Profilbild von BettinaHertz

BettinaHertz

Lesejury Star
offline

BettinaHertz ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit BettinaHertz über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2024

Du und ich und das Rauchen der Wellen

Du, ich und das Rauschen der Wellen
0

„Du und ich und das Rauschen der Wellen“ ist der zweite Band aus Lotte Römers Romanreihe „Liebe auf Rhodos“. Die Einzelbände sind in sich abgeschlossen, so dass sie losgelöst voneinander gelesen werden ...

„Du und ich und das Rauschen der Wellen“ ist der zweite Band aus Lotte Römers Romanreihe „Liebe auf Rhodos“. Die Einzelbände sind in sich abgeschlossen, so dass sie losgelöst voneinander gelesen werden können. Aus Band 1 trifft man Nele und Rio wieder. Ich bin quer in diese Reihe eingestiegen und das hat wunderbar funktioniert.

In diesem Band geht es um Maja, sie ist Grundschullehrerin und in ihrer Freizeit „Vollblut-Imkerin. Dieses Hobby hat sie von ihrem verstorbenen Vater übernommen. Es stehen die Pfingstferien an und ihre Mutter möchte mit ihr nach Rhodos verreisen, alle Vorbereitungen sind bereits getroffen. Obwohl sich Maja über die besitzergreifende Art ihre Mutter ärgert, kann sie ihr den Wunsch nicht abschlagen und so ist sie schneller auf die wunderschöne griechische Insel, als sie gucken kann. Sie verliebt sich sofort in die traumhafte Landschaft und lernt Nicos kennen, der zunächst ziemlich arrogant wirkt. Überraschenderweise kennt sich dieser mit Bienen aus und sie genießen einige Zeit zusammen, bis sie erfährt, dass er verlobt ist. Außerdem hat doch eine Urlaubsliebe eh keine Chance. Wie die Zeit auf Rhodos mit Maya, Nikos und auch mit ihrer Mama Erika ist, erkundet ihr am besten selbst.

Lotte Römer hat einen wunderbaren Schreibstil, der sich leicht und locker lesen lässt, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Setting ist traumhaft - ich liebe Griechenland sehr und kenne bisher „nur“ Kreta, aber Rhodos hat mich landschaftlich und von der Mentalität her absolut überzeugt, denn Lotte Römer beschreibt die Schauplätze ganz wunderbar.

Die Figuren sind detailliert und facettenreich gezeichnet, jeder hat seine Ecken und Kanten, die man beim Lesen herausfindet. Maja ist eine liebenswerte sympathische junge Frau, hat ihre Grundschulklasse wunderbar in Griff, dafür aber ihre Mutter nicht. Seit dem Tod ihres Vaters richtet sich Mutter Erika ihr Leben zu sehr auf Maja aus und vergisst dabei, dass sie und auch ihre Tochter ein eigenes Leben hat. Diese Spannungen werden auf Rhodos deutlich spürbar.

Nikos ist der Juniorchef einer Hotelkette und macht diese Arbeit mehr oder weniger auf Befehl seines Vaters. Das Verhältnis zu ihm ist meist angespannt, dabei hat Nikos eine ganz andere Version von seinem Berufsleben. Im Moment kann er sich seinem Vater genauso wenig widersetzen, wie Maja ihrer Mutter. Aber zwischen ihm und Maja gibt es definitiv eine Verbindung, es müssen nur einige Hürden bewältigt werden, wenn sie dazu bereit sind…

Insgesamt ist es ein absoluter Wohlfühlroman, mit wunderbaren Momenten - das Rauschen der Wellen und der Duft von Orangen und Thymian im Hintergrund. Ich gebe gerne eine Kaufempfehlung und fünf Sterne. Danke an Lotte Römer und Netgalley für das Rezensionsexemplar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.05.2024

Strandversprechen

Strandversprechen
0

„Strandversprechen ist der vierte und damit letzte Band der Küstenliebe Reihe. Die Einzelbände sind alle in sich abgeschlossen, so dass sie losgelöst voneinander gelesen werden können. Man trifft einige ...

