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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2020

Toller zweiter Band!

DUNKEL
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Inhalt
Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, wird mitten in eine spannende Ermittlung gezogen, in der nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Vier Freund verbringen ein ...

Inhalt
Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, wird mitten in eine spannende Ermittlung gezogen, in der nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Vier Freund verbringen ein Wochenende auf einer kleinen, einsamen und sehr abgeschiedenen Insel. Doch dann stirbt eine der vier und plötzlich ist da nicht nur dieser Schicksalsschlag und das Wissen darüber, dass außer den Freunden kein anderer auf der Insel war, sondern es kommt auch eine alte Geschichte wieder ans Tageslicht. Wird Hulda den Fall lösen können?

Meinung
Der zweite Teil der “Rückwärts”-Trilogie von Ragnar Jónasson ist genauso gut wie sein Vorgänger, hat aber auch die gleiche winzige Schwachstelle. Aber fangen wir bei dem an, was mich auch hier wieder überzeugen konnte. Ich finde es großartig, wie der Autor die auftretenden Figuren beschreibt und wie er sie greifbar macht. Hulda wurde mir hier noch ein Stück sympathischer, vor allem, wenn die Ereignisse aus dem späteren Teil ihres Lebens einem noch so präsent sind wie es bei mir der Fall war. Auf jeden Fall sollte man als Leser nicht allzu viel Zeit zwischen dem Lesen der Bände verstreichen lassen.

Bei diesem Band rückt allerdings der Fall in den Vordergrund. Der klang auf den ersten Blick sehr einfach gestrickt, aber er hatte es definitiv in sich. Ich fand ihn sehr spannend aufgebaut. Die Handlung wird immer mehr miteinander verwoben und was anfangs unwichtig erschien, hat sich am Ende so grandios zusammengefügt, dass man nicht umsonst vom “isländischen Stephen King” spricht.

Ich habe jedoch auch bei diesem Teil festgestellt, dass in der Mitte ein paar Längen auftauchen. Tatsächlich kam die Handlung ein klein wenig ins Stocken, aber ein sehr tolles Ende hat diesem Umstand wieder wettgemacht. Auf den letzten Seiten ist mir wieder aufgefallen, wie neugierig der Autor einen auf den letzten Band gemacht hat. Durch kleine Hinweise oder Einwürfe fesselt er einen gekonnt an die Handlung – das ist wirklich schriftstellerisches Können!

Fazit
Ein würdiger Nachfolger, spannend und sympathisch. Ich bin ein riesiger Fan von der Idee dieser Krimireihe und erwarte Großes von dem finalen Band, der wieder einige Jahre vor diesem zweiten spielt.

4 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥
Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2020

Der beste Fall der Reihe!

Bretonische Spezialitäten
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Inhalt
Saint-Malo wäre eigentlich ein perfektes Ziel für ein paar entspannte Tage. Allerdings ist der Grund, der Kommissar Dupin in das schöne Städtchen führt, so wenig entspannend wie nach seinem Geschmack. ...

Inhalt
Saint-Malo wäre eigentlich ein perfektes Ziel für ein paar entspannte Tage. Allerdings ist der Grund, der Kommissar Dupin in das schöne Städtchen führt, so wenig entspannend wie nach seinem Geschmack. Er muss auf eine mehrtägige Schulung und hat nur wenig Lust, sich über die Zusammenarbeit der bretonischen Départements den Kopf zu zerbrechen. Spannend wird es erst, als vor Dupins Augen ein kaltblütiger Mord geschieht. Seine Mittagspause ist sofort Geschichte, stattdessen nimmt er die Verfolgung auf – nur um dann festzustellen, dass die Identität der Täterin bereits bekannt ist. Immer mehr verwickelt sich die Tat in eine erschütternde Geschichte über Familienfehden, Neid und Missgunst – und schließlich ermittelt die ganze Schulungsgruppe gemeinsam, denn er bleibt nicht bei einem Mord.


Meinung
Es gibt keine perfekteren Krimis für den Sommer als die von Jean-Luc Bannalec und seinem Kultkommissar. Sofort war ich wieder mitten in der Bretagne, konnte quasi mitriechen, -schmecken und -fühlen und habe nur wenige Seiten gebraucht, um wieder in diesen typischen Dupin-Bann zu gelangen.

Es geht direkt sehr spannend los und der Auftakt ist dabei so kurios, dass man eigentlich dazu gezwungen wird, rasch weiterzulesen. Dass Dupin einer meiner liebsten Buchfiguren ist, ist kein Geheimnis mehr. Ich muss aber an dieser Stelle auch sagen, dass die andren, ganz neuen Figuren, die dieser neunte Fall zu bieten hat, mindestens genauso gut gelungen sind. Natürlich müssen wir auch hier nicht verzichten auf Nolwenn und Co., aber es bleibt eben dabei, dass Dupin sich dieses Mal neuen Gegebenheiten stellen muss – etwas, was er eigentlich nicht kann.

