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Veröffentlicht am 22.02.2020

Die Insel der Leuchttürme

Die Insel der Leuchttürme
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Inhalt: „Ein altes Haus im warmen, mediterranen Licht auf einer balearischen Insel. Ein Ort, von der Zeit vergessen, der von lange vergangenen Sommern, sonnengeküssten Erinnerungen und einem schrecklichen ...

Inhalt: „Ein altes Haus im warmen, mediterranen Licht auf einer balearischen Insel. Ein Ort, von der Zeit vergessen, der von lange vergangenen Sommern, sonnengeküssten Erinnerungen und einem schrecklichen Verrat erzählt …

Ihr verstorbener Mann James hinterlässt Charlotte ein unerwartetes Geschenk auf Formentera: das wunderschöne alte Haus mit dem klingenden Namen Marisal, das einst ihrer Großmutter gehörte. Als Charlotte dorthin reist, kommt sie der verborgenen Geschichte ihrer Familie, die eng mit dem dunklen Geheimnis der Insel verwoben ist, auf die Spur. Und sie erfährt von einer verhängnisvollen Liebe, die viele Leben in Gefahr brachte und von zwei Schwestern, die ein tragischer Verlust entzweite …“

Der Roman besteht aus zwei Erzählsträngen. Zum einen ist es die Geschichte von Charlotte in der Gegenwart und zum anderen, die ihrer Vorfahren – den Schwestern Cesca und Esperanza aus Formentera. In die Vergangenheit reisen wir bis weit ins 18. Jahrhundert zurück. Ich liebe Bücher, die in zwei Zeitebenen spielen und dabei brisante Familiengeheimnisse aufdecken. Hier ist es die Judenverfolgung/-Vertreibung in Spanien, viele Flüchtende landen auf Formentera. Die Autorin verknüpft hier Fiktives und historische Fakten und bettet das ganze in einer spannenden Handlung ein.

Den Schreibstil empfand ich sehr gut zu lesen, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Die Vergangenheit fand ich zum Teil spannender, aber ich war auch über dessen Ausgang in der Gegenwart sehr gespannt, die Charlotte nach und nach auf Formentera erfährt. Auch die Handlungsorte konnte ich mir sehr gut vorstellen. Die Beschreibungen von Formentera, von der Villa Marisal sind einfach toll zu lesen.

Charlotte war mir sympathisch, obwohl ich nicht immer einer Meinung mit ihr war. Sie trauert um ihren Mann Jeams, der viel zu früh verstorben ist. Durch ihn bekommt sie die einmalige Chance, eine altes Anwesen auf Formentera ihrer einstigen Familie kennenzulernen. Und nicht nur die Villa, es gibt auch noch lebende Nachkommen, Familie.

Gegrübelt habe ich über den Titel des Buches „Die Insel der Leuchttürme“. Es gab für mich keinen Zusammenhang oder eine Verbindung der Geschichte zu einem Leuchtturm. Diesen Aspekt fand ich wirklich unglücklich gewählt.

Insgesamt hab ich das Buch sehr gerne und schnell gelesen und vergebe dafür vier Sterne.

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Die englische Gärtnerin

Die englische Gärtnerin - Blaue Astern (Die Gärtnerin von Kew Gardens 1)
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Klappentext: „England, Juni 1920. Charlotte Windley träumt davon, in der prächtigen Parkanlage Kew Gardens zu arbeiten. Schon ihr Großvater war Botaniker und hat ihr auf gemeinsamen Reisen die Schönheit ...

Klappentext: „England, Juni 1920. Charlotte Windley träumt davon, in der prächtigen Parkanlage Kew Gardens zu arbeiten. Schon ihr Großvater war Botaniker und hat ihr auf gemeinsamen Reisen die Schönheit der Pflanzen gezeigt. Charlotte erkämpft sich ihren Platz und bekommt sogar angeboten, mit ihrer großen heimlichen Liebe Dennis auf Expedition zu gehen. Da zerstört ein furchtbarer Unfall alle ihre Hoffnungen. Die Ehe mit dem Deutschen Viktor wäre der perfekte Ausweg für Charlotte. Doch sind Viktors Versprechen die Antwort auf ihre großen Träume?“

„Die englische Gärtnerin – Blaue Astern“ ist der Auftaktband der großen Saga über die Gärtnerin von Kew Gardens. Darin hat Martina Sahler hervorragend historische Fakten und Fiktion miteinander verknüpft.