„Strandversprechen ist der vierte und damit letzte Band der Küstenliebe Reihe. Die Einzelbände sind alle in sich abgeschlossen, so dass sie losgelöst voneinander gelesen werden können. Man trifft einige Protagonisten aus den jeweils anderen Bänden wieder, was mir sehr gefallen hat.

Dreh- und Angelpunkt ist wieder die Flensburger Förde. Svenja Lassen hat einen wundervollen Schauplatz geschaffen und der Grund könnte nicht schöner sein: Hannas und Chris Hochzeit steht an und Mia, ihre beste Freundin reist als Trauzeugin schon einige Tage vorher an, um eine schöne Zeit mit ihren Freunden zu erleben. Die Freude wird etwas gedämpft, da sie zu diesem Anlass das erste Mal auf ihren Ex Julius treffen wird inkl. seiner neuen Freundin. Für noch mehr Aufregung sorgt Jonas, Hannas Bruder, der wieder im Lande ist und auch noch eine Mitfahrgelegenheit sucht. Mia lässt sich von Hanna kurzerhand überreden, Jonas mitzunehmen, obwohl der Gedanke daran ihr schon Herzklopfen verursacht. Als beide aufeinander treffen, knistert die Luft - wie sie damit umgehen, was sie alles erleben, lest ihr am besten selbst…

Der Schreibstil ist wie gewohnt leicht und locker zu lesen, sehr humorvoll, bildhaft und romantisch. Die Vorbereitungen zu Hannas Hochzeit mit allem drum und dran bildet die Kulisse im wunderschönen Ambiente.

Die Figuren sind authentisch und liebevoll gestaltet, man konnte sich in jeden einzelnen hineinversetzen, sogar Julius habe ich am Ende verstehen können.

Mia ist eine ganz wundervolle junge Frau, die das Herz auf der Zunge trägt. Sie trägt ihre eigenen Kämpfe aus und weiß eine zeitlang nicht, in welche Richtung sie gehen wird. Ich mochte sie total gerne und habe sehr mit ihr mitgefiebert.

Jonas war mir auch sehr sympathisch, seine lockere direkte und humorvolle Art habe ich absolut genossen, ihn und Mia zu erleben, ist super schön.

Auch die Nebencharaktere können sich sehen lassen - ich sag nur Tante Erna! Lara und Henrik aus „Seesterntage“ sind mit von der Partie, es ist toll, sie so glücklich miteinander wieder zu treffen.

Insgesamt ist es ein absolutes Wohlfühlbuch, das man kaum aus der Hand legen kann. Ich empfehle es sehr gerne weiter und gebe fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.05.2024

Der Meister der Karten

Der Meister der Karten
0

Johanna von Wild hat mit „Der Meister der Karten“ einen absolut spannenden historischen Roman mit einer sehr interessanten Thematik geschaffen. Ich bin richtiggehend begeistert!

Gleich ein paar Worte ...

Johanna von Wild hat mit „Der Meister der Karten“ einen absolut spannenden historischen Roman mit einer sehr interessanten Thematik geschaffen. Ich bin richtiggehend begeistert!

Gleich ein paar Worte zum Buch selbst: die Ausstattung ist wirklich exquisit - die Karten vorn und hinten im Buchdeckel wirken gigantisch, des Weiteren ist auch ein für mich unverzichtbares Personenverzeichnis vorhanden. Am Ende befindet sich ein vereinfachter Zeitstrahl mit den Lebensstationen von Martin Waldseemüller inkl. der damaligen Seefahrererfolge und letztendlich die Entstehung der ersten Weltkarte. Ein aufschlussreiches Nachwort rundet diesen Roman perfekt ab.

Zum Inhalt: Die Geschichte beginnt 1478 in der Nähe von Freiburg im Breisgau und wir lernen Martin Waldseemüller als siebenjährigen Knaben kennen. Martin hat schon als Kind zum einen den Sternenhimmel geliebt und zum anderen wollte er statt in der Metzgerei seines Vaters die Welt kennenlernen.
Er studiert die sieben Künste und entdeckt die Liebe zur Kosmographie, die Wissenschaft wird seine Berufung.
Parallel entdecken portugiesische und spanische Seefahrer immer mehr unentdeckte Winkel dieser Erde. Martin beschließt aus seiner „Schreibstube“ hinauszutreten und eine aufregende Reise beginnt. In Lissabon lernt er Elena kennen, ihre Liebe steht auf wackligen Füßen, denn ihr lange verschollen geglaubter Ehemann taucht plötzlich wieder auf …

