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Veröffentlicht am 30.03.2021

Rezension: "Lebe, als gäbe es kein Morgen" von Charlotte Taylor

Lebe, als gäbe es kein Morgen
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Autor/in: Charlotte Taylor
Titel: Lebe, als gäbe es kein Morgen
Reihe/Band: Vancouver Island Kisses, Band 2
Genre: Liebesroman
Erschienen: November 2020
ISBN: 978-3751994262

Transparenz ...

Autor/in: Charlotte Taylor
Titel: Lebe, als gäbe es kein Morgen
Reihe/Band: Vancouver Island Kisses, Band 2
Genre: Liebesroman
Erschienen: November 2020
ISBN: 978-3751994262

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von der Autorin zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Morgen kann alles schon vorbei sein …
Wale sind Reed Archers große Leidenschaft und neben seiner dreizehnjährigen Tochter Grace sein ganzer Lebensinhalt. Fünf Jahre nach dem Tod seiner Frau fühlt er sich endlich bereit für eine neue Liebe.
Wenn die Vergangenheit nicht ruhen will, muss man sich ihr stellen. Kiona Brooks will in ihrer alten Heimat endlich tiefe Wunden heilen und herausfinden, warum Orcas sie so magisch anziehen.
Eine abenteuerliche Kajak-Tour zu den imposanten Schwertwalen vor der winterlichen Küste Vancouver Islands schweißt Kiona und Reed auf unwiderstehliche Weise zusammen. Doch haben sie tatsächlich dasselbe Ziel?

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Auch Band zwei der „Vancouver Island Kisses“-Reihe hat wieder ein aufgeteiltes Cover. Im unteren Bereich sieht man das weite Meer und zwei Orcas, die in einiger Entfernung majestätisch aus dem Wasser springen. Darüber grenzt der Titel, dargestellt über die ganze Breite der Coverfront, dass Szenario von zwei Personen im oberen Teil des Bildes ab. Ein Mann und eine Frau, jeweils mit Schal und Mütze bekleidet, stehen kurz vor einem Kuss und haben beide die Andeutung eines Lächelns im Gesicht. Eine sehr romantische Darstellung, die das Cover von „Lebe, als gäbe es kein Morgen“ da bietet. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle aber noch, dass die Cover von Band 1 und Band 2, wenn man sie nebeneinanderlegt, perfekt zueinander passen und ein gemeinsames Landschaftsbild im unteren Teil der Cover ergeben. Einfach wunderschön gemacht!

Charaktere
Nachdem Kiona Brooks von ihrer alten Schule geflogen ist, ist sie nach vielen Jahren wieder zurück in ihre Heimatstadt Port McNeill gezogen um neu anzufangen. Sie stammt von der indigenen Bevölkerung Vancouver Islands ab, ist aber leider schon seit sie fünfzehn Jahre alt war mehr oder weniger komplett auf sich allein gestellt. Familie hat sie keine mehr und so bleibt ihr als einziges ihr Job als Lehrerin an der High School. Da Kiona schon vielleicht schlechte Dinge in ihrem Leben erfahren hat, ist sie gegenüber einigen Dingen sehr von Vorurteilen belastet, an denen sie äußerst stur festhält, ohne sich einen besseren belehren lassen zu wollen.
Reed Archer ist Meeresbiologie, der gerade seine Doktorarbeit schreibt, und alleinerziehender Vater der dreizehnjährigen Grace. Er führt ein kleines Unternehmen, dass Bootsausflüge zu Walsichtungen anbietet und kommt so für den Lebensunterhalt seiner kleinen Familie auf. Seine Frau ist vor einigen Jahren bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen und seitdem kümmert er sich allein oder manchmal auch mit Hilfe seines besten Freundes und Nachbarn Connor um Grace. Er hat längere Zeit stark zu kämpfen gehabt, wegen dem Verlust, seiner Arbeit, etc. und trotzdem hat er immer geholfen und mit angepackt, wo er nur konnte.

