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Veröffentlicht am 08.03.2019

Spannend und fesselnd zugleich

Das Geheimnis des Glasbläsers
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Eine unbedachte Handlung bringt den Glasbläser Simon auf eine gefährliche Reise ins ferne Venedig. Einzig ein Esel und der ungebildete Scherbensammler Ulf begleiten ihn. Viele Gefahren und Erlebnisse später ...

Eine unbedachte Handlung bringt den Glasbläser Simon auf eine gefährliche Reise ins ferne Venedig. Einzig ein Esel und der ungebildete Scherbensammler Ulf begleiten ihn. Viele Gefahren und Erlebnisse später entwickelt sich aus der ungleichen Zweckgemeinschaft mehr.
Ihre Ankunft in Venedig ist erst der Anfang einer aufwändigen Suche nach dem Geheimnis des Kristallglases. Zur gleichen Zeit treibt ein Mörder sein Unwesen. Als Simon sich am Ziel glaubt entgleitet ihm die Rezeptur zusammen mit seiner Herzensdame. Im hart umkämpften Konstantinopel lauern weitere Gefahren. Werden die Gefährten auch diese meistern?

Das Cover zeigt die Verbindung der einzelnen Themen. Die Bilder werden in der Geschichte aufgegriffen.

Die detaillierten Beschreibungen der Glasbläserei und emotionalen Schilderungen gefährlicher Reisen lassen mich in die Erzählung eintauchen. Faszinierend erläutert der Autor die durchwanderten Landschaften und Lebensbedingungen der Zeit um 1452. Simon und Ulf nehmen mich mit zu Gauklern und eisigen Alpen Überquerungen. Bei Serena in Venedig hingegen duftet es köstlich aus der Küche. Alles ist sehr lebendig. Lesen mit allen Sinnen.

Die Integration historisch belegter Fakten und Personen ist sehr gut gelungen. Interessant und unterhaltsam zugleich. Zum besseren Verständnis ist am Ende des Buches ein Personenregister aufgeführt. Die Innenseiten des Buchrückens schmückt eine hilfreiche Karte.

Verschiedene Handlungsstränge verweben sich zu einem spannenden Abenteuer. Durch Orts- und Zeitangaben jedes Kapitels kann ich mich gut zurechtfinden.
Geschickte Wendungen überraschen den Leser, manchmal häufen sich die Zufälle. Dennoch ist es eine fesselnde Erzählung über Macht und Reichtum. Die Kirche und der Glaube, ein wichtiges Machtinstrument jener Zeit, spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Mordfälle und Geheimnisse, unerlaubte Liebe und Freundschaft. Hilfsbereitschaft und Pflichtgehorsam sowie Mut und die Bereitschaft zu vergeben sind einige aufgegriffene Themen.
Die Protagonisten zeigen tiefgründige Charaktere, Fehler und Entwicklungen. Ein Auf und Ab der Gefühle begleitet mich auf der Reise von Hauenstein bis Böhmen.
Der Spannungsbogen steigt stetig, und immer wieder.
Viele Erfahrungen lassen die handelnden Personen reifen. Glück und Trauer begleiten den Weg. Nicht jedes Geheimnis lässt sich lüften, nicht alle Wünsche erfüllen.

Dieses mit Herzblut geschriebene Buch hat mich überzeugt. Ich werde mehr lesen von Ralf H. Dorweiler und empfehle es sehr gerne mit 4, 5 Sternen.

Veröffentlicht am 08.03.2019

Veränderungen, oft auf ungeahnten Wegen zu Neuem

Ein Regenbogen im Winter
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Die in sich ruhende Hannah lebt mit zwei lebenslustigen, teils nervenaufreibenden Freunden in einer WG. Die überraschende Ankündigung ihrer Schwangerschaft an Thanksgiving stellt alle vor neue Herausforderungen. ...