Wie gewohnt bekommt der Leser auch hier wieder einen tollen Einblick in Kultur, Sprache und natürlich auch die kulinarischen Spezialitäten. Und eine ganze Wagenladung Kaffee darf bei Dupin natürlich auch nie fehlen. Trotzdem lag der Fokus natürlich auf der Ermittlung, die ich persönlich bisher am spannendsten fand. Ich hatte eine Vermutung, die dann aber doch zerschlagen wurde und ich war unheimlich überrascht, als ich das Ende gelesen habe. Das hier ist bisher mein liebster Fall von Dupin – spannend, einfallsreich und so, dass man auf jeder Seite mitfiebern muss. Der Autor hat wirklich mit den Sympathien der Figuren gespielt und lockt den Leser auf unheimlich viele verschiedene Fährten – das ist große Klasse!

Fazit
Der beste Dupin bisher – spannend, kulinarisch, vielseitig. Wie jedes Buch der Reihe sehr zu empfehlen!

5 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥♥
Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 03.07.2020

Enttäuschend ...

Vicious - Das Böse in uns
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Inhalt
Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten wissen sie ...

Inhalt
Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten wissen sie genau, was sie tun. Sie planen das Experiment minutiös ­? und haben Erfolg: Beide kommen verwandelt wieder ins Leben zurück. Eli entwickelt eine erstaunliche Regenerationskraft und wird praktisch unsterblich, Victor kann kann anderen Schmerz zufügen oder nehmen.
Was sie nicht unter Kontrolle haben, ist die Tragödie, die durch ihr Experiment ausgelöst wird. Denn Superkräfte allein machen keine Helden …


Meinung
Puh, es fällt mir schwer, einen Anfang für diese Rezension zu finden. Fakt ist auf jeden Fall, dass ich mir von diesem Buch unheimlich viel versprochen habe. Die Autorin kann wunderbar schreiben, ich habe Teile ihrer Bücher bereits auf Englisch gelesen und finde ihre Ideen und eigentlich auch ihre Charaktere grandios! Leider kann ich den Teil mit den Charakteren hier nicht unterschreiben. Auf jeden Fall hat auch diese Idee eine Menge Potenzial, aber leider wurde das in meinen Augen nicht so recht ausgeschöpft.

Die Figuren sind total schmucklos. Ich habe zu keinem einzigen Charakter eine Bindung aufbauen können und ich muss ehrlich zugeben, dass ich sie alle ziemlich unsympathisch fand. Als müsste man die Dunkelheit des Buches dadurch bestärken, dass der Leser auch die Personen wie durch eine getönte Scheibe wahrnimmt. Weder konnte ich mitfiebern, noch gab es in irgendeiner Art und Weise den Moment, an dem ich die Gefühle einer Figur geteilt hätte. Das ist sehr schade!

Der Plot war mir obendrein viel zu sprunghaft. Extrem kurze Kapitel, die den Leser immer wieder in andere Zeiten katapultieren. Diese haben bei mir nicht direkt für Verwirrung gesorgt, aber ich muss doch zugeben, dass für mich dadurch jegliche Spannung verloren gegangen ist. Immer wieder ist es gerade in dem Moment abgebrochen, in dem man endlich ein bisschen drin war in der Story.

Was blieb war ein düsterer Fantasyroman, bei dem es oftmals wirklich ziemlich brutal zuging, und bei dem ich die ganze Zeit gehofft habe, dass es besser wird. Leider war dem nicht so. Den nächsten Band werde ich nicht lesen.

Fazit
Große Erwartungen gefolgt von großer Enttäuschung. Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen.

2 von 5 Buchherzen ♥♥

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Veröffentlicht am 24.06.2020

Tolle Geschichte über mehrere Generationen!

Belmonte
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Inhalt
Als ihre Großmutter Franca überraschend stirbt, erbt Simona, italienisch-deutsches Gastarbeiterkind in der dritten Generation, deren Elternhaus in den italienischen Marken, von dessen Existenz sie ...

Inhalt
Als ihre Großmutter Franca überraschend stirbt, erbt Simona, italienisch-deutsches Gastarbeiterkind in der dritten Generation, deren Elternhaus in den italienischen Marken, von dessen Existenz sie bis dahin nichts wusste. Die junge Landschaftsgärtnerin aus dem Allgäu macht sich auf in das ferne Belmonte, ein verträumtes, mittelalterliches Dorf auf einem Hügel, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Dort findet sie auf Kassetten Francas Lebensbeichte. Stück für Stück und Geschichte für Geschichte folgt Simona den Spuren ihrer Vorfahren in ein verlassenes Kloster, zu einem ehemals feudalen Gutshof und dessen menschenscheuem Besitzer, bis sie am Ende eine erschreckende Wahrheit enthüllt.


Meinung
Geschichten, die über mehrere Generationen spielen und aus verschiedenen Sichtweisen verfasst sind, sind meines Erachtens eines der größten Meisterwerke, die ein Autor schreiben kann. Ich verliere bei solchen Roman oft den Faden und bin scher zu begeistern – aber hier hat Antonia Riepp wirklich ein fabelhaftes Buch geschrieben, das mich wahnsinnig gut und auf unkomplizierte Weise unterhalten konnte.