Schon allein das Buch selbst ist ein toller Hingucker. Das Cover mit Verbindung zum Titel und Handlung empfinde ich sehr gelungen. Auf der Rückseite im Buchdeckel sind außerdem schon alle drei Cover der Saga zu betrachten.

Der Scheibstil ist sehr fesselnd, spannend und emotional. Seite um Seite begleiten wir Hauptprotagonistin Charlotte. Unter anderem lässt uns Martina Sahler in einer farbenprächtigen Welt der Pflanzen, hier in Kew Gardens, eines der ältesten botanischen Gärten der Welt eintauchen. Die bildgewaltige Unterhaltung macht das Buch zusätzlich zu einem echten Lesegenuss.

Charlotte ist eine sehr sympathische Protagonistin, die ein klares Ziel vor Augen hat. Vor allem ihre Unabhängigkeit von damaligen Zwängen als Frau stehen ganz oben auf ihrer Prioritätenliste. Ihre Familie steht da voll hinter ihr, schon allein das Botanikstudium war für eine Frau zu damaligen Zeiten eine Besonderheit. Arbeit danach zu finden, noch mehr. Es hätte alles perfekt sein können, wenn ein Schicksalsschlag nicht unbarmherzig dazwischen gefunkt hätte. Aber Charlotte lässt sich nicht unterkriegen, sie gibt nicht auf, ihren Weg zu gehen und trotzdem auf ihre Mitmenschen zu achten.

Zusätzlich lernen wir hier noch viele Protagonisten kennen, allem voran Charlottes Familie, ihren Bruder Robert, ihre Schwester Debbie, ihre Mutter Elizabeth, Dennis, Viktor und Aurora. Martina Sahler lässt uns aus mehreren Perspektiven an den Gedanken und Empfindungen der einzelnen Figuren teilhaben. Es entstehen wunderbare Bilder im Kopf, Szene um Szene ist man als stiller Betrachter voll involviert.

Den Handlungsverlauf empfand ich sehr spannend, die Ereignisse rund um Charlotte ließen die Seiten nur so fliegen und viel zu schnell war das Buch ausgelesen. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es hier weitergeht und kann diesen ersten Band der Saga absolut empfehlen. Dafür vergebe ich fünf verdiente Sterne.

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Der Ring des Lombarden

Der Ring des Lombarden
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Klappentext: „Köln, 1423. Der Tod ihres Mannes, des Lombarden Nicolai Golatti, hat Aleydis de Bruinker zu einer sehr jungen und sehr reichen Witwe gemacht. Und zu einer Frau mit vielen Feinden: Konkurrenten, ...

Klappentext: „Köln, 1423. Der Tod ihres Mannes, des Lombarden Nicolai Golatti, hat Aleydis de Bruinker zu einer sehr jungen und sehr reichen Witwe gemacht. Und zu einer Frau mit vielen Feinden: Konkurrenten, die sie als unfähig verleumden, die geerbte Wechselstube zu führen. Angeblich ehrenwerte Männer, die an die Mitgift ihrer Mündel wollen. Und eine unsichtbare Bedrohung aus der Schattenwelt, dem Netz aus Intrigen und Erpressung, das ihr Mann zu Lebzeiten gewoben hat. Als ein Brandanschlag auf Nicolais Mörderin die Stadt erschüttert, muss Aleydis etwas tun, das ihr überhaupt nicht behagt: Gewaltrichter Vinzenz van Cleve um Hilfe bitten, den Mann, der ohnehin schon zu viel Platz in ihren Gedanken einnimmt …“

Nach dem Auftaktband „Das Gold des Lombarden“ ist nun mit „Der Ring des Lombarden“ die Fortsetzung um die Lombardenwitwe Aleydis de Bruinker erschienen. Beide Romane sind in sich abgeschlossen, so dass sie auch losgelöst voneinander zu lesen sind. Dennoch empfehle ich auch den ersten Band zu lesen, um Aleydis und ihre Mitmenschen von Anfang an kennenzulernen.

Das Buch selbst ist optisch wieder sehr gelungen, eine Karte gleich zu Beginn des Buches lässt uns immer vor Augen führen, wo die jeweiligen Figuren sich grad befinden. Ich bin so oft mit Aleydis durch die Glockengasse gelaufen, dass sie mir schon total bekannt vor kam.

Das ausführliche Personenverzeichnis gleich im Anschluss ist sehr hilfreich, um sich in den einzelnen Familien zurechtzufinden. Ich hatte zwar noch die wichtigsten Personen im Gedächtnis, aber gerade bei Fortsetzungen ist das eine sehr willkommene „Hilfestellung“.

