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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2019

Ganz große Leseempfehlung!

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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Sich an der Suche nach dem Verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen, hatte Aza Holmes sicherlich nicht vor. Ganz und gar nicht. Allerdings ist es auch bei ihr – wie so oft – die beste Freundin, ...

Sich an der Suche nach dem Verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen, hatte Aza Holmes sicherlich nicht vor. Ganz und gar nicht. Allerdings ist es auch bei ihr – wie so oft – die beste Freundin, die sie mitzieht. Denn es ist ein großer Haufen Geld ausgeschrieben, wenn man sich an der Suche beteiligt. Also stürzen sich die Freunde in ein Abenteuer direkt vor der Haustür. Dabei ist Aza eigentlich eher nicht die Person, die auf Abenteuer steht, denn ihre zwanghaften Gedanken trüben sie weit öfter, als sie sich wünschen würde.

Den Inhalt dieses Buches zu beschreiben ist schwierig und klingt – gelinde gesagt – alles andere als ansprechend. Als ich den Inhalt das erste Mal gelesen habe (und auch, als ich ihn eben versucht habe, mit wenigen Worten wiederzugeben), war ich skeptisch. Eigentlich hat mich nur die schöne “Verpackung” dieses Buches in den Bann gezogen. Und die Tatsache, dass ich vorher kein Buch von John Green gelesen habe. Der Druck war also groß – nicht nur für mich, um dieser Pflicht endlich einmal nachzukommen und nicht weiter entrüstetes Kopfschütteln zu ernten, sondern auch der Druck auf den imaginären Schultern des Autors war enorm.
Was ich bekam war ein Einstieg in ein Buch, der mich so gar nicht überzuegen konnte. Es klang mir alles zu verworren, ich hatte keinen Zugriff. Aber, aber, denken sich jetzt viele, wag es bloß nicht, den Meister zu kritisieren! Keine Angst, das habe ich nicht vor. Denn ich habe weitergelesen – und habe eines der besten Bücher seit langer Zeit gelesen. Die zwanghafte Aza ist so schön anders, so entrückt, so perfekt unperfekt, dass sie mir so sehr ans Herz gewachsen ist wie sonst selten eine buchige Figur. Vom rumpelnden Start war schon bald nichts mehr zu spüren und da wird auch klar: Hier geht es gar nicht darum, was eigentlich wirklich im Handlungsstrang geschrieben steht. Hier geht es nicht um einen guten Einstieg, um möglichst einfach zu verstehende Protagonisten, die einem eine schöne Geschichte liefern, um dann wieder im Regal zu verschwinden. Das hier ist eine ganz besondere Geschichte. Vom Finden, vom Ankommen, vom Angsthaben, vom Verrückt sein, vom Trösten, vom Lieben, vom Leben. Eine Geschichte, in der Verlust und Schmerz genauso dazugehört wie Streit mit der besten Freundin, dem ersten Kuss oder der Frage, auf welches College man geht.
Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken – das ist ein kleines Meisterwerk. Sprachlich so stark wie kaum ein anderes Buch, voller Gefühl, voller Echtheit! Lest es unbedingt, weil ihr sonst nämlich etwas verpasst. Und glaubt mir – ihr werdet diese Figuren lieben, auch wenn ihr es am Anfang nicht vermutet.
5 von 5 Buchherzen, aber wenn es ginge, dann mehr! ♥♥♥♥♥

Veröffentlicht am 03.08.2019

Tolles Posterbuch!

Alexander von Humboldt: Botanische Illustrationen. Posterbuch mit 22 Postern
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Ein sehr hochwertiges, absolut wunderschönes Posterbuch vom Meister Humboldt! Das Papier ist dabei sehr fest, ohne wie Karton zu wirken. Die leichte Beschichtung ist haptisch sehr angenehm, spiegelt aber ...

Ein sehr hochwertiges, absolut wunderschönes Posterbuch vom Meister Humboldt! Das Papier ist dabei sehr fest, ohne wie Karton zu wirken. Die leichte Beschichtung ist haptisch sehr angenehm, spiegelt aber auch nicht, wenn man das Poster aufhängt.

Ich persönlich habe die Poster in Rahmen aufgehängt und muss sagen, dass sie auch da eine wirklich gute Figur machen. Das Format passt nicht ganz in A4-Rahmen – ich persönlich habe das aber teilweise auch angepasst. Sicher sieht es auch ohne Rahmen super aus.

Die Farben sind ganz wunderbar getroffen, sehr lebendig, ohne zu knallig zu sein. Ich mag es sehr, dass die Töne so unterschiedlich sind und dass nicht nur die Blume an sich abgebildet ist, sondern auch lateinische Bezeichnungen und Knospen sowie Blätter.

Wirklich schön, sehr zu empfehlen und an Hochwertigkeit kaum zu überbieten.

5 von 5 Posterherzen ♥♥♥♥♥

Veröffentlicht am 03.08.2019

Typisch guter Dupin!