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil im zweiten Teil der „Vancouver Island Kisses“-Reihe war sehr detailliert, gefühlvoll und ziemlich bildhaft. Flüssig und äußerst angenehm bin ich durch wunderschöne Szenendarstellungen geflogen und hatte zeitweise das Gefühl als wäre ich live mit dabei. „Lebe, als gäbe es kein Morgen“ ist abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten Kiona und Reed in der ICH-Perspektive geschrieben. Dadurch waren die verschiedenen Gefühlsregungen und Gedanken bei den einzelnen Charakteren für mich auch gut zugänglich gemacht.
Inhaltlich bot dieses Buch eine unglaubliche Bandbreite an Themen, was zunächst so erstmal gar nicht zu erkennen gewesen ist. Ich muss gestehen, dass ich die Geschichte zu Anfang für recht oberflächlich gehalten habe – angefangen bei Kionas merkwürdigem und vorverurteilenden Verhaltens gegenüber Reed und das, obwohl sie selbst zugegeben hat, dass ihre Begründungen nur auf Halbwissen basierten. Dies machte sie mir als Charakter sehr unsympathisch und vor allem war ich etwas geschockt, wie so jemand als Pädagogin arbeiten konnte, um Kindern etwas beizubringen. Auch hat mich etwas an Grace Charakter gestört. Einerseits wird Reeds kleine Tochter als übertrieben schlau dargestellt für ihr Alter und andererseits macht sie ziemlich unverständliche und teilweise irritierende Aussagen, ohne groß darüber nachzudenken, dass beides für mich so überhaupt nicht zusammengepasst hat. Aus diesen Gründen hatte ich zunächst einen etwas zähen Start mit „Lebe, als gäbe es kein Morgen“, denn dadurch hatte ich nicht sonderlich viel Lust auf die Story und so zog sich für mich vom Gefühl her auch die Handlung extrem dahin.
Irgendwann kam dann zum Glück die Wendung und dann ging es auch mit dem Lesen wesentlich flüssiger und ich konnte mich mehr in die Geschichte hineinversetzen und mit dem Genießen anfangen. Die Oberflächlichkeiten, die mich zunächst gestört hatten, wurden anhand der vielen aufgegriffenen Themenbereiche schnell widerlegt und so bekam ich z.B. einige interessante Einblicke in die Traditionen und Lebensweisen der indigenen Bevölkerung. Auch thematisiert wurden die Fridays-for-Future Bewegungen auf der ganzen Welt, wozu insbesondere der Klima- und auch Tierschutz zählt, sowie die leider existenten Probleme mit Rassismus und Sexismus. Gerade diese etwas spezielleren Themen sind gut aufgegriffen, intensiver beleuchtet und sehr realitätsnah dargestellt worden. Als zusätzliche inhaltliche Punkte gab es natürlich auch noch das Verschwinden von Kionas Mutter zu erklären, was für einen kleinen Krimi-Anteil in der Geschichte sorgte und natürlich wurde auch ausreichend die Liebesbeziehung zwischen ihr und Reed thematisiert. Einziger Kritikpunkt an dieser Stelle ist allerdings noch, dass mir die Entwicklung eben dieser Beziehung von totaler gegenseitiger Abneigung hin zu Liebe einfach viel zu schnell ging und dadurch leider etwas überspitzt wirkte. Ansonsten bot dieses Buch eine sehr interessante Mischung aus Themenbereichen, mit denen es mich wirklich überzeugen konnte und mein Leseerlebnis mit jeder Seite besser geworden ist. Dazu konnte auch beitragen, dass es wieder sehr viele, teils bekannte und teils neue, Nebencharaktere gab, die einen kleinen Part an der Story abbekommen haben.

Fazit
Das Buch war am Ende doch wesentlich tiefgründiger, als ich zunächst erwartet hatte, vor allem wenn ich meinen etwas holprigen Start bedenke. Letztendlich bot „Lebe, als gäbe es kein Morgen“ eine schöne und überaus intensive Geschichte, die einen tollen zweiten Band der „Vancouver Island Kisses“-Reihe abgab. Charlotte Taylor war mir bis zu diesem Buch ehrlich gesagt unbekannt, ich bin allerdings nun überzeugt, dass ich noch mehr von ihr lesen möchte.

Bewertung: 4  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2021

Rezension: "Durch die kälteste Nacht" von Brittainy C. Cherry

Durch die kälteste Nacht
2

Autor/in: Brittainy C. Cherry
Titel: Durch die kälteste Nacht
Reihe/Band: Compass, Band 1
Genre: Young Adult/Liebesroman
Erschienen: März 2021
ISBN: 978-3-7363-1462-7

Transparenz
Diese ...

Autor/in: Brittainy C. Cherry
Titel: Durch die kälteste Nacht
Reihe/Band: Compass, Band 1
Genre: Young Adult/Liebesroman
Erschienen: März 2021
ISBN: 978-3-7363-1462-7

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag und der Lesejury durch die Teilnahme an einer Leserunde zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Ich habe so lang in der Dunkelheit gelebt, dass ich dein Licht fast vergessen hätte.
Als ich Kennedy Lost das erste Mal nach all den Jahren wieder begegnete, hätte ich sie fortschicken sollten. Ich hätte ihr sagen müssen, dass sie nie wieder zurückkommen soll und dass ich sie nicht wiedersehen will, weil ich sie nicht brauche. Aber dann erkannte ich, dass sie kurz vor dem Ertrinken war. Ich sah, dass sie von Erinnerungen und Schuldgefühlen auf den Grund gezogen wurde. Die Traurigkeit in mir erkannte dieselbe Traurigkeit in ihr, und ich wusste plötzlich, dass nichts auf der Welt mehr zählte, als Kennedy das Gefühl zu geben, dass selbst dieser Teil von ihr es wert ist, geliebt zu werden – auch wenn mein eigenes Herz daran zerbrechen würde …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover ist wieder einmal sehr dezent und düster gestaltet. Dunkle verworrene Nebelschwaden sind überall verteilt und es ist stockfinster. In der Mitte des Ganzen ist ein glitzernder Lichtschein zu erkennen – es erinnert mich sehr stark an die Redewendung „Das Licht am Ende des Tunnels sehen“.
Durch den Klappentext und den Titel kam bei mir sehr stark die Vermutung auf, dass es sich bei „Durch die kälteste Nacht“ um eine Geschichte voller schwieriger Lebensphasen und -situationen handelt, die man erst einmal überwinden muss, um wieder Licht hereinzulassen. Wenn meine Vermutung stimmt, dann passt auch die gestalterische Darstellung des Covers unglaublich gut, jedoch weckt die Düsternis den Wunsch nach unglaublich vielen emotionalen Szenen und Themen.