Ein „Petra Schier Schreibstil“ ist vor allem sehr lebendig, emotional, dramatisch, bildhaft und spannend. Sie versteht es richtig gut, uns in eine vergangene Zeit eintauchen zulassen, das beeindruckt mich in ihren historischen Büchern immer wieder von Neuem. Mit Leichtigkeit präsentiert uns Petra Schier einen Alltag im 15. Jahrhundert, angefangen vom „toten Huhn“, über streitende Kinder, Stress in der Wechselstube, familiäre Angelegenheiten, Kummer und Sorgen und und und…

Aleydis hat mir schon im Auftaktband gefallen, inzwischen ist sie mir richtig ans Herz gewachsen. Sie ist nicht mehr das kleine Püppchen und hat gelernt, ihren Mann zu stehen, obwohl man das Gefühl hat, jeden Tag bahnt sich eine neue Katastrophe an. Mit dem Erbe ihres verstorbenen Mannes Nicolai hat sie wahrlich kein leichtes Los. Man hat immer mehr das Gefühl, sie sitzt auf einer Zeitbombe und das Ende der Fahnenstange ist wahrscheinlich noch gar nicht erzählt.

Vinzenz, der Gewaltrichter, steht ihr oft zur Seite, obwohl er das eigentlich nicht möchte, denkt er zumindest. Ich finde ihn als das perfekte Gegenstück zu Aleydis, aber die beiden sträuben sich wie Hund und Katz. Jedenfalls liebe ich ihre Dialoge, ihren Schlagabtausch – da verschlägt es sogar Alba, Vinzenz Schwester, die Sprache, die auch eine Lieblingsprotagonistin von mir geworden ist.

„Der Ring des Lombarden“ hat mir tolle Lesestunden bereitet, der Handlungsverlauf, die Ereignisse sind überaus spannend. Ich liebe das historische Genre und die Reihe hier ganz besonders. Hierfür gibt es fünf Sterne und uneingeschränkte Kaufempfehlung. Außerdem bin ich sehr gespannt, wie es in Köln weitergeht.

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Veröffentlicht am 06.01.2020

Riss im Nebel

Riss im Nebel
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Riss im Nebel
Autor: Evelyn Kühne

Inhaltsangabe: „Die sich nach Zärtlichkeit sehnende Linda beginnt eine heiße Affäre mit dem gut situierten, charmanten David. Doch dann verschwindet dessen Ehefrau auf ...

Riss im Nebel
Autor: Evelyn Kühne

Inhaltsangabe: „Die sich nach Zärtlichkeit sehnende Linda beginnt eine heiße Affäre mit dem gut situierten, charmanten David. Doch dann verschwindet dessen Ehefrau auf mysteriöse Weise und Linda erwacht im Krankenhaus, ohne Erinnerung an die vergangenen Tage.Entsetzt bemerkt Linda, dass sie immer mehr ins Visier polizeilicher Ermittlungen gerät. In ihrem Haus geschehen unerklärliche Dinge. Und es scheint niemanden zu geben, dem sie noch trauen kann. Selbst Davids Verhalten wird undurchschaubar. Linda begreift, es gibt nur einen Weg, um nicht alles zu verlieren. Sie muss endlich den Nebel in ihrem Kopf lichten und sich erinnern.“

Evelyn Kühne schlägt mit diesem Romantic Thriller völlig neue Töne an. Bisher kenne ich die Autorin „nur“ von ihren tollen Ostseeromanen. Dieses Mal „reisen“ wir nach Dresden und zur Festung Königstein, was mindestens genauso schön ist, denn bildhaft konnte Evelyn Kühne schon immer unterhalten. Aber hier die Gratwanderung zwischen Romantik und Thriller ist ihr total gut gelungen.

Ich möchte vom Inhalt nicht viel preisgeben, denn jeder Leser sollte auf jeden Fall unvoreingenommen miträtseln, mitbangen, mitfiebern. Es geht um Linda, ihre Ehe hängt am seidenen Faden, sie lebt nur noch für ihre kleine Tochter Marie. Sie lässt sich auf eine Affaire ein und plötzlich läuft alles aus dem Ruder. Im Rahmen eines Ausfluges geschieht ein Unglück und Linda wird verletzt und kann sich an die unmittelbaren Ereignisse kurz vor dem Unglück nicht mehr erinnern, sie hat praktisch einen Riss im Kopf. Sie versucht auf eigene Faust den Dingen auf den Grund zu gehen und manövriert sich immer mehr in Widersprüche und steht letztendlich im Fokus der Ermittlungen.

