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Veröffentlicht am 04.08.2019

Einstieg in eine lustige, aber komplizierte Dreiecksgeschichte

Pick the Boss - Liebe ist Chefsache
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Inhalt:
„Was tust du, wenn du nach einer durchzechten Nacht neben einem One-Night-Stand aufwachst und panisch feststellst, dass du ausgerechnet an deinem ersten Arbeitstag zu spät kommst? Als wäre das ...

Inhalt:
„Was tust du, wenn du nach einer durchzechten Nacht neben einem One-Night-Stand aufwachst und panisch feststellst, dass du ausgerechnet an deinem ersten Arbeitstag zu spät kommst? Als wäre das noch nicht genug, übersieht ein Kerl die rote Ampel und fährt dir direkt ins Auto. Mit Müh und Not schaffst du es noch ins Büro, und vor dir stehen deine neuen Chefs, die dir sehr bekannt vorkommen: rechts Mr Autounfall, der Rot von Grün nicht unterscheiden kann, und links Mr One-Night-Stand, dessen Name dir einfach nicht einfallen will ...“
Quelle: Lesejury „Pick the Boss – Liebe ist Chefsache“ von April Dawson

„Pick the Boss – Liebe ist Chefsache“ ist mein allererstes Hörbuch und es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Die Geschichte wurde von Lisa Müller gelesen und ich konnte sie mir auf Spotify anhören. Die Version war ungekürzt und dauerte ca. vier Stunden und zehn Minuten.
Zu Beginn hatte ich noch Bedenken, ob ich es wirklich schaffe bei sowas zuzuhören und mich auch auf die Geschichte konzentrieren zu können, aber letztendlich war das zum Glück absolut kein Problem. Lisa Müller hat eine ziemlich angenehme Stimmfarbe und so war es mir durchweg möglich aufmerksam zuzuhören und die Geschichte zu verfolgen. Die Betonung und die kleinen Veränderungen, wenn sie die unterschiedlichen Charaktere gelesen hat, waren sehr gut.

ACHTUNG LEICHTE SPOILER INBEGRIFFEN!

Die Protagonistin Emma Reed wirkt auf mich wie eine sympathische und nette, aber durchaus auch sehr chaotische, junge Frau. Wie viel Pech kann einen an einem Tag eigentlich ereilen? Weder ist sie der Typ für One-Night-Stands, noch fährt sie so unvorsichtig Auto, als das es normal wäre, dass sie in einen Unfall verwickelt ist.
Lustigerweise kommt die Auflösung, wer die beiden Kerle eigentlich sind, prompt.
Ihr One-Night-Stand ist ihr neuer Chef Sean Coleman und der Unfall-Typ ist ihr neuer Chef Liam Coleman. Autsch.

Die beiden männlichen Protagonisten könnten nicht unterschiedlicher sein.
Sean Coleman wirkt wie ein typischer Bad Boy. Er ist egoistisch, arrogant und anscheinend ziemlich sexsüchtig. Sein Verhalten am Arbeitsplatz würde normalerweise als sexuelle Belästigung durchgehen. Eine Abfuhr verträgt sein Ego nicht sonderlich gut und generell wirkt er auf mich nicht wie ein umgänglicher Typ.
Liam Coleman ist das komplette Gegenteil von seinem zwei Jahre jüngeren Bruder. Abgesehen mal davon, dass sie beide verdammt gut aussehen, ist Liam eher ein Beziehungstyp und nicht nur für eine Nacht zu haben.
Es kommt, wie es kommen muss und alle beiden verlieben sich in Emma. Letztendlich kommt sie aber mit dem von beiden zusammen, der überhaupt nicht zu ihr passt. Aber auch sie fühlt sich zu beiden Brüdern stark hingezogen und kann sich nicht so wirklich entscheiden.
Dazu kommt aber noch ein weiteres Dilemma – beides sind ihre Chefs! Wie wirkt das wohl auf die anderen Kollegen?
Scheint eine komplizierte Angelegenheit zu werden ^^

Die Geschichte der Autorin ist sehr humorvoll geschrieben und leicht zu verinnerlichen. Die Charaktere sind wirklich sehr gut gestaltet und auch wenn man nicht immer einen Namen in jeder Szene hat, weiß man direkt, von wem die Rede ist. Die Kapitel sind recht kurzgehalten und aus den verschiedenen Sichten der drei Protagonisten geschrieben. Emma Sicht fand ich immernoch am Besten und auch am lustigsten. Bei den beiden Männern war es sehr gut, mal einen tieferen Einblick in ihre Gedanken zu bekommen, um die Hintergründe ihres Verhaltens zu verstehen.