Johanna von Wild hat einen packenden Schreibstil, es ist von Beginn an eine sehr mitreißende Geschichte, nicht zuletzt durch die vielen Seefahrerentdeckungen.
Es gibt einen Perspektivenwechsel zwischen Martin und Elena und somit einen Wechsel der Schauplätze - Martin zunächst in Freiburg und Basel, Elena in Sevilla und Lissabon. Dort treffen auch beide aufeinander.
Detailliert und bildgewaltig lässt uns die Autorin an den vielen Schauplätzen teilhaben. Das Einflechten der Seefahrt um 1492 und die Entdeckung neuer Länder, macht das Ganze sehr abenteuerlich. Portugiesen und Spanier teilen sich den Atlantik auf, es ist ein unglaubliches Machtgerangel. Die Einblicke in die Kosmographie fand ich richtig interessant und ich war beeindruckt, wie weit man und doch schon präzise war.

Der Einbau der Liebesgeschichte zwischen Martin und Elena macht es noch einmal aufregender und man erlebt ziemlich emotionale, dramatische und tragische Szenen.

Die Figuren empfand ich allesamt sehr authentisch und detailliert gezeichnet, ich konnte sie mir sehr genau vorstellen. Martin muss man einfach mögen, er ist ein wissbegieriger, intelligenter und sympathischer Mensch und am Ende derjenige, der die erste Weltkarte zeichnet.

Elena ist eine fiktive Figur, ihre Herkunft und Werdegang absolut interessant und passend in die Handlung eingebaut.

Die jeweiligen Schauplätze hat Johanna von Wild toll beschrieben und man kann sich die damaligen Gegebenheiten gut vorstellen. Auch die Szenen am portugiesischen Königshof von Manuel I. und Maria von Aragón sind überaus lebendig eingeflochten.

Wer einen spannenden und abenteuerlichen Roman, in dem viele reelle historische Persönlichkeiten zu Wort kommen, lesen möchte, ist hier genau richtig. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und kann diese wunderbare, unterhaltsame Geschichte uneingeschränkt empfehlen. Dafür gibt es fünf verdiente Sterne. Danke an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2024

Großartiger Auftakt

Die Rosenholzvilla
0

„Die Rosenholzvilla“ ist der Auftaktband der gleichnamigen Reihe, die zwei Einzelbände umfassen wird. Darin geht es um eine Instrumentenbauerfamilie aus dem Tessin.

Zum Inhalt: Elisa reist nach vielen ...

„Die Rosenholzvilla“ ist der Auftaktband der gleichnamigen Reihe, die zwei Einzelbände umfassen wird. Darin geht es um eine Instrumentenbauerfamilie aus dem Tessin.

Zum Inhalt: Elisa reist nach vielen Jahren ins Tessin zu ihrem erkrankten Großvater, um diesen zu unterstützen. Doch er macht es seiner Enkeltochter nicht leicht, zu viele unausgesprochenen Dinge liegen zwischen ihnen. Jeder hat seine Sichtweise und zwischen Elisa, Großvater Niklas und Elisas Mutter Anna gibt es einiges aufzuarbeiten …
Nebenbei kann sich Elisa im Tessin endlich wieder entspannen. Dabei macht sie Bekanntschaft mit der kleinen familiären Instrumentenmanufaktur, vor allem mit den zwei Brüdern Danilo und Fabio, die beide Gefühle für Elisa entwickeln…

Diesen wunderbaren Auftaktband zur Rosenholzvilla habe ich als Hörbuch jede einzelne Minute genossen. Sprecherin Elena Wilms kannte ich schon von der Kamelieninsel, somit war mir der Erzählstil sehr vertraut und auch dafür gibt es ein großes Lob. Sie versteht es ausgezeichnet, diesen Roman in den unterschiedlichsten Facetten zu erzählen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, bildhaft, emotional und überaus mitreißend. Man ist sofort mittendrin und fiebert mit den Beteiligten mit.