Charaktere
Kennedy Lost war früher ein kleiner Sonnenschein. Sie tanzte im Regel, sprach mit den Vögeln und es war ihr vollkommen egal, was andere von ihr dachten. Sie war lebensfroh, aufgeweckt, kreativ und voller Fantasie – absolut unangepasst an andere Kinder ihres Alters, aber unglaublich mutig.
Viele Jahre später, nach einem schwerwiegenden Verlust und Gefangenschaft in einer lieblosen Ehe, steht sie nun vor einem Neuanfang in der Kleinstadt Havenbarrow. Eigentlich ist sie Autorin, allerdings ist sie so sehr von Schuldgefühlen geplagt und von verschiedensten Ängsten eingenommen, dass ihr jegliche Motivation und Inspiration fehlt.
Jaxson Kilter war einst ein schüchterner, zurückhaltender Junge, der von allen gemobbt wurde. Mit seiner kreativen Ader und Vorlieben, die nicht gerade typisch für Jungs gewesen sind, war er schon immer eher ein Mama-Kind und musste um die Anerkennung seines Vaters regelrecht kämpfen.
Jahre später ist er zu einem mürrisch wirkenden und äußerst wortkargen Kerl mutiert, der sehr zurückgezogen lebt und sehr leicht von anderen Menschen genervt ist. Das Verhältnis zu seinem Vater ist immer noch sehr schwierig, auch wenn er dessen Rohrreinigungsfirma übernommen hat, als dieser krank geworden ist. Seine letzte Beziehung hat er vor kurzer Zeit beendet, denn er scheint für Gefühle nicht geschaffen zu sein, weshalb er in solchen Dingen meist sehr abweisend reagiert.

Schreibstil und Handlung
Brittainy C. Cherry hat auch mit „Durch die kälteste Nacht“ wieder einmal bewiesen, wie gut sie schreiben kann. Angenehm, äußerst flüssig und mitreißend, gepaart mit vielen emotionalen und intensiven Momenten, konnte ich der Geschichte unglaublich gut folgen. Auch ernste Szenen schafft sie angemessen aufzulockern mit humorvollen Einwürfen oder galanten Themenwechseln. Das Tempo der Geschichte variierte in diesem Buch sehr stark. Zunächst ging es recht langsam los und man hatte teilweise ein wenig das Gefühl auf der Stelle zu treten, aber bald steigerte sich das Tempo bis zum Ende hin einiges Schlag auf Schlag passierte. Mich hatte dieser Unterschied nicht sonderlich gestört und hätte ich für das Buch nicht an einer Leserunde teilgenommen, hätte ich es wahrscheinlich an einem Tag ausgelesen.
Die einzelnen Kapitel sind in der Erzählperspektive der ersten Person, abwechselnd aus der Sichtweise von Kennedy und Jaxson, geschrieben. Von beiden Protagonisten konnte man dadurch einen sehr genauen Charaktereindruck gewinnen und sich außerdem sehr intensiv in sie hineinversetzen, da man jegliche Gedanken und Gefühle übermittelt bekommen hat. Allerdings werden die Kapitel nicht immer nur in der Gegenwart erzählt, denn die Geschichte wird öfter von Rückblenden unterbrochen, die Kennedy und Jax zeigen als sie noch Kinder gewesen sind und sich gerade erst kennengelernt haben. Gerade diese Szenen wiesen einen unglaublich Kontrast der Persönlichkeiten auf, der gleichermaßen faszinierend wie schockierend gewesen ist.
Allerdings ist mir etwas aufgefallen, was mir vorher noch nie mit einem Cherry-Buch passiert ist – ich habe hier und da beim Lesen gestockt, denn die Wortwahl war für verschiedene Szenen einfach zu hart und hat nicht mit dem generellen Verhalten der Charaktere übereingestimmt. Vielleicht lag es an der Übersetzung, ich weiß es nicht. Jedenfalls hat es nicht gepasst.
Handlungstechnisch bot „Durch die dunkelste Nacht“ wieder ein sehr angenehmes Kleinstadt-Setting mit den typischen Eigenschaften von jeder kennt jeden, zu der Einmischung in fremder Leute Angelegenheiten, über Vorurteile, etc. Trotz einiger etwas schräger Persönlichkeiten haben ich mich in Havenbarrow sehr wohl gefühlt. Besonders die Nebencharaktere Connor und Joy muss ich positiv hervorheben, denn sie haben nicht nur der Stadt, sondern auch der ganzen Geschichte einen ganz eigenen Aufdruck verpasst. Ich liebe alle beide und hoffe sehr, dass sie auch in weiteren Bänden noch Auftritte haben werden. Apropos Charaktere – Kennedy und Jax waren mir beiden sehr sympathisch, obwohl ich bei Jax einige Zeit gebraucht habe, bis ich mit ihm warm geworden bin. Die Beziehungsentwicklung zwischen den beiden war einerseits sehr kontrastreich, denn der Vergangenheit nach zu urteilen war es eher eine Friends-to-Lovers-Geschichte, während die Gegenwart betrachtend es gewissermaßen wie eine Enemys-to-Lovers-Geschichte gewirkt hat. Letztendlich waren jedoch jegliche Schritte, die die beiden wieder aufeinander zu gemacht haben authentisch dargestellt und auch das Tempo fühlte sich für mich richtig an. Auch war ich sehr begeistert, dass sich die einzelnen Charaktere, egal ob Haupt- oder Nebencharakter, selbst treu bleiben.
Was mir allerdings noch sehr stark aufgefallen ist, sind die Parallelen die es zu „Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt“ gibt. Hätte ich das Buch nicht gerade erst gelesen, wäre es mir vielleicht gar nicht aufgefallen, aber allein das sich das Setting, die Charaktere und auch gewissermaßen die Probleme der Protagonisten sehr ähneln, machte mich etwas stutzig. Die ‚Problemlösung‘ war für jeden Charakter eine andere und auch die Hintergründe waren dann schon etwas verschieden, aber trotzdem war es auffällig. Im Großen und Ganzen hat das der Geschichte für mich aber keinen Abbruch getan – alles war so real und für mich gut nachvollziehbar, dass ich wieder einmal ein tolles Leseerlebnis hatte.

