Kacey ist Teil einer Girl Band und gerade auf dem Sprung in Richtung ganz großer Durchbruch. Sie ist das absolute Klischee eines Rockstars: durchgehend betrunken, Kettenraucherin, schläft untertags, in der Nacht ist sie dafür umso aktiver, immer mit verschiedenen Männern.
Nach einem Konzert in Las Vegas verliert sie völlig das Bewusstsein. Der Fahrer der Limousine, Jonah, ist völlig überfordert, hat Angst, dass sie sterben könnte und nimmt sie zum Ausnüchtern mit zu sich nach Hause. Die beiden verstehen sich auf Anhieb, obwohl Jonah ein komplett anderes Leben führt und Kacey nicht zu nah an sich heranlassen will, weil er ganz offensichtlich etwas verbirgt.
Ich hatte als Leserin das Gefühl, ich weiß ganz genau, dass ich mit 150 km/h auf eine Wand zufahre, ich weiß genau, dass es nicht gut enden kann, aber ich muss weitermachen – auch wenn ich zum Schluss völlig zerstört bin. Genauso wars auch – und es war es wert.
Die Geschichte von Jonah und Kacey ist so gefühlvoll und gleichzeitig so unglaublich tragisch, sie hat mich einfach sehr berührt. Es ist – auch wenn das Thema wirklich heftig ist – eine wirklich schöne Abwechslung, eine ganz andere Form einer New Adult Geschichte zu lesen. Ich habe fast bis zum Schluss immer noch gehofft und gehofft, die Autorin hat mich jede Seite bei der Stange gehalten, ich habe mit den Protagonisten mitgelitten und beim Nachwort sogar eine Träne weggedrückt.
Emma Scott hat einen sehr schönen Schreibstil, nicht zu kompliziert, aber keinesfalls plump, sehr gefühlvoll. Sie hat echt Protagonisten geschaffen, mit Ecken und Kanten, mit sehr nachvollziehbaren Zielen und Argumenten, warum sie wie handeln. Auch wenn ich Kacey anfangs unglaublich unsympathisch fand, war sie die perfekte Protagonistin für diese Geschichte. Und Jonah… ach Jonah, mein Herz ist gebrochen. Eigentlich ist er perfekt, auch wenn er ab und zu zu erwachsen und zu abgeklärt wirkt. Auch die Nebencharaktere waren wirklich passend und gut gemacht, teils etwas klischeehaft, aber nie so überbordend, dass es anstrengend geworden wäre.
Müsste ich nach einem Kritikpunkt suchen, dann wäre es Jonahs Problem, genau genommen, wie es dazu gekommen ist. Mehr Infos dazu kann ich hier aber nicht dazuschreiben, sonst würde ich spoilern und das will ich keinesfalls.
Stichwort Spoiler: ich habe den großen Fehler gemacht und mir den Klappentext von Teil zwei durchgelesen bevor ich mit diesem Buch fertig war. Macht es nicht!!! Auch wenn viel absehbar ist, es spoilert einfach zu sehr, und das hat mir einen kleinen Anteil etwas versaut. Naja … selbst schuld!
Unterm Strich ein höchst emotionales Buch, dass ich nur Lesern weiterempfehle, die mit Drama umgehen können. Es ist mit Sicherheit eines meiner Jahreshighlights, ich werde es wahrscheinlich in Kürze nochmal lesen und es bekommt einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal. Teil zwei werde ich auf alle Fälle lesen, auch wenn mir auf den ersten Blick die Entwicklung der Geschichte nicht ganz zusagt.