Der erste Teil der Boss-Reihe hat mich viele Male zum Lachen gebracht. Es gab viele Zufälle und peinliche Situationen, die einfach urkomisch waren. Die Idee hinter der Geschichte war an sich in Ordnung, obwohl ich eigentlich keine Dreiecksgeschichten mag, diese macht aber durch ihren Humor einiges wett und ich bin schon sehr gespannt, wie es in Teil 2 mit Emma, Liam und Sean weitergeht. Wahrscheinlich wird auch dieser Band eine ungekürzte Hörbuchversion für mich sein, denn ich empfand es als wirklich gutes und angenehmes Hörerlebnis.

Veröffentlicht am 02.08.2019

Fromage-à-trois

Liebe ist ein Bauchgefühl
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Inhalt:
„EINE JUNGE FRAU UND ZWEI FEINSCHMECKER: BEI DIESER „FROMAGE-À-TROIS“ IST EINER ZU VIEL…
Als Ellas Beziehung nach acht Jahren in die Brüche geht, will die junge Australierin ganz neu anfangen. ...

Inhalt:
„EINE JUNGE FRAU UND ZWEI FEINSCHMECKER: BEI DIESER „FROMAGE-À-TROIS“ IST EINER ZU VIEL…
Als Ellas Beziehung nach acht Jahren in die Brüche geht, will die junge Australierin ganz neu anfangen. Sie kündigt ihren Job und fliegt einem spontanen Impuls folgend nach Paris. Als die die Fromagerie von Serge betritt, ist es sofort um sie geschehen – sowohl was den Käse als auch Serge betrifft. Ella beschließt, ein Jahr lang jeden Tag eine neue Käsesorte zu probieren und darüber einen Blog zu schreiben. So trifft sie auch den charismatischen und unverschämt attraktiven Restaurantkritiker Gaston. Doch zwei Männer sind bekanntlich einer zu viel, und während ihr turbulentes Jahr in der Stadt der Liebe sich dem Ende zuneigt, muss Ella sich entscheiden … “
Quelle: Buchrücken „Liebe ist ein Bauchgefühl“ von Victoria Brownlee

Vielen Dank an den Goldmann-Verlag für dieses Rezensionsexemplar! ?

ACHTUNG LEICHTE SPOILER INBEGRIFFEN!

Ella flieht aus ihrem alten Leben, um einen Neuanfang zu starten, nachdem ihr Freund sie verlassen hat. Zuerst hat sie mir sehr leidgetan und ich empfand ihre Entscheidung als ziemlich übereilt. Letztendlich hatte ich aber so das Gefühl, dass sie in ihrem „neuen“ Leben dieselben Fehler macht, wie in ihrem alten auch. Das wirkte auf mich sehr naiv und eher dumm, obwohl sie eigentlich, was z.B. Kreativität angeht (Käse-Blog) ziemlich intelligent zu sein scheint.
Ihr neuer Freund Gaston ist nämlich ein genauso großer Egoist und Idiot wie ihr Ex-Freund Paul. Beide denken immer nur an das, was sie für sich wollen, anstatt auch mal auf ihre Partnerin zu achten oder einzugehen. Sowohl Paul als auch Gaston legen ein ziemlich rücksichtsloses Verhalten an den Tag.
In Serge findet sie in Frankreich einen guten Bekannten. Von Beginn an war er eher ein zurückhaltender netter Typ. Bei ihm hatte ich fast nicht erwartet, dass er wirklich Interesse an Ella hat, denn eigentlich wirkte er auf mich eher kühl und geschäftsmäßig und als wolle er ihre Bekanntschaft wirklich auf rein professioneller Ebene halten.

