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Veröffentlicht am 10.09.2022

Rezension: "Zehn Jahre du und ich" von Pernille Hughes

Zehn Jahre du und ich
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Autor/in: Pernille Hughes
Titel: Zehn Jahre du und ich
Genre: Liebesroman
Erschienen: August 2022
ISBN: 978-3-423-22023-1

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, ...

Autor/in: Pernille Hughes
Titel: Zehn Jahre du und ich
Genre: Liebesroman
Erschienen: August 2022
ISBN: 978-3-423-22023-1

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über Vorablesen zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Was sich nicht leiden kann, das … liebt sich?
Becca und Charlie kennen sich seit Jahren – seit Charlie und Beccas beste Freundin Ally an der Uni ein Paar wurden. Und seit sie sich kennen, verbindet die beiden eine leidenschaftliche Feindschaft. Eigentlich könnte Allys viel zu früher Tod dazu führen, dass Becca und Charlie sich nie wiedersehen müssen. Aber Ally hatte andere Pläne … und eine unvollendete Bucket List. Wie es aussieht, werden Becca und Charlie noch eine Weile miteinander zu tun haben, während sie versuchen, mit ihrer Trauer und einem Leben nach Ally umzugehen. Und dabei weiter das Schlimmste ineinander hervorrufen. Oder doch nicht?

Buchtitel und Coverdesign
Das Cover hat einen dunkelblauen Untergrund in dessen Vordergrund sich ein Mann und eine Frau, in leicht abstrakter Form gemalt, wie in einer Art Umarmung bzw. einer trostspendend wirkenden Geste befinden. Besondere Mimik oder Persönlichkeitsmerkmale sind nicht direkt auszumachen. Der Titel ist in weißer Farbe abgedruckt und nimmt etwas 2/3 der Coverfront in Beschlag.
Der Titel selbst „Zehn Jahre du und ich“ könnte auf eine zehn Jahre andauernde Liebesgeschichte hinweisen. Das kann grundsätzlich eine gute Geschichte werden, muss aber nicht. Sowohl die eine als auch die andere Erfahrung durfte ich bereits sammeln und bin deshalb wirklich gespannt auf die Umsetzung dieser Geschichte. Mit dem Zusatztitel „Sie sind perfekt füreinander … sie wissen es nur noch nicht.“ scheint es eine eher langwierige Geschichte zu werden, aber auch das muss nicht unbedingt etwas Schlechtes bedeuten. Ich bin insgesamt sehr unvoreingenommen an die Story herangegangen.

Charaktere
Becca-Jean White, von vielen (oder auch nur Charlie) BJ genannt, war bis zu deren Tod die beste Freundin von Ally. Ihre größter Traum ist es einmal Schauspielerin zu werden und eine große bedeutende Rolle zu ergattern. Von Beginn der Geschichte an machte sie einen eher zickigen Eindruck auf mich und besonders seit dem Tod von Ally, da sie ansonsten nicht sonderlich viele echte Freunde zu haben scheint, neigte sie zur psychischen Selbstzerstörung. Je länger sie auch auf ihren großen Durchbruch wartet, umso mehr versank sie im Selbstmitleid, was für mich irgendwann dazu führte, dass an ihrer Person die negativen Eindrücke auf mich überwiegten.
Charlie Lassiter war Allys Verlobter. Er war für mich ein recht blasser Charakter, denn ich hatte nicht das Gefühl sonderlich viel über ihn zu erfahren. Nach Allys Tod hat er für längere Zeit das Land verlassen, ist geradezu vor seiner Trauer und den damit verbundenen Problemen davongelaufen, was sich auch später noch weiter durch sein Leben zu ziehen scheint, selbst als er vermeintlich denkt über den Verlust hinweggekommen zu sein um sein eigenes Leben endlich weiterzuleben.
Becca und Charlie konnten sich noch nie leiden. Nicht als sie sich kennenlernten, nicht als Ally und Charlie ein Paar gewesen sind – und auch danach nicht. Sie waren wie Feuer und Wasser. Hitze und Eis. Sie passten nicht zueinander, kamen nicht miteinander zurecht. Ihre Beziehung zueinander beruhte auf Streitigkeiten, Anfeindungen und einer Menge schlechter Laune, wenn sich der jeweils andere im selben Raum aufhielt – insgesamt meist ein äußerst kindisches Verhalten beiderseits.