Fazit
Der erste Band der „Compass“-Reihe, eine neues Buch von Brittainy C. Cherry – und ich habe es wieder geliebt! ♥ Es ist zwar etwas anders, als wir es sonst von der Autorin kennen, weist minimale Schwächen auf, aber trotzdem hat mir das nicht den Lesespaß oder die Vorfreude auf die weiteren Bände genommen. Wie immer gibt es eine dicke Empfehlung von mir!

Bewertung: 5  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 14.03.2021

Rezension: "Tossed into Love" von Aurora Rose Reynolds

Tossed Into Love
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Autor/in: Aurora Rose Reynolds
Titel: Tossed into Love
Reihe/Band: Fluke my Life, Band 3
Genre: Contemporary Romance
Erschienen: März 2021
ISBN: B08XZH6T3F

Transparenz
Diese Rezension ...

Autor/in: Aurora Rose Reynolds
Titel: Tossed into Love
Reihe/Band: Fluke my Life, Band 3
Genre: Contemporary Romance
Erschienen: März 2021
ISBN: B08XZH6T3F

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Was sich neckt, das liebt sich …
Libby Reed hat schon lange die Nase voll von Antonio Moretty und all seinen spitzen Bemerkungen. Sie können nicht mal im selben Raum sein, ohne die Emotionen des anderen im Sekundentakt zu befeuern. Als Antonios Familie Hilfe braucht, springt Libby dennoch in seinem Restaurant als Aushilfe ein, fest entschlossen, jede Bemerkung dieses arroganten Mistkerls zu ignorieren.
Antonio hat sich bereits einige Male die Finger an hübschen Frauen verbrannt. Heute weiß er es besser, als sich auf den nächsten Herzschmerz einzulassen. Als Libby, die sein Kryptonit zu sein scheint, seiner Mom zusagt, ihr unter die Arme zu greifen, ist er alles andere als begeistert. Je länger er sie um sich hat und je näher er ihr kommt, desto klarer wird ihm, dass er sie völlig falsch eingeschätzt hat. Bis er herausfindet, warum sich Libby als guter Samariter zur Verfügung gestellt hat …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover zu „Tossed into Love“ ist größtenteils in Blau gehalten und da ich dieses Farbe liebe, war es für mich ein absoluter Blickfang! Der untere Bereich wird vollständig vom Titel der Geschichte eingenommen, während im oberen Teil ein Pärchen dargestellt ist. Ein Mann umarmt eine Frau von hinten. Er hat einen freien Oberkörper und man bekommt ihn nur im Profil zu sehen. Seine Haare sind dunkel, einen Bart hat er auch und generell versprüht er einen südländischen Flair. Sie ist brünett, trägt eine Jeansjacke und ist dem Leser zugewandt. Sie scheint nur dezent Make-up zu verwenden und lächelt glücklich vor sich hin. Eine sehr süße Darstellung, die mich, während dem Lesen, immer wieder an Protagonistin Libby erinnert hat. Die beiden Personen sind etwa bis zur Taille abgebildet, während um sie herum ein paar kleine blaue Schmetterlinge herumfliegen. Insgesamt reiht sich das Cover nahtlos hinter Band 1 und 2 ein.
Der Titel vermittelt in gewisser Weise eine Geschichte über eine unerwartete, gar überraschende, Liebe. In Kombination mit der Darstellung verspricht die Aufmachung eine wundervolle und romantische Geschichte. Ich bin auf jeden Fall jetzt schon hin und weg gewesen.

Charaktere
Libby Reed wollte eigentlich immer Theater-Visagistin am Broadway werden, arbeitet nun aber in einem der angesagtesten Salons der Stadt als Stylistin. Sie verdient gut, liebt es Kleidung und Taschen von den verschiedensten Designern zu besitzen und achtet dabei aber sehr auf das Geld, was sie ausgibt. Auch wenn sie zu ihren Schwestern ein sehr gutes Verhältnis pflegt, hat sie sich doch immer mehr von der ganzen Familie zurückgezogen, was nicht zuletzt auch am leicht aufdringlichen Verhalten ihrer Mutter liegen könnte. Als gute Freunde der Familie in Schwierigkeiten geraten, zögert Libby keine Sekunde und bietet ihre Unterstützung an, dass einzige Problem ist nur, dass sie nun sehr viel Zeit mit deren Sohn verbringen muss, in den sie bereits seit Ewigkeiten verliebt ist und der sie aus unerfindlichen Gründen zu hassen scheint.
Antonio Moretty ist hauptberuflich eigentlich Feuerwehrmann. Als sein Vater aber mit einem Herzinfarkt im Krankenhaus landet, ist er dazu gezwungen in der Familienpizzeria auszuhelfen und das, obwohl er diesen Ort über alles hasst. Antonio ist von Libbys Art und ihren Faible für Designerkleidung ziemlich abgeneigt, weshalb auch die Zusammenarbeit zwischen den beiden nicht ohne Probleme über die Bühne geht. Er hat zwar eigentlich schon seit längerem ein Auge auf sie geworfen, ist aber eben von dieser Vorliebe ziemlich abgeschreckt, was auch der Grund dafür ist, warum er sich meistens wie ein unfreundlicher A**** ihr gegenüber verhält. Dass das vielleicht auch alles nur falsche Vorurteile sein könnten, interessiert ihn nicht im Geringsten, denn generell scheint er Problemen lieber aus dem Weg zu gehen, als sich ihnen zu stellen.

