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Veröffentlicht am 26.05.2022

Rezension: "One-Night-Husband" von Piper Rayne

One-Night-Husband (White Collar Brothers 3)
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Autor/in: Piper Rayne
Titel: One-Night-Husband
Reihe/Band: White Collar Brothers, Band 3
Genre: Liebesroman
Erschienen: Mai 2022
ISBN: B09M7J4KSK

Transparenz
Diese Rezension basiert auf ...

Autor/in: Piper Rayne
Titel: One-Night-Husband
Reihe/Band: White Collar Brothers, Band 3
Genre: Liebesroman
Erschienen: Mai 2022
ISBN: B09M7J4KSK

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Eine Nacht in Vegas mit Folgen ...
Ich bin in Dominic Mancini verliebt, seit ich 16 bin, aber das hat mir nichts als Herzschmerz gebracht. Es war ganz sicher nicht mein Plan, neben ihm in einem Hotelzimmer aufzuwachen. In Las Vegas. Verkatert. Mit einem Ring am Finger. Wenigstens in einer Sache sind wir uns einig – wir wollen die Ehe schnell annullieren und dann unserer Wege gehen. Ich bringe wieder kleinen Mädchen das Tanzen bei und er verdient an der Wall Street Millionen.
Aber manchmal bleibt das, was in Vegas passiert, nicht in Vegas. Unsere italienischen Mamas würden uns mit Vorwürfen überhäufen, wenn sie wüssten, wie wir das Sakrament der Ehe missachten. Also vereinbaren wir, so zu tun, als gäben wir unserer Ehe eine Chance. Drei Monate lang wollen wir unseren Familien das glücklich verheiratete Pärchen vorspielen, um dann zu sagen, dass wir unser Bestes gegeben haben, aber es leider nicht gepasst hat. Klingt einfach, oder? Aber nichts ist einfach, wenn es um Dominic Mancini und mich geht. Gar nichts.

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover zum dritten Band der „White Collar Brothers“-Reihe von Piper Rayne ist von der Gestaltung her an die bereits erschienenen Bände angelehnt. Die Front ist wieder einmal in zwei Hälften aufgeteilt. Im oberen Bereich ist ein Mann ab der Nase abwärts in einem karierten Anzug mit zugeknöpftem Hemd und Krawatte abgebildet, den Kopf nach rechts gedreht, während im unteren Teil eine leicht grünlich und orangefarben im Wasser schimmernde Stadtsilhouette im Dunkeln den Platz vollständig einnimmt. Überall sind leuchtende Fenster und Laternen zu erkennen. Angaben wie Titel und Autor der Geschichte sind mittig in weißer oder pinkfarbener Schrift platziert und fallen dem Leser direkt ins Auge.
„One-Night-Husband“ erinnert als Titel direkt an den Begriff „One-Night-Stand“, ob man will oder nicht. In Kombination mit dem Klappentext wird schnell deutlich, dass sich die Geschichte um eine spontane und gleichzeitig ungewollte Vegas-Hochzeit drehen wird, die wahrscheinlich schnell wieder rückgängig gemacht werden sollte. Dem Klappentext nach zu urteilen erwartet einen hier eine ruhige Lovestory ohne große Überraschungen und ich hatte mich auf eine entspannte Lektüre eingestellt.

Charaktere
Valentina Daniella Sommerland, kurz Val genannt, ist 36 Jahre alt, geschieden und würde alles für ihren Sohn Ryder tun. Sie ist Tanzlehrerin, besitzt einige Tanzschulen und bringt den Kindern immer gerne neue Stücke bei. Val ist temperamentvoll und neigt dazu recht kopflos zu agieren. Sie ist schon seit Ewigkeiten in Dominic verliebt, stellt ihre eigenen Wünsche allerdings immer hinten an, da sie immer zugunsten des besten Lebens für ihren Sohn entscheiden muss.
Dominic Mancini, kurz Dom genannt, ist der dritte und letzte Bruder der italienischen Großfamilie. Er ist ebenfalls 36 Jahre alt, ein absoluter Workaholic und schwimmt geradezu in Geld. Er ist der älteste der Mancini-Geschwister, geht als charmanter Herzensbrecher durch und hat dahingehend noch nie etwas anbrennen lassen.

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil vom Autorenduo Piper Rayne war wieder einmal sehr angenehm, locker-leicht und flüssig. Die Wortwahl leicht verständlich, sodass man die Geschichte gut runterlesen konnte. „One-Night-Husband“ ist durchgehend in der ersten Person, aus abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten geschrieben. Wie man es von den beiden Autorinnen gewohnt ist, bot die Geschichte viele humorvolle Dialoge und witzige Einwürfe zur stellenweisen Situationsauflockerung. Gepaart mit einer Prise Erotik und vielen bunt gemischten Gefühlen ein typisches PR-Buch.
Inhaltlich spielte die Geschichte ebenfalls in New York und durch die näheren Beschreibungen des kleinen italienischen Viertels kamen unglaublich angenehme Familienschwingungen beim Leser an. Selbstverständlich gab es auch ein tolles Wiedersehen mit Enzo und Annie, Bella und Carm, sowie einigen anderen bereits bekannten Gesichtern, die einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnten. „One-Night-Husband“ ist eine ‚Second-Chance-Romance‘, wobei ich mir nicht sicher bin, ob man ‚Second‘ nicht durch eine beliebige Zahl ‚X‘ ersetzen sollte. Val und Dom haben bereits eine sehr lange Vorgeschichte hinter sich und haben es bis heute nicht geschafft zueinander zu finden. Zwischen ihnen herrscht ein ständiges Hin und Her und schon seit gefühlten Ewigkeiten schafft es keiner von beiden offen über seine Gefühle mit dem jeweils anderen zu sprechen. Leider hatte ich bei diesem dritten Band der „White Collar Brothers“-Reihe das Gefühl, dass es kaum Handlung gibt, denn viele Szenen haben sich durch das Verhalten der Protagonisten immer und immer wiederholt. Aufgrund dessen habe ich während dem Lesen auch immer mal wieder auf das Hörbuch gewechselt, denn ich konnte es beim Lesen einfach nicht ertragen und wäre wahrscheinlich heute noch nicht fertig mit der Geschichte. Auf der einen Seite sind Val und Dom mir regelrecht auf die Nerven gegangen, auf der anderen Seite habe ich aber auch mit ihnen mitgefiebert, weil ich sie unbedingt zusammen erleben wollte. Vermutlich hat mich dieses Hin und Her auch deshalb so enttäuscht, weil ich gänzlich andere Erwartungen an diese Geschichte gehabt habe. Auch ist es mir teilweise schwer gefallen, die Vergangenheitsszenen von denen der Gegenwart zu unterscheiden, denn stellenweise ist dies nicht ausreichend kenntlich gemacht worden. Und wenn Dom und Val sich dann gerade mal einig waren und verstanden haben, dann war gleich alles so extrem kitschig, dass es selbst mir zu viel gewesen ist. Ende vom Lied war für mich, dass miteinander Reden goldwert ist. Und wenn die Protagonisten dieser Geschichte das auch nur einmal vernünftig miteinander getan hätten, dann hätte diese Story um einiges mehr Tiefe gehabt und wäre vielleicht auch nicht die schlechteste der Reihe für mich geworden.

Fazit
Leider war die Geschichte um Dom und Val für mich das schwächste Buch der Reihe und hat mich leicht enttäuscht zurückgelassen. Es war ein ständiges Hin und Her, viel Gerede – aber halt eben nicht über die wirklich wichtigen Dinge … Die beiden haben mich oft genervt, weshalb meine Leseerlebnis ein wenig gedämpft gewesen ist.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.05.2022

Rezension: "Sehnsucht und Skandal" von Emma Hunter

SOMERSET. Sehnsucht und Skandal (1)
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Autor/in: Emma Hunter
Titel: Sehnsucht und Skandal
Reihe/Band: Somerset Chronicles, Band 1
Genre: Regency Romance
Erschienen: April 2022
ISBN: 978-3-328-10880-1

Transparenz
Diese Rezension ...

Autor/in: Emma Hunter
Titel: Sehnsucht und Skandal
Reihe/Band: Somerset Chronicles, Band 1
Genre: Regency Romance
Erschienen: April 2022
ISBN: 978-3-328-10880-1

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Die Bälle sind groß, die Skandale größer: Willkommen in Somerset.
Isabella Woodford hat ein Problem: Nach einer leidenschaftlichen, verbotenen Liebesnacht mit einem Offizier ist ihr Ruf als tugendhafte junge Adelige in Gefahr. Nun gilt es, den Skandal zu vertuschen und sich schnellstmöglich einen Ehemann zu sichern. Mit einer List mietet sie sich bei ihrer Tante im mondänen Bath ein, wo die englische High Society auf rauschenden Bällen die Nacht zum Tag macht. Ein erster Verehrer ist bald gefunden. Aber dann macht Isabella die Bekanntschaft des reichen, unnahbaren Tuchhändlers Alexander, der ihr Herz auf bisher nie gekannte Weise zum Glühen bringt. Doch Alexander ist ein Lebemann, der niemals heiraten will. Als schließlich der Offizier wieder auftaucht, um sie mit dem Wissen um die gemeinsame Nacht zu erpressen, muss Isabella sich entscheiden, was ihr wirklich wichtig ist: ihr Ruf oder die Liebe …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover zum ersten Band der „Somerset Chronicles“ ist hell und freundlich, geradezu strahlend und idyllisch gestaltet worden. Während man im Hintergrund ein großes weißes mächtig wirkendes Herrenhaus erblicken kann, führt ein wenig weiter vorn ein kleine Brücke über einen Bach, an deren Übergang ein schmaler Kiesweg anknüpft. Auf diesem Weg kommt uns immer weiter in den Vordergrund rückend eine junge Frau entgegen, rings um sie herum nur grüne Wiese und blauer Himmel. Sie trägt ein rosa-pinkfarbenes Kleid, hat ihre blonden Haare unter einem farblich passenden Hut verborgen, dazu Handschuhe. Insgesamt kann man nur äußerst wenig von ihrem Körper erkennen, denn nahezu jedes Fleckchen ist mit Stoff bedeckt, wie es sich in der damaligen Zeit gehörte. Der Reihen- und auch Bandtitel steht mittig in der unteren Hälfte der Coverfront abgedruckt. „Somerset“ in großen Blockbuchstaben und „Sehnsucht und Skandal“ in dünner filigraner Schreibschrift. Wenn wir schon bei den Titeln angekommen sind, dann hier auch gleich meine Vermutungen. Mit „Somerset“ wird wohl ein Teil des Handlungsortes der Geschichte gemeint sein, denke ich. Was den Titel dieses ersten Bands angeht – für mich setzte er einen großen Kontrast zwischen den eigenen Gefühlen und gesellschaftlichen Zwängen. Dass man förmlich hin- und hergerissen ist und keine Zustimmung für eine selbst getroffene Wahl erhält. Außerdem erwartete ich Geheimnisse, Lügen und selbstverständlich einen schockierenden Skandal – und war sehr gespannt auf die Geschichte.

Charaktere
Isabella Woodford ist die Tochter eines Chirurgen und hatte schon immer andere Interessen, als es sich ihre Familie oder die Gesellschaft von ihr gewünscht hätten. Um nach einem Fehltritt den Ruf ihrer Familie zu retten, reist sie mit ihrer bäuerlichen Begleiterin Betty auf der Suche nach einem angemessenen Ehemann zu ihrer Tante nach Bath. Isabella wirkt noch recht jung und naiv, hat sich verführen lassen und trägt nun eine große Last auf ihren Schultern. Auch wenn die Familie ihrer Tante keine allzu gute Unterstützung ist, findet sie in Wirtshausbesitzerin Rebecca schnell eine neue Freundin und Verbündete. Im Verlauf der Geschichte ist stark auffällig, dass Isabella keine Entscheidungen für sich selbst trifft, aus ihrer Situation nichts gelernt zu haben scheint und oftmals recht hormongesteuert, willenlos und ohne klaren Verstand wirkt.
Alexander Wilkinson ist Tuchhändler und hat sich im Laufe der Jahre ein sehr erfolgreiches Stoffimperium aufgebaut. Gemeinsam mit seinem besten Freund Tom Miller führ er die Geschäfte und hat sich ein beträchtliches Vermögen erwirtschaftet – und das sogar ohne einer der oberen Schichten anzugehören. Er hasst die feiner Gesellschaft und gibt sich meist nur widerwillig mit ihnen ab. Seitdem er von seiner ehemaligen Verlobten betrogen worden ist, vertraut Alexander nicht leichtfertig und hat sich geschworen, nie wieder zu heiraten. Auf einmal tritt eine besondere Frau in sein Leben und er nimmt einen gefährlichen Auftrag an, um seine weitere Zukunft zu sichern. Stück für Stück bringen diese beiden Gegebenheiten seine Entscheidungen und Grundsätze stark ins Wanken und er muss seine Einstellungen überdenken.

Schreibstil und Handlung
Für mich war „Sehnsucht und Skandal“ das erste Buch von Autorin Emma Hunter und ich denke, dass es grundsätzlich auch nicht meine letzte gewesen ist. Die Geschichte von Isabella und Alexander ist durchgehend in der dritten Person, aus Sicht eines allwissenden Erzählers, geschrieben worden. Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und so konnte man direkt eintauchen und das Buch stellenweise auch nicht mehr aus der Hand legen. Kommen wir zunächst zum Schreibstil: Dieser war insgesamt recht flüssig, ließ sich meistens gut lesen und hat stellenweise auch immer neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte gemacht. Durch äußerst bildhafte und detailgetreue Szenenbeschreibungen wurde man das ein ums andre Mal direkt in eine bereits vergangene Zeit entführt. Durch die gewählte Erzählperspektive hat man eine Vielzahl an Gedanken der Charaktere vermittelt bekommen, die sich oftmals aber auch wiederholt haben, wohingegen die Gefühle der Protagonisten leider stark in ihrer Übermittlung auf der Strecke geblieben sind. Sprachlich gesehen war der Ausdruck der einzelnen Personen durchaus zeitgemäß, je weiter die Handlung allerdings voranschritt, umso eher schlichen sich modernere Wörter und Phrasen ein, die zu modern oder gar übertrieben gewirkt haben. Auch ein wenig gestört hat mich, dass sowohl romantische als auch spannende Szenen nicht abschließend ausgeführt worden sind. Sie wurden angeteasert, es kam ein Absatz und es ging an einer ganz anderen Stelle weiter und das hat mich, je häufiger es der Fall gewesen ist, irgendwann dann doch recht frustriert, dass so viel der eigenen Fantasie überlassen wurde. Dadurch bedingt wollte ich zwar auch immer und immer weiter lesen, weil ich darauf gehofft habe, auch mal eine ausgeführte Szene zu erhaschen – aber meist vergeblich.
Inhaltlich gesehen war der erste Band der „Somerset Chronicles“ unglaublich abwechslungsreich. Die Geschichte von Isabella und Alexander beschäftigte sich nämlich nicht nur mit ihrer gegenseitigen Anziehung, sondern auch stark mit der gesellschaftlichen Etikette oder gar politischen Situationen der damaligen Zeit. Verbunden mit einem bunten Mix an Gefühlen, einer etwas stärkeren Prise Erotik, mysteriösen Geheimnissen und ernstzunehmender Detektivarbeit wurden einige Genrebereiche bedient und haben für ein nicht gerade langweiliges Zusammenspiel gesorgt. Man merkt eindeutig, dass sich die Autorin intensiv mit der Regency-Zeit und auch den dortigen Moralvorstellungen etc. auseinandergesetzt haben muss, um die Story authentisch herüberbringen zu können. Isabella und Alexander waren als Charaktere recht stur und nur schwer von ihren eigenen Meinungen abzubringen. Während sie mir oftmals zu stur und naiv gewesen ist, war er mir zu ignorant und gefühlskalt. Sie hatten beide ihre guten Seiten, aber durchaus auch Ecken und Kanten, die es zu umschiffen gab. Neben ihnen bot die Geschichte mit Betty und Rebecca noch zwei sehr interessante Nebencharaktere, die die Neugier auf weitere Geschichten aus Somerset bereits geschürt haben. Allerdings gab es leider auch inhaltlich einen etwas größeren Kritikpunkt für mich. Am Anfang war ich noch absolut mitgerissen und wollte immer mehr, aber ab der Mitte etwa gab es einige Dreh- und Wendepunkte, die mich nicht so ganz zugesagt haben. Oftmals wirkte die Geschichte auf mich vollkommen überladen von all den verschiedenen Handlungssträngen und gefühlt wurde mit jedem Handlungsfortschritt immer weniger auf die einzelnen Bereiche eingegangen. Während es viele gedankliche Wiederholungen und ausufernde Szenenbeschreibungen gab, hätte man an der Stelle vielleicht lieber ein bisschen gekürzt, um die Handlung weiter auszuführen. Auch das Ende wurde all den individuellen Handlungsbereichen nicht gerecht. Alles wurde auf einmal viel zu schnell abgehandelt und auch die Auflösung bzgl. Alexanders Auftrag war nicht wirklich logisch durchdacht. Insgesamt fehlte es der Geschichte im Verlauf immer mehr an Tiefe und Logik, was mich leider am Ende etwas frustriert zurückgelassen hat. Für den nächsten Band der „Somerset Chronicles“ wünsche ich mir ein bisschen mehr Fokus, vielleicht ein paar weniger Themenbereiche und vor allem mehr Tiefe. Insgesamt war „Sehnsucht und Skandal“ durchaus gute Unterhaltung, auch wenn die Geschichte stilistisch als auch inhaltlich noch etwas ausbaufähig gewesen ist.