Schreibstil und Handlung
Die Geschichte von Becca und Charlie ist durchgehend in der dritten Person, aus Sicht eines allwissenden Erzählers, geschrieben. Oftmals bin ich dabei leider sehr stark verwirrt gewesen, denn auch wenn mir diese Erzählperspektive normalerweise keine Schwierigkeiten bereitet, war es hier leider so, dass viel zu häufig nicht deutlich geworden ist, auf welche Person oder Handlung sich der vorangegangene Abschnitt überhaupt bezieht bzw. wer eigentlich gemeint ist. Da sich die Geschichte über eine Zeitspanne von zehn Jahren erstreckt, waren die einzelnen Kapitel in die entsprechenden Jahre untergliedert. Das hat zugleich auch dafür gesorgt, dass die jeweiligen Abschnitte recht lang gewesen sind und sich für mich regelrecht gezogen haben. In Kombination mit der gewählten Erzählperspektive blieben bei dieser Geschichte leider auch die Gefühle auf der Strecke. Ebenfalls dadurch bedingt konnte ich auch nicht wirklich eine Verbindung zu den Charakteren aufbauen, was die Handlung für mich insgesamt zu einer recht zähen, langwierigen und meist unspektakulären Angelegenheit machte.
Inhaltlich empfand ich die Grundidee einer Liebesgeschichte, die sich über zehn ganze Jahre entwickelt durchaus gut und interessant. Auch das gemeinsame Abarbeiten von Allys Bucket-List nach ihrem Tod hat mir als gemeinsamer Nenner und Idee sehr gut gefallen. Allerdings ist gerade die Entwicklung der Beziehung untereinander und der Charaktere selbst stark auf der Strecke geblieben. Durch die Jahres-Kapitel bin ich persönlich nie wirklich in der Geschichte angekommen. Man wurde regelrecht in die verschiedenen Zeiten hineingeworfen, ohne zu wissen in welchem Lebensabschnitt sich Becca und Charlie gerade befinden. Klar, einander gegenüber haben sie sich das gegenseitig grob umrissen, aber für mich reichte das nicht aus um sie wirklich kennenlernen zu können. Kurz gesagt – die Zeitsprünge waren mir zu groß und so plätscherte die Handlung gefühlt nur vor sich hin, statt dass ich besonders nennenswerte Momente z. B. hätte ausmachen können. Gerade auch in Bezug auf den Umgang mit Allys Tod und der damit verbundenen Trauer war ich eher verstört, als dass ich mit den gefühlsmäßigen Reaktionen einhergehen konnte. Klar, jeder trauert individuell und das möchte ich auch niemandem Absprechen, jedoch lag der Fokus in meinen Augen immer mehr auf der gegenseitigen Abneigung der Protagonisten als auf der aktuell geschehenden Handlung. In Bezug auf die Charaktere war mir Becca insgesamt einfach die meiste Zeit überaus unsympathisch und Charlie war für mich nicht mehr als eine Nebenrolle, denn irgendwie wirkte er geradezu durchsichtig und kaum vorhanden. Insgesamt war die Geschichte von der ‚romantischen‘ Handlung her absolut vorhersehbar und hatte null Spannungspunkte für mich. Einziger Lichtblick sind für mich die stellenweise humorvollen eingestreuten Momente gewesen, die für mich zwar immer noch zu wenig gewesen sind, aber stellenweise doch die Situationen etwas auflockern und mich zum Schmunzeln bringen konnten.

Fazit
Für mich war „Zehn Jahre du und ich“ das erste Buch von Autorin Pernille Hughes – und voraussichtlich bleibt es auch erstmal die letzte Geschichte aus ihrer Feder für mich. Leider hatte ich gänzlich andere Erwartungen an die Geschichte, als mir hier am Ende erfüllt worden sind. Die Grundidee hatte durchaus etwas für sich, jedoch konnte ich weder zu den Charakteren noch zu ihren Gefühle eine wirklich Bindung aufbauen. Für mich leider ein ziemlicher Fehlgriff.

Bewertung: 2  von 5 Sternen

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  • Cover
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.06.2022

Rezension: "Atemlos" von Carly Phillips

Love not Lost - Atemlos
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Autor/in: Carly Phillips
Titel: Atemlos
Reihe/Band: Love not Lost, Band 1
Genre: Liebesroman
Erschienen: April 2022
ISBN: 978-3-453-42402-9

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem ...

Autor/in: Carly Phillips
Titel: Atemlos
Reihe/Band: Love not Lost, Band 1
Genre: Liebesroman
Erschienen: April 2022
ISBN: 978-3-453-42402-9

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
In Rosewood Bay bekommt die Liebe immer eine zweite Chance!
Die Malerin Halley Ward lebt zurückgezogen von ihrer reichen Familie und dem Rest der Welt am Strand von Rosewood Bay. Als sie mit dem Auto liegenbleibt, rettet sie der attraktive Mechaniker Kane Harmons. Obwohl die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten, interessiert sich Kane ab sofort nur noch für die geheimnisvolle Frau mit den tieftraurigen Augen. Nach und nach lässt Halley es zu, dass Kane ihr Leben mit Farbe füllt. Bis die Vergangenheit sie einholt …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover zum ersten Band der „Love not lost“-Reihe hat einen dunkelblauen Untergrund, während von allen vier äußeren Rändern des Covers goldene Blattelemente rings herum in die Mitte hineinragen. Jegliche Angaben zur Autorin oder der Geschichte selbst sind mittig platziert – die Autorin und der Buchtitel in pinkfarben und der Reihentitel in goldfarben abgedruckt.
Mit den Titeln der Geschichte selbst konnte ich nicht unbedingt viel anfangen. „Atemlos“ implizierte für mich irgendwie eine Geschichte über erschöpft und voller Ängste sein, während „Love not lost“ (zu dt. übersetzt „Liebe nicht verlieren“) wie ein Kampf klingt, vielleicht aber auch wie eine innere Einstellung. Ich konnte mir auch in Kombination mit dem Klappentext nur bedingt einen Reim auf diese Titelwahl machen.