Die in sich ruhende Hannah lebt mit zwei lebenslustigen, teils nervenaufreibenden Freunden in einer WG. Die überraschende Ankündigung ihrer Schwangerschaft an Thanksgiving stellt alle vor neue Herausforderungen. Die Hormonschwankungen Hannahs bringen zusätzliche Veränderungen und so findet sie sich in New Harbor als Pflegerin eines todkranken, einsamen Mannes wieder. Diese Zeit prägt. Schwierigkeiten und Herausforderungen, neue Freundschaften und Erkenntnisse. Vergangenheit und Gegenwart stehen sich gegenüber. Doch nicht nur Hannah lernt …..

Die Erzählung konnte mich anfangs nicht erreichen. Aber neugierig auf New Harbor war ich dennoch. Ich habe es nicht bereut weiterzulesen. Gegen Ende der Handlung verdrückte ich Tränchen.
Charly, der Griesgram, beeinflusst unbewusst Hannahs Entscheidungen im Laufe der Geschichte. Allerdings zeigt Hannah dem Todkranken eine vergessene Welt voller Gefühle, Wärme und liebevollem Umgang miteinander. Weitere Charaktere wie der Kindsvater Paul mit seinem „Geheimnis“, Ella und Tom aus New Harbor und etliche mehr bereichern auf unterschiedliche Weise die Erzählung.
Typen wie Boobie z. B. kann ich dagegen nicht verstehen. Auch die wiederholte Einmischung Adeles konnte mich nicht überzeugen. dies merke ich als negative Kritik an.
Im Großen und Ganzen gesehen vergebe ich 3,5 Sterne für die sich steigernde Geschichte.

Veröffentlicht am 08.03.2019

Das darf doch nicht wahr sein.....

Viel mehr als Liebe
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Trisha läuft sich für ihre selbstherrliche Chefin Rhona regelrecht die Haken wund. Seit Jahren wartet sie auf den günstigen Augenblick der Top-Designerin ihre eigenen Entwürfe zu zeigen. Als sich Trisha ...

Trisha läuft sich für ihre selbstherrliche Chefin Rhona regelrecht die Haken wund. Seit Jahren wartet sie auf den günstigen Augenblick der Top-Designerin ihre eigenen Entwürfe zu zeigen. Als sich Trisha endlich ein Herz nimmt ist Rhona Mulligan abweisend und uninteressiert. Völlig zerstört wird sie von Philippe entdeckt. Akurat der Mann, dem sie gestern bereits vor die Füsse gestolpert ist. Dabei hat dieser Mann so schöne Augen….
Philippe wäre lieber an der ruhigen Küste anstatt hier zwischen Glanz und Party zwecks einer Zusammenarbeit mit der Stardesignerin Mulligan zu verhandeln. Unvermutet wird er mehrmals zum Retter Trishas. Immer wieder kreisen seine Gedanken um die zierliche junge Frau. Sein Beschützerinstinkt erwacht als eine skandalöse Zeitungsmeldung Trisha belastet. Doch damit auch Philippes Alpträume, alte Wunden reißen auf. Kann Trisha diese Dämonen mittragen?
Der flüssige Schreibstil aus zweierlei Perspektive lässt mich schnell in die Geschichte eintauchen. Mit erfrischenden Dialogen und humorvoller Art ziehen die charakterstarken Protagonisten mich in ihren Bann. Im Laufe der Erzählung wechseln Hoch und Tiefs, wird Vertrauen aufgebaut und durch Missverständnisse zerstört. Trisha und Philippe geben stückchenweise ihre Vergangenheit frei. Durch die wechselnde Sichtweise bin ich den Protagonisten teils einen Schritt voraus, und möchte ihnen manches Mal einen Tritt verpassen. Gefühle, Erwartungen und Hoffnungen, ein stetiges Hin und Her. Eigenwillige Nebencharaktere verleihen der Erzählung zusätzlich besonderen Charme.
Mich hat dieses Lesevergnügen bestens unterhalten. Mit dem Blick hinter die Fassade zeichnet Karin Lindberg ihre Charaktere, gibt ihnen Entwicklungsspielraum und durchzieht ihre Geschichte mit Liebe und Humor. Dafür vergebe ich sehr gerne fünf volle Sterne.