Schreibstil und Handlung
Ich habe bereits ein paar andere Bücher von Aurora Rose Reynolds gelesen und da ich ihre Art zu Schreiben und ihre Geschichten bisher immer sehr gerne mochte, konnte ich es gar nicht erwarten, in dieses Buch einzutauchen. Wieder einmal konnte sie mich mit ihrem Schreibstil, der sehr locker, leicht und flüssig war, direkt von der ersten Seite an für sich einnehmen. Die Geschichte ist in der ersten Person größtenteils aus Libbys Sichtweise geschrieben. Hier und da gibt es auch mal ein Kapitel aus Antonios Sicht, allerdings ist die Verteilung nicht gleichmäßig erfolgt. Die Autorin schafft es, einen richtig guten Mix aus humorvollen, knisternden, erotischen und auch überraschenden Momenten grandios zu kombinieren, sodass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe.
Bei „Tossed into Love“ handelt es sich um eine sogenannte ‚Enemies-to-Lovers‘-Geschichte, auch wenn man lange gar nicht so genau erfährt, auf welchen Gründen die angesprochene Feindschaft überhaupt beruht. Aber Achtung, wer mit Vorurteilen verschiedenster Arten nicht zurechtkommt oder so etwas nicht gerne liest, der sollte vielleicht besser nicht zu dieser Geschichte greifen. Ich persönlich fand die Gründe etwas fadenscheinig, dafür gefiel mir allerdings die Entwicklung zwischen den Protagonisten sehr gut. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbracht haben, umso mehr wurden auch die immer intensiver brodelnden Emotionen an den Leser herangetragen.
Libby ist ein verrückter Charakter, teilweise etwas vorlaut und sprunghaft. Dieses Verhalten könnte für einige vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig oder anstrengend sein, aber ich konnte mich recht schnell mit ihr anfreunden und kam im Laufe der Geschichte immer besser mit ihr zurecht.
Von den Beschreibungen und Szenenparts muss ich aber leider sagen, dass Libby Antonio gegenüber eindeutig bevorzugt worden ist. Dreiviertel der Kapitel sind aus ihrer Sicht geschrieben und er bekommt gerade mal das letzte Viertel ab – was das angeht hätte ich mir definitiv mehr Parts aus seiner Sicht gewünscht, um einen noch besseren Einblick von ihm bekommen zu können. Auch von der bildhaften Beschreibung her konnte ich mir Libby besser vorstellen als ihn, denn ihr Äußeres wurde recht ausführlich beschrieben, während zu ihm nur spärliche Informationen kamen. Letztendlich entsprach Libby etwa der Frau auf dem Cover, was mir sehr gut gefallen hat, und so habe ich einfach angenommen, dass Antonio dann ähnlich der männlichen Coverdarstellung aussehen würde. Aber Libby und Antonio waren nicht die einzigen Charaktere in dieser Geschichte, denn auch viele Familienmitglieder und Freunde der beiden tragen zum Fortgang der Geschichte bei. Die Nebencharaktere passten unglaublich gut zur Story, waren teilweise sehr individuell gestaltet und vor allem die Mütter der beiden haben ziemlich Pepp in die Geschichte eingebracht. Ich habe mich mit ihnen allen sehr wohl gefühlt.

Fazit
Für mich war dieser dritte Band der „Fluke my Life“-Reihe der ersten, den ich gelesen habe. Er hat mir gute Unterhaltung und tolle Charaktere geboten, sodass ich mich nun sehr gerne den Vorgängerbänden widmen werde, da es zum Glück kein Problem ist, die Reihe in der falschen Abfolge zu lesen.

Bewertung: 4  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 07.03.2021

Rezension: "One last Song" von Nicole Böhm

One Last Song
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Autor/in: Nicole Böhm
Titel: One last Song
Reihe/Band: One last, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: Oktober 2020
ISBN: 978-3-7457-0122-7

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Diese Rezension basiert auf einem ...

Autor/in: Nicole Böhm
Titel: One last Song
Reihe/Band: One last, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: Oktober 2020
ISBN: 978-3-7457-0122-7

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem selbst gekauften Exemplar und erfolgte vollständig auf freiwilliger Basis.

Klappentext
In New York auf der Bühne zu stehen, das ist Rileys großer Traum – doch trotz harter Arbeit kommt sie nicht weiter. Als sie einen Job als Kellnerin im Bistro der New York Music & Stage Academy ergattert, ist sie der Musikwelt immerhin ein kleines Stück näher gekommen. Dort lernt sie Julian kennen, der den großen Durchbruch als Musiker bereits geschafft hat. Und obwohl sie sich eigentlich nur auf ihre Karriere konzentrieren möchte, steht ihre Gefühlswelt plötzlich Kopf. Auch Julian ist fest entschlossen, sich von Riley fernzuhalten, denn er hat sich geschworen, sich nie wieder auf eine Frau einzulassen, die auch auf die Bühne will. Durch die gemeinsame Liebe zur Musik kommen sich die beiden dennoch näher. Als ihre Beziehung ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt wird und alles droht auseinanderzubrechen, wird Riley schmerzhaft klar, dass das Leben im Rampenlicht auch seine Schattenseiten hat.