Bretonisches Vermächtnis
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Inhalt
Pfingsten steht vor der Tür und während sich Concarneau in Feierlaune befindet, da trübt eine Leiche den Sommerbeginn. Und das auch noch vor dem Amiral, dem Lieblingsrestaurant von Kommissar Dupin. ...

Inhalt
Pfingsten steht vor der Tür und während sich Concarneau in Feierlaune befindet, da trübt eine Leiche den Sommerbeginn. Und das auch noch vor dem Amiral, dem Lieblingsrestaurant von Kommissar Dupin. Und Dupin sieht sich zu allem Überfluss auch noch ganz alleine vor einem großen Haufen Ermittlungsarbeit, denn seine Kollegen sind entweder im Urlaub oder in Elternzeit. Sogar Nolwenn, die sonst unverzichtbar ist, ist nicht erreichbar. Dupin nimmt Vorlieb mit zwei anderen Kolleginnen – und stößt schon bald auf irritierende Parallelen zu einem alten Kriminalroman. Der Kreis der Verdächtigen wird nicht kleiner, stattdessen bestehen die Involvierten aus angesehenen Menschen des kleinen Städtchens. Dann aber hält ein Anschlag die Menschen in Atem – und Dupin wird unterdessen den Gedanken an seine Schwiegereltern nicht los, die zu Besuch sind. Ein spannender Fall nimmt Fahrt auf.

Meinung
Der nunmehr achte Fall des kultigen, kaffeeliebenden Kommissars. Ich begleite Dupin unheimllich gerne, weil man mit ihm immer gut isst und trinkt und eine Menge Spannung erlebt. Dass genau der Ort, der sonst der Zufluchtsort für ihn ist, nun in den Fokus eines Mordes gerät, ist doppelt spannend.
Den Charme, den Bannalecs Krimis ausstrahlen, habe ich auch hier wieder auf jeder Seite gespürt. Ich mag es sehr, wie Tradition der Bretagne und die Anekdoten der Figuren miteinander spielen, wie sich sich elegant in die Ermittlungen einschleichen. Das ist – wie in jedem anderen der Bücher – auch hier wieder sehr gelungen.
Ich habe Dupin dieses Mal sehr nah kennengelernt, wie ich finde. Das mag daran liegen, dass man mehr mit seinen eigenen Gedanken konkrontiert wird, weil er auf sich alleine gestellt ist. Dass der Kult-Kommissar mir ans Herz gewachsen ist, muss ich nicht mehr erwähnen, dafür habe ich schon zu oft die Bücher hier vorgestellt. In den Vordergrund gedrängt hat sich in dieser Geschichte aber auch Claire, die Frau an Dupins Seite. Ich finde sie so angenehm unkompliziert und doch empfinde ich sie als eine sehr starke Persönlichkeit. Wie sie mit der Beziehung, dem Job ihres Mannes und ihrem eigenen Leben umgeht, ist nennens-, wenn nicht gar bewundernswert.
Auch ein heimlicher Star ist – wie immer – Nolwenn. Tolle Frau, eine Menge kluge Dinge kommen da aus ihrem Mund. Ich habe letztens in einer Bewertung gelesen, man bekäme bei Dupin den Eindruck, dass er sich wie ein Superheld aufspiele, der er nicht ist. Zum einen habe ich dieses Gefühl nicht, zum anderen finde ich, dass eigentlich Nolwenn die heimliche Superheldin der Bretagne ist – oder zumindest der Polizei dort. Dennoch macht der Kommissar natürlich das aus, was ich an den Krimis so mag. Dieser hier hat mir besonders gut gefallen, weil er neben der typischen Gelassenheit auch eine Menge Spannung bot und vor allem das letzte Drittel absolut durchdacht, plausibel und gut war.
Fazit
Toller Krimi aus dem Herzen Concarneaus. Man sollte die vorhergehenden Bände meiner Meinung nach kennen, aber wenn man das tut, ist der achte Fall für Dupin ein wahrer Genuss – nicht nur in dramaturgischer, sondern auch in kulinarischer Sicht!
5 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥♥


Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 03.08.2019

Spannender Saint-Tropez Krimi!

Swimmingpool
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Inhalt
Es sollte eigentlich ein entspannter Urlaub werden. Aurélie und Serge, mit dabei ein paar Freunde. Doch der Sommer 1968 verläuft anders, als erwartet. Saint-Tropez wartet zwar mit allerlei wunderschönen ...

Inhalt
Es sollte eigentlich ein entspannter Urlaub werden. Aurélie und Serge, mit dabei ein paar Freunde. Doch der Sommer 1968 verläuft anders, als erwartet. Saint-Tropez wartet zwar mit allerlei wunderschönen Orten auf und es sieht so aus, als würde das junge Paar sogar bei den Dreharbeiten für einen absoluten Top-Film mitwirken können, doch dann geschieht ein Mord. Und mit dem auftauchen der hiesigen Madame le Commissaire fangen die verwirrenden Ermittlungen unter den Stars des Sets an …

Meinung
Ein Krimi für den Sommer – das passt momentan wie die Faust auf’s Auge. Ich war sehr gespannt auf einen Kriminalfall der etwas anderen Art, denn nicht nur spielt er an einem sehr spannenden Schauplatz, er handelt außerdem in der Vergangenheit. 1968, Saint-Tropez, und eine Clique, bei denen jeder ein anderes Geheimnis zu hüten scheint. Ich fand den Anfang des Buches sehr gelungen, wenn auch schon gleich sehr aufreibend und unter-die-Haut-gehend. Wir machen schließlich einen Zeitsprung und landen im sommerlichen Saint-Tropez, wo schließlich alles beginnt.
Ich finde es gelungen, dass es sehr subtil losgeht. Dieser Krimi ist nicht typisch, aber es hat gerade deswegen auch seinen Reiz. Wir haben nicht direkt einen Mord, sondern hangeln und vielmehr an Verwirrungen durch die Handlung, bis es dann schließlich den großen Knall gibt. Dabei befindet man sich als Leser die meiste Zeit über am Drehort eines Spielfilms und bekommt dort einiges zu erleben. Hier gibt es allerdings auch ein kleines Manko: Für mich waren manche Szenen leider etwas zu langatmig, ich hätte mir an dieser Stelle vielleicht noch etwas mehr Abwechslung gewünscht. Klar, der Drehort ist der Hauptschauplatz, aber Saint-Tropez hat ganz sicher noch andere tolle Orte, die ich gerne erkundet hätte – vor allem im Charme der Sechziger-Jahre.
Zum Ende hin wurde es dann noch einmal sehr spannend. Madame le Commissaire finde ich unheimlich sympathisch, ich mag ihre Art sehr gerne und habe sie dementsprechend mit viel Freude begleitet. Aber auch die anderen Figuren gewannen immer mehr an Tiefe, die Situationen waren in sich sehr schlüssig, auch wenn man zwischendrin auf falsche Fährten geführt wurde. Manchmal vielleicht ein klein wenig zu offensichtlich, aber das kann auch einfach nur ein Gefühl von mir gewesen sein.
Auf jeden Fall drängt einen der Krimi dazu, mitzuraten und zu ermitteln. Man kann sich viele Varianten und viele Täter vorstellen, dass man einen großen Teil des Buches aus der Sicht der Clique erfährt, gibt einem das Gefühl, man würde die Figuren kennen. Dann ist aber doch oftmals alles anders, als man denkt …
Fazit
Ein guter Krimi aus einer etwas anderen Perspektive und an einem sehr interessanten Schauplatz. Französischer Charme, ein bisschen jugendlicher Leichtsinn und Schicksale, die aufeinanderprallen. Dazu eine sehr interessante Madame le Commissaire – empfehlenswert!
4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥
Danke an den Autor für das Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 04.07.2019

Kulinarischer Lesespaß!

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Andrew Knight ist ein Sternekoch mit eigenem Restaurant, einer Menge guter Bewertungen von Kritikern und lauter fabelhaften Rezepten im Kopf. Allerdings hat er auch eine Tante, die es manchmal zu gut meint, ...

Andrew Knight ist ein Sternekoch mit eigenem Restaurant, einer Menge guter Bewertungen von Kritikern und lauter fabelhaften Rezepten im Kopf. Allerdings hat er auch eine Tante, die es manchmal zu gut meint, und einen Souschef, der ihm zwar ein guter Freund ist, aber auch gerne mal zur Nervensäge mutiert. Andrew braucht schließlich dringend eine Auszeit und nimmt sich diese prompt in Maine. Dort trifft er in denkbar ungünstigster Weise auf Brooke Day, mit der er gedankenverloren fast einen Unfall baut – und die ihm nicht nur ständig vorwirft, dass er ein Großstadtsnob sei, sondern die obendrein keinen blassen Schimmer hat, wer er wirklich ist. Sie betreibt nichtsahnend eine kleine Pension, die sie nur mit Ach und Krach über Wasser halten kann. Andrew will ihr helfen, und die beiden finden immer mehr zueinander.

Eine wirklich, wirklich süße Geschichte für schöne Sommerabende. Ich fand den Stil super locker und leicht, habe mich schnell in die beiden Protagonisten einfinden können und ein bisschen in die beiden verliebt. Das ganze Thema Kochen ist so wunderbar leicht mit eingeflossen, eine tolle Idee. Trotz der lockeren Story gab es an der ein oder anderen Stelle durchaus tiefergehende Momente, die den Roman in meinen Augen noch ein Stückchen besonderer gemacht haben.

Sehr gelungener Roman über die Liebe, das Kochen (und der Liebe zum Kochen), der hervorragend für den aufkommenden Sommer ist. Süß und zum Verlieben – definitiv lohnenswert!

5 VON 5 BUCHHERZEN ♥♥♥♥♥