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Veröffentlicht am 06.05.2021

Motivation, Führung zu revolutionieren

It's now
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Wer nach einem "Zehn-Schritte-Programm" oder einem Selbsthilfebuch sucht, ist hier an der falschen Stelle. Denn Janina Kugel macht vor allem eins: Sie regt zum Nachdenken an. Immer wieder legt sie den ...

Wer nach einem "Zehn-Schritte-Programm" oder einem Selbsthilfebuch sucht, ist hier an der falschen Stelle. Denn Janina Kugel macht vor allem eins: Sie regt zum Nachdenken an. Immer wieder legt sie den Finger in die Wunde, zeigt Lücken in Bereichen wie KI, Diversion und auch Arbeitszeitregelungen auf und welche Regelungen wir einfach so hinnehmen, weil sie eben schon immer so waren.
Ich habe mir sehr viel Aussagen markiert, einiges zu Herzen genommen und auch wieder andere Punkte für mich persönlich weniger relevant gefunden, und gerade das finde ich unglaublich gut.

Ein Buch voller Denkanstöße und Motivation. Ein Buch für Menschen, die den Glauben an eine bessere, offenere und intelligentere Welt noch nicht verloren haben. Und für all diejenigen, die es satt sind, immer unter den selben alten und eingefahrenen Führungspersönlichkeiten zu arbeiten.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Nette Grundgeschichte, schwierige Einbindung heikler Themen

Fly & Forget
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Je älter ich werde (und so alt bin ich noch nicht :D), desto schwieriger finde ich die New Adult Geschichten und die Welt, die sie zeichnen. Alles ist ein bisschen zu perfekt, die Dramen ein bisschen zu ...

Je älter ich werde (und so alt bin ich noch nicht :D), desto schwieriger finde ich die New Adult Geschichten und die Welt, die sie zeichnen. Alles ist ein bisschen zu perfekt, die Dramen ein bisschen zu konstruiert, die Geschichten ein wenig zu fantastisch und da sich am Ende immer alle wieder liebhaben, auch einfach ein bisschen zu weltfremd.
Und der wirklich ganz kurze Ausflug in die LGBTQ-Richtung? Schwierig, sehr schwierig...

Ich mag die Idee und irgendwie auch die Charaktere, obwohl mir alles sehr perfekt und sehr konstruiert vorkam. Die Kennenlernszene zwischen Liv und Mathilda zum Beispiel: Ich hätte mir gewünscht, dass ich zu Beginn meines Studiums so cool und so schlagfertig gewesen wäre (und das obwohl Liv gerade emotional total angefasst war), aber sind wir doch ehrlich: wir hätten uns alle einen abgestottert, eine Person, die so in unseren privaten Raum eindringt, während man weinend auf der Toilette steht, definitiv nicht sympathisch gefunden und vor allem sehr schnell versucht aus der Situation zu fliegen. Alle Charaktere waren mir gerade zu Beginn des Buches eine Spur zu cool und abgeklärt, wenn man bedenkt, dass alle Anfang 20 sind und gerade das erste Mal auf eigenen Beinen stehen. Ich hätte mir ein paar mehr Kratzer auf der schimmernden Rüstung gewünscht.
Liv erscheint mir sehr unreif. Denn es dem ehemaligen besten Freund heimzuzahlen, in dem man ihn als den größten "Fuck Boy" entlarvt? Das scheint mir eher auf dem Niveau unreifer Teenager und wirklich unsympathisch.
Überhaupt: Wie wäre es mit ein bisschen gesundem Umgang mit dem Thema "Fuck Boy" gewesen, was hier ja so schön in sämtlichen Klischees eingewoben wurde? Aber die Lösung scheint hier "ach, toll, ist er ja gar nicht" zu sein. Hallo toxisches Beziehungsbild...
Und der perfekte Noah, der wirklich wirklich perfekte Noah mit einem scheinbar wirklich düsteren Geheimnis? Mir ein wenig zu unglaubwürdig. Und das düstere Geheimnis? Ich habe schon wirklich früh vermutet, dass genau das die Lösung sein könnte und war dann wirklich enttäuscht.
Hier ein kleiner SPOILER: ich kenne mich wirklich nicht aus, aber die Thematisierung der Homosexualität eines Protagonisten, die scheinbar das größte schrecklichste Geheimnis ist und dann irgendwie weggewischt wird und überhaupt nicht weiter thematisiert wird, finde ich extrem schwierig. Ich habe mich beim Lesen etwas unwohl gefühlt, weil es für mich falsch rüberkam. Als wäre es wirklich ein Problem geworden. Da hätte ich mir mehr Offenheit und Toleranz gewünscht, auch wenn ich nicht glaube, dass die Autorin dies fragwürdig gemeint hat. Aber leider kommt es für mich so rüber.

Und dann das typische Drama kurz vor Schluss, das in keinem New Adult Roman fehlen darf?! Absolut überflüssig. Es hat mich richtig genervt, weil man ja wusste, dass es dazu noch knallen wird. Zu dem Punkt war ich gerade etwas mehr in die Geschichte eingetaucht, hatte mich mit den Klischees vom Anfang versöhnt und dann kam noch so ein konstruiertes Drama kurz vorm Happy End. Nicht überraschend, aber hat am Ende noch einen Stern gekostet.
Denn der Verlauf der Geschichte und der deutlich bessere Schreibstil der Autorin ab der Mitte des Buches hatte mich fast ein wenig versöhnt. Schade. Die Idee der Geschichte ist irgendwie ganz niedlich, wenn man den scheinbar düsteren Part weglasst, aber dessen Auflösung und das gekünstelte Drama hat mich dann doch nicht abgeholt.