Das ist der Punkt, an dem sich eigentlich jeder denken kann, wie die Geschichte ausgeht. Der „Böse“ macht etwas Dämliches und wird überführt und der „Gute“ bekommt das Mädchen. So wie ich das hier nun beschreibe, so abrupt war auch das Ende der Geschichte. Das war mir ehrlich gesagt etwas plötzlich. Klar, es ist schon, dass Ella verziehen wird und das am Ende „Friede, Freude, Eierkuchen“ herrscht, aber so schön das auch ist, umso unrealistischer war es auch. Kein Streit, keine Diskussion, keine klärende Unterhaltung. Das hat mir irgendwie gefehlt.

Leider muss ich sagen, dass dieses Buch für mich eher ein mittelmäßiges Leseerlebnis gewesen ist. Die Story war mir einfach zu flach und auch mit den Charakteren bin ich nicht so wirklich warm geworden. Zusätzlich klangen die Namen für mich recht eintönig. Paul und Gaston – vielleicht, weil sie wirklich von Charakter her ähnlich waren; aber Clotilde und Camille – das ist mir schleierhaft, was da die Verbindung gewesen sein soll, wenn es eine gab.
Und dann gibt es auch noch zwei Fragen, die ich mir stelle: ‚Warum wird ständig Alkohol getrunken, egal ob es ein guter oder ein schlechter Tag war?‘ und ‚Was hatte Jean-Pierre nun letztendlich für ein Motiv für seine Taten?‘. Das wäre nochmal eine Erklärung wert gewesen.

Gut fand ich den Schreibstil, denn es war so flüssig und locker, dass ich regelrecht hineingesogen worden bin und kaum mehr aufhören konnte zu lesen. An dieser Stelle fand ich auch sehr gut, dass das Buch zusätzlich zu Kapiteln auch noch in vier verschiedene Abschnitte gegliedert war.
Außerdem hat das Buch zwei sehr interessante Themen behandelt. Zum einen das Auswandern (sehr interessant) und woran man da so alles denken muss und was für Schwierigkeiten es geben kann, mal abgesehen von der Sprachbarriere, und zum anderen Käse. Käse ist für Liebhaber definitiv ne tolle Sache, mein Fall ist er jetzt nicht unbedingt, aber die Geschichten zu den jeweiligen Sorten waren wirklich toll.

Leider konnte mich außer diesem wunderschön romantisch gestalteten Cover an diesem Buch nicht so viel begeistern wie ich mir ursprünglich erhofft hatte.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Mysteriöse Kreuzfahrt mit Gefühl ♥

Wunder & so - Falls ich dich küsse
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Inhalt:
Die 15-jährige Louisa Waldgraf verbringt ihre Ferien mit ihren Großeltern und ihrer besten Freundin Amy auf einem noblen Kreuzfahrtschiff mit schickem Essen, Nostalgie-Fotos etc. Sinn der Sache ...

Inhalt:
Die 15-jährige Louisa Waldgraf verbringt ihre Ferien mit ihren Großeltern und ihrer besten Freundin Amy auf einem noblen Kreuzfahrtschiff mit schickem Essen, Nostalgie-Fotos etc. Sinn der Sache ist es, in eine vergangene Zeit „zurück zu reisen“, um das Leben auf der berühmten Titanic nachempfinden zu können, wie ein Theaterstück nur irgendwie in Echt.
Lou begegnet schon am Flughafen einem geheimnisvollen Jungen. Unerklärlicherweise kann sie seine Gefühle fühlen und weiß Dinge, bevor sie passieren. Sie erlebt Déjà-vus. Zu 100% ist sie sich sicher, diesen Jungen noch nie gesehen zu haben – aber sie kennt ihn, sie weiß es. Sie fühlt es.
Auf dem Schiff lernen Lou und Amy vielen neue Leute, und auch Freunde, kennen, mit denen sie viel Zeit verbringen. Dann passieren merkwürdige Dinge, ihre neue Freundin Cleo wird bedroht und auf einmal ist jeder verdächtig …

Meine Meinung:
Auf dieses Buch aufmerksam geworden bin ich durch dieses tolle Cover. Rot ist sowieso schon eine meiner Lieblingsfarben, aber durch das hübsch gestaltete Herz konnte ich auf eine Liebesgeschichte hoffen und wollte es unbedingt lesen. Ich muss gestehen, ich habe schon lange kein Buch mehr aus dieser angegebenen Altersklasse gelesen und es war sehr erfrischend für mich und hat ziemlich Spaß gemacht.