Charaktere
Halley Ward ist Künstlerin und lebt sehr zurückgezogen in einem kleinen Cottage am Strand. Sie fasst nur äußerst schwer Vertrauen zu anderen Menschen und mag es für sich allein zu sein, seit ihre Mutter sie und ihre Schwestern in frühester Kindheit allein gelassen hat. Trotz ihrer stark introvertierten Art machte sie auf mich einen recht sympathischen Eindruck und ich konnte sie ganz gut leiden. Für ihr Alter muss ich allerdings sagen, dass sie trotz gewisser Erfahrungen in ihrem Leben immer noch unglaublich naiv ist.
Kane Harmons ist Mechaniker in Rosewood Bay und arbeitet in der familieneigenen Werkstatt. Er ist ein lebensfroher und geselliger junger Mann, der endlich bereit für eine feste Beziehung ist und den Urlaubsaffären auf der Insel abgeschworen hat. Trotz verschiedenster Schwierigkeiten ist er immer für seine Familie da und legt ein hohes Maß an Hilfsbereitschaft an den Tag. Auch wenn Kane meist mit den unteren Regionen seines Körper denkt, ist er durchaus ein recht sympathischer und liebenswerter Typ.

Schreibstil und Handlung
Für mich war der erste Band der „Love not lost“-Reihe zugleich auch das erste Buch von Autorin Carly Phillips. Die Geschichte wurde in der dritten Person aus Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben, allerdings muss ich sagen, dass das Buch eindeutig mehr Seiten vertragen hätte, denn mit persönlich war alles viel zu oberflächlich gehalten. Es fehlte der Geschichte von Halley und Kane an Tiefe und Intensität. Vielerlei Themen wurden angeschnitten, aber nicht wirklich ausgeführt, sodass sie stellenweise überhaupt nicht nachvollziehbar gewesen sind. Gerade ernstere Themen wie z. B. Sucht oder Kriminalität kamen viel zu kurz und wurden am Ende mit nur einem Satz abgehandelt. Für meinen Geschmack hätte man sie dann auch einfach ganz rauslassen können, denn diese Umsetzung war enttäuschend. Auch hat mir zwischen den Protagonisten einiges an Gefühl gefehlt. Es gab massig Sexszenen, die nicht unbedingt immer prickelnd gewesen sind, aber die aufkommenden Gefühle, die Liebe oder gar die Leidenschaft selbst sind bei mir als Leserin nicht angekommen. Auch vom Setting selbst hat man nicht wirklich viel mitbekommen. Angeblich handelt es sich bei Rosewood Bay um ein kleines Küstenstädtchen, aber die Handlung selbst spielt gerade mal an vier Orten und ansonsten wird nicht sonderlich viel beschrieben. Sehr schade, denn eigentlich liebe ich Kleinstadtgeschichten über alles.
Letztendlich kann ich leider nur sagen, dass mich bei diesem Buch das Cover sehr angezogen hat, denn das hat mir von der Gestaltung her äußerst gut gefallen, aber ansonsten war die Geschichte für mich eher eine Qual. Klar, vereinzelt gab es ein paar schöne Momente, wo ich auch die Lobpreisungen bzgl. älterer Geschichten der Autorin verstehen konnte, aber leider überwogen eher die Parts, wo es an Gefühl und Handlung fehlte.

Fazit
„Atemlos“ war für mich das erste – und wohl zugleich auch das letzte Buch der Autorin für mich. Ich empfand die Geschichte als recht handlungs- und gefühllos, mal abgesehen von den ständig wiederholenden Sexszenen. Ich bin mir nicht sicher, was ich da eigentlich gelesen habe und war nach Umblättern der letzten Seite ziemlich frustriert.

Bewertung: 2  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Rezension: "Blossom" von Amelia Cadan

Blossom
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Autor/in: Amelia Cadan
Titel: Blossom
Reihe/Band: Blossom, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: März 2022
ISBN: 978-3-570-16642-0

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, ...

Autor/in: Amelia Cadan
Titel: Blossom
Reihe/Band: Blossom, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: März 2022
ISBN: 978-3-570-16642-0

