsgeschichte“ abgelaufen ist, merkt sie jedoch schnell, dass sich mit den dreien genau die richtige Truppe zusammengefunden hat, die sie langsam aus ihrem Trauerkokon herausholen und ihr helfen, die Kochschule und nebenbei noch zig andere Events wieder ins Rollen zu bringen.
Dieses Buch macht so unendlich viel Spaß zu lesen, dass ich traurig war, als ich es beendet hatte. Nicht nur die Hauptpersonen Felicia und Ben sind unheimlich charmant und liebevoll charakterisiert, auch die ganzen Nebenprotagonist:innen ( ok, mit einer Ausnahme) sind so toll beschrieben und leben ihr Leben, dass man am liebsten mit in der alten Schule leben will.Es lädt zur Hoffnung ein, dass nicht die ganze Menschheit in dieser Ellbogengesellschaft leben will, sondern dass es auch noch sowas wie echte Freundschaft gibt.
Ich freue mich jetzt schon auf Band 2 (Oktober 2022) und Band 3 (Februar 2023) der Saga!

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Spannender erster Fall der Inselkommissarin nach ihrer Elternzeit

Der Mann in den Dünen
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Der erste Fall von Lena Lorenzen nach ihrer Elternzeit fordert die junge Mutter sowohl beruflich als auch privat.
Bei dem Fall handelt es sich um die Entführung des Hamburger Reeders Reinhardt Doormann ...

Der erste Fall von Lena Lorenzen nach ihrer Elternzeit fordert die junge Mutter sowohl beruflich als auch privat.
Bei dem Fall handelt es sich um die Entführung des Hamburger Reeders Reinhardt Doormann (79) auf der Insel Sylt. Nach Rücksprache mit ihrem Mann nimmt sie den Fall an, was die räumliche Trennung der jungen Familie bedeutet, weil die Ermittlungen auf Sylt erfolgen müssen und nicht vom Festland aus stattfinden können.
Nachdem zuerst nur von einem Vermisstenfall ausgegangen wurde, sind am Strand Blutspuren sichergestellt worden , was auf ein Gewaltverbrechen schließen lässt. Als später dann eine Lösegeldforderung über 2 Millionen Euro bei der Familie gestellt wird, ist klar, dass dieser Fall mehr Zeit in Anspruch nehmen wird als geplant.
Lorenzen und ihr Partner Johann Grassmann arbeiten eng mit der Sylter Kripo zusammen, ermitteln in sämtliche Richtungen,befragen zum Beispiel die Kinder des Seniors und begutachten den Strandabschnitt, wo die Entführung stattgefunden haben soll, als plötzlich der „Verwalter“ der Immobilie der Familie vermisst wird.
Dieser Roman liest sich wie ein Film. Ein paarmal hab ich mich dabei ertappt, dass ich wirklich dachte, ich würde mir einen Fernsehfilm anschauen. Ich finde das Buch stilistisch unheimlich exakt formuliert. Es hat mich wirklich umgehauen. Und so braucht die Handlung auch keine spektakulären Effekte im Akkord wie wilde Schießereien oder so, sondern man verfolgt gespannt die morgendliche Bestandsaufnahme im Büro des Kommissariats.
Das eine junge Mutter als Protagonistin gewählt wurde, hat mich sehr gefreut. Sie zeigt, dass es zwar nicht leicht ist seinen ursprünglichen Beruf mit Kind auszuüben, macht aber, meiner Meinung nach, Mut, dass es zu schaffen ist, wenn der Partner entsprechend unterstützt und Kompromisse auf beiden Seiten eingegangen werden.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Ostseekrimi mit dem einem Bestatterduo als Ermittler

Fisch Land Tod
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Jesper Stein, der junge Bestatter in dem kleinen Dorf Born, findet in Nina Peters, einer Studienabbrecherin und Punkerin, eine recht ungewöhnliche Bestattungshelferin. Die beiden könnten unterschiedlicher ...

Jesper Stein, der junge Bestatter in dem kleinen Dorf Born, findet in Nina Peters, einer Studienabbrecherin und Punkerin, eine recht ungewöhnliche Bestattungshelferin. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein und doch ergänzen sie sich als Ermittlerduo perfekt, als sie während der Vorbereitungen für die Beerdigung eines reichen Immobilienmaklers auf Ungereimtheiten stoßen, diesen nachgehen und so immer weiter in einen nach außen unscheinbaren Mordfall hineingezogen werden.
Kapitelweise wird dieser Krimi von einer Art Tagebucheintrag unterbrochen beginnend im Jahr 1991, wo man als Leser:in das Leben einer Teenagerin über Jahre verfolgt, die, durch ein Fotoshooting angelockt, an einen Zuhälter und, letztendlich drogensüchtig, auf die schiefe Bahn gerät.

Dieser Krimi ist sehr interessant, wenn auch anfangs durch die Tagebucheinträge für mich etwas verwirrend, aufgebaut. Natürlich kann man sich denken, dass die beiden Geschichten womöglich zusammenhängen, aber es dauert ziemlich lange, bis das erste Aha- Erlebnis eintritt und man eine vage Vermutung bekommt, wo die Verbindung ist.
Die Kapitel des Bestatterduos beginnen immer mit einer Definition, die ein Schlagwort des folgenden Kapitels erklärt. Für mich interessant, aber meist unwichtig, da mir die Wörter bekannt waren. Trotzdem ein wirkungsvoller Start in die Kapitel.
Jesper Stein der überaus korrekte und penible Bestatter und seine eigentlich nicht ins Klischee passende Bestattungshelferin, haben eine sehr unterhaltsame Art, miteinander zu interagieren. Des Öfteren haben ich Tränen gelacht ob der Situationskomik der beiden.
Insgesamt ein etwas ungewöhnlicher, trotzdem, oder gerade deshalb, ein lesenswerter Krimi. Ich hoffe, dass das Ermittlerduo noch weitere Fälle lösen darf.

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