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
„One last Song“ vereint als Titel für mich eine Mischung aus Romantik und Traurigkeit. Ein letztes Lied – es klingt so sehr nach einem Abschluss oder Abschied und spiegelt gleichermaßen so viel Liebe zu Musik wider, dass ich auf jeden Fall gespannt war, was es damit auf sich hatte.
Das Cover ist recht abstrakt gehalten, passt aber auf jeden Fall zu den verschiedenen inhaltlichen Themen, die angesprochen werden. Es ist glitzert in den verschiedensten Goldtönen und versprüht ein absolutes Glamour-Feeling. Im oberen Bereich des Covers sind die Farben etwas heller und verdunkeln sich hin bis zum unteren Rand. Der Titel ist mittig platziert und hebt sich strahlend hell vom Untergrund ab. In Kombination mit dem Klappentext hoffte ich sehr darauf, dass es sich bei „One last Song“ um keine typische Rockstar-Geschichte handeln würde.

Charaktere
Riley Maddock ist gerade 21 Jahre alt und nun seit fast zwei Jahren in New York, um ihren großen Traum zu verwirklichen. Während ihr Vater möchte, dass sie ihr Medizinstudium beendet und einen vernünftigen und ehrbaren Beruf ausübt, möchte sie hingegen unbedingt als Musicaldarstellerin auf der Bühne stehen. Ihre Frist, nach zwei Jahren wieder nach Hause zu kommen und ihr Studium wieder aufzunehmen, läuft bald ab und als einzige Unterstützung hat sie ihren Adoptivbruder Ajden, der ihr immer gut Mut zuspricht, was aber leider allein nicht ausreicht. Riley ist vom Typ her unglaublich ehrgeizig und engagiert – mit ihrer Einstellung war sie mir direkt sehr sympathisch, wenn auch etwas stur, da sie sich ihr Leben im Laufe der Geschichte sehr viel schwerer macht, als es eigentlich sein müsste.
Julian Sloan, 24 Jahre alt, ist ein musikalisches Ausnahmetalent und war einer der ersten Schüler auf der ‚New York Music & Stage Academy‘ (NYMSA). Er ist sehr auf seine Karriere mit der Band ‚Beyond Sanity‘ fixiert, versucht seine Ziele allerdings nicht auf Biegen und Brechen zu erreichen. Seit seine Ex-Freundin ihm das Herz gebrochen hat, bevorzugt er oberflächliche Bekanntschaften. In ihm sitzt die eine tiefe Angst, dass er erneut nur wegen seines Bekanntheitsgrades ausgenutzt werden könnte. Julian war mir die meiste Zeit über auch sehr sympathisch, allerdings hat er im Verlauf der Geschichte öfter mal unfaires Verhalten an den Tag gelegt, was die Festgefahrenheit seiner Gedanken und Ängste sehr unterstrichen hat.

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil von Nicole Böhm hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin schreibt sehr flüssig, locker und leicht, sodass man der Geschichte in einem angemessenen und vor allem angenehmen Tempo sehr gut folgen kann. Ihre Darstellungen über das Leben und die Arbeit an der NYMSA empfand ich als sehr realistisch. Ihre Beschreibungen haben eine besondere und vor allem professionelle Atmosphäre hervorgerufen, sodass man sich vielerlei Gegebenheiten äußerst gut vorstellen konnte. Die Geschichte von Riley und Julian wird durchgehend in der ersten Person aus den abwechselnden Sichtweisen der beiden Protagonisten erzählt. Dies sorgte dafür, dass man als Leser sehr gute Einblicke in deren jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt nehmen konnte und einige Situationen wesentlich besser verstehen konnte, die in einer anderen Erzählperspektive ggf. schwieriger gewesen wären. Die Emotionen und Gefühle, die nach und nach zwischen Riley und Julian entstanden sind und auch in den verschiedenen Musikstücken übermittelt worden sind, waren in der Wortwahl sehr emotional und konnten mich regelrecht mitreißen. Mit ihrem Schreibstil konnte mich die Autorin, da es für mich das erste Buch von ihr gewesen ist, schonmal definitiv überzeugen.
Inhaltlich war das Thema Musik ein großartiges Thema und auch den Musical-Bereich fand ich sehr interessant. Mit Riley als Newcomerin und Julian als Star hat man Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche erlangen können. Ich höre in meiner Freizeit leidenschaftlich gern Musik, sie begleitet mich eigentlich fast überall hin, und da war es wahnsinnig aufschlussreich Informationen über die Arbeit, Techniken, etc. zu bekommen. Was das angeht war die Geschichte wie eine Liebeserklärung an die künstlerische Szene. Besonders ist an „One last Song“ auch, dass die im Buch vorkommenden Lieder alle vertont worden sind, sodass man sie sich für einen noch besseren Lesegenuss auch anhören kann. Ich muss gestehen, bisher habe ich das allerdings nicht getan, denn ich wurde erst nach Abschluss der Geschichte darauf aufmerksam. Hinzu kam zu dem schon angesprochenen künstlerischen Bereich auch noch ein etwas ernsteres Thema hinzu: die Macht der Medien. Beide Bereiche passen sehr gut zusammen und sind in „One last Song“ auf authentische Art und Weise miteinander verbunden worden.
Außerdem gab es noch die Liebesgeschichte zwischen Riley und Julian. Mit der hatte ich zwischenzeitlich immer mal ein paar Probleme, da ich öfter das Gefühl hatte, dass diese Parts zu präsent gewesen sind. Klar, dieses Buch fällt eindeutig in den New Adult Bereich und da eigentlich immer eine Lovestory, aber bei diesem Buch muss ich sagen, dass ich nicht finde, dass diese zwingend notwendig gewesen wäre. Auch ohne dieses zusätzliche Einbringen von noch mehr und vor allem anderen Gefühlen, als denen die die Musik bereits hervorgerufen hat, wäre die Geschichte gut gewesen. Abgesehen mal davon ging es mir zu Beginn zwischen den beiden ein bisschen zu schnell, was sich aber dann im Laufe der Geschichte vom Tempo wesentlich besserte und zum Ende hin eine angenehme Entwicklung darstellte. Auch war mir die Beziehung zwischen den beiden zwischenzeitlich etwas arg dramatisch dargestellt, was mir nicht so gut gefallen hat.
Hervorheben möchte ich noch, dass die Autorin auch bei den Nebencharakteren einiges an guter Arbeit geleistet hat. Es gab viele interessante und vor allem individuelle Persönlichkeiten, die alle einen kleinen Anteil an der Geschichte hatten und sehr gut an die NYMSA gepasst haben. Diese Vielfalt hat mir sehr gut gefallen.