Die einzelnen Charaktere sind meiner Meinung nach sehr realistisch und authentisch gestaltet. Durch die verschiedenen Situationsbeschreibungen kann man sich sehr gute in ihre Gedanken und Gefühle hineinversetzen, auch wenn diese Altersklasse bei mir schon ein paar Jahre her ist.
Lou ist eine sehr aktive Person und neigt in Situationen, die sie sich nicht erklären kann, zum hyperventilieren und Panik schieben. Das hat sie mir ehrlich gesagt ziemlich sympathisch gemacht, denn sie weist damit eine leichte Ähnlichkeit mit mir auf. So konnte ich mich auch wesentlich besser in sie hineinversetzen.
Ihr beste Freundin Amy ist in meinen Augen mehr so der ruhige Typ – weniger dramatisch, steht einem aber bei Problemen immer zur Seite.
Einen ziemlich geheimnisvollen Charakter habe ich in Sam gefunden. Er ist sehr bedacht auf seine Wortwahl und absolut nicht zu durchschauen, was es umso schwieriger für Lou macht, Vertrauen zu ihm aufzubauen.

Bei dem Titel „Wunder&so“ hatte ich durch den Klappentext eigentlich gedacht, dass es um die Déjà-vus von Lou und Sam geht. Allerdings war das leider mehr Nebensache. Letztendlich haben die beiden in der Geschichte nicht mehr herausgefunden, warum sie jeweils die Gefühle des anderen etc. spüren können. Das fand ich ehrlich gesagt ziemlich schade, denn das hätte mich ziemlich interessiert. Am Ende nehmen sie es schließlich einfach nur hin und hoffen, dass sie sich wiedersehen. Deswegen passt auch meiner Meinung „Falls ich dich küsse“ auch nicht recht als Titel, denn es gab zwar viel Gefühl – aber ich fand nicht, dass die Liebesgeschichte im Vordergrund stand.
Ein bisschen hatte ich das Gefühl, als konnte sich die Autorin nicht recht entscheiden, ob es eher in die „Wunder“-Richtung gehen soll oder doch eher eine Art Jugendkrimi. Als letztendlich Cleo dann bedroht und verfolgt wird, trat diese Storyline in den Handlungsvordergrund. Ich finde, diese Storyline wurde weitaus ausschweifender behandelt, als die, die einem vom Klappentext des Buches versprochen wird und das hat mich etwas enttäuscht.

Der Schreibstil und das außergewöhnliche Setting haben mir allerdings trotzdem großen Lesespaß beschert. Aus Sicht eines Jugendlichen in der betreffenden Altersklasse würde ich sagen, ist es ein sehr gelungenes Buch, wobei man sehr viel Spaß beim Lesen hat.
Außer meiner Sicht hatte ich leider ein bisschen mehr erwartet, aber wer weiß, wie es in den Folgebänden aussieht. Vielleicht werden meine Fragen dort ja noch alle behandelt ? vielleicht ist es genau so gedacht gewesen.

Von mir gibt’s 3/5 Sternen, weil es meinem Anspruch leider nicht entsprochen hat.
Als Jugendlicher hätte ich aber locker 4/5 Sternen gegeben.
Trotzdem bin ich auf jeden Fall auf die Fortsetzungen gespannt. ?

Veröffentlicht am 30.07.2019

Spannend, emotional, traumhaft – ein fantastisches Buch

Victorian Rebels - Das Versprechen einer Nacht
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Zuerst einmal vielen Dank an die Lesejury für die Bereitstellung dieses Exemplars und die durchgeführte Leserunde. Es war meine erste und mir hat es verdammt viel Spaß gemacht! ?

Inhalt:
„EINE UNVERGESSLICHE ...

Zuerst einmal vielen Dank an die Lesejury für die Bereitstellung dieses Exemplars und die durchgeführte Leserunde. Es war meine erste und mir hat es verdammt viel Spaß gemacht! ?