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Ein hoffnungsloser Romantiker aus reicher Familie und eine toughe Schauspielschönheit mit dunklem Geheimnis
Leith, 22, Baseball-Ass, Jurastudent und Südstaaten-Gentleman, versucht gerade sein gebrochenes Herz zu kitten, nachdem seine Langzeitfreundin ihn wegen eines anderen verlassen hat.
Jun, 21, brillante Schauspielstudentin mit japanischer Ex-Supermodell-Mutter, spielt auch im wahren Leben ständig eine Rolle, um nur ja nie ihre wahren Gefühle zu verraten. Denn hinter der glänzenden Fassade ihrer gut situierten Familie verbirgt sich ein dunkles Geheimnis.
Als die beiden am selben Ostküsten-Ivy-League-College aufeinandertreffen, ist klar, dass sie NIE im Leben Freunde werden. Geschweige denn mehr. Doch das Schicksal führt sie unverhofft auf den gleichen Uni-Ball und zwischen ihnen sprühen plötzlich die Funken, die unerwartete Gefühle entflammen …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover von „Blossom“, dem ersten Teil der „Blossom“-Dilogie hat einen pinken Untergrund, in dessen Mitte eine rosa- bzw. lilafarbene Farbbombenexplosion dargestellt ist. Die Autorin wurde am oberen und der Titel am unteren Rand in lilafarbener Schrift genannt. Ansonsten ist das Cover von der Gestaltung her jedoch leer. Es ist gleichermaßen dezent, fällt aber irgendwie doch ins Auge und ist insgesamt wohl auch der Grund, warum ich auf dieses Buch aufmerksam geworden bin.
„Blossom“ bedeutet zu Deutsch übersetzt so viel wie „Blüte“. Ohne die Handlung zu kennen, konnte ich mir vor Lesen des Buches allerdings keinen Reim auf die Bedeutung des Titels für die Geschichte machen.

Charaktere
Jun Sakura ist 20 Jahre alt, Schauspielstudentin und trägt so gut wie immer eine Maske. Sie wirkt unnahbar, kalt und ist nie so ganz sie selbst. Sie hat nur eine einzige beste Freundin, was aber auch daran liegen könnte, dass ihr Verhalten auf viele eingebildet wirkt. Außerdem hegt sie starke Vorurteile gegenüber Sportlern und kommt so gar nicht mit ihnen zurecht. Juns Mutter ist ein Ex-Modell voller Probleme, weshalb sich Jun liebe- und geradezu aufopferungsvoll um ihre beiden Zwillingsgeschwister kümmert. Zu ihrem Stiefvater hat sie kein sonderlich gutes Verhältnis, weshalb sie auch zuhause die meiste Zeit eher distanziert ist.
Leith Boyd ist 22 Jahre alt, studiert gemeinsam mit seinem besten Freund Ryder Jura und ist gleichzeitig ein klasse Sportler. Er ist der Sohn eines Anwaltspaares und soll irgendwann selbst in die Kanzlei einsteigen, die diese gemeinsam mit Juns Stiefvater führen. Leith hat ein großes Herz und trauert zu Beginn der Geschichte immer noch seiner Ex-Freundin Ella hinterher, die ihn für einen anderen hat sitzenlassen. Leith hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und kämpft alles, was ihm wichtig ist, auch wenn er dabei hin und wieder über das eigentliche Ziel hinauszuschießen droht.

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil von Autorin Amelia Cadan war grundsätzlich einfach zu lesen, leicht verständlich, aber für mich persönlich nicht so mitreißend, wie ich mir gewünscht hätte. Dementsprechend ist mir auch der Einstieg in die Geschichte schon etwas schwergefallen. Die Handlung in „Blossom“ wird in der ersten Person, aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten, erzählt und sollte in diesem Fall auch für ein gutes Verständnis der Gedanken und Gefühle sorgen. Ich muss leider sagen, dass gerade die Gefühle von Jun und Leith für mich nicht wirklich greifbar gewesen sind. Vielmehr waren sie einfach da und ich konnte nicht recht ausmachen, woher diese Bindung zueinander auf einmal gekommen sein soll. Auch die Sprache der Charaktere war für mich teilweise etwas befremdlich. Besonders die Verwendung des Wortes „Damn“ ist extrem herausgestochen, war mir zu übertrieben und wirkte auch zu gewollt. Ich persönlich kenne auch niemanden, der so überhaupt reden würde, was mich ein wenig an der Authentizität hat zweifeln lassen.
Inhaltlich kann man die Geschichte halbwegs in die Kategorie Enemies-to-Lovers einordnen, denn Jun und Leith kommen von Beginn an nicht miteinander zurecht und sie kann ihn überhaupt nicht ausstehen. So wie sie nicht mit ihm klargekommen ist, bin ich mit den Charakteren generell nicht wirklich warm geworden. Jun war mir zu kalt, zu unnahbar, zu – ich weiß nicht. Ich habe überhaupt keinen Draht zu ihr gefunden. Und Leith – er war mir irgendwie zu lieb. Hat alles mit sich machen lassen, vieles heruntergeschluckt und war stellenweise etwas passiv. Von den vorhandenen Nebencharakteren der Geschichte ist mir als einzige Leith‘ Schwester Lizzy im Kopf geblieben. Alle anderen waren höchstens zu Beginn und kurz am Ende mal mit von der Partie und haben für mich nicht wirklich etwas zum Gesamtbild der Geschichte beigetragen. Auch spielt die Geschichte eigentlich an einem Ivy-League-College, obwohl man, bis auf einige kurze Momente am Anfang, nahezu Nichts von einem normalen Alltag mitbekommt. Dann ging es in „Blossom“ außerdem um zwei sehr ernste Themen. Zum einen den Bereich der sexuellen Belästigung und zum anderen den Bereich der Sucht. Für mein Empfinden sind allerdings beide Themenbereich nicht wirklich ausgearbeitet oder angemessen behandelt worden. Juns Mutter ist einfach ‚abgeschoben‘ worden und war am Ende gefühlt wieder ‚gesund‘. Und der Aspekt der Belästigung ist inhaltlich zu schnell zu offensichtlich gewesen, auch wenn wirklich wichtige Szenen dieser Thematik nicht ausgeführt, sondern nur im Nachhinein abgeschwächt darüber berichtet worden sind. Auch fraglich ist hierbei, wie Jun einfach mitten im Halbjahr einfach Abhauen kann und sich in einer anderen Stadt ein Leben aus Schauspielerin aufbauen kann, obwohl sie ihr Studium nichtmal abgeschlossen, geschweige denn irgendwas geregelt hat. Das war für mich sehr unlogisch. Ebenfalls gestört hat mich, dass sie selbst nichts gegen ihre Situation tun möchte, außer zu verschwinden, aber Leith sich so hineinkniet, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Damit ist er, meiner Meinung nach, viel zu sehr übers Ziel hinausgeschossen, sodass ich ihn ab diesem Teil der Geschichte gar nicht mehr so gut fand, wie ich es vielleicht noch am Anfang getan habe.
Ich will nicht sagen, dass die Geschichte von vorne bis hinten schlecht gewesen ist. Es gab durchaus einige schön beschriebene Momente, tiefgründige Gedanken und auch eine Prise Heiterkeit, doch im Gesamtpaket hat meine Kritik und die für mich nicht akzeptable Ausführung einiger Bereiche einfach überwogen.