Fazit
Im Großen und Ganzen ein toller Reihenauftakt, der mich, trotz ein paar minimaler Schwächen, auf jeden Fall überzeugen konnte. Ich werde die Reihe definitiv weiterlesen und freue mich schon auf den zweiten Band „One last Dance“.

Bewertung: 4  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
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Veröffentlicht am 28.02.2021

Rezension: "Die Sage der Wandler" von Stefanie Lasthaus

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
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Autor/in: Stefanie Lasthaus
Titel: Die Sage der Wandler
Reihe/Band: Touch of Ink, Band 1
Genre: Romantasy
Erschienen: Februar 2021
ISBN: 978-3-473-58590-8

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Diese Rezension ...

Autor/in: Stefanie Lasthaus
Titel: Die Sage der Wandler
Reihe/Band: Touch of Ink, Band 1
Genre: Romantasy
Erschienen: Februar 2021
ISBN: 978-3-473-58590-8

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über Lovelybooks für die Teilnahme an einer Leserunde zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Destiny is written on your skin.
Seit Quinn denken kann, trägt sie ein Tattoo im Nacken. Ein wunderschönes, verschlungenes Muster – doch weder sie noch ihre Adoptiveltern wissen, woher sie es hat. Bis Quinn an der Vancouver University auf Nathan trifft. Nathan, der ihr einen heiß ersehnten Job vor der Nase wegschnappt. Dessen funkelnde Augen und fast raubtierhafte Geschmeidigkeit Quinn unweigerlich faszinieren. Instinktiv spürt sie, dass hinter der Fassade des Vorzeigestudenten etwas Unbezähmbares lauert. Doch sie ahnt nicht, dass Nathans Geheimnis etwas mit den Visionen zu tun hat, die sie seit Monaten verfolgen.

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Der Reihentitel „Touch of Ink“ bezieht sich für meine Begriffe auf das mysteriöse Tattoo von Protagonistin Quinn, das bereits im Klappentext erwähnt worden ist. „Die Sage der Wandler“ lässt auf den Einstieg in eine mysteriöse und neue Welt schließen, von der man nie gedacht hätte, dass sie akzeptiert. Meiner Vermutung nach hat das Tattoo auch etwas mit eben dieser Welt zu tun – aber das erfährt man natürlich erst beim Lesen der Geschichte.
Farblich ist das Cover in Rot, Schwarz, Weiß und Silber gehalten. Eine Art Rankenpflanze ziert mittig die Front und scheint nach oben weiter zu wachsen. Links und rechts davon funkelt es silbern. In den Ranken eingeflochten versteckt sich das Reihentitel, während der Name der Autorin und der Bandtitel am oberen bzw. unteren Rand ihren Platz gefunden haben. Von der abstrakten Gestaltung her gefällt mir die Darstellung sehr gut, allerdings hätte ich es besser gefunden, wenn man die im Buch beschriebenen Symbole am Cover hätte teilhaben lassen.

Charaktere
Quinn Shields ist 18 Jahre alt und lebt, seit sie ein kleines Mädchen war, in einer Adoptivfamilie in der Kleinstadt Smithers. Für ihr Studium an der Vancouver Island University ist sie nun allerdings zu ihrer Schwester gezogen, die dazu neigt sich sehr viele Sorgen zu machen. Vieles an Quinn ist auf eine Art und Weise mysteriös. Angefangen bei dem Tattoo in ihrem Nacken, von dem niemand weiß woher es kommt oder was es zu bedeuten hat, weiter hin zu ihren Visionen, die sie in den unterschiedlichsten Situationen plagen oder ihre Anfälle von Aggression, die sich aus dem Nichts entwickeln. Quinn ist eine offene und ehrliche Person. Sie scheut keinen Konflikt und legt eine gesunde Neugier an den Tag. Manchmal legte sie ein paar egoistische Charakterzüge an den Tag, die aber bei näherem Hinsehen für mich vollkommen nachvollziehbar waren. Selten neigt sie zu unüberlegtem Handeln, ist aber ansonsten eine starke und intelligente junge Frau.
Nathan Copeland ist der erste Student, den Quinn an ihrer neuen Uni kennenlernt. Ausgerechnet der nette Architektur-Student ist es, der ihr einen heiß ersehnten Aushilfsjob vor der Nase wegschnappt. Nate gehört einem sehr alten indigenen Stamm an, womit er ziemlich geheimnisvoll umgeht. Zu seinem Vater hat er kein sonderlich enges Verhältnis, was allerdings auch daran liegen könnte, dass dieser mittlerweile so etwas wie das Stammesoberhaupt ist und somit keine Zeit hat, eine vernünftige Vaterfigur abzugeben. Nathans bester Freund Sam ist der einzige, gegenüber dem er sich nicht so verschwiegen und vorsichtig gibt – die beiden vertrauen sich blind.

