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Veröffentlicht am 06.03.2024

Vom Schatten ins Sonnenlicht Italiens

Sehnsucht in Sirmione
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Viviane ist verzweifelt, ihr Job, ihre Beziehung, das zerrüttete Verhältnis zu ihrer Mutter, alles läuft aus dem Ruder. Da kommt die Idee ihrer besten Freundin wie gerufen, eine Auszeit am Gardasee. In ...

Viviane ist verzweifelt, ihr Job, ihre Beziehung, das zerrüttete Verhältnis zu ihrer Mutter, alles läuft aus dem Ruder. Da kommt die Idee ihrer besten Freundin wie gerufen, eine Auszeit am Gardasee. In Thermalquellen und gemütlicher Atmosphäre fällt ihr vermutliche eine Neuorientierung leichter. Schnell packt Viviane ihre Koffer und entschwindet in die landschaftlich reizvolle Gegend. Kulturelle Höhepunkte, lokale Besonderheiten und die bezaubernde Atmosphäre am Gardasee verwebt die Autorin immer wieder mit der romantischen Erzählung.

Der flüssige Schreibstil nimmt mich schnell mit in die italienische Urlaubsperle. Neben Vivianne zeigen weitere Charaktere Ecken und Kanten, zeigen sich leidenschaftlich und geben im Laufe der Handlung Geheimnisse preis. Da wären zum Beispiel der Maler Salvatore, die Zufallsbekanntschaft Katja und ihre langjährige Freundin Milena. Während ihres Aufenthaltes erkämpft sich Viviane ihr angeknackstes Selbstbewusstsein zurück.

Zitat S. 111: Das Drehbuch wird immer wieder neu geschrieben, und ab jetzt werde ich es selbst inszenieren!

Vorhersehbare Wendungen und überraschende Ereignisse bringen Spannung und lassen mein Herz höher schlagen. Gefühlsachterbahn inbegriffen.

Relativ schnell erkenne ich die eingebauten Perspektivenwechsel, welche mich den Protagonisten oftmals einen Schritt voraus sein lassen. Im letzten Teil der Erzählung gibt es für mich ein, zwei Unstimmigkeiten, die sich mir als viel Zufall darstellen. Die eingeflochtenen Nebenstränge geben der Story zusätzlich Spannung. Italienisches Lebensgefühl verbreitet sich durch liebevoll eingebaute Details und am liebsten würde ich selbst die Koffer packen. Sehnsucht nach Sirmione ist geweckt, lach.

Eine Leseempfehlung für die leidenschaftliche Liebe im sonnigen Italien spreche ich sehr gerne aus.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Von Glauben, Macht und Intrigen

Die Reformatorin von Köln
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Kurz nach dem Tod ihres geliebten Bruders glaubt Jonata mit dem Kauf eines Ablassbriefes Lucas aus dem Fegefeuer errettet zu haben. Als sie jedoch auf einer Reise ins entfernte Sachsen mit den Thesen Luthers ...

Kurz nach dem Tod ihres geliebten Bruders glaubt Jonata mit dem Kauf eines Ablassbriefes Lucas aus dem Fegefeuer errettet zu haben. Als sie jedoch auf einer Reise ins entfernte Sachsen mit den Thesen Luthers in Berührung kommt schwindet ihre Zuversicht. Kann es sein dass der Handel nicht den armen Seelen, sondern nur dem gefüllten Säckel der Kirche dient, wie Luther schreibt? Im persönlichen Gespräch mit dem Augustinermönch und Reformator Luther übernimmt Jonata dessen Ansichten.
Zurück in Köln beschließt die Brauer Tochter Luthers Schriften zu verbreiten. Doch kaum hat sie einen Verbündeten gefunden ruft die Kirche, insbesondere die nahegelegene Dominikanerabtei, auf, jeden der Luthers Lehre anhängt als Ketzer zu denunzieren. Die Inquisition greift unbarmherzig um sich.
Zitat: Die Regeln des Klosters waren einfach, doch außerhalb der Mauern schien der Teufel sein Unwesen zu treiben. Er musste den HERRN bitten, ihm den Weg zu weisen.
Der Gefahr trotzend stellt sich Jonata mutig nicht nur in dieser Hinsicht der männerdominierten Gesellschaft entgegen.
Verflochtene Handlungsstränge erzählt aus unterschiedlicher Perspektive beleuchten die größtenteils fiktiven Geschehnisse. Der Sprachstil, beeindruckende Schilderungen und die tiefgründige Recherche verleihen der Handlung jene teils düstere und doch immer wieder von Hoffnung durch drängte Atmosphäre des Mittelalters. Nach kurzer Einlesezeit tauche ich in die fesselnde Erzählung ab, durchlebe Ängste und Nöte mit Jonata und freue mich über kleine und größere Erfolge.
Mir gefällt dieser historische Roman sehr gut. Details wie der Epoche, entsprechende Namenswahl, angeglichene Dialoge und bildstarke Beschreibungen unterstützen die charakterstarken Figuren. Erkennbare Entwicklungen und überraschende Wendungen, sympathische Figuren und sofort erkennbare Gegenspieler, alles dabei.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Ergreifende Zeitreise