Fazit
Eine Young-Adult-Romance mit vielerlei ernsten Thema, die leider absolut unzureichend behandelt worden sind. Gefühle waren nicht greifbar und haben mich frustriert zurückgelassen. Ich werde diese Dilogie wohl eher nicht beenden.

Bewertung: 2  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Rezension: "With you I dream" von Justine Pust

With you I dream
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Autor/in: Justine Pust
Titel: With you I dream
Reihe/Band: Belmont Bay, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: April 2022
ISBN: B09KX5B5Y1

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, ...

Autor/in: Justine Pust
Titel: With you I dream
Reihe/Band: Belmont Bay, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: April 2022
ISBN: B09KX5B5Y1

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Manchmal muss alles in Scherben liegen, damit du neu beginnen kannst
Hals über Kopf verlässt die Studentin Mia New York, um einer toxischen Beziehung zu entkommen. Bei ihrer Adoptivschwester in der Kleinstadt Belmont Bay in Idaho, umgeben von glitzernden Seen und den Rocky Mountains, will sie zur Ruhe kommen. Stattdessen beschert ihr der mürrische, aber irritierend gutaussehende Conner bald ziemliches Herzklopfen. Doch je näher Mia Conner kommt, desto größer werden ihre Zweifel: Ist sie wirklich schon wieder bereit, sich jemandem zu öffnen? Und was verheimlicht ihr Conner, das ihn immer wieder in die endlosen Wälder Idahos zieht?

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover dieses Buches hat einen hellblauen Untergrund, in dessen Vordergrund mittig platziert die Blüte einer Blume in Großaufnahme abgedruckt worden ist. Farblich ist die Blume in einem dunklen Blau gehalten und man kann gut die einzelnen Blütenblätterschichten erkennen. Die Darstellung erinnert mich ein bisschen an Klatschmohn – nur farblich verändert. Die Blüte ragt von der rechten Seite des Covers in die Mitte hinein. Am oberen Rand ist in weißen Blockbuchstaben der Name der Autorin platziert worden, während der Titel selbst in geschwungener Schrift in vier Zeilen, zwei Wörter weiß und zwei Wörter blau, in der Blüte abgedruckt sind.
Der Titel „With you I dream“ bedeutet zu dt. übersetzt so viel wie „Mit dir träume ich“ und hat einen sehr hoffnungsvollen und zugleich romantischen Anklang. Jemand ist voller Wünsche, die er/sie vielleicht nun beschließt mit einer/m Partner/in auszuleben. Der Reihenname „Belmont Bay“ deutet auf das allgemeine Setting der Buchreihe hin und ist damit selbsterklärend.

Charaktere
Protagonistin Mia flieht in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vor ihrem gewalttätigen Freund Kevin zu ihrer Adoptivschwester Megan in die Idylle. In New York hatte sie eigentlich Medizin studiert, obwohl sie das so für sich selbst gar nicht wirklich wollte. Nach ihrem Erlebten ist ihre Welt recht düster. Mia ist ängstlich und verletzt, voller Selbstzweifel und Schuldgefühlen. Außer ihrer Schwester hat sie niemanden, denn sie lebte sehr zurückgezogen und hat keinerlei Freundschaften gepflegt. In Belmont Bay kämpft sie nun gegen ihre regelmäßig auftretenden Panikattacken und für einen Neuanfang ihres Lebens.
Conner lebt schon sein Leben lang in Belmont Bay und arbeitet mittlerweile im städtischen Diner. Er ist meist recht mürrisch, ständig schlecht gelaunt und hat außer Christ, dem Arzt der Stadt, keine wirklichen Freunde. Seine einzigen weiteren engeren Kontakte sind seine Schwester und Nichte, die er regelmäßig besucht. Conner redet nicht viel, verbringt die meiste Zeit mit sich allein, während er gerade sein Haus renoviert. Er hat lange Haare, ist vielseitig tätowiert und verbringt an den Wochenenden sehr viel Zeit mit Wandern im Wald.

