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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2024

informationsreich und ansprechend gestaltet

50 entspannte Wandertouren in den Bayerischen Alpen
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„Wandern ist Bewegung und nicht das Bezwingen von Höhenmetern.“ Mit diesem Zitat aus dem Vorwort lassen sich die empfohlenen Touren sehr gut umschreiben. Weitere Erläuterungen und allgemeine Tipps zum ...

„Wandern ist Bewegung und nicht das Bezwingen von Höhenmetern.“ Mit diesem Zitat aus dem Vorwort lassen sich die empfohlenen Touren sehr gut umschreiben. Weitere Erläuterungen und allgemeine Tipps zum Wandern finden sich auf den ersten Seiten. Hilfreich für Anfänger und Ungeübte.
Das Aussuchen der passenden Wanderung wird mit diesem Ratgeber bereits zum Genuss. Die Tourenvorschläge sind regional gegliedert und übersichtlich dargestellt. Ansprechend bebildert und mit Übersichtskarten, informativen Tipps wie Gehzeiten, Anfahrtsvorschlägen, Charakter des Wanderweges sowie Einkehrmöglichkeiten und Touristinfo Adressen versehen, wird jede Wanderung individuell und gut erklärt.
In den Downloadkarten, der Link ist auf Seite 17 ersichtlich, lassen sich die jeweils abgebildeten Kartenausschnitte vergrößern. Für den Rucksack ist das Buch zu unhandlich, daher ist dies eine Möglichkeit zur groben Orientierung. Die Mitnahme der genaueren Beschreibung einer unbekannten Tour würde ich zusätzlich empfehlen. Die Gehzeiten der mir bekannten Wanderungen sind realistisch eingeschätzt, was ich sehr begrüße.
Im rückwärtigen Teil ist der Ratgeber zusätzlich in verschiedene Charaktere eingeteilt, wie z. B. Wanderungen zu Bergseen, Touren mit öffentlichen Anfahrtswegen , Aufstiegsmöglichkeiten per Bahn oder Wanderungen zu Hütten die Übernachtungen anbieten. Die Einkehrmöglichkeiten sind teilweise mit Kontaktadressen und Öffnungszeiten versehen.
Naturerlebnisse für Alle und stressfreies Wandern sind mit diesen Vorschlägen leicht planbar. Insgesamt macht das Buch Lust neue Wanderungen auszuprobieren und ist als Geschenk für Wanderbegeisterte zu empfehlen.


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Veröffentlicht am 23.03.2024

Intrigen und Verschwörungen

Das Heiligtum und die vergessene Tochter
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Kloster Tannhöhe, in den Alpen Anfang des 12. Jahrhunderts. Ein Schrei zerreißt die Stille. In der Kirche des Doppelklosters entdecken die Ordensbrüder und ihre Mitschwestern hinter dem Altar einen Toten. ...

Kloster Tannhöhe, in den Alpen Anfang des 12. Jahrhunderts. Ein Schrei zerreißt die Stille. In der Kirche des Doppelklosters entdecken die Ordensbrüder und ihre Mitschwestern hinter dem Altar einen Toten. Diesem Schrecken folgt sogleich der zweite. Die kostbarste Reliquie des Klosters ist entwendet. Der Verdächtige flüchtig.
Kurzerhand wird der ehemalige Ordensbruder Ansgar beauftragt, den kostbaren Klosterschatz zurückzuholen. Dieser besteht auf Hilfe von Laya, welche vor kurzem Zuflucht bei den Schwestern gefunden hat. Mit ihrer und der Hilfe eines befreundeten Händlers macht Ansgar sich auf den Weg. Eine erfolgreiche Rückholung des Heiligtums ist für seine persönliche Zukunft unumgänglich.
Bereits ihre ersten Versuche, den Verbleib zu ergründen, bringen Laya und Ansgar in Schwierigkeiten. Auf ihrer gefährlichen Reise gilt es Verschwörungen und Intrigen mächtiger Gegner zu entgehen, zahlreiche Geheimnisse aufzudecken und verschlagene Charaktere zu überlisten.
Der der Mittelalter-Epoche angepasste Sprachstil, bildstarke Schilderungen von Gewandung, Landschaften und den damaligen Lebensumständen lassen mich schnell in die authentische Erzählung eintauchen. Tiefgründig recherchiert und lebhaft dargestellt. Obwohl ich den Vorgängerband nicht kenne, kann ich der spannenden Erzählung gut folgen, da die vorangegangenen Ereignisse in kurzen Rückblicken eingeflochten sind. Zudem sind Erklärungen wie ein Personenregister und ein Glossar im Buch vorangestellt.
In verwobenen Handlungssträngen begleite ich die Figuren beim Lüften der Geheimnisse um das Verschwinden des Heiligtums und die Aufklärung rätselhafter Vorgänge innerhalb der Klostermauern. Zeitgleich müssen sich Ansgar und Laya ihren verwirrenden Gefühlen stellen. Auf ihrer gefahrvollen Reise über die Alpen ist Vertrauen in den anderen weitaus wichtiger den Standesdünkel. Entscheidungen, die Mut erfordern, stehen an.
Ich möchte noch kurz auf den befreundeten Händler Hanno eingehen. Ein besonders wertschätzender Charakter, seine Art hinter die Fassaden zu blicken, sein sensibles Gespür und dennoch hartnäckig und zielstrebig machen ihn liebenswert.
Meiner Meinung nach ist das Ende dieses Romans für diese Zeitepoche sehr romantisch gestaltet. Intrigante Geheimnisse lösen sich wie Schleierwolken unter der Sonne, ohne zurückbleibende Wolkenfetzen. Die Erfüllung von Layas Herzenswunsch sehe ich idealisiert, fraglich, ob in der männerdominierten Gesellschaft dementsprechend gehandelt wurde.
Die authentische Erzählung beeindruckt mit Bildstärke, Spannung und überraschenden Wendungen. Für mich eine lesenswerte gedankliche Zeitreise ins Mittelalter.