Schreibstil und Handlung
„Die Sage der Wandler“ ist in der ersten Person in abwechselnder Reihenfolge aus den Sichtweisen von Quinn und Nathan geschrieben. Der Schreibstil war leicht verständlich und flüssig zu verfolgen, wenn auch die Handlung etwas zäh. Nach dem rasanten und spannenden Einstieg hatte ich leider ständig das Gefühl, als würde es nur sehr schleppend vorangehen und habe mich Stückchen für Stückchen mehr gelangweilt. Auch sind die Gedanken und Gefühle der Protagonisten, trotz der Erzählperspektive, die es eigentlich vereinfachen müsste, nicht wirklich auf mich übergesprungen.
Inhaltlich waren gerade am Anfang direkt sehr viele Erklärungen zu Quinn und ihrem Leben, was wahrscheinlich auch für den drastischen Spannungsabfall gesorgt hat. Dann kamen ein paar Szenen mit Nathan in denen man teilweise nicht durchgeblickt hat, worum es eigentlich geht, da man noch null Hintergrundinformationen hatte und erst dann gab es im Anschluss die Einführung in die Wandler-Geschichte, mit noch Erläuterungen und auch dort konnte sich nicht wirklich neue Spannung aufbauen.
Auch ist mir aufgefallen, dass es vermehrt Situationen gab, die fast nahezu identisch mit der Eingangsszene gewesen sind – Quinn, im Wald, beim Laufen, Verfolgung – um nur mal ein paar Stichworte zu nennen. Das hat mir nicht so sehr zugesagt. Hier und da hat sich auch mal ein zeitlicher Logikfehler vom Handlungsablauf her eingeschlichen. Es wirkte, als hätte sich die Autorin in ihrem eigenen Werk ein wenig verirrt.
Das Fehlen von Spannung zog sich für mich leider durch nahezu das ganze Buch, was aber auch daran gelegen hat, dass ich vielerlei Szenen absolut vorhersehbar fand und sie mir schon bei der kleinsten Andeutung vollständig ausmalen konnte. Erst zum Ende hin kam nochmal richtig Action rein – ein Kampf und ein Cliffhanger – wow. Grundsätzlich sehr schön, dass endlich mal etwas Aufregendes passiert ist, aber wieso wurden denn diese spannungsgeladenen Szenen teilweise mittendrin abgebrochen um an anderer, wesentlich langweiligerer, Stelle weiter zu erzählen?
Quinn und Nathan als Protagonisten waren zwar auf ihre Art jeweils besonders, aber trotzdem hatte ich leider nicht die Möglichkeit, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Sie waren besonders, ja, aber für mich viel zu blass. Es hat ihnen charakterlich an Tiefe gefehlt und auch die sich entwickelnden Gefühle zwischen den beiden waren für mich nicht greifbar. Also wer hier eine richtige Romantasy-Geschichte erwartet ist eindeutig falsch. Dazu muss man allerdings auch sagen, dass z.B. der Beispielausschnitt, der bei Amazon unter dem Klappentext mit aufgeführt ist, ziemlich täuscht, denn das ist so ziemlich die einzige Situation, in der man halbwegs irgendwelche Gefühle vermittelt bekommt. Ansonsten möchte ich allerdings die generelle Gestaltung der Charaktere nochmal besonders positiv hervorheben. Egal, ob es um Quinn, Nathan, Sam, Tohmah, Joanna oder sonst jemanden handelte, jeder hatte so seine eigene kleine Besonderheit, die ihn von jedem durchschnittlichen Charakter unterschieden hat. Das fand ich sehr herausragend.
Tja, im Gesamten fand ich die Grundidee der Geschichte wirklich gut, allerdings hat man sehr viel Potential verschenkt. Auch die indigenen Völker haben nicht sonderlich viel Platz abgekriegt, was ich wirklich sehr schade fand. Ich denke, dass es bei dieser Geschichte vielleicht sogar besser gewesen wäre, wenn man sie gekürzt und mehr Spannung eingebaut hätte, dann statt einer Dilogie einen Einzelband draus gemacht hätte. Dann wäre es sicher nicht so oft so zäh gewesen …

Fazit
Der erste Band der „Touch of Ink“ Dilogie hat mich sehr zwiegespalten zurückgelassen. Nachdem der größte Verlauf etwas zäh war, konnte mich die Spannung am Ende nochmal richtig mitreißen. Ich bin neugierig, was im zweiten Teil noch alles passieren wird – wenn allerdings der inhaltliche Aufbau genauso sein sollte, dann weiß ich nicht, ob ich das nochmal ertragen kann. Kaufen werde ich es mir wahrscheinlich nicht – aber ich überlege, mir dann das Hörbuch ggf. anzuhören.

Bewertung: 2  von 5 Sternen

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