Schreibstil und Handlung
Für mich war „With you I dream“ das erste Buch von Autorin Justine Pust. Die Geschichte um Mia und Conner ist durchgehend in der ersten Person, aus wechselnden Perspektiven der beiden Protagonisten geschrieben, wobei eindeutig Mias erzählerischer Anteil überwiegt. Trotz dieser gewählten Erzählform war es mir persönlich leider nicht möglich tiefere Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle zu nehmen, denn in 90% der Fälle fehlten die Beschreibungen eben dieser. Mir fehlte der Tiefgang – alles war recht platt formuliert und wirkte stellenweise einfach nur dahingeklatscht. Inhaltlich gab es einige sich wiederholende Beschreibungen und ständig hat man auf ein eintreffendes Ereignis gewartet, was in den meisten Fällen leider nicht gekommen ist. Dadurch entstanden einige Längen in denen absolut Nichts passiert ist, die meine Freude auf den weiteren Verlauf der Geschichte Stück für Stück weiter getrübt hat. Insgesamt war der Schreibstil allerdings durchaus okay. Es gab keine größeren Hänger im Lesefluss, dass einzige Problem ist, dass man die Geschichte zwar liest, aber sie einen absolut nicht packen und mitreißen kann.
Inhaltlich war mir die Geschichte von „With you I dream“ insgesamt einfach viel zu ruhig. Das könnte unter anderem daran gelegen haben, dass eine große Vielzahl an Themen angeschnitten, aber nicht ordentlich ausgeführt oder sogar abgebrochen worden sind. Der grundsätzliche Plot mit Mias Flucht, ihrem versuchten neuen Leben und ihrer Vergangenheitsbewältigung hatte so viel Potential – welches aber leider überhaupt nicht genutzt worden ist. Auch hatte ich ein großes Problem mit Protagonistin Mia selbst. Sie hat Schreckliches erlebt, keine Frage, aber ihr Umgang damit glich für mich einer Katastrophe. Ständig ist sie am Weglaufen, nie wird sie einer wirklich glaubwürdigen ernsten Konfrontation mit ihrer Vergangenheit ausgesetzt. Beide Aspekte haben mich irgendwann tierisch genervt. Mit dem Themenbereich „häusliche Gewalt“ hat man es eigentlich mit einem sehr sensiblen Thema zu tun, aber da der gesamten Geschichte an Tiefgang fehlte – so auch bei diesem Thema. Weder die Betreffende selbst noch die anderen Charaktere der Geschichte gingen meiner Ansicht nach authentisch mit dem Thema um. Das hat mich ziemlich frustriert. Außerdem muss ich leider anmerken, so sehr ich Kleinstadtsettings auch liebe, dass ich ‚Belmont Bay‘ irgendwie unangenehm fand. Klar, eigentlich wirkt es sympathisch, wenn jeder jeden kennt und man sich untereinander gut versteht, aber in diesem Fall war viel zu viel Klatsch und Tratsch damit verbunden, penetrante Fragen oder Vermutungen etc., dass ich mich in diesem Örtchen nicht wohlgefühlt habe. Alles war überspitzt, als hätte man unter Zwang versucht es angenehm zu gestalten – und leider ist das nicht gelungen. Selbst der Theater-Aspekt der Stadt, der grundsätzlich eine gute Idee gewesen ist und ein bisschen Pepp in die Geschichte hätte bringen sollen, hat eher von Mias und Conners Geschichte abgelenkt, als dass er dem Handlungsverlauf insgesamt zugute gekommen wäre. Tja, was soll ich sagen? Ich bin wirklich mit großer Vorfreude und Hoffnung an diese Geschichte rangegangen und wurde, ehrlich gesagt, maßlos enttäuscht. Für mich wird es wohl vorerst auch das erste und zugleich letzte Buch der Autorin gewesen sein.

Fazit
Leider hatte ich von „With you I dream“ so viel mehr erwartet, als mir hier letztendlich nur geboten wurde. Die Charaktere waren flach, die Handlung unausgereift und das Setting zu übertrieben. Für mich traurigerweise ein Flop, weshalb ich die Reihe auch nicht weiter verfolgen werde.

Bewertung: 2  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Rezension: "Threesome" von Sarah Saxx

THREESOME
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Autor/in: Sarah Saxx
Titel: Threesome: Wo die Liebe hinfällt
Genre: New Adult / Erotikroman
Erschienen: März 2022
ISBN: B09MM8YY86

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, ...