Inhalt:
„EINE UNVERGESSLICHE NACHT…
Die Krankenschwester Imogen Pritchard verbrachte einst eine leidenschaftliche Nacht mit Cole Talmage. Jahre später trifft sie ihn als junge Witwe wieder und steht vor der Entscheidung, ob sie sich dem von Schmerz und Verlust gezeichneten Cole offenbaren soll. Denn obwohl die Anziehungskraft zwischen ihnen ungebrochen ist, erkennt Cole sie nicht wieder und macht ihr in seiner Verbitterung das Leben schwer. Doch Imogen begreift, dass er mit inneren Dämonen kämpft, die ihn zu zerstören drohen, und setzt alles daran, ihm zu beweisen, dass die Liebe die Dunkelheit seiner Seele besiegen kann.“
Quelle: Klappentext „Das Versprechen einer Nacht“ von Kerrigan Byrne

„Das Versprechen einer Nacht“ ist der vierte Band der „Victorian Rebels“-Reihe von Kerrigan Byrne und lässt sich (glücklicherweise) vollkommen unabhängig von den vorhergehenden Bänden lesen. Jegliche Zusammenhänge zu früheren Bänden, die man benötigt, werden kurz zum Verständnis erklärt und verraten absolut nicht über die Geschichten der anderen. Für mich war es das erste Buch der Autorin und um es direkt vorweg zu nehmen – es konnte mich restlos überzeugen! Direkt sind die ersten beiden Bände auch noch bei mir eingezogen und warten darauf, von mir gelesen zu werden.

Sehr elegant fand ich das Cover von „Das Versprechen einer Nacht“. Es ist lila-schwarzfarben gestaltet, sehr dezent und ausnahmsweise ist es mal ein Buch, wo keine Menschen darauf abgebildet sind (was bei diesem Genre normalerweise der Fall ist). Auf mich hat es einen sehr geheimnisvollen Eindruck gemacht und das spiegelte sich auch in der Geschichte wider.
Groß abgebildet ist auf dem Cover ein „R“ passend zum Reihenname „Victorian Rebels“. Für mich ist im Laufe des Buches immer deutlicher geworden, dass es eben um diese „Rebellen“ geht. Aber sie sind nicht grundsätzlich schlecht. Jeder der Charaktere hat in gewisser Art und Weise Dreck am Stecken, aber dennoch sind sie alle absolut liebenswert.

Die Charaktere sind sehr vielseitig beschrieben. Für Ginny/Imogen brauchte man ja gewissermaßen schon zwei Persönlichkeiten – trotzdem ist sie auf beiden Seiten eine ehrenhafte starke Frau, die zu ihren Überzeugungen steht. Cole machte schon immer einen starken und mächtigen Eindruck auf mich. Überraschend war für mich diese sanfte Seite, die er gezeigt hat, als er in der Nacht bevor er abreiste das Bett mit Ginny teilte. Als er aus dem Krieg wiederkommt ist er nahezu zerstört, in sich zurückgezogen und frustriert, denn er kann sich an nicht mehr viel erinnern, erkennt Imogen nicht wieder und sucht überall verzweifelt nach ihr. Die Charakterentwicklung der beiden war einfach phänomenal, wobei ich zugeben muss, dass ich Cole nicht in jeder Situation gemocht habe. Aber die starke Anziehung zwischen den beiden war immer mehr als deutlich zu spüren.

Durch den phänomenalen Schreibstil von Kerrigan Byrne konnte man sich perfekt in die verschiedenen Personen hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Die Geschichte ist locker und flüssig geschrieben und jede Woche war es eine riesige Folter für mich, nach dem genannten Abschnitt abzubrechen und bis zur neuen Woche zu warten. Die überaus realistischen Szenenbeschreibungen laden geradewegs dazu ein, sich das ganze bildlich im Kopf vorzustellen. Umso größer wurde nochmal mein Lesevergnügen. Dadurch blieben natürlich auch einige Schockzustände nicht aus – da reicht es schon, sich die damalige Gesellschaft und ihre Vorurteile anzusehen, oder was damals alles nötig war, um zu überleben.

