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Veröffentlicht am 23.03.2021

Fantastische Frauen!

Der silberne Elefant
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Inhalt
Die junge Emilienne ist dem Bürgerkrieg in Ruanda entkommen und hat in London ein neues Leben begonnen. Die grausamen Erinnerungen an ihre Heimat versucht sie zu verdrängen. Vera hat in jungen Jahren ...

Inhalt
Die junge Emilienne ist dem Bürgerkrieg in Ruanda entkommen und hat in London ein neues Leben begonnen. Die grausamen Erinnerungen an ihre Heimat versucht sie zu verdrängen. Vera hat in jungen Jahren einen Fehltritt begangen und möchte ein guter und moralischer Mensch sein – wenn nur ihre quälenden Schuldgefühle nicht wären und die Unmöglichkeit, ihrem Verlobten davon zu erzählen. Und die 56-jährige Lynn ist schwer erkrankt und rechnet schonungslos mit den verpassten Chancen ihres Lebens ab. Alle drei Frauen werden von dunklen Geheimnissen und seelischen Verletzungen geplagt, doch auf sich allein gestellt, gelingt es ihnen nicht, die Dämonen ihrer Vergangenheit zu verscheuchen. Erst als sich ihre Wege eines kalten Winters kreuzen, bewegt sich etwas in ihnen – und langsam, ganz langsam, beginnen sie, einander zu stützen und für die Zukunft zu stärken.


Meinung
Ich glaube, ich hätte dieses Buch nicht unbedingt gekauft, wenn ich es im Handel gesehen hätte. Das Cover finde ich wunderschön, aber der Inhalt erschien mir erst einmal ziemlich nichtssagend, unansprechend. Aber das Buch war bei NetGalley im Adventskalender und da dachte ich: Gebe ich dem Buch doch einfach mal eine Chance.

Und dann habe ich begonnen und bin nur so über die ersten Seiten geflogen. Ich habe mich super schnell in der Geschichte verloren, habe die drei verschiedenen Lebensgeschichten von drei unglaublich interessanten Frauen verfolgt. Nach einem Drittel gab es einen kleinen Cut für mich, da habe ich ein wenig den Faden verloren und mich irgendwie nicht mehr ganz so zurechtgefunden im Buch. Dafür ging es danach für mich umso besser weiter – und das bis zum Schluss!

Dieser Roman berührt etwas in einem. Und zwar aus jeder der Erzählperspektiven. Jede der Frauen ist etwas ganz Besonderes. Und dabei werden so wichtige Themen miteinander verbunden. Krankheit, Flucht, Fehltritte, Sorgen und Zukunftsangst. Liebe, sowohl erfüllte als auch unerfüllte. Und alles, was zwischenmenschlich irgendwo dazwischen liegt.

Am Ende dieser knapp 420 Seiten bin ich einfach nur noch froh, dass ich diese Geschichte gelesen habe. Ich habe so viel mitgenommen, etwas gelernt, gelacht und ein bisschen geweint.

Fazit
Sehr lesenswertes Buch mit einem super angenehmen Schreibstil und vor allem mit drei wunderbaren Frauen, die alle ihren Platz finden.

4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2021

Süß-schauriger Wahn

Der süße Wahn
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Inhalt
David Kelsey lebt ein nahezu perfektes Leben. Er hat einen Job, der ihn gut über die Runden kommen lässt und vor allem hat er Annabelle. Die Liebe seines Lebens. Er kocht für sie, denkt jede freie ...

Inhalt
David Kelsey lebt ein nahezu perfektes Leben. Er hat einen Job, der ihn gut über die Runden kommen lässt und vor allem hat er Annabelle. Die Liebe seines Lebens. Er kocht für sie, denkt jede freie Sekunde an sie. Was er dabei verdrängt ist die Tatsache, dass Annabelle längst mit einem anderen Mann verheiratet ist. Und eben dieser steht eines Tages plötzlich vor Davids Haustür.