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Verloren oder gefunden? Die Liebe braucht Vertrauen und Mut

Liebe in Lazise
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Antonia ist geschockt, ihr Herz liegt in Trümmern. Wie konnte Sebastian sie so hintergehen? In ihrem Gefühlschaos ist sie oft verletzend und barsch. Sprunghaft in ihren Entscheidungen und gefangen in ihren ...

Antonia ist geschockt, ihr Herz liegt in Trümmern. Wie konnte Sebastian sie so hintergehen? In ihrem Gefühlschaos ist sie oft verletzend und barsch. Sprunghaft in ihren Entscheidungen und gefangen in ihren Ängsten findet Antonia letztendlich mit unermüdlicher Hilfe ihrer besten Freundin Ella einen Weg, um neues Vertrauen aufzubauen. Dabei macht sie es mir zwischendurch nicht leicht, mit ihren Argumenten und Handlungen mitzugehen.

Während auf der geplatzten Hochzeit, ein wortgewaltiges und turbulentes Chaos herrscht, schafft Noah mit seinem Einfühlungsvermögen das scheinbar Unmögliche. Ein Schnipsel aus dem Text: „Alle strahlten in die Kamera und spürten den Zusammenhalt und die Liebe, die in diesem Moment zwischen ihnen lag. Es war ein Bild des Neuanfangs und der Hoffnung. Noah drückte mehrfach auf den Auslöser und freute sich. „Mission erfüllt!“

Um Antonia auf andere Gedanken zu bringen, fährt Ella mit ihr nach Lazise. Der Ort fiebert dem jährlich stattfindenden Lago di Garda in Love entgegen. Als sich die Gelegenheit bietet, mit dem Kulturjournalisten Matteo zusammen ihre Urlaubskasse aufzubessern und gleichzeitig die Festivitäten zu genießen, zögern die Freundinnen nicht lange.

Bildreiche Schilderungen des Festivals lassen mich an der berauschenden Atmosphäre teilhaben.

Die sich innerhalb weniger Wochen abspielende Geschichte beinhaltet turbulente Entwicklungen. Aus der Hochzeits-Katastrophe entsteht durch Zufälle genährt ein Neuanfang. Anstrengende Charaktere, gemischt mit sympathischen Figuren vor dem Hintergrund malerischer Urlaubslandschaft durchleben eine emotionale Achterbahn. Humorvoll gewürzt schildert die Autorin ein wiederholtes Hin und Her zwischen Erwartungen und Vorwürfen, Sehnsüchten und Hoffnungen. Beispiel zum Schmunzeln: „Sie wagte nicht, sich zu befreien oder etwas zu erwidern, denn die Augen aller Gäste waren auf sie gerichtet. So ließ sie sich von ihm wie ein Einkaufswagen, bei dem sich ein Rad quergestellt hatte, über die Tanzfläche schieben.“

Mit Viviane und Salvatore aus „Sehnsucht in Sirmione“ gibt es ein Wiedersehen. Die Kenntnis des ersten Teils der Reihe bringt Erinnerungen, ist aber zum Verständnis dieser Geschichte nicht erforderlich.

Die gedankliche Reise zum Urlaubsidyll Gardasee mit Höhen und Tiefen weckt Sehnsucht nach einer Auszeit, Eis in der Sonne und Italiens Lebensfreude genießen.

Mit dem wundervollen Zitat: „Ohne Liebe sind wir einfach nur verlorene Seelen, ziehen draußen durch die Finsternis wie ein trostloser, wandernder Stern.“ möchte ich meine Leseempfehlung abschließen.



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Veröffentlicht am 06.03.2024

Vom Schatten ins Sonnenlicht Italiens

Sehnsucht in Sirmione
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Viviane ist verzweifelt, ihr Job, ihre Beziehung, das zerrüttete Verhältnis zu ihrer Mutter, alles läuft aus dem Ruder. Da kommt die Idee ihrer besten Freundin wie gerufen, eine Auszeit am Gardasee. In ...