Die Erinnerung riecht nach gelben Kamelien
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Der plötzliche Tod ihres Vaters trifft die 26 jährige Carolin zutiefst. Allein, ohne Familie, mit dem vom Vater geliebten Unternehmen steht Carolin fassungslos da. Ein Tipp ihrer besten Freundin erweist ...

Der plötzliche Tod ihres Vaters trifft die 26 jährige Carolin zutiefst. Allein, ohne Familie, mit dem vom Vater geliebten Unternehmen steht Carolin fassungslos da. Ein Tipp ihrer besten Freundin erweist sich hierbei als Lichtblick. Auf der Beerdigung steht Carolin unverhofft ihrer fast neunzigjährigen Großmutter gegenüber.
Nach und nach erzählt Frida bereitwillig aus ihrem turbulenten Leben, beginnend im Juli 1939. Während Carolin den bewegenden Schilderungen lauscht, klärt sich gegen Ende des Buches der Grund für den rigorosen Kontaktabbruch zwischen Vater Alfred und seiner Familie.

Mit ihrer bildstarken Schreibweise lässt die Autorin Schauplätze und handelnde Personen lebendig werden. Gefesselt von den Erinnerungen Fridas durchlebe ich die ersten Kriegsjahre in Berlin, ihre Rückkehr nach Ostpreußen in den Wirren des Krieges, die dramatische Flucht vor der Roten Armee und die anschließenden Herausforderungen. Überlebenskampf und Mut. Spannend und bewegend, hoffend und mit Tränen in den Augen, die ergreifende Geschichte auf zwei Zeitebenen lässt mich eintauchen, das Buch wegzulegen fällt mir schwer.
Durch charakterstarke Figuren mit der Verflechtung historischer Geschehnisse entsteht eine authentische Erzählung. Den größten und ergreifendsten Teil des Buches nehmen die Schilderungen der Vergangenheit ein. Doch auch im Gegenwarts Strang zeichnen sich Überraschungen ab. Ein gelungenes Lese Schätzchen.
Zum Titel: Warum der Duft nach gelben Kamelien eine wertvolle Erinnerung darstellt, das erklärt sich im Laufe der Handlung.
Mir wird dieser historische Roman noch lange im Gedächtnis bleiben. Ich freue mich auf weitere Erzählungen von Bettina Lausen.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Eine Wanderung, die Wunden aufreißt und Heilung mit sich bringt

Herbstzeitleuchten
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Gegensätzlicher könnten zwei Wanderpartner nicht sein. Der in sich ruhende Naturliebhaber Kenneth und die perfekt gestylte Influencerin Jassy. Zusammen mit der entzückenden Eselin Momo treten die beiden ...