Autor/in: Sarah Saxx
Titel: Threesome: Wo die Liebe hinfällt
Genre: New Adult / Erotikroman
Erschienen: März 2022
ISBN: B09MM8YY86

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von der Autorin zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Einen Neustart an der Universität von Berkeley fernab ihres kontrollsüchtigen Vaters zu wagen, ist die beste Entscheidung, die Kristin getroffen hat. Auch wenn dadurch die Beziehung mit Liam ebenfalls auf eine harte Probe gestellt wird, brüht sie in der Studentenstadt auf. Erst recht, als sie Joshua und Daniel kennenlernt. Die beiden attraktiven Männer schlagen ihr ein besonderes Abenteuer zu dritt vor – nicht ahnend, dass diese heiße Nacht ihrer aller Leben völlig auf den Kopf stellen wird …

Buchtitel und Coverdesign
Das Cover ist farblich insgesamt eher dunkel gehalten. Verschiedene Grautöne und viel schwarz wechseln sich ab, nur durchbrochen von dem Titel, der zweizeilig in mattem Lila und großen Blockbuchstaben in der unteren Hälfte der Coverfront platziert worden ist. Der Untertitel „Wo die Liebe hinfällt“ ist in weißer geschwungener Schrift zwischen den beiden Titelzeilen abgedruckt worden. Den restlichen oberen Teil des Covers nimmt eine Frau mit langen glatten dunklen Haaren ein, die ihr wie vom Wind verweht ins Gesicht fallen. Sie hat ihre nackten Arme um ihren Oberkörper geschlungen, vermutlich weil sie selbst keine Kleidung am Leib trägt, während sowohl links als auch rechts leichte Andeutungen von Händen auf ihrer Haut zu erahnen sind. Auch kann man über ihrer rechten Schulter ganz leicht einen kurzen Haarschopf erkennen, wahrscheinlich zu einem Mann gehörend, der gerade ihren Nacken oder Hals küsst.
Der Titel selbst verrät schon ziemlich genau, worin es in „Threesome“ gehen wird – einen Dreier, eine Dreiecksgeschichte, wie auch immer man es genau betiteln möchte. Man wird als Leser neugierig gemacht, erhofft sich eine überaus erotische Liebesgeschichte mit intensiven Szenen und voller Emotionen. Der Untertitel als zweites scheint jedoch auch auf eine Menge Gefühlschaos hinzudeuten, was für mich, bei diesem sexuell angehauchten Buchtitel, gewissermaßen schon ein Zeichen dafür gewesen ist, dass es bei dieser Geschichte nicht nur um den experimentellen Genuss gehen würde.

Charaktere
Kristin ist eine junge Frau, die aus reichem angesehenen Hause stammt und vor der Kontrollsucht ihres Vaters auf der Flucht ist. In Berkeley möchte sie einen Neuanfang wagen und Elektrotechnik studieren, auch wenn das bedeutet, dass die Beziehung zu ihrem Freund Liam, dem Bäckerssohn, in die Brüche geht. Innerhalb kürzester Zeit hat sie sich im Uni-Alltag zurechtgefunden und verbringt gerne Zeit mit ihrer neuen Freundin Lynn. Kristin war für mich ein sehr kontrastreicher Charakter, denn auf der einen Seite lernte ich sie als nervöses und überaus schüchternes Mädchen kennen, die recht sprunghaft Entscheidungen trifft und ein bisschen zu naiv für diese Welt ist; während sie aber auch in Null Komma Nichts zur absoluten Femme Fatale werden kann, was für mich nicht so recht zusammengepasst hat.
Joshua, meist nur Josh genannt, hat sein Studium an der Berkeley University bereits abgeschlossen und führt gemeinsam mit seinem besten Freund eine Firma, die verschiedene Spiele und Apps entwickelt. Er ist ein überaus herzlicher und verständnisvoller Mensch, der jahrelang in einer Band Kontrabass gespielt hat. Er ist ein absoluter Rockabilly-Fan, was man auch an seinem 50er-Jahre-Kleidungsstil erkennen kann, steht hinter seinen Interessen und würde sich dahingehend nie für jemand anderen verändern.
Daniel, kurz Dan genannt, war der mysteriösester der drei Protagonisten. Er war nicht unsympathisch, aber für meine Begriffe teilweise viel zu direkt. Ich konnte nicht wirklich aus ihm schlau werden. Stellenweise war er vom Gefühl her von allem etwas zu viel – zu nett, zu fröhlich. Auch legte er zeitweise ein sehr drängendes Verhalten an den Tag, gepaart mit einer ordentlichen Prise an Egoismus, was es mir sehr schwer gemacht hat ihn zu mögen.