Meinung
1960 ist “Der süße Wahn” von Patricia Highsmith erschienen, aber er hat noch immer das Zeug zu einem Beststeller. Im neuen Gewand erscheinen im Diogenes Verlag nun diese Klassiker neu, haben aber nichts von ihrer Klasse verloren.

Es ist wirklich bewundernswert, wie die Autorin es schafft, David Kelsey so zu porträtieren, dass man an vielen Stellen bloß nur noch Gänsehaut hat. Sie schreibt so erschreckend authentisch, dass man die Gedanken des Protagonisten selbst im Kopf hat und dabei trotzdem nie vergessen kann, dass er unaufhaltsam einer Katastrophe entgegenschlittert. Man möchte ihn an den Schultern packen, fest schütteln, ihn anschreien und ihm die Wahrheit sagen, aber stattdessen kann man als Leser nur dabei zusehen, wie David an seinen eigenen Empfindungen kaputt geht.

Der Roman ist durchaus nichts für schwache Nerven. Nicht im Sinne wie es Thriller sind oder weil er besonders blutig wäre, aber dieses Buch beinhaltet ganz unterschwellig und ohne eine Unterbrechung einen Schauder, der sich nur schwer in Worte fassen lässt. Man weiß als Leser, dass jeden Moment etwas passiert, was David und sein Umfeld erschüttern muss und das macht einen durchaus befangen.

Psychologisch also ein wirklich fantastisch konstruierter Roman, der für mich sicherlich zu einem Meisterwerk gehört. Dennoch gab es im mittleren Teil des Buches auch ein paar Momente, die ich etwas in die Länge gezogen fand. Auch die konnten nicht aufhalten, was man über David Kelsey schon längst wusste und deswegen hätte es sie für mich nicht zwingend gebraucht.

Fazit
Erschreckend, spannend, schaurig. Patricia Highsmith stellt in diesem Roman alles auf den Kopf, spielt mit den Gefühlen der Leser und hat mit David Kelsey eine absolut einzigartige Figur geschaffen, die man gerne einmal packen würde, um ihm zu helfen.

4 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥
Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2021

Lehrreich und spannend!

Couchsurfing in Saudi-Arabien
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Inhalt
Als Saudi-Arabien erstmals Touristen einreisen lässt, packt Bestsellerautor Stephan Orth sofort den Rucksack. Von Couch zu Couch erkundet er das Königreich und erhält Einblicke
in eine verschlossene ...

Inhalt
Als Saudi-Arabien erstmals Touristen einreisen lässt, packt Bestsellerautor Stephan Orth sofort den Rucksack. Von Couch zu Couch erkundet er das Königreich und erhält Einblicke
in eine verschlossene Gesellschaft, wie sie bisher keinem westlichen Besucher möglich waren. Er wird Zeuge eines radikalen Wandels, sieht Frauen Auto fahren und tanzt mit Zehntausenden beim Wüsten-Rave. Doch jenseits der Glitzerwelt gelten drakonische Strafen, und an der Grenze zum Jemen sind die Bomben nicht zu überhören. Stephan Orth berichtet von seiner bisher aufregendsten Reise.


Meinung
Saudi-Arabien. Ein Land, mit dem ich mich bisher nur sehr wenig beschäftigt habe und das man leider oft nur aus den Nachrichten kennt – und dann auch noch mit News, die für uns Europäer oft befremdlich, komisch, fast altertümlich erscheinen. Aber da ich selbst die Reisen nach Tunesien und Marokko zu den schönsten in meinem Leben zähle – und das vor allem wegen der Herzlichkeit der Menschen – wollte ich unbedingt wissen, wie es Stephan Orth in Saudi-Arabien ging.

Ich hatte zuvor kein Buch von Stephan Orth gelesen, aber nur Positives gehört. Den sehr angenehmen, teils witzigen und humorvollen Schreibstil, kann ich hier gleich an erster Stelle als richtigen Pluspunkt anführen. Es war super angenehm, seiner Reise in schriftlicher Form zu folgen. Und der Autor ist vor allem eins: authentisch. Denn er schreckt auch nicht davor zurück, auch mal etwas kritisch zu hinterfragen oder auch Situationen zu teilen, die ihm selbst vielleicht seltsam vorkamen. Er ist keinesfalls zwanghaft bemüht, dass immer alles Friede-Freude-Eierkuchen ist und das hat mir besonders gut gefallen.