Die Figuren sind Tabea Bach „1A“ gelungen. Elisa, Niklas, Anna, Danilo, Fabio…. da steckt sehr viel Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl drin, diese tollen Protagonisten zu kreieren. Elisa hadert mit ihrer Vergangenheit, die gerade hier im Tessin bei ihren Großvater mit geballter Kraft ans Tageslicht kommt. Niklas muss sich derzeit damit arrangieren, dass er auf Hilfe angewiesen ist und macht es seinem Umfeld nicht leicht. Danilo und Fabio - zwei Brüder wie Feuer und Eis, trotzdem sollten sie an einem Strang in ihrem Familienunternehmen ziehen und mit ihren Gefühlen für Elisa klarkommen.

Insgesamt hat mir die Geschichte unglaublich gut gefallen, Tabea Bach gibt uns einen tollen Einblick in die Musik bzw. dem Chellospiel und in der Herstellung dieser außergewöhnlichen Instrumente. Ein großartiger Auftakt mit tollen Protagonisten und einem traumhaften Setting. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt und ich freue mich auf die Fortsetzung. Hierfür gibt es eine klare Kaufempfehlung und volle Punktzahl.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2024

Mörderisches Barcelona

Mörderisches Barcelona
0

„Mörderisches Barcelona“ ist das neueste Werk von Sylvia Floquest alias Lea Korte.

Zum Inhalt: Kriminalkommissarin Dorles Canovas hat einen neuen Fall - eine junge Frau wird vor eine U-Bahn gestoßen. ...

„Mörderisches Barcelona“ ist das neueste Werk von Sylvia Floquest alias Lea Korte.

Zum Inhalt: Kriminalkommissarin Dorles Canovas hat einen neuen Fall - eine junge Frau wird vor eine U-Bahn gestoßen. Ihr grausamer Tod wirft viele Fragen auf. Die Tote ist Mitglied des Tanzensembles Agitator Danza und sollte im neuen Stück als neue erste Solotänzerin eingesetzt werden. Darüber sind nicht alle Tänzerinnen glücklich, aber wer könnte ihren Tod wollen? Dorles hat alle Hände voll zu tun, Licht im Dunkeln des mysteriösen Falls zu bringen. Nebenher muss sie sich an einen neuen Kollegen gewöhnen und in ihrer derzeitigen Familiensituation geht es alles andere als harmonisch zu.

Sylvia Floquest überzeugt auch hier mit einem hervorragenden Schreibstil. Das Setting Barcelona ist bildgewaltig beschrieben, ganz gleich ob in der U-Bahn, im Lokal, in der U-Bahn, bei den Ballettproben oder im Kommissariat. Ich konnte sogar die enorme Hitze spüren, die grad in Barcelona an der Tagesordnung war.

Die Figuren sind allesamt super gezeichnet, sowohl die sympathischen, als auch die, die man nur von weitem sehen möchte.
Dorles habe ich von Anfang an gemocht. Sie versucht händeringend eine brauchbare Spur zum Täter/Täterin zu finden und nebenbei ihre Familienkonstellation neu aufzustellen. Beides reist förmlich an ihren Nerven. Mir hat es gefallen, dass es nicht ausschließlich um den Fall ging, sondern auch um das Leben dem Alltag der Ermittlerin nach Feierabend.
Des Weiteren mochte ich auch ihren neuen Kollegen Xavi, ich fand, sie ergänzen sich wirklich gut, hätte ich Xavi anfangs gar nicht zugetraut. Er besitzt viel Einfühlungsvermögen, vor allem, als sich die Lage dramatisch zuspitzt.
Auch die Nebencharaktere sind absolut authentisch und fügen sich perfekt im Ablauf ein.

Der Kriminalfall ist super konstruiert, ich hatte fast bis zum Schluss keine Ahnung, wär die/der Schuldige/r sein könnte und war mindestens so verzweifelt wie Dorles. Die Auflösung ist wirklich gut, wenn auch sehr tragisch. Insgesamt ist es ein sehr spannender Krimi, bei dem man ins schwitzen kommt, bevor sich die Handschellen endlich schließen. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne. Vielen Dank an Lea Korte für das Rezensionsexemplar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere