Das schwarze Gold des Südens
Das schwarze Gold des SüdensInhalt:
„Bamberg 1887: Das Süßholzimperium Imhoff ist in Schwierigkeiten. Nur eine Vernunftehe mit einem Bankier könnte das Familienunternehmen noch retten. Doch die freiheitsliebende jüngere Tochter ...
Inhalt:
„Bamberg 1887: Das Süßholzimperium Imhoff ist in Schwierigkeiten. Nur eine Vernunftehe mit einem Bankier könnte das Familienunternehmen noch retten. Doch die freiheitsliebende jüngere Tochter Elise flieht mit ihrem Geliebten nach Paris. Um jeden Preis will sie ihren Traum von einer eigenen Confiserie verwirklichen – auch wenn sie damit das Verhältnis zu ihrer Schwester Amalie schwer belastet.
Die pflichtbewusste Amalie muss sich fortan in der heißen Ödnis Kalabriens um den Anbau von Süßholz kümmern, aus dem Lakritz gefertigt wird – das schwarze Gold. Bis auch sie sich in den falschen Mann verliebt und diese Liebe ihr ganzes bisheriges Leben infrage stellt …
In „Das schwarze Gold des Südens“ entführt uns Autorin Tara Haigh ins Jahr 1887 und erzählt die Geschichte der beiden Schwestern Amalie und Elise. Beide wachsen inmitten des familieneigenen Süßholzimperiums auf. Um den Betrieb vor dem Konkurs zu retten, wäre die einfachste Lösung, dass Elise einem potentiellen Bräutigam ehelicht. Doch diese hat ganz andere Pläne und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Elise‘s Weg führt nach Frankreich, Amalie’s nach Italien. Werden die Schwestern, die sich einst sehr nah gestanden haben, wieder zueinander finden und was wird aus dem Süßholzimperium Imhoff?
Mir hat diese Geschichte richtig gut gefallen. Tara Haigh greift hier ein ungewöhnliches Thema auf – den Süßholzanbau. Mir war bis dato nicht bewusst, dass es diesen auch in deutschen Landen gab. Tara Haigh erzählt diesen Part sehr anschaulich und glänzt wie gewohnt mit historischen Fakten.
Der Schreibstil ist unglaublich fesselnd, man kann sich vom Geschehen kaum loseisen. Gespannt verfolgt man die persönliche Geschichte von Amalie und Elise. Der Perspektivenwechsel zwischen den beiden empfand ich richtig gut. Man wechselt nicht kapitelweise, sondern innerhalb des Kapitels immer in kurzen Abschnitten. Die Spannung ist praktisch greifbar und wird zeitweise so aufgeheizt, dass die Buchseiten nur so fliegen.
Auch das Setting war einfach toll und bildhaft beschrieben. Ich fand beide Schauplätze – Italien/Kalibrien und Frankreich/Paris gleichermaßen aufregend und detailliert erzählt.
Die Charktere sind Tara Haigh sehr anschaulich und authentisch gelungen. Anfangs mochte ich Elise mehr, doch nach und nach macht Amalie eine enorme Entwicklung durch und man fiebert gleichermaßen mit den jungen Frauen mit. Auch sämtliche Nebenfiguren fügen sich hier mühelos im Handlungsverlauf ein und machen diese Geschichte zu einem tollen Gesamtpaket.
Die Dramaturgie wird im Verlauf noch ordentlich angeheizt und man befindet sich in einem Strudel von Emotionen – zwischen Entsetzen, Unglaube und Hoffnung. Die Auflösung ist richtig gut.
Insgesamt ein toller historischer Roman mit facettenreichen Charakteren und einer überaus spannenden und emotionalen Story. Ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen und vergebe fünf Sterne.