Am besten fand ich zusätzlich noch, dass das Buch so viele verschiedene Genre vereint. Die Liebesgeschichte zwischen Cole und Imogen, gemischt mit ein bisschen Erotik, wenn man sich ihre Arbeit im ‚Nackten Kätzchen‘ anschaut. Der historische Aspekt wird ja allein schon durch die Jahreszahl bedient und dann kam auch noch ein Krimieffekt hinzu – fantastisch. Letztendlich treibt sich nämlich auch noch ein Serienmörder umher, immer auf der Suche nach seinem nächsten Opfer.

Das einzige, was ich an diesem Buch ein bisschen bemängeln muss ist, dass das Ende ziemlich abrupt kam. Ja, es war ein sehr überraschendes Ende, was ich zumindest so eigentlich nicht erwartet hatte, aber danach hätte es ruhig noch ein klein wenig weitergehen können. Oder zumindest ein Epilog wäre schön gewesen. Aber das ist jetzt eigentlich unangebrachtes Meckern meinerseits.

Dieses Buch hat mich teilweise echt Nerven gekostet. Ich wollte nicht aufhören zu lesen, aber ich musste. Ich habe mitgefiebert wie sich alles entwickelt – ich habe mitgelitten, mich gefreut und gefürchtet, mir Sorgen gemacht und definitiv diesen heißen Protagonisten angeschmachtet ^^ Ich habe mit diesem Buch so viele Emotionen durchlebt, wie kaum mit einem anderen. Ich lese eigentlich selten historische Romane, aber dieser hier hat mich definitiv überzeugt und so werde ich diesem Genre definitiv noch mehr Chancen geben!

Kurzum – ich habe es geliebt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 29.07.2019

Die ersehnte Fortsetzung ist endlich da! ♥

Flying High
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Inhalt:
„Das Einzige, was für mich zählt, ist, dass du jetzt hier bist
Hailee hatte ein Geheimnis. Ein dunkles Geheimnis, das niemand kannte und niemand erfahren sollte. Am allerwenigsten Chase, in den ...

Inhalt:
„Das Einzige, was für mich zählt, ist, dass du jetzt hier bist
Hailee hatte ein Geheimnis. Ein dunkles Geheimnis, das niemand kannte und niemand erfahren sollte. Am allerwenigsten Chase, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat. Hailee war klar, dass sie Chase verlieren würde. Sie wusste es von der ersten Sekunde an, als sie ihm gegenüberstand. Und doch hat er ihr Herz mit jedem Lächeln und jeder Berührung ein bisschen mehr erobert. Aber gibt es für sie beide überhaupt eine Chance? Oder müssen sie einsehen, dass manchmal nicht einmal die Liebe ausreicht, um zwei Menschenzusammenzuhalten?“
(Quelle: Buchrücken „Flying high“ von Bianca Iosivoni)

„Flying high“ ist der zweite Band einer Dilogie von Bianca Iosivoni. Da ich schon vom ersten Teil der Geschichte um Hailee und Chase restlos begeistert war, konnte ich es absolut nicht mehr erwarten dieses Buch zu lesen! Nach dem überaus fiesen Cliffhanger am Ende des ersten Bandes geht es nun endlich weiter. Wieder wird die Geschichte aus den Ich-Perspektiven von Hailee DeLuca und Chase Whittaker erzählt.

Da mich bisher alle Young-Adult-Bücher von Bianca Iosivoni überzeugt haben, konnte auch dieses nur ein absoluter Kracher werden. Und ich wurde definitiv nicht enttäuscht.

ACHTUNG SPOILER INBEGRIFFEN!

Für den ersten Teil wurde sehr viel Werbung gemacht mit dem Motto „Sei mutig!“. An sich ist diese Botschaft nicht verkehrt, nur in „Falling fast“ hatte dies sehr viele Fragen aufgeworfen, vor allem die Endszene betrachtend: Ist es mutig, sein Leben aufzugeben und von dieser Welt verschwinden zu wollen, anstatt sich mit seinen Problemen auseinanderzusetzen? Schließlich hat Hailee vor sich umzubringen und ich halte sowas eher für „Flucht“ bzw. einen einfachen Ausweg als Mut. Deshalb war ich auch der Meinung, dass dieses Motto nicht so recht gepasst hat. Zumindest nicht auf die Haupthandlung bezogen, aber das hatte ich in der ersten Rezension schon erwähnt (ebenfalls hier nachzulesen).