Veröffentlicht am 08.03.2019

Träume…Ziele….Vom Suchen und Finden

Das wilde Herz des Westens
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Nur knapp dem Tod entkommen wirbelt das Schicksal die siebenjährige Briana zu den Harringtons. Dort wächst sie mit der gleichaltrigen Phoebe als Hausangestellte und doch ähnlich einer Schwester auf. Als ...

Nur knapp dem Tod entkommen wirbelt das Schicksal die siebenjährige Briana zu den Harringtons. Dort wächst sie mit der gleichaltrigen Phoebe als Hausangestellte und doch ähnlich einer Schwester auf. Als die Schrecken des Sezessionskrieges über die mittlerweile jungen Frauen hereinbrechen meistert die junge Irin Briana im Gegensatz zur Tochter die Arbeiten im zum Lazarett umfunktionierten Haus klaglos. Phoebe entflieht dem Grauen sooft es ihr möglich ist mit Hilfe ihrer geliebten Groschenromane. Kaum ist der Krieg vorbei macht sich Phoebe auf ihre Träume an der Seite eines Cowboys zu verwirklichen. Nachdrücklich bittet sie die Freundin um Begleitung zum unbekannten Mann ihres Herzens. Ein Foto und ein Brief samt Phoebes Träumen im Gepäck machen sich die beiden auf die Reise in den Westen……

Bereits die ersten Seiten lassen mich in die Erzählung eintauchen. Ängste, Hoffen und Bangen, lautstarke Schreie und erlösende Ruhepausen zeigen das Grauen des Bürgerkrieges. Spannend geht es weiter als Phoebe, gegen Widerstände kämpfend, ihren Traum einen Cowboy zu heiraten in die Realität umzusetzen beginnt. Auf der immer beschwerlicher werdenden Reise begegnen die Frauen dem irischen Paar Frank und Mary. Deren Geschichte beleuchtet die Autorin in einem zweiten Erzählstrang, immer wieder verstrickt mit der Handlung. Die Rückblicke zeigen das harte Leben der irischen Auswanderer hautnah. Auf der Reise erlebe ich mit Phoebe und Briana aufwühlende Gespräche, blutige Kämpfe, träumerische Hoffnungen und traurige Schicksalsschläge. Die Reise quer durch faszinierende Landschaften zaubert die Autorin mit ihren Worten bildlich vor mein Auge. Auf dem Planwagen Treck der Siedler tauche ich ein ins Gefühlschaos von Trauer, Verzweiflung, Angst zu Freude, Hoffnung, Glück und Liebe. Geschickt zusammengestellte Persönlichkeiten geben der Gruppe explosive Stimmung, zeigen Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt untereinander. Die Charaktere entwickeln Tiefe und Stärke, werden von der Vergangenheit verfolgt, besiegen durch innere Kraft ihre Ängste, verändern sich und ihre Sehnsüchte. Die Geschichte fesselt mich und lässt mich nicht mehr los. Das Ziel der Reise, eine Ranch in Montana, wer erreicht diese? Was erwartet Phoebe, Briana und ihre unterschiedlichsten Weggefährten? Träume, Ziele, Erkenntnisse - was bringt das wilde Herz des wilden Westens zum Schlagen?

Diese eindrucksvolle Reise wird mich noch lange beschäftigen. Unterhaltsam, äußerst sorgsam recherchiert und dargestellt. Ein Buch voller Tiefgang, Historie und erzählender Geschichte. Ich konnte mich in der Geschichte „sehen“, habe mitgefiebert und gebangt. Das versöhnliche Ende lässt mich aufatmen.

Veröffentlicht am 08.03.2019

….Tage bis zur Vollstreckung des Urteils

Der Gesang der Bienen
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Der Zeidler Seyfried lebt von und mit den Bienen. Die wichtigsten Menschen in seinem Leben sind jedoch Elsbeth, seine Frau und ihre Kinder. Als diese ein schwerkrankes Mädchen aufnimmt bricht Unglück über ...