Aber auch der Punkt, wegen dem ich mich so brennend für das Buch interessiert habe, kam nicht zu kurz. Denn vor allem alles Zwischenmenschliche war wunderbar echt und authentisch beschrieben. Darauf kommt es, finde ich, in solchen Büchern hauptsächlich an!

Ich finde es immer großartig, wenn man am Ende eines Buches das Gefühl hat, etwas mitgenommen zu haben. Im besten Fall hat man sogar etwas gelernt. Hier war beides der Fall. Ich habe ein Land kennengelernt, in dem ich noch nie war und von dem ich nicht weiß, ob ich es jemals bereisen werde. Ich hätte in jedem Fall riesige Lust dazu! Ich habe das Gefühl, dass ich Saudi-Arabien aus einer ziemlich sympathischen Sichtweise kennengelernt habe und seine coolen Sehenswürdigkeiten nun genauso kenne wie Regeln und Gesetze, die ich etwas kritisch sehe. Vor allem aber kann ich sagen, dass ich die Lektüre wirklich sehr genossen habe. Es war mal etwas ganz anderes – und es wird bestimmt nicht das letzte Mal sein, dass ich Stephan Ort auf seiner Couchsurfing-Reise begleite.

Fazit
Tolles und lehrreiches Buch, aus dem ich viel mitgenommen habe und durch das man durch einen lockeren und humorvollen Schreibstil nur so fliegt. Klare Empfehlung von mir!

5 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezesionsexemplar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.02.2021

Sehr gelungen und spannend!

Die Mauern von Porto
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Inhalt
Ein neuer Fall führt Inspektor Fonseca und sein Team in den ältesten Teil von Porto, in das enge und verwinkelte Bairro da Sé. Nach einem Brand findet die Feuerwehr zwei Skelette, eingemauert in ...

Inhalt
Ein neuer Fall führt Inspektor Fonseca und sein Team in den ältesten Teil von Porto, in das enge und verwinkelte Bairro da Sé. Nach einem Brand findet die Feuerwehr zwei Skelette, eingemauert in einem alten, leerstehenden Haus. Es handelt sich um zwei weibliche Mordopfer, die Mordkommission nimmt die Ermittlungen auf. Auch die Bewohner des Bairro sind nicht untätig, denn der Fall wühlt alte Konflikte wieder auf, jeder scheint etwas zu wissen. Und jeder will Gerechtigkeit. Als ein weiterer Mord geschieht, muss Fonseca schnell handeln…


Meinung
Ein Ermittlerteam aus Porto und ein Fall, der in einem kleinen Kreis große Wellen schlägt – das klang in meinen Ohren nach einer sehr guten Kombination! Ich habe die ersten beiden Bücher der Reihe nicht gelesen und möchte gleich zu Beginn sagen, dass das der Sache überhaupt keinen Abbruch getan hat. Man kommt trotzdem sehr gut in die Story rein und ich für meinen Teil konnte mich sehr schnell mit den Figuren identifizieren. Viel eher wird das Buch dafür sorgen, dass ihr auch die vorherigen Teile lesen möchtet. 🙂

Ich mochte den Schreibstil des Autors sehr gerne und auch die Atmosphäre, die er geschaffen hat. Ich hatte auf wirklich jeder Seite das Gefühl, dass er ganz genau weiß, wovon er spricht. Sowohl die Stadt an sich als auch die Mentalität und die Eigenarten der Bewohner kamen mir so nahe, dass ich dachte, ich wäre selbst vor Ort. Das zusammen mit einem wirklich guten und sehr spannenden Schreibstil macht in diesem Fall fast schon die halbe Miete.

Hinzu kommt ein sehr interessantes Ermittlerteam, das auch seine persönlichen Seiten zeigt, ohne dabei zu sehr auf Kleinigkeiten einzugehen. Ich mochte die verschiedenen Figuren sehr gerne, jede von ihnen war sympathisch. Mario Lima schafft es sogar, dass man die Beweggründe der Antagonisten versteht.