Und wie gesagt: Themen wie verheimlichte toxische Homosexualität, Drogen, Suizidgedanken etc. anzuschneiden und dann überhaupt nicht aufarbeiten, finde ich extrem zweifelhaft.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Einfach ÜBERWÄLTIGEND gut

Die Spur des Schweigens
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Schon während des Lesens habe ich meine Familie immer wieder begeistert von der Geschichte erzählt. Tatsächlich habe ich ununterbrochen mit der Geschichte mitgefiebert und habe das Buch quasi in einem ...

Schon während des Lesens habe ich meine Familie immer wieder begeistert von der Geschichte erzählt. Tatsächlich habe ich ununterbrochen mit der Geschichte mitgefiebert und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen.

Bereits der Epilog hatte mich schon in seinem Bann und wie die Autorin es schafft die Geschichte aus der Vergangenheit mit der Gegenwart zu verweben, hat mir unglaublich gut gefallen. Nie hatte ich das Gefühl aus einem Strang der Geschichte hinaus gerissen zu werden oder umdenken zu müssen. Die "Me-Too"-Thematik wird sehr gut verpackt und beleuchtet, sodass diese weder übergangen wird noch mit den immer gleichen bekannten Parolen abgeklatscht wird. Es geht um sexuelle Gewalt und Unterdrückung und um Ausübung von Macht, sowie die hochaktuelle Problematik, dass dies als Politikum kleingehalten wird, um Imageschäden zu verringern. Um die Hürden, die Betroffenen überwinden müssen, sich zur Veröffentlichung zu entscheiden und die Probleme, die danach noch erst folgen.

Die Haupt- und Nebencharaktere, die Haupt- und Nebenschauplätze der Geschichte sind unglaublich detailliert erschaffen und beschrieben und die Autorin schafft jeweils einen wunderbaren Spagat zwischen Spannung und Information, sodass man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Auch deutsche Autoren können "Young Adult"

Finding Back to Us
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Eine Inhaltszusammenfassung werde ich nun nicht schreiben. Dafür muss man nur etwas zu meinen Vorredner(inne)n weiterscrollen.
Also eher zu meiner Meinung und meinem Leseeindruck.

Ich muss zugeben, dass ...

Eine Inhaltszusammenfassung werde ich nun nicht schreiben. Dafür muss man nur etwas zu meinen Vorredner(inne)n weiterscrollen.
Also eher zu meiner Meinung und meinem Leseeindruck.

Ich muss zugeben, dass ich von der Autorin zuvor noch nie etwas gehört habe und auch ein paar Vorurteile hatte.
Eine junge Deutsche, die jetzt anfängt selbst Romane zu schreiben. Okay, davon haben wir schon einige und da habe ich auch schon ein paar sehr schlecht aufgemacht und eher kopiert als selbst neu erarbeitet.
Und dann auch noch ein eigentliches Tabuthema, wo doch die Gefahr besteht, die Problematik selbst etwas in den Hintergrund zu stellen.

Ich muss zugeben, dass ist tatsählich der Punkt warum ich gerne einen halben Punkt abgezogen hätte.
Ja, die Geschichte ist toll und die Liebesgeschichte ist toll rausgearbeitet. Und ja, die beiden sind nicht blutsverwandt.
Dennoch war mir am Ende das Problem doch etwas zu schnell "behoben" bzw. hätte ich gerne noch etwas über die Probleme im tatsächlichen Alltag gewünscht. Aber da dies kein ganzer Punktabzug wert ist und ich keinen halben Punkt abziehen kann, bleibt es bei der vollen Punktzahl.
Dafür hat mir die Geschichte zu gut gefallen.

Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und der Schreibstil so flüssig, dass man nur so durch die Seiten fliegt. Die Autorin hat es geschafft mich mit Haut und Haaren in die Geschichte einzuziehen, sodass ich mit den Charakteren mitgefiebert habe und diverse Gefühlsachterbahnen mit auf und ab gefahren bin.

Sehr gerne wieder!

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Solider Kriminalroman mit Startschwierigkeiten

Nordseedämmerung
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Zugegeben: ich hatte meine Probleme auf den ersten Seiten. Der Protagonist war mir etwas zu schwammig, das Setting hat mich nicht ganz abgeholt und plötzlich tauchten sehr viele neue Namen und Protagonisten ...

Zugegeben: ich hatte meine Probleme auf den ersten Seiten. Der Protagonist war mir etwas zu schwammig, das Setting hat mich nicht ganz abgeholt und plötzlich tauchten sehr viele neue Namen und Protagonisten auf, dass ich ein wenig von der Geschichte und Erzählweise überrollt wurde. Doch nachdem das Setting erst einmal passte, alle Protagonisten vorgestellt wurden (und ich zugegebenermaßen den ein oder anderen als „weiteres Teammitglied“ abgestempelt hatte), kam ich endlich in der Geschichte an und hatte viel Freude beim weiteren Lesen. Mir gefällt das Schauplatz auf Juist sehr und hätte mir hier und dort sogar noch etwas mehr Schnack zu Land und Leuten gewünscht. Aber das nur nebenbei. Als ich erst einmal im Geschehen angekommen war, hat das Lesen viel Spaß bereitet. Man bekommt richtig Spaß beim Miträtseln und wird sehr lange im Dunkeln gehalten und gleichzeitig auf die eine oder andere falsche Fährte geführt. Für mich ein toller Krimi mit ein paar Startschwierigkeiten, trotz derer sich das Durchhalten aber definitiv lohnt.

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