Fazit
Eine gute startende Geschichte im Regency-Zeitalter, die sich im Handlungsverlauf irgendwann aber leider ein wenig verrennt. Auch die Charaktere waren stellenweise etwas zu modern, dass es unglaubwürdig wirkte. Im Großen und Ganzen gute Unterhaltung, die ausbaufähig gewesen ist. Ich freue mich jedenfalls auf den zweiten Teil der „Somerset Chronicles“. 😊

Bewertung: 3,5 / von 5 Sternen

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.05.2022

Rezension: "The Colors of your Soul" von Kim Leopold

The Colors of Your Soul
1

Autor/in: Kim Leopold
Titel: The Colors of your Soul
Reihe/Band: California Dreams, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: März 2022
ISBN: B09HXHJL76

Transparenz
Diese Rezension basiert auf ...

Autor/in: Kim Leopold
Titel: The Colors of your Soul
Reihe/Band: California Dreams, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: März 2022
ISBN: B09HXHJL76

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Zwei YouTube-Stars. Zwei unterschiedliche Welten. Eine große Liebe!
Die erfolgreiche Do-it-yourself-Youtuberin Holly liebt bunte Deko. Van-Life-Youtuber Pax zieht die Ruhe der Natur vor und zeigt online seinen minimalistischen Lebensstil. Im glitzernden Schein der sozialen Medien geben beide vor, glücklich zu sein. Doch in der Realität wartet die Einsamkeit. Als sie für eine Challenge ihren Alltag tauschen, haben sie mit einer Herausforderung nicht gerechnet: ihren Gefühlen füreinander. Während sie ihre Erfahrungen teilen, knistert es gewaltig zwischen ihnen. Doch Holly hat nicht umsonst Mauern um ihr Herz errichtet. Kann Pax sie Stein für Stein einreißen?
So überwältigend wie die kalifornische Landschaft, so prickelnd wie eine Nacht unter den Sternen, so romantisch wie ein Kuss zum Sonnenaufgang – das ist Romance aus der Feder von Kim Leopold!

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover zu „The Colors of your Soul“ ist unglaublich auffällig gestaltet. Nicht, weil es so aufwändig verarbeitet ist, sondern weil dem Leser eine wahre Farbenpracht entgegenstrahlt. Es tummelt sich eine bunte Mischung aus Gold, Rosa, Orange, Rot, Gelb und Pink, teilweise glitzernd, teilweise nicht. Von oben nach unten wirken die verschiedenen Farbverläufe wie dicke Pinselstriche. Der Titel selbst ist ein geschwungenen rosafarbenen und zugleich funkelnden Buchstaben in vier Zeilen über die komplette Front abgebildet worden. Das viele Schimmern und Glitzern erinnert mich vom Image ein bisschen an die Bezeichnung „Stars & Sternchen“. Dieser bunte Stil könnte sehr gut zu Protagonistin Holly passen, auch wenn diese Gestaltung generell Nichts über die Geschichte selbst aussagt. Sollte das die Absicht gewesen sein, fände ich es schade, dass nur sie in der Covergestaltung verewigt worden ist.
Der Titel bedeutet so viel wie „Die Farben deiner Seele“ und hat irgendwie etwas Poetisches und unter die Haut gehendes inne, was auf eine sehr tiefgreifende Geschichte hoffen lässt. Vielleicht beschäftigt sich die Geschichte auch damit, wie man sich ausdrückt – sei es auf kreative Art, mit Worten oder auf anderem Wege. Der Reihentitel „California Dreams“ spielt zum Einen wahrscheinlich auf das Setting der einzelnen Bände an, zum anderen vielleicht auch auf die großen Leidenschaften der einzelnen Protagonisten. Aber das sind zum Zeitpunkt des Lesestarts erstmal alles nur Vermutungen.

Charaktere
Holly Wood ist eine bekannte YouTuberin und gleichzeitig eine absolute DIY-Queen. Sie liebt bunte Deko, ist sympathisch, kreativ und wirkte auf mich ein wenig aufgedreht. Gemeinsam mit ihrem Kater Orlando hat sie ihre Heimatstadt – und damit auch ihre Familie – hinter sich gelassen, um nach Kalifornien zu ziehen und sich ein Business aufzubauen. Seitdem schleppt sie nicht nur einiges an materiellem Ballast mit sich herum, sondern auch auf emotionaler Ebene macht sich regelmäßig die Angst verlassen zu werden breit, nachdem sie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Freunden gemacht hat. Neben ihrer Videopräsenz führt Holly auch noch einen kleinen Online-Shop, indem sie einige ihrer DIY-Produkte vertreibt und sich einen kleinen Nebenverdienst aufgebaut hat.
Pax Pacis, eigentlich heißt er Pascal, ist Minimalist, lebt in einem Van und tourt damit durch die Weltgeschichte. Er genießt seine Freiheit, liebt die Natur und scheint recht bodenständig zu sein. Seit dem Tod seiner Mutter war er der Ruhepol der Familie, doch irgendwann wurde ihm alles zu viel und er musste unbedingt weg. Weg von seiner Familie – seinem Vater, seinen Geschwistern, – um vielleicht endlich mal wieder durchatmen zu können.

Schreibstil und Handlung
Für mich war „The Colors of your Soul“ nicht nur der erste Band der „California Dreams“-Reihe, sondern auch das erste Buch von Autorin Kim Leopold. Vorab kann ich sagen, dass es definitiv nicht mein letztes von ihr gewesen sein wird. Die Geschichte ist in der ersten Person, aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten Holly und Pax, geschrieben, sodass man einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden gewinnen kann. Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker-leicht, angenehm und überaus flüssig gewesen, sodass ich der Geschichte gut folgen konnte und das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Wenn ich gar zu ungeduldig gewesen bin, bin ich selbst auf kurzen Wegen immer mal aufs Hörbuch umgestiegen, weil ich einfach unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Von Anfang an war ich in der Story drin und hatte riesig Spaß. Die landschaftlichen Beschreibungen waren top, eine gute Prise Humor vorhanden und auch die Gefühle haben nicht gefehlt. Was will man also mehr, außer sich vollständig mitreißen zu lassen?
Inhaltlich fand ich es grandios, wie gut die Vor- und Nachteile eines Influencer-Lebens herausgearbeitet und dargestellt worden sind. Hinzu kam dann noch die großartige Idee des Wohnungs-/Lebenstausch zwischen Holly und Pax und – ich war einfach hin und weg von der Geschichte. Die Protagonisten selbst waren sympathisch, haben neugierig auf ihre Leben gemacht und waren in ihrem Wesen für meine Einschätzung sehr authentisch gehalten. Die Beziehungsentwicklung zwischen

Paxolly ging stetig voran und man könnte deutlich einer Entwicklung ihrer Persönlichkeiten erkennen. Auch die Nebencharaktere haben einen guten Eindruck hinterlassen und ich hoffe, dass wir dem ein oder anderen im Fortgang der Reihe auch nochmal begegnen werden. „The Color of your Soul“ kommt ohne groß übertriebenes Drama aus. Die Handlung war so viel mehr, als ich zunächst erwartet hatte, dass es mich wirklich positiv überrascht hat. Einziges Manko ist für mich ein bisschen gewesen, dass ich mir bei den aufkeimenden Gefühlen zwischen Holly und Pax ein bisschen mehr Intensität gewünscht hätte. Das Kribbeln zwischen ihnen war da, aber noch lange nicht immer. Auch das Ende, wo es nochmal richtig spannend geworden ist, wurde für meinen Geschmack zu schnell abgehakt und hätte gerne noch weiter ausgeführt werden können. Im Großen und Ganzen konnten mich

Paxolly aber definitiv überzeugen! ♥

Fazit
„The Colors of your Soul“ hat mich zwar nicht vollständig vom Hocker gehauen, aber mir insgesamt eine sehr schöne Lesezeit gebracht. Ich freue mich schon sehr auf die weiteren Bände der „California Dreams“-Reihe – und auch von Kim Leopold lese ich gerne mehr. 😊

Bewertung: 4  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Rezension: "With you I dream" von Justine Pust

With you I dream
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Autor/in: Justine Pust
Titel: With you I dream
Reihe/Band: Belmont Bay, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: April 2022
ISBN: B09KX5B5Y1

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, ...

Autor/in: Justine Pust
Titel: With you I dream
Reihe/Band: Belmont Bay, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: April 2022
ISBN: B09KX5B5Y1

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Manchmal muss alles in Scherben liegen, damit du neu beginnen kannst
Hals über Kopf verlässt die Studentin Mia New York, um einer toxischen Beziehung zu entkommen. Bei ihrer Adoptivschwester in der Kleinstadt Belmont Bay in Idaho, umgeben von glitzernden Seen und den Rocky Mountains, will sie zur Ruhe kommen. Stattdessen beschert ihr der mürrische, aber irritierend gutaussehende Conner bald ziemliches Herzklopfen. Doch je näher Mia Conner kommt, desto größer werden ihre Zweifel: Ist sie wirklich schon wieder bereit, sich jemandem zu öffnen? Und was verheimlicht ihr Conner, das ihn immer wieder in die endlosen Wälder Idahos zieht?

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover dieses Buches hat einen hellblauen Untergrund, in dessen Vordergrund mittig platziert die Blüte einer Blume in Großaufnahme abgedruckt worden ist. Farblich ist die Blume in einem dunklen Blau gehalten und man kann gut die einzelnen Blütenblätterschichten erkennen. Die Darstellung erinnert mich ein bisschen an Klatschmohn – nur farblich verändert. Die Blüte ragt von der rechten Seite des Covers in die Mitte hinein. Am oberen Rand ist in weißen Blockbuchstaben der Name der Autorin platziert worden, während der Titel selbst in geschwungener Schrift in vier Zeilen, zwei Wörter weiß und zwei Wörter blau, in der Blüte abgedruckt sind.
Der Titel „With you I dream“ bedeutet zu dt. übersetzt so viel wie „Mit dir träume ich“ und hat einen sehr hoffnungsvollen und zugleich romantischen Anklang. Jemand ist voller Wünsche, die er/sie vielleicht nun beschließt mit einer/m Partner/in auszuleben. Der Reihenname „Belmont Bay“ deutet auf das allgemeine Setting der Buchreihe hin und ist damit selbsterklärend.

Charaktere
Protagonistin Mia flieht in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vor ihrem gewalttätigen Freund Kevin zu ihrer Adoptivschwester Megan in die Idylle. In New York hatte sie eigentlich Medizin studiert, obwohl sie das so für sich selbst gar nicht wirklich wollte. Nach ihrem Erlebten ist ihre Welt recht düster. Mia ist ängstlich und verletzt, voller Selbstzweifel und Schuldgefühlen. Außer ihrer Schwester hat sie niemanden, denn sie lebte sehr zurückgezogen und hat keinerlei Freundschaften gepflegt. In Belmont Bay kämpft sie nun gegen ihre regelmäßig auftretenden Panikattacken und für einen Neuanfang ihres Lebens.
Conner lebt schon sein Leben lang in Belmont Bay und arbeitet mittlerweile im städtischen Diner. Er ist meist recht mürrisch, ständig schlecht gelaunt und hat außer Christ, dem Arzt der Stadt, keine wirklichen Freunde. Seine einzigen weiteren engeren Kontakte sind seine Schwester und Nichte, die er regelmäßig besucht. Conner redet nicht viel, verbringt die meiste Zeit mit sich allein, während er gerade sein Haus renoviert. Er hat lange Haare, ist vielseitig tätowiert und verbringt an den Wochenenden sehr viel Zeit mit Wandern im Wald.

Schreibstil und Handlung
Für mich war „With you I dream“ das erste Buch von Autorin Justine Pust. Die Geschichte um Mia und Conner ist durchgehend in der ersten Person, aus wechselnden Perspektiven der beiden Protagonisten geschrieben, wobei eindeutig Mias erzählerischer Anteil überwiegt. Trotz dieser gewählten Erzählform war es mir persönlich leider nicht möglich tiefere Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle zu nehmen, denn in 90% der Fälle fehlten die Beschreibungen eben dieser. Mir fehlte der Tiefgang – alles war recht platt formuliert und wirkte stellenweise einfach nur dahingeklatscht. Inhaltlich gab es einige sich wiederholende Beschreibungen und ständig hat man auf ein eintreffendes Ereignis gewartet, was in den meisten Fällen leider nicht gekommen ist. Dadurch entstanden einige Längen in denen absolut Nichts passiert ist, die meine Freude auf den weiteren Verlauf der Geschichte Stück für Stück weiter getrübt hat. Insgesamt war der Schreibstil allerdings durchaus okay. Es gab keine größeren Hänger im Lesefluss, dass einzige Problem ist, dass man die Geschichte zwar liest, aber sie einen absolut nicht packen und mitreißen kann.
Inhaltlich war mir die Geschichte von „With you I dream“ insgesamt einfach viel zu ruhig. Das könnte unter anderem daran gelegen haben, dass eine große Vielzahl an Themen angeschnitten, aber nicht ordentlich ausgeführt oder sogar abgebrochen worden sind. Der grundsätzliche Plot mit Mias Flucht, ihrem versuchten neuen Leben und ihrer Vergangenheitsbewältigung hatte so viel Potential – welches aber leider überhaupt nicht genutzt worden ist. Auch hatte ich ein großes Problem mit Protagonistin Mia selbst. Sie hat Schreckliches erlebt, keine Frage, aber ihr Umgang damit glich für mich einer Katastrophe. Ständig ist sie am Weglaufen, nie wird sie einer wirklich glaubwürdigen ernsten Konfrontation mit ihrer Vergangenheit ausgesetzt. Beide Aspekte haben mich irgendwann tierisch genervt. Mit dem Themenbereich „häusliche Gewalt“ hat man es eigentlich mit einem sehr sensiblen Thema zu tun, aber da der gesamten Geschichte an Tiefgang fehlte – so auch bei diesem Thema. Weder die Betreffende selbst noch die anderen Charaktere der Geschichte gingen meiner Ansicht nach authentisch mit dem Thema um. Das hat mich ziemlich frustriert. Außerdem muss ich leider anmerken, so sehr ich Kleinstadtsettings auch liebe, dass ich ‚Belmont Bay‘ irgendwie unangenehm fand. Klar, eigentlich wirkt es sympathisch, wenn jeder jeden kennt und man sich untereinander gut versteht, aber in diesem Fall war viel zu viel Klatsch und Tratsch damit verbunden, penetrante Fragen oder Vermutungen etc., dass ich mich in diesem Örtchen nicht wohlgefühlt habe. Alles war überspitzt, als hätte man unter Zwang versucht es angenehm zu gestalten – und leider ist das nicht gelungen. Selbst der Theater-Aspekt der Stadt, der grundsätzlich eine gute Idee gewesen ist und ein bisschen Pepp in die Geschichte hätte bringen sollen, hat eher von Mias und Conners Geschichte abgelenkt, als dass er dem Handlungsverlauf insgesamt zugute gekommen wäre. Tja, was soll ich sagen? Ich bin wirklich mit großer Vorfreude und Hoffnung an diese Geschichte rangegangen und wurde, ehrlich gesagt, maßlos enttäuscht. Für mich wird es wohl vorerst auch das erste und zugleich letzte Buch der Autorin gewesen sein.

Fazit
Leider hatte ich von „With you I dream“ so viel mehr erwartet, als mir hier letztendlich nur geboten wurde. Die Charaktere waren flach, die Handlung unausgereift und das Setting zu übertrieben. Für mich traurigerweise ein Flop, weshalb ich die Reihe auch nicht weiter verfolgen werde.

Bewertung: 2  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.05.2022

Rezension: "The Rules we break" von Maya Hughes

The Rules We Break
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Autor/in: Maya Hughes
Titel: The Rules we break
Reihe/Band: Fulton University, Band 4
Genre: New Adult
Erschienen: Februar 2022
ISBN: 978-3-7363-1580-8

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Diese Rezension basiert ...

Autor/in: Maya Hughes
Titel: The Rules we break
Reihe/Band: Fulton University, Band 4
Genre: New Adult
Erschienen: Februar 2022
ISBN: 978-3-7363-1580-8

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Ein einziger Blick könnte alles zwischen ihnen verändern …
LJ und Marissa sind seit Jahren unzertrennlich. Aber obwohl sie eigentlich keine Geheimnisse voreinander haben, verbergen beide, dass aus ihrer Freundschaft längst Liebe geworden ist. Denn zu tief sitzt die Angst, den wichtigsten Menschen im Leben wegen unerwiderter Gefühle zu verlieren. Außerdem ist Marissas Vater LJs Football-Coach und gar nicht damit einverstanden, dass dieser so viel Zeit mit seiner Tochter verbringt. Wenn LJ jedoch nach seinem Collegeabschluss Football-Profi werden will, ist er auf den guten Willen seines Trainers angewiesen. Aber als Marissa ihre Wohnung verliert, kann LJ nicht anders, als sie bei sich aufzunehmen – obwohl er weiß, dass er mit nur einem Ausrutscher alles, was er sich für seine Zukunft erträumt, verlieren könnte …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover zu dieser Geschichte ist in herbstlichen Farben, eine Mischung aus vielen Braun- und Orangetönen gehalten und passt von der Gestaltung her großartig zu den Vorgängerbänden, auch wenn es farblich für meinen Geschmack etwas zu nah an „The Second we met“ ist. Die Front ist erneut in waagerechten Streifen, die wie Pinselstriche wirken, verziert, während der Titel selbst in den einzelnen Bereichen platziert worden ist. In der oberen linken und der unteren rechten Ecke sind in die Mitte hereinragende Blätter und Zweige abgebildet, die in Kombination mit der Farbgebung ein eher herbstliches Feeling hervorrufen.
„The Rules we break“ wirft als Titel einige Fragen auf. Welche Regeln werden gebrochen und vor allem: In welchem Bereich? Geht es um etwas Kriminelles? Oder nur um Gefühle? Es klingt nach etwas Verbotenem, was die Frage nach dem Inhalt gleich noch ein bisschen reizvoller gestaltet. Ich war auf jeden Fall sehr neugierig, was mich bei LJ und Marissa erwarten würde, denn schon seit drei Bänden sind regelmäßig Andeutungen und Teaser gefallen, sodass ich es kaum aushalten konnte, bis die beiden endlich ihre eigene Geschichte bekommen haben.

Charaktere
Marissa ist eine quirlige, freche und loyale junge Frau, die nach einem Brand in ihrem Wohnhaus mit bei ihrem besten Freund LJ und dessen Freunden im ‚Puff‘ eingezogen ist. Sie kann absolut nicht kochen und wenn sie es doch mal wieder versucht, kann man davon ausgehen, dass dabei/danach jemand in Lebensgefahr schwebt. Zu ihren Eltern hat sie kein sonderlich gutes Verhältnis, denn ihre Mutter ist ziemlich egoistisch und hat sich noch nie wirklich um sie gekümmert, während ihr Vater die Familie verlassen hat, als sie gerade acht Jahre alt gewesen ist. Aus diesem Grund ist Marissa zutiefst verletzt, hat sie große Angst vor dem Verlassen werden und lässt niemanden nah genug an sich ran. Trotzdem ist sie gewissermaßen auch ein Teil von LJ’s Familie. Dort wird sie von allen geliebt und das nicht nur, weil sie dem Familienvater mit einer Knochenmarkspende das Leben gerettet hat. Marissa hat eine recht anstrengende Persönlichkeit, oftmals hat sie unerklärlicherweise zickige Phasen und dann ist sie wieder total aufgedreht, was nur schwer nachzuvollziehen gewesen ist.
LJ und Marissa sind beste Freunde. Seit der Grundschule sind sie für gewöhnlich nur noch im Doppelpack anzutreffen gewesen. Er hat im Vergleich ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Familie und würde alles für sie tun. LJ ist Football-Spieler, zielstrebig, verantwortungsbewusst und fiebert dem Draft entgegen. Auch wenn er eigentlich alles daran setzen müsste, um seine Chancen zu verbessern, kümmert er sich aufopferungsvoll um Marissa und ihre Probleme oder seine Familie. LJ hat einen großen Beschützerinstinkt inne, ist total süß und eigentlich kann sich jeder nur wünschen, jemanden wie ihn zum Freund zu haben.

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil von Maya Hughes war auch in diesem Abschlussband wieder sehr locker, leicht und flüssig, sodass ich ein sehr angenehmes Leseerlebnis hatte – zumindest was den stilistischen Teil angeht. Die Geschichte von LJ und Marissa ist durchgehend in der ersten Person, jeweils aus den abwechselnden Sichtweisen der beiden, geschrieben, trotzdem muss ich leider gestehen, dass ich sowohl ihre Gedanken als auch Gefühle teilweise nicht wirklich verstanden habe. Ich konnte nicht die Verbindung zu ihnen aufbauen, wie es in den Vorgängerbänden und mit den dortigen Protagonisten immer der Fall gewesen ist. Aus diesem Grund konnte mich die Geschichte wohl auch nicht wie sonst mitreißen. Es gab zwar einige schöne Dialoge zwischen den Protagonisten, jedoch fehlte mir persönlich sowohl die Spannung als auch ein bisschen die Tiefe. Die Freundschaft zwischen LJ und Marissa war deutlich spürbar, aber sobald es an intensivere Gefühle wie Verliebtsein oder gar Liebe ging … – Sorry, aber mich haben sie damit beide nicht erreichen können.
Inhaltlich bekam man mit „The Rules we break“ eine Friends-to-Lovers-Romance in Kombination mit einer New-Adult-College-Romance geboten. Beides lese ich sehr gerne, auch wenn das College-Setting ruhig ein wenig ausgeprägter hätte sein dürfen. Gefreut hat mich auch hier wieder, dass wir eigentlich allen bereits bekannten Charakteren aus Band 1, 2 und 3 wiedergetroffen haben und sie auch einen kleinen Anteil an der Geschichte hatten, denn wenn es nach mir ginge, dürfte diese Reihe ruhig noch ein paar weitere Bände haben. Das größte Problem, was ich diesmal leider mit der Geschichte hatte, bezog sich auf das Verhalten von LJ und Marissa miteinander. Immer sind sie darauf bedacht sich gegenseitig zu beschützen und haben aus diesem Grund auch eine ganze Menge Geheimnisse voreinander und lügen einander an. Ein Aspekt, der in so einer engen Freundschaft wie die beiden sie haben sollen, ein absolutes No-Go ist und jegliche Freundschaft für mich nicht wirklich glaubwürdig gestaltet. Beide Protagonisten waren in ihren Grundzügen zwar sympathisch, allerdings hatte ich nicht das Gefühl, als würden sie sich im Verlauf der Geschichte weiterentwickeln, denn ihre Situation ist nunmal schon seit Ewigkeiten dieselbe. Irgendwann hat mich auch dieses ständige Bestreiten der Gefühle füreinander nur noch genervt, weil eben das Gegenteil anhand der einzelnen Beschreibungen offensichtlich gewesen ist. Gerade in Bezug auf Marissa fand ich ihr Verhalten und ihre Gefühlsregungen (oder auch Stimmungsschwankungen) größtenteils viel zu überzeugen und für den Leser nicht unbedingt authentisch dargestellt. Tja, da es leider die Protagonisten gewesen sind, die mir am meisten Probleme bereitet haben, wurde mein Lesevergnügen dadurch bei diesem letzten Band der „Fulton University“-Reihe leider etwas geschmälert. Trotzdem werde ich Reihe insgesamt in positiver Erinnerung behalten!

Fazit
Leider bleibt der Abschluss der „Fulton University“-Reihe um einiges hinter seinen Vorgängerbänden zurück. Teilweise war ich wirklich berührt von der Geschichte, teilweise konnte sie mich aber auch überhaupt nicht überzeigen. Schade! – aber trotzdem in Ordnung.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

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