Schreibstil und Handlung
Ich muss gestehen, dass ich bei Dreiecksgeschichten, auch wenn ich mich auf ein bestimmtes Buch freue, meist sehr skeptisch bin, denn bisher ist mir leider noch keine richtig gute untergekommen. Bei „Threesome“ hatte ich große Hoffnung, denn grundsätzlich liebe ich den Schreibstil von Sarah Saxx und bisher konnte mich noch keine ihrer Geschichten enttäuschen, dass mich bei der Geschichte um dieses Dreiergespann Großes erwarten würde.
Zunächst kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich sehr gut in die Geschichte hineingefunden habe. Der Schreibstil der Autorin war, wie eigentlich immer, sehr locker, leicht und angenehm zu verfolgen, sodass die Seiten gefühlt an mir vorübergeflogen sind. Die Geschichte ist durchgehend in der ersten Person, aus den abwechselnden Sichtweisen von Kristin und Joshua, geschrieben, was einen guten Einblick in ihre Charaktere ermöglichte, aber gewissermaßen auch direkt das Ende der Geschichte vorweggenommen hat. Zu Beginn der Geschichte hat mich die Vorfreude auf das Buch geradezu in ihren Bann gezogen und durch ein intensives Knistern, was vom ersten Aufeinandertreffen der Charaktere bereits im Raum umherflirrte, hat mich mehr und mehr lesen wollen. Leider ebbte diese sexuell angehauchte Spannung sehr schnell ab – und das gerade umso näher man dem betreffenden großen Ereignis eigentlich gekommen ist. Zumal leider auch, je weiter man in der Geschichte voranschritt, der stilistische Part stark nachgelassen hat, denn die Dialoge zwischen den Charakteren wirkten auf mich oftmals zu gewollt bzw. sehr gestellt/aufgesetzt. Auch ist mir eine vermehrte Wiederholung bestimmter Beschreibungen aufgefallen, wie bspw. der Vergleich zu Joshs Augen. In Kombination mit dem zusätzlich noch recht kontrastreichen Erzähltempo, dass zum Ende hin immer rasender wurde, um noch so viel Inhalt wie möglich hineinzupacken, während es zu Beginn gefühlte Ewigkeiten gedauert hat, bis überhaupt etwas passierte, war mein Leseerlebnis mit dieser Neuauflage des bereits im Jahr 2015 erschienenen Romans eher trüber Natur.
Von inhaltlicher Seite her kam leider noch hinzu, dass ich mit den Charakteren nicht wirklich warm geworden bin. Bei Dan konnte ich das bereits zu Anfang klar feststellen, woran es liegt, aber bei Kristin wurde es mit jeder widersprüchlichen Handlung, ihrer sprunghaften Denkweise und Naivität Stück für Stück schlimmer, dass ich sie nicht mehr verstehen konnte und sie mich als Person nicht überzeugt hat. Auch, dass sie z. B. so schnell eine ‚beste Freundin‘ in Lynn gefunden hat, war nicht sonderlich authentisch, denn ich konnte keinerlei Verbindung zwischen den beiden spüren. Josh hatte ich wohl am liebsten. Er war zwar mit seinem Aussehen und seinen Interessen absolut nicht mein Typ, aber er ist sich treu geblieben und jegliche Aussagen oder Handlungen seinerseits habe ich ihm auch abgekauft. Schade fand ich zudem auch, dass Kristins Studium kaum einen Teil der Handlung abbekommen hat und man darüber nichts weiter erfahren hat. Ebenso, dass der „Threesome“-Part der Geschichte nach einem Mal vollständig abgehakt gewesen ist und die Story danach eher zu einer „komplizierten“ Liebesgeschichte geworden ist hat mich etwas gefrustet. Insgesamt hatte ich inhaltlich leider viel zu sehr den Eindruck, dass X Baustellen aufgemacht worden sind, um viele verschiedene Inhalte einzubringen, wovon jedoch kein einziges Thema wirklich ausführlich ausgearbeitet worden ist. Dadurch fehlte mir persönlich auch die Tiefe und die Emotionen, die ich sonst bei den Büchern von Sarah Saxx immer so sehr liebe und zu schätzen weiß. Am Ende des Buches war ich ehrlich gesagt einfach nur noch ratlos. Ich wusste nicht, was genau ich da eigentlich gelesen habe, wo der Sinn gewesen ist und viele Ereignisse, die am Anfang wichtig gewesen sind, sind mit Handlungen am Ende komplett aufgehoben worden, dass auch ein roter Faden stellenweise nur schwer erkennbar gewesen ist.

Feststellung
Auch wenn dieses Buch leider nicht mein Fall gewesen ist, muss ich doch an dieser Stelle nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Buch mit diesem Cover um eine Neuauflage im Selfpublishing handelt, die bereits 2015 im Romance Edition Verlag erschienen ist. Seitdem sind viele Jahre vergangen, Sarah Saxx hat viele Bücher geschrieben und sich gewissermaßen auch einen Namen im Romance-Genre gemacht. Dieses Buch ist Nichts im Vergleich zu den Büchern, die danach folgten, die kennen- und liebengelernt habe und die ich nie wieder aus meinem Regal ausziehen lassen würde. Sie hat sich die letzten Jahre, meiner persönlichen Meinung nach, großartig entwickelt und ich hoffe sehr, dass noch viele weitere Geschichten von ihr folgen werden.

Fazit
Obwohl ich mich riesig auf dieses Buch gefreut hatte, war es inhaltlich wohl doch nicht das richtige für mich. Es war so – anders. Anders, als all die Bücher, die ich von Sarah Saxx bisher gelesen und geliebt habe. Leider hat mich die Geschichte um Kristin, Josh und Daniel enttäuscht zurückgelassen.

Bewertung: 2  von 5 Sternen

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