Die Grundidee war erst einmal recht “typisch”. Frau erbt Haus, fährt dort hin, bekommt vom Partner Gegenwind. Aber die besonders toll herausgearbeitete und absolut sympathische Protagonistin hat es mir leicht gemacht, darüber hinwegzusehen. Bei ihrer Ankunft in Belmonte habe ich so richtig mitgefiebert und spätestens bei der ersten Kassette war ich total drin. Ich habe mich wahnsinnig gut in die Geschichte hineinfallen lassen können, habe mitgefiebert und die Figuren darin super schnell in mein Herz gelassen. Oder eben auch angefangen, sie zu hassen. 😉 Das ist es, was man “sich mitreißen lassen” nennt – und es ist in diesem Buch wirklich gut gelungen!

Die Länge der Einheiten aus Vergangenheit und Gegenwart fand ich genau passend und sehr angenehm. Und es warten eine Menge Überraschungen in beiden Erzählsträngen auf uns. Das fand ich ganz besonders schön. Trotz der fast 500 Seiten kam niemals das Gefühl von Langeweile auf.

Einziger kleiner Kritikpunkt ist für mich das Ende. Es hatte noch einmal wirklich viele Ergebnisse, die ich überhaupt nicht erwartet habe oder kommen sehen konnte – aber ich muss trotzdem sagen, dass ich mir den Ausgang etwas anders erwünscht hätte. Und dass ich vor allem ziemlich den Kopf schütteln konnte über unsere Protagonistin Simona – aber warum das so ist, das müsst ihr selbst lesen!

Fazit
Tolle italienische Familiensaga mit Verbindungen nach Deutschland. Fesselnd geschrieben und absolut lesenswert.

4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Begleite die wohl interessanteste Protagonistin seit Langem bei einem Cold Case!

DUNKEL
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Inhalt
Hulda Hermannsdóttir trifft der Schlag, als ihr Chef ihr eröffnet, dass man sie aus der Polizei heraushaben will. In den Ruhestand schicken will er sie. Wahrhaben will sie es nicht, aber akzeptieren ...

Inhalt
Hulda Hermannsdóttir trifft der Schlag, als ihr Chef ihr eröffnet, dass man sie aus der Polizei heraushaben will. In den Ruhestand schicken will er sie. Wahrhaben will sie es nicht, aber akzeptieren muss sie es dennoch. Als letzte Aufgabe sucht sie sich einen cold case heraus – den ungelösten Fall einer tot an den Klippen gefundenen Russin. Nach und nach kommt sie dem viel zu schnell ad acta gelegten Fall näher und versucht bei einer ganzen Reihe verschlossener Zeugen Informationen zu bekommen. Denn Hulda mag vielleicht bald in Rente gehen – aber aufgeben wird sie nicht.


Meinung
Viele Leser sprechen im Moment über dieses Buch. Und ich kann mich gleich zu Beginn anschließen: Das hier ist wirklich mal ein ganz anderer Thriller – auf so viele verschiedene Arten. Es beginnt dabei auf eine zwar interessante, aber auch nicht übermäßig spannende Art. Hulda wird als Protagonistin eingeführt. Nichts an ihr ist wirklich sympathisch außer ihr Sinn für Gerechtigkeit. Sie ist einsam und macht keinen Hehl daraus. Sie kann wütend werden und tut das auch. Aber obwohl sie alles andere als der klassisch sympathische Ermittler ist, hat sie sich in meinen Augen schnell zu einem nicht nur sehr besonderen, sondern auch zu einem sehr lieb gewonnenen Charakter entwickelt. Ich fand es großartig, sie zu begleiten.

Besonders gelungen sind auch die Einschübe aus anderen Perspektiven beziehungsweise Zeiten. Während diese anfangs nur sporadisch auftauchen, verdichtet sich diese Erzählform immer mehr und passt damit auch zur aufkommenden Spannung. Auch andere Figuren sind interessant gestaltet, sei es im beruflichen oder privaten Leben von Hula. Alles in allem hätte allein das mich von der Geschichte überzeugt.

Der Fall an sich ist tatsächlich erst einmal weniger spannend. Er ist grausam, aber nicht allgegenwärtig. Dafür sind zu viele Dinge “drum herum” passiert, die die Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Ein klein wenig schade fand ich das schon, denn es hat im Mittelteil dazu geführt, dass es etwas schleppend voranging. Das Ende des Thrillers konnte dafür aber wieder für so einiges entschädigen. Denn hier wird es nicht nur noch einmal richtig spannend, sondern auch überraschend. Wer nach der letzten Seite nicht mit offenem Mund dasitzt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen 😉 Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich an dieser Stelle noch sage, dass es sich um eine Trilogie handelt. Und dass der nächste Band 15 Jahre vor diesem hier spielt. Und – auch das ist kein Geheimnis – dass die Idee, die Geschichte von Hulda von hinten nach vorne zu erzählen einfach grandios ist!

Fazit
Ein guter Thriller mit überraschendem Ende und viel Potenzial. Ich freue mich riesig auf Band 2! Oder sollte ich sagen Band -2? 😉

4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥


Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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