Gegensätzlicher könnten zwei Wanderpartner nicht sein. Der in sich ruhende Naturliebhaber Kenneth und die perfekt gestylte Influencerin Jassy. Zusammen mit der entzückenden Eselin Momo treten die beiden einen mehrtätigen Fußmarsch nach Schloss Linderhof an. Während die atemberaubende Bergkulisse sie einhüllt ergeben sich aufschlussreiche Gespräche.
Je weiter die drei wandern desto sicherer ist sich Kenneth, hinter Jassy`s Fassade versteckt sich eine liebenswerte Frau. Bereits nach kurzer Wegstrecke entdeckt auch Jassy in ihrem wunderlichen Begleiter einen aufmerksamen Beobachter. Die angespannte Stimmung lockert sich bis ein Schreckmoment plötzlich alles in Frage stellt. Im Wechselbad der Gefühle trifft Jassy zudem unverhofft auf ihre Schwester. Seit vielen Jahren geht die Influencerin dieser Begegnung aus dem Weg. Augenblicklich sind ihre geschundenen Füße das kleinste Problem für Jassy.
Die humorvolle Erzählung aus zweierlei Perspektive lässt mich schnell in die lockere Romanze eintauchen. Neben interessanten Details über Esel begeistern mich die ausdrucksstarken Schilderungen der Ammergauer Berglandschaften. In kurzer Zeitspanne prasseln Vergangenheit und Gegenwart auf Jassy ein. Gespannt verfolge ich die Entwicklungen, hoffe und bange mit Kenneth, bin überrascht und fasziniert von Leni. Eine unglaublich starke Frau.
Dieser Liebesroman ist ein gelungener Auftakt der Liebe-in-den-Bergen Reihe von Lotte Römer. Die liebevoll gestalteten Charaktere stecken voller Überraschungen und nachvollziehbarer Entwicklungen. Urlaubsvorfreude auf farbenfrohe Berglandschaften inbegriffen.

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Veröffentlicht am 05.12.2023

von neuen Wegen und gemeinsamer Stärke

Winterkapriolen
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Mitten in den Vorbereitungen für ihre jährliche Heiligabend-Party kündigt ihr Freund Jasper einen zusätzlichen Gast an. Kein Problem für Marlene. Ihrem Motto treu bleibend, ihren Freunden und den auf ...

Mitten in den Vorbereitungen für ihre jährliche Heiligabend-Party kündigt ihr Freund Jasper einen zusätzlichen Gast an. Kein Problem für Marlene. Ihrem Motto treu bleibend, ihren Freunden und den auf Sylt allein Lebenden ein unvergessliches Weihnachtsfest zu schenken, erweitert Marlene kurzerhand ihre Tafel. Doch woher kommt ihr mulmiges Gefühl, wenn Jasper mit dieser Frau die Insel erkundet? Und zu allem Überfluss entdeckt die im Ruhestand lebende Inselmalerin einen geheimnisvollen Terminzettel. Verschweigt ihr Jasper etwas? Als auch noch ihre Freundin Zoey mit einer tierischen Geschenkidee ums Eck kommt, ist Marlene auf allen Ebenen gefordert. Mit Hilfe ihrer Freunde meistert Marlene tief vergrabene Ängste. Ob Paulina die auf sie zukommenden Veränderungen zuversichtlicher stimmen, ist ebenso ein bestimmendes Thema im Freundeskreis um Marlene. Der Zusammenhalt und die gelebte Rücksichtnahme untereinander geben Kraft und Mut, der Zukunft voller Hoffnung entgegenzuwirken.
Der Titel Winterkapriolen ist passend für diese flüssig erzählte Geschichte um die Sylter Dorfgemeinschaft. Die zumeist allein in ihrem Haus lebende Marlene genießt ihre Partnerschaft mit Jasper ebenso wie ihre Unabhängigkeit, sich nicht täglich rechtfertigen zu müssen. Marlene konnte mich nach und nach für sich gewinnen. Jasper und Paulina haben mein Herz schneller erobert.
Da ich mit diesem Buch in die Reihe eingestiegen bin, bleiben mir manche Zusammenhänge verborgen. Die Geschichte ist unabhängig, lesbar, keine Frage. Allerdings gibt es eine Fülle an Namen und Charakteren im Laufe der Handlung, die ich erst einmal sortieren musste. In kurzen Erläuterungen und Rückblicken verweist die Autorin zeitgerecht auf vorangegangene Erlebnisse.
Ins Inselflair eintauchen und den Wind um die Nase wehen lassen. Das Gefühl genieße ich während des Lesens sehr. Glühwein am Strand, Plätzchenduft und Klönen, die vorweihnachtliche Atmosphäre ist wunderbar eingefangen. Gespannt warte ich auf den Heiligabend, das Aufdecken der Geheimnisse und das Warum so mancher Frage. In der Zeitspanne von Anfang Dezember bis zum Jahreswechsel begleite ich Marlene und ihre Freunde sehr gerne. Insgesamt eine stimmungsvolle Erzählung, die zum Nachdenken einlädt.

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