Anfangs ist der Schreibstil romantisch unterhaltsam, wird zunehmend prickelnder und dann explodierend spannend. Wir lernen alle Figuren um Linda kennen und Evelyn Kühne versteht es auch hier wieder ausgezeichnet aus dem Leben zu schreiben und der Roman bekommt eine entsprechende Tiefe.

Ab ca. der Mitte platzt praktisch die Bombe und man versucht sich mit Linda zu erinnern. Was ist passiert? Es muss doch irgend etwas geben, was Linda entlastet! Seltsame Dinge geschehen, wem kann man noch trauen, wer spielt ein flaches Spiel? Der Countdown spitzt sich dermaßen zu, dass man das Buch nicht mehr weglegen kann. Evelyn Kühne versteht es im Handlungsverlauf ein irres Chaos zu entfachen und strickt am Ende eine wirklich gute Auflösung. Ich hatte sicher die ein oder andere Ahnung, aber nie perfekt durchgespielt.

Ich kann nur sagen, der Ausflug ins Thriller Genre ist ihr richtig gut gelungen. Mehr noch, es ist meines Erachtens noch eine Steillage nach oben und trotzdem bleibt sie ihrer ganz eigenen Linie treu.

Das Cover möchte ich auch noch ansprechen. Ich finde es sehr gut gelungen, passend zum Titel und auch zur Handlung.

„Riss im Nebel“ bekommt von mir eine klare Kaufempfehlung und volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 13.11.2019

Der Zorn der Vergeltung

Der Zorn der Vergeltung
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Der Zorn der Vergeltung
Autor: Martin Krüger

Inhalt: „Ein brutaler Mord an einem angesehenen Kunstexperten erschüttert Frankfurt. Kriminalhauptkommissarin Marie Winter und BKA-Profiler Daniel Parkov ...

Der Zorn der Vergeltung
Autor: Martin Krüger

Inhalt: „Ein brutaler Mord an einem angesehenen Kunstexperten erschüttert Frankfurt. Kriminalhauptkommissarin Marie Winter und BKA-Profiler Daniel Parkov ermitteln gegen eine Gruppe von Menschenhändlern, die sich selbst die Vier Apostel nennen.
Die Spur führt das bewährte Team von Deutschland über Russland bis in die Schweiz, doch ist ihnen ein Auftragsmörder, der die Apostel ausschalten will, immer einen Schritt voraus. Sie geraten in einen gnadenlosen Kampf zwischen zwei verfeindeten Organisationen, in dem sich die Grenzen zwischen Gut und Böse immer weiter auflösen ...“

„Der Zorn der Vergeltung“ ist der vierte Band der sogenannten „Winter-und-Parkov-Thriller“ Reihe. Ich bin mit „Der Zorn der Vergeltung“ quer eingestiegen und überhaupt bei Martin Krüger ganz neu eingestiegen. Ich denke ein paar Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden sind ratsam. Für den aktuellen Fall in diesem Band möchte ich behaupten, dass man sie nicht benötigt. Ich selbst werde mir auf alle Fälle die anderen Teile zulegen, um Marie Winter und Daniel Parkov von Anfang an kennenzulernen, denn das haben sich die beiden wirklich verdient.

Wie gesagt, der Einstieg ist mir gut gelungen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und es ist von Anfang an ein hoher Spannungsbogen vorhanden. Man wird schnell mit den Figuren vertraut und fiebert mit den Ermittlern, denen man noch trauen kann, bis zum Ende mit.

Daniel Parkov ist eine außergewöhnliche Figur, die definitiv Eindruck schindet und die man so schnell nicht mehr vergisst. Da hat Autor Martin Krüger ganze Arbeit geleistet. Parkov besitzt eine ganz besondere, fast unheimliche Aura. Ich liebe solche Figuren, die bleiben einfach haften.

Marie Winter ist das perfekte Gegenstück für Parkov. Ich hoffe, sie haben eine Chance. Auch als Ermittlerin hat mir Marie sehr gefallen. Diesbezüglich ergänzen sich Parkov und Winter hervorragend.

Den Handlungsverlauf empfand ich super spannend, aufregend, mysteriös und unvorhersehbar. Ich hätte auf keinen Fall mit so einer Auflösung gerechnet. Alles im allen ist dies ein richtig gut ausgetüftelter Thriller (Achtung Suchtgefahr), den ich uneingeschränkt empfehlen kann. Dafür gibt es natürlich fünf Sterne.