In Teil zwei wird alles anders. Hailee entscheidet sich, obwohl sie bei ihrer Schwester sein möchte, für das Leben. Sie will weiterleben und entscheidet sich Hilfe zu suchen. Sie beginnt eine Therapie und beschließt dann, mit ihren Eltern wieder nach Hause zu gehen, um alles zu verarbeiten und zur Normalität zurückzukehren. Und das ist nicht das Einzige, was sich verändert. Hailee, die zu Anfang des Buches sehr schwach und labil wirkt, wird stärker und fängt an eigene Entscheidungen zu treffen und das nicht für ihre tote Schwester Katie oder ihre Eltern (wie vorher), sondern ganz allein für sich selbst. So kommt es auch, dass sie sich auf den Weg zurück nach Fairwood macht.
Und Hailee ist nicht die einzige, die sich verändert. Während Chase im ersten Teil noch brav sein Architektur-Studium ernst nimmt und seiner Familie absolut alles recht macht, kann er das so langsam aber sicher nicht mehr mit sich selbst vereinen. So kommt es, dass auch er eine schwierige Entscheidung trifft und seine aktuelle berufliche Laufbahn abbricht.
 Letztendlich treffen die beiden im zweiten Teil sehr wichtige lebensverändernde Entscheidungen und das ist etwas, was Mut oder mutig sein in meinen Augen ausmacht. Sie suchen sich einen Weg, beißen sich durch und tun etwas für sich und nicht mehr nur weil anderes es von ihnen erwarten. Sie lernen, ihren eigenen Weg zu gehen und das braucht schon eine ziemliche Menge Mut.

Im Vergleich zum ersten Teil kann man in diesem sehr starke charakterliche Veränderungen ausmachen. Erneut konnte man sich super gut in die Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten hineinversetzen. Vor allem bei Hailee war es mir möglich, denn wir sind uns grundsätzlich sehr ähnlich. Ich habe mit den beiden gelitten, mich gefürchtet und würde ich Chase persönlich kennen, hätte ich mich sicher auch in ihn verliebt. Genauso habe ich mich mit ihnen gefreut und Erleichterung empfunden, als es beiden wieder besser ging. Die Charakterentwicklung von Hailee empfand ich als überaus herausragend. Ich habe es geliebt, die beiden durch ihre Geschichte zu begleiten und ich bin riesig froh, dass alles ein gutes Ende genommen hat. Klasse fand ich auch, dass man wirklich fast jeder Nebencharakter wieder antreffen konnte und auch ein bisschen erfahren hat, was diese zur Zeit so machen.

Ein bisschen schade fand ich nur, dass es nicht ein paar ausführlichere Informationen zu Katies Tod gegeben hat. Das hätte mich an dieser Stelle noch interessiert, aber ansonsten kann ich absolut nicht meckern. Ebenso hätte ich es toll gefunden, wenn es noch eine abschließende Szene mit Chase und seiner Familie gegeben hätte. Auch wenn ich nach dem ersten Band noch dachte, dass ein etwas dickeres Buch vielleicht gereicht hätte, bin ich mittlerweile doch überzeugt, dass es genau SO sein musste.

Neben der tollen weitergeführten Story hat das Buch ein wunderschönes zum ersten Teil passendes Cover – diesmal in einem bläulich-goldenen Farbton. Ich bin gespannt, wie die beiden zusammen im Schrank aussehen werden.

Abschließend kann ich sagen – ich bin absolut begeistert! In diesem Buch wird ein so wichtiges Thema behandelt und das ist sehr gut gelungen. Ich habe beim Lesen so viele Emotionen gespürt und bin im weiteren Fortgang der Handlung immer glücklicher geworden, weil es einfach für beiden der richtige Weg war. Schade, dass dieses Lesevergnügen nun schon wieder vorbei ist. Diese Dilogie ist absolut empfehlenswert. Ich hoffe auf noch viele weitere Bücher von Bianca Iosivoni!