Viviane ist verzweifelt, ihr Job, ihre Beziehung, das zerrüttete Verhältnis zu ihrer Mutter, alles läuft aus dem Ruder. Da kommt die Idee ihrer besten Freundin wie gerufen, eine Auszeit am Gardasee. In Thermalquellen und gemütlicher Atmosphäre fällt ihr vermutliche eine Neuorientierung leichter. Schnell packt Viviane ihre Koffer und entschwindet in die landschaftlich reizvolle Gegend. Kulturelle Höhepunkte, lokale Besonderheiten und die bezaubernde Atmosphäre am Gardasee verwebt die Autorin immer wieder mit der romantischen Erzählung.

Der flüssige Schreibstil nimmt mich schnell mit in die italienische Urlaubsperle. Neben Vivianne zeigen weitere Charaktere Ecken und Kanten, zeigen sich leidenschaftlich und geben im Laufe der Handlung Geheimnisse preis. Da wären zum Beispiel der Maler Salvatore, die Zufallsbekanntschaft Katja und ihre langjährige Freundin Milena. Während ihres Aufenthaltes erkämpft sich Viviane ihr angeknackstes Selbstbewusstsein zurück.

Zitat S. 111: Das Drehbuch wird immer wieder neu geschrieben, und ab jetzt werde ich es selbst inszenieren!

Vorhersehbare Wendungen und überraschende Ereignisse bringen Spannung und lassen mein Herz höher schlagen. Gefühlsachterbahn inbegriffen.

Relativ schnell erkenne ich die eingebauten Perspektivenwechsel, welche mich den Protagonisten oftmals einen Schritt voraus sein lassen. Im letzten Teil der Erzählung gibt es für mich ein, zwei Unstimmigkeiten, die sich mir als viel Zufall darstellen. Die eingeflochtenen Nebenstränge geben der Story zusätzlich Spannung. Italienisches Lebensgefühl verbreitet sich durch liebevoll eingebaute Details und am liebsten würde ich selbst die Koffer packen. Sehnsucht nach Sirmione ist geweckt, lach.

Eine Leseempfehlung für die leidenschaftliche Liebe im sonnigen Italien spreche ich sehr gerne aus.

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Veröffentlicht am 05.12.2023

von neuen Wegen und gemeinsamer Stärke

Winterkapriolen
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Mitten in den Vorbereitungen für ihre jährliche Heiligabend-Party kündigt ihr Freund Jasper einen zusätzlichen Gast an. Kein Problem für Marlene. Ihrem Motto treu bleibend, ihren Freunden und den auf ...

Mitten in den Vorbereitungen für ihre jährliche Heiligabend-Party kündigt ihr Freund Jasper einen zusätzlichen Gast an. Kein Problem für Marlene. Ihrem Motto treu bleibend, ihren Freunden und den auf Sylt allein Lebenden ein unvergessliches Weihnachtsfest zu schenken, erweitert Marlene kurzerhand ihre Tafel. Doch woher kommt ihr mulmiges Gefühl, wenn Jasper mit dieser Frau die Insel erkundet? Und zu allem Überfluss entdeckt die im Ruhestand lebende Inselmalerin einen geheimnisvollen Terminzettel. Verschweigt ihr Jasper etwas? Als auch noch ihre Freundin Zoey mit einer tierischen Geschenkidee ums Eck kommt, ist Marlene auf allen Ebenen gefordert. Mit Hilfe ihrer Freunde meistert Marlene tief vergrabene Ängste. Ob Paulina die auf sie zukommenden Veränderungen zuversichtlicher stimmen, ist ebenso ein bestimmendes Thema im Freundeskreis um Marlene. Der Zusammenhalt und die gelebte Rücksichtnahme untereinander geben Kraft und Mut, der Zukunft voller Hoffnung entgegenzuwirken.
Der Titel Winterkapriolen ist passend für diese flüssig erzählte Geschichte um die Sylter Dorfgemeinschaft. Die zumeist allein in ihrem Haus lebende Marlene genießt ihre Partnerschaft mit Jasper ebenso wie ihre Unabhängigkeit, sich nicht täglich rechtfertigen zu müssen. Marlene konnte mich nach und nach für sich gewinnen. Jasper und Paulina haben mein Herz schneller erobert.
Da ich mit diesem Buch in die Reihe eingestiegen bin, bleiben mir manche Zusammenhänge verborgen. Die Geschichte ist unabhängig, lesbar, keine Frage. Allerdings gibt es eine Fülle an Namen und Charakteren im Laufe der Handlung, die ich erst einmal sortieren musste. In kurzen Erläuterungen und Rückblicken verweist die Autorin zeitgerecht auf vorangegangene Erlebnisse.
Ins Inselflair eintauchen und den Wind um die Nase wehen lassen. Das Gefühl genieße ich während des Lesens sehr. Glühwein am Strand, Plätzchenduft und Klönen, die vorweihnachtliche Atmosphäre ist wunderbar eingefangen. Gespannt warte ich auf den Heiligabend, das Aufdecken der Geheimnisse und das Warum so mancher Frage. In der Zeitspanne von Anfang Dezember bis zum Jahreswechsel begleite ich Marlene und ihre Freunde sehr gerne. Insgesamt eine stimmungsvolle Erzählung, die zum Nachdenken einlädt.

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