Die Handlung fing spannend, aber erst einmal etwas gemächlich an. Das fand ich in diesem Fall sehr angenehm, weil man so doch noch genug Zeit hatte, die Figuren kennenzulernen, ehe es am Ende dann doch Schlag auf Schlag ging und die Spannung immer weiter wuchs. Ich habe das Buch in nicht einmal zwei Tagen gelesen – ich denke, das ist ein ganz deutliches Indiz dafür, dass es ein sehr gelungener und raffinierter Krimi war!

Fazit
Ein absolut gelungener Kriminalroman, der aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird und dadurch noch eine Spur spannender wird. Tolle Figuren, ein super Setting – was will man mehr?

5 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥♥
Danke an den Autor und den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 22.01.2021

Neues von der Meisterin!

Ohne Schuld
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Inhalt
Innerhalb von nicht einmal drei Tagen passieren gleich zwei fürchterliche Anschläge. Erst wird eine Frau in einem Zug mit vorgehaltener Waffe bedroht und verfolgt, kurze Zeit später wird eine junge ...

Inhalt
Innerhalb von nicht einmal drei Tagen passieren gleich zwei fürchterliche Anschläge. Erst wird eine Frau in einem Zug mit vorgehaltener Waffe bedroht und verfolgt, kurze Zeit später wird eine junge Lehrerin in einen Unfall verwickelt, weil ihr jemand ein Drahtseil über den Weg gespannt hat, wo sie jeden Tag mit dem Rad fährt. Für Kate Linville, die neu bei der North Yorkshire Police ist, beginnt die Suche nach einem Täter, der nur schwer zu greifen ist. Vor allem, weil er augenscheinlich eine alte Schuld rächen will.


Meinung
Als Meisterin der schleichenden Spannung wird Charlotte Link beschrieben. Ein Titel, der wohl zu keiner Schriftstellerin besser passt als zu ihr! Ihre Bücher erscheinen auf den ersten Blick (und auch auf den zweiten Blick, wenn wir ehrlich sind) wie richtige “Klopper”. Aber genau diese Länge brauchen die Romane von Charlotte Link auch unbedingt. Denn sie sorgen dafür, dass man mit jeder Figur mitfühlt und dass man sie kennt, als wären sie jahrelange Freunde. Das – und noch viel mehr – macht diese unglaublich gelungenen Bücher aus.

“Ohne Schuld” kommt zwar nicht ganz ohne Klischees aus, ist aber rundum ein gelungenes Buch, das ich unheimlich gerne gelesen und nicht mehr aus der Hand gelegt habe. Vor allem die Figuren machen es aus, jede von ihnen erzählt eine ganz eigene Geschichte, aber gleichzeitig präsentieren sie nichts einfach so auf dem Silbertablett. Auch der Stil, der stets irgendwie geheimnisvoll wirkt, ist große Klasse. Und am Ende natürlich auch die vielen Wendungen und kleinen und großen Handlungsstränge, die immer enger ineinandergeraten. Das alles macht dieses wirklich tolle Buch aus.

Charlotte Link hat es geschafft, dass man mitfühlt. Und zwar mit jedem. Mit Kate Linville, der grundsympathischen Protagonistin. Mit den Polizeibeamten, die alle eine gewisse Rolle einnehmen. Mit den Opfern und nicht zuletzt sogar irgendwie mit den Tätern. Ein Mix aus verschiedenen Ansichten und Charakterzügen, die hier aufeinandertreffen und die es manchmal laut und manchmal ganz leise knallen lassen.

Ich denke, man merkt es, dass ich begeistert bin. Das war wirklich ein fantastisch gutes Buch, von vorne bis hinten. Vom ersten Satz bis zum fulminanten Ende.

Fazit
Eine absolute Leseempfehlung von mir, nicht nur für Fans von Charlotte Link, sondern vor allem für diejenigen, die es sicher werden wollen!

5 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥♥
Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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