Der Zeidler Seyfried lebt von und mit den Bienen. Die wichtigsten Menschen in seinem Leben sind jedoch Elsbeth, seine Frau und ihre Kinder. Als diese ein schwerkrankes Mädchen aufnimmt bricht Unglück über die Familie herein. Der Tod Fronikas wird der Heilerin Elsbeth angelastet. Seyfried handelt einen Aufschub des Todeurteils heraus und macht sich auf schnellstem Wege nach Bingen. Hildegard soll in einem Brief die Unschuld Elsbeths bestätigen und so den Abt überzeugen. Doch der Weg birgt Gefahren und Umwege. Immer wieder muss Seyfried Geduld aufweisen bis er Hildegard überzeugt zu helfen. Zeit, die er nicht mehr hat...

Durch den der Zeit um 1152 angepassten Schreibstil in Rede und Ausdruck bin ich schnell in die Erzählung abgetaucht. Zahlreiche bildhafte Beschreibungen lassen Handlungsorte und Landschaften vor meinem Auge entstehen. Ob Klosterbaustelle oder düsteres Verließ, klappernde Hufe auf einsamen Wegen und tiefe Schluchten. Des Weiteren bin ich z. B. gefangen von der düsteren, ängstlichen Stimmung im Gerichtsverfahren, den Hoffnungen und Sorgen des Zeidlers um seine Familie. Im Verlauf der Handlung treten Charakterstärke und Wandlungen zutage. Sehr bewegend finde ich auch die Figur Anna, Tochter des Zeidlers Seyfried. Mit Mut und Verstand schützt sie sich und ihren Bruder allein gegen allerlei Gräuel. Mit der Novizin Adelheyd samt ihrem Geheimnis weitet sich der Kreis hin zu Hildegard von Bingen. Diese historische Figur wird in dem Roman facettenreich herausgearbeitet. Eine umfassende Recherche des Autors versucht Hildegard und ihr Wesen wirklichkeitsnah zu zeigen. Neben rachelüsternen Rittern, helfenden Freunden, eingreifenden Vierbeinern spielen Machtgier, bedingungsloser Gehorsam der Kirche gegenüber und Politik eine weitere Rolle in dem Roman.
Die aufwühlende Geschichte wird wesentlich von der Arbeit, den Techniken und Werkzeugen eines Zeidlers und der Welt der Bienen begleitet. Bereits als Kind wurde Anna mit dem Lied „ Das Bienlein, das ich liebe….“ beruhigt, mit Honig belohnt, der Geruch von Bienenwachs hat sich eingebrannt. Die Erzählung wird durchflochten von dem Thema Bienen. Dabei konnte ich viel Wissenswertes lernen.

Das bewegende Werk versetzt mich in die Zeit Ende des 12, Jahrhunderts. Die geschilderten Lebensumstände und der verwendete Sprachstil ziehen mich in ihren Bann, reißen mich emotional mit. Eine ausgewogene Aufteilung in sympathische und grausame Figuren bringt von Anfang an viel Potenzial an Möglichkeiten und Spielraum. Immer höher steigt die Spannung, auch durch passende Zitate und „…Tage bis zur Vollstreckung des Urteils“ an jedem Kapitelanfang. Bis auf einige konstruiert wirkende Ausnahmen am Schluss kann ich die Geschichte gut nachvollziehen. Diese Freiheit eines Autors lässt den Leser schlussendlich aufatmen. Im Anschluss finden sich ein aufschlussreiches Personenregister sowie persönliche Anmerkungen zur Entstehung des Romans.

"Der Gesang der Bienen" aus geschichtlich belegten Personen, historischen Ereignissen und Fiktion verwoben mit dem Thema Bienen erhält von mir 4 Sterne. Ich freue mich weitere Abenteuer mit Ralf H